kann Gott OT sein,...

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krabath
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Beitrag Di., 19.07.2011, 10:10

forcefromabove hat geschrieben:Wie kann man Liebe emotionslos erfassen ?
Darf ich auch meinen Senf dazu geben?
Unterschied Emotion - Gefühl.

Noch ein Gedanke: Liebt man immer nur sich selbst? Oder die Projektion von Wünschen, wie man sein möchte? Ist es der Wunsch, ganz zu sein und dies im anderen zu finden nach dem Motto "Gib mir was mir fehlt"?

Ein Reptil kümmert sich nicht um seinen Nachwuchs.
Ein Vogel füttert und beschützt seinen Nachwuchs bis zum Flügge werden mit seinem Leben
Ein Säuger macht das auch. Was macht der Menschenaffe? Was macht der Mensch? Gibt es einen Unterschied?

Eine Oma liebt im Idealfall ihr "Kind" noch, auch wenn es schon 60 ist. Ein "Kind" seine Eltern auch, mit 80 Jahren noch. Waum? Besitz? Weil es meins/seins/ihres ist? meins meins meins ... ist es das?!?
Ich habe keine Ahnung.
Kann Liebe enden? (Ich bin überzeugt: Nein).
Das, worauf es im Leben ankommt, können wir nicht vorausberechnen. Die schönste Freude erlebt man immer da, wo man sie am wenigsten erwartet hat. - Antoine de Saint-Exupéry

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sofa-held
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Beitrag Di., 19.07.2011, 11:53

Blaubaum hat geschrieben:zen-buddhisten beschreiben den zustand nach langen meditations-retreats, dass sie den dackelhaufen an der strassenecke genauso schön finden wie ein bild von Klimt
Damit habe ich aber auch meine Probleme und das hält mich auch davon ab ein Zen-Meister zu werden. Um wieder einmal mit Tieren zu vergleichen. Selbst Tiere bewerten Fäkalien negativ, wollen sie aus ihrem Nest draußen haben usw., es sei denn sie leben davon und verwerten die Nährstoffe noch.
krabath hat geschrieben:Eine Oma liebt im Idealfall ihr "Kind" noch, auch wenn es schon 60 ist. Ein "Kind" seine Eltern auch, mit 80 Jahren noch. Waum?

krabath hat geschrieben:IST ES DANN NOCH LIEBE (so, wie wir menschen sie definieren)?

DAS ist eine gute Frage. Was ist Liebe? Wie kann ein Mensch lieben? Warum tut er es überhaupt? Hormone? Überleben? Die Art erhalten? Göttlicher Anteil?
Vielleicht wird es eine Gewohnheit. Eine Struktur die erhalten bleibt. Das wäre zumindest die Denke der Psychoanalytiker.



Der "göttliche" Anteil könnte eine Überhöhung sein. Ich kann mir gut vorstellen, dass die Macht der Liebe immer als göttlich betrachtet wurde, weil man sich die Herkunft nicht anderes erklären kann, auch die Auswirkungen nicht. Aber im Prinzip glaube ich, dass der Kern der Liebe Überleben und Arterhaltung ist. Aber ich bin eben schon Evolutionstheoretiker.

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bittersweet
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Beitrag Di., 19.07.2011, 13:09

sofa-held hat geschrieben: Aber im Prinzip glaube ich, dass der Kern der Liebe Überleben und Arterhaltung ist.
das glaube ich auch.
ich denke, jede lebensform ist auf überleben und arterhaltung programmiert. die männchen mancher arten sterben direkt nach der paarung. der körper des menschen ist für's alt werden nicht bestimmt. er verfällt, sobald ein alter erreicht ist, in dem reproduktion nicht mehr möglich und der nachwuchs in einem überlebensfähigen alter ist. für mich zeigt sich das unter anderem auch darin, dass junge menschen, die unter lebensfeindlichsten umständen aufgewachsen sind, meistens noch so lange funktionieren, wie sie sich theoretisch noch leicht vermehren können - körperliche und seelische schäden äußern sich dann oft erst ab den mittleren altersklassen.
auch der ganze zwischenmenschliche bereich, menschliche emotionen - all das ist rein auf arterhaltung und überleben ausgerichtet. fehlfunktionen der eltern etwa werden durch entsprechend angepasste überlebensstrategien der kinder aufgegangen. gehört m.e. alles zum urprogramm. im fortgeschrittenen alter schaden dann solche strategien dem jeweiligen idividuum - aber das ist dann egal, weil das individuum dann für die arterhaltung sowieso nicht mehr wertvoll ist.
allerdings komm ich nicht drauf - woher dieses programm kommt, wie es gestartet wurde und wozu es führen soll...

ich glaub, ich bin dann lieber erst mal wieder eine weile weg.
lg
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E.A. Poe

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krabath
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Beitrag Di., 19.07.2011, 13:14

ma is des unromantisch

wie können sich dann menschen lieben, die ihre jungen schon großgezogen haben? hm? programm im leerlauf?
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Blaubaum
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Beitrag Di., 19.07.2011, 13:49

viel interessantes und bedenkenswertes zum thema liebe. ich LIEBE fruchtbare diskussionen .

@forcefromabove--emotionen haben für mich immer den beigeschmack von wechselhaftigkeit, unbeständigkeit, sogar von möglicher/wahrscheinlicher ungerechtigkeit. vielleicht ist das für Dich nicht so. ich bin wohl ein gebranntes kind in dieser hinsicht. ich kann mir unbedingte liebe nicht als emotion vorstellen, nur als (ganz grosses) gefühl. aber wahrscheinlich ist sie nicht mal dieses......?
spezialisten wissen zuerst viel über wenig und am ende alles über nichts

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Beitrag Di., 19.07.2011, 13:54

@Elisabeth Maria--der "löschen"-button verschwindet offenbar nach einer weile. wahrscheinlich ist er dazu gedacht, den beitrag wieder zu löschen (sensationell, dieser geistesblitz, ne?).
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sofa-held
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Beitrag Di., 19.07.2011, 13:59

krabath hat geschrieben:ma is des unromantisch
aber krab, du bist doch immer sofort mit dem Begriff "Überbau" da. Moralische Gefühle decouvrierst du sofort als Überbau, bei romantischen Verklärungen bist du recht lax.

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Beitrag Di., 19.07.2011, 14:06

Als ich so Mitte 20 war hatte ich ein extem schwierige Beziehung und dadurch permanent Liebeskummer. Ich bin mir damals mit meiner Liebe so infantil und abhängig vorgekommen, wie ein kleines Kind von den Eltern. Das hat mich ja auch in meinem Freudianer-Tum bestärkt. Mir war klar, dass an Freud was dran ist mit seiner Theorie, dass die Bindungen die wir später als Erwachsene eingehen Übertragungen aus der Urform der Bindung sind.

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krabath
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Beitrag Di., 19.07.2011, 14:07

sofa-held hat geschrieben:
krabath hat geschrieben:ma is des unromantisch
aber krab, du bist doch immer sofort mit dem Begriff "Überbau" da. Moralische Gefühle decouvrierst du sofort als Überbau, bei romantischen Verklärungen bist du recht lax.
sofi, ich versteh kein Wort
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sofa-held
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Beitrag Di., 19.07.2011, 14:11

krab, du hast früher in dem Thread mal , oder noch im alten, darüber geschrieben, dass wir Dinge oftmals moralisch als schlecht bewerten, aber in Wirklichkeit tut jemand nur etwas, weil es einen Vorteil für ihn als Individuum hat. Kannst du dich noch erinnern, das Beispiel mit dem Mord. Als ich dann sagte, gut Mord ist nach dieser Sicht dann nicht mehr böse, aber ein Vorteil... und du hast das immer als "Überbau" bezeichnet.

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krabath
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Beitrag Di., 19.07.2011, 14:20

Ja ich kann mich vage erinnern, habe ich das Wort "Überbau" auch verwendet? Was meinst du mit "lax" bezüglich romantischer Verklärung?
Das, worauf es im Leben ankommt, können wir nicht vorausberechnen. Die schönste Freude erlebt man immer da, wo man sie am wenigsten erwartet hat. - Antoine de Saint-Exupéry

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Beitrag Di., 19.07.2011, 15:17

lax = slang für nachlässig, großzügig.... Was die Analyse von Moral angeht, fokussierst du sehr scharf und enttarnst diese als kollektiv entwickelte Übereinkunft. Bei Romantik machst du das nicht. Romantik beruht für dich nicht auf gesellschaftlichen Vorstellungen, die "gemacht" wurden und glaubst wohl eher an einen göttlichen Ursprung, an etwas Unverfälschtes.

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elisabeth maria
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Beitrag Di., 19.07.2011, 15:42

[quote="Blaubaumder "löschen"-button verschwindet offenbar nach einer weile. wahrscheinlich ist er dazu gedacht, den beitrag wieder zu löschen (sensationell, dieser geistesblitz, ne?).quote]
krabath hat geschrieben:Nein, tut mir leid, das sehe ich nirgends.
danke, bin drauf gekommen, war nicht im volleditiermodus

die vokabeln basis und überbau kenne ich noch aus dem philosophie-seminar

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sofa-held
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Beitrag Di., 19.07.2011, 15:51

Elisabeth Maria hat geschrieben:die vokabeln basis und überbau kenne ich noch aus dem philosophie-seminar
Diktion von Marx und Followers...

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krabath
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Beitrag Di., 19.07.2011, 17:57

Ja sofa, du hast mich enttarnt. Ich bin ein schrecklich romantischer und emotionaler Mensch, und versuche diese vermeintliche Schwäche durch Ratio zu unterdrücken. Deshalb gehen mir da auch die Argumente aus.

Wow, für so eine Erkenntnis hätte ich eigentlich einen Therapeuten jahrelang zahlen sollen, oder? (ja ja gleich wieder witzeln)
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