leuchtturm hat geschrieben:ich denke, mit der körperlichen (Un)Treue werden extrem sensible, persönliche Bereiche tangiert, daher die Wichtigkeit für viele. Wo dabei besitzdenken sein soll, kann ich nicht erkennen.
Na wenn es für dich nicht Besitzdenken ist, paßt es ja eh. Aber wenn es das nicht ist, warum ist dann Treue für dich relevant? Solange er unverändert zu dir steht, sein Leben weiterhin mit dir verbringt, er dich nicht mit Krankheiten ansteckt (ein wichtiger Punkt von Una den ich voll teile) - aber was hätte sich dann geändert, wenn er dich betrogen hätte?
leuchtturm hat geschrieben:
mag sein, dass es ungesund ist. Man kann es auch "schlechtes Gewissen" nennen. Ist das ungesund ? Sind moralische Vorstellungen per se ungesund ?
Spannende Frage
Ein schlechte Gewissen wäre doch nur ein Anzeichen dafür, dass jemand einen Konflikt durchlebt - etwa zwischen seinen moralischen Werten und seinen Bedürfnissen. Ist halt die Frage ob du der Meinung bist, dass so ein innerer Konflikt ungesund ist oder ob er sogar gesund ist - was meinst du?
Mandy096 hat geschrieben:
w_s_, ists nicht ein großer Unterschied ob ein Paar gemeinsam beschließt sich sexuell mit anderen Menschen auszutauschen (ich würde das gar nicht als Untreue nennen) zB. in einen Swingerclub, oder ob ein Partner hinter den Rücken des Anderen mit jemanden Sex hat?
Treue ist nun mal Vertrauen.
Jetzt mal provokant gefragt: warum ist das ein Unterschied für dich? Für dich ist hier ja offenbar der Vertrauensbruch das Relevante, weil das hinter dem Rücken des Anderen passiert? Aber warum ist es eigentlich für dich so relevant - angenommen es ändert sich sonst nichts an der Beziehung zu deinem Partner wenn er fremd gegangen ist, was juckt es dich dann?
Gothika hat geschrieben:
Wenn ich also solche Figuren in meiner Fantasy miteinander kopulieren lasse... wäre das für die ganz hartgesottenen Treueanhänger auch Betrug? - Oh weh, wenn ich mir vorstelle, ein Partner würde mir das verbieten wollen...
Dann müßt wohl so ziemlich 2/3 aller Filmproduktionen (und jetzt meine ich Spielfilme) als unmoralisch bewertet werden... ... und die Romanauthoren dafür dürften nicht fallweise den Oskar bekommen, sondern wären wohl als Anti-Moralisten zu verdammen! Und für dich als Autorin solcher Schundszenen wäre wohl eine besondere Hexenverbrennung angebracht...
Gothika hat geschrieben:
na ja, ich will jetzt mal nicht sagen, was ich davon halten würden, ich sag mal, ihm zu zeigen wo der Maurer ein Loch in der Wand gelassen hat, wäre noch das harmloseste.
Na servus - die arme Mauer! Hast den gar kein Mitleid?
Gothika hat geschrieben:
Hmm. Irgendwo wieder mal eine spannende Thematik. Ich gestehe jetzt zum Beispiel, dass ich meine Fantasy durchaus auch während dem ganz realen körperlichen Akt einsetze und mich mir selbst durchaus dabei etwas schlanker, größer, schöner etc. vorstelle. Betrüge ich mich dabei selbst?
Du bist ja eine ganz schlimme Betrügerin! Fantasie einsetzen?
Hat dir das wer erlaubt??
Ob und wem du dabei betrügst... keine Ahnung.
Aber ernsthaft: wer hat beim Sex noch nie an einen/eine andere Parterner/in gedacht? Wem ist noch nie eine andere Szene durch den Kopf geschossen? Das ist jetzt mal wirklich eine ernsthafte Frage.
Gothika hat geschrieben:
Und wegen Begrifflichkeiten, so meinte ich schon vor einigen Beiträgen hier, dass man vielleicht mal TREUE durch den Begriff LOYALITÄT ersetzen sollte. *g*
Die Begrifflichkeiten sind doch anders besetzt, finde ich. Wobei ich persönlich von Loyalität extrem viel halte. Den was hast von Treue, wenn er zwar treu ist, aber trotzdem unloyal zu dir ist?
Gothika hat geschrieben:
Ich pflege über mich zu sagen, dass ich einer der treusten und ehrlichsten Seelchen bin, die man finden kann. Nur eben (leider?) nicht monogam.
Ok, aber wir sind offenbar weder eindeutig monogame noch polygame Wesen - wir können beides sein. Den Unterschied setzen offebar primär unsere Erziehung, unsere Kultur, Werte und unser Wille?