Zwiespalt: Ausstieg aus der Prostitution

Fragen und Erfahrungsaustausch über sexuelle Problembereiche wie Sexualstörungen, rund um gleichgeschlechtliche Sexualität und sexuelle Identität, den Umgang mit sexuellen Neigungen wie Fetischismus, S/M usw. - ausser Aufklärungs-Fragen.
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Lidocain
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Beitrag Mi., 04.12.2013, 09:53

@ENA:

Ja, zum Einen gibt es ein Netzwerk im Internet, wo man aber nur durch eine Art Einladung reinkommt (wie bei Schüler-VZ z.B.) und zum Anderen hat er auch einen "normalen" Job, wo er sehr viele Kontakte durch hat.
Die Freier bezahlen die Leistung und die Zeit.

Okay, danke für Deine Erklärung des Sozialpädagogen!

@Rosenfüchsin:

Nun ja, wenn das also ein Missverständnis meinerseits war, dann bin ich ja beruhigt.
Ich hoffe, Blaubaum wird es auch nochmal kurz so wiedergeben. Dass er es auch so gemeint hat..., denn NIEMALS will und werde ich Täter werden oder Gewalt gegen jemanden ausüben o.ä.!

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Rosenfüchsin
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Beitrag Mi., 04.12.2013, 10:21

denn NIEMALS will und werde ich Täter werden oder Gewalt gegen jemanden ausüben o.ä.!
Nein, in der Rolle des Opfers fühlst du dich offenbar sehr viel heimischer.

Statt Opfer kannst du auch "Objekt", "die, die mit sich machen lässt" oder oder oder einsetzen.

Im Kern ist es so, dass du Dinge mit dir selber machen lässt, in die du dich aus "Täter"-Perspektive nicht einfühlen und eindenken kannst. Willst.

Die dir- von 'gegenüber' betrachtet - schrecklich erscheinen. So schlimm, dass du anfängst zu weinen und stundenlang aufgewühlt bist, wenn du gebeten wirst, sie mal so zu sehen.

Oder?

Und hast du selber eine Idee, warum das so ist?
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Lidocain
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Beitrag Mi., 04.12.2013, 10:30

Rosenfüchsin hat geschrieben:
denn NIEMALS will und werde ich Täter werden oder Gewalt gegen jemanden ausüben o.ä.!
Nein, in der Rolle des Opfers fühlst du dich offenbar sehr viel heimischer.

Statt Opfer kannst du auch "Objekt", "die, die mit sich machen lässt" oder oder oder einsetzen.

Im Kern ist es so, dass du Dinge mit dir selber machen lässt, in die du dich aus "Täter"-Perspektive nicht einfühlen und eindenken kannst. Willst.

Die dir- von 'gegenüber' betrachtet - schrecklich erscheinen. So schlimm, dass du anfängst zu weinen und stundenlang aufgewühlt bist, wenn du gebeten wirst, sie mal so zu sehen.

Oder?

Und hast du selber eine Idee, warum das so ist?
Das Wort Opfer kann ich nicht leiden!
Ich mache halt nen Job.

Es ist nicht unbedingt so, dass mir meine "Gegenüber" schrecklich erscheinen. Ich habe nicht wirklich Angst vor ihnen oder so, aber ich kann sie nicht spielen. Ich weiß auch verdammt nochmal nicht, wieso! :(

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Rosenfüchsin
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Beitrag Mi., 04.12.2013, 10:38

nee, das Wort Opfer ist auch blöd. Diese ganze Machtlosigkeit... fies, damit konfrontiert zu werden.

Einen anderen Menschen nur als Opfer zu sehen, wird niemandem gerecht-
ich sehe dich auch nicht so.

Trotzdem hast du in der konkreten Situation mit einem Freier vermutlich oft weniger Möglichkeiten, die Situation zu steuern, als er. Insbesondere, wenn er dir körperlich überlegen ist (was viele sein werden) oder viel bezahlt. Richtig?

Es ist schon deine Entscheidung, so zu leben und zu arbeiten, wie du das tust. Aber du tust das unter Bedingungen, die dich eher zum Objekt machen.

Klar wird es dir nicht gerecht, dich nur als armes Opfer zu sehen. Aber dich als freie, selbstbestimmte Arbeitnehmerin zu sehen, die über exakt die gleichen Möglichkeiten verfügt wie ihre Kunden und Arbeitgeber - das hilft dir genausowenig weiter. Oder warum willste sonst weg?
-----

Das eine ist ja die Frage, was dich am Sex-Verkaufen angezogen hat, was dir da Sicherheit und Halt gegeben hat (und vermutlich immer noch gibt) -
eine andere Frage wäre für mich, ob es was gibt, was du befürchtest, wenn du aussteigst. Hast du konkrete Ängste? Sorgen? Bilder, die hochkommen?

rosenfüchsin
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ballpoint
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Beitrag Mi., 04.12.2013, 10:41

Lidocain hat geschrieben:ich kann sie nicht spielen. Ich weiß auch verdammt nochmal nicht, wieso! :(

Dann sei mal nicht so extrem ungeduldig, Lido! Eines baldigen Tages wird dir das schon klar. Nu freu dich dass du schon mal so weit gekommen bist wie jetzt. Das macht dir nicht jeder nach! Und lass das Gehirn nicht so rattern! Das tut es nämlich nur um die Gefühle zu überschreien.

Die Ungeduld sollte auch ruhig mal Therapiethema sein...
caute

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ENA
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Beitrag Mi., 04.12.2013, 10:43

Lidocain hat geschrieben:aber ich kann sie nicht spielen. Ich weiß auch verdammt nochmal nicht, wieso! :(
Vielleicht, weil Du selber so nicht mit anderen umgehen würdest,...mit ihnen umgehen würdest.
...und Du es eigentlich selber schrecklich findest (das Tun)?
ballpoint hat geschrieben: Dann sei mal nicht so extrem ungeduldig, Lido! Eines baldigen Tages wird dir das schon klar. Nu freu dich dass du schon mal so weit gekommen bist wie jetzt. Das macht dir nicht jeder nach!

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Clouds
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Beitrag Mi., 04.12.2013, 10:59

Lidocain hat geschrieben: Von MIR bekommt mein Manager nichts an Geld! Er macht das vorher mit den Kunden klar, kriegt vllt ne Art VGeb und überlässt mich denen dann.
Hallo Lido,

die unterstrichene Aussage, zeigt genau deine Position. Ehrlich gesagt, ging mir diese Ausssage durch Mark und Bein. Da gibt es einen Menschen, der dich überlässt und dann auch noch denen, was ja irgendwo auf eine gesichtslose Maße an Menschen hindeutet, die nur eins verbindet. Damit machst du ganz deutlich, dass du lediglich ein Objekt bist.
Kann es ein Job sein, Objekt zu sein? Und nicht einmal selbst gewählt, was Zeit, Situation und Subjekt angeht?

Das als Job zu bezeichnen, hat eher etwas damit zu tun, dass du dir so etwas wie eine Eigenverantwortung zusprechen oder zurückholen willst. Die hast du erst dann, wenn du diesen "Job" aufgibst. Und tu das schnell, so lange du noch in der Lage bist, dich einigermaßen zu reflektieren und so lange die Hoffnung in dir ist, dass es in dir einen Wert gibt, den du wieder erkennen kannst.
Lidocain hat geschrieben: Okay, dass ich mir mehr Wert werden/sein muss, dass muss mein Thera iwie hinkriegen - zumindest mich dahin "lenken".
Hinkriegen kann das dein Thera schonmal gar nicht. Lenken vielleicht schon eher. Sein Ansatz, dass du dich in die Rolle der anderen (denen) versetzen sollst oder in die Rolle deines Managers, ist ein Versuch, dich dahin zu lenken. Wenn du wirklich begreifst, was du für deine Kunden bist, bist du einen Schritt weiter. Im Moment entschuldigst du ihr Verhalten ja eher, indem du es zu erklären versuchst. Man kann es auch erklären, sie haben Bedürfnisse. Soweit ok. Die Frage dabei ist lediglich, ob du dazu herhalten willst, diese Bedürfnisse zu befriedigen. Und zumindest zeitweise oder auch einem Winkel deines Selbst, willst du das nicht mehr.
Aber irgendwo willst du es doch auch noch, denn du schreibst ja von einem Zwiespalt.
Eine Möglichkeit aus diesem Zwiespalt eine eindeutige Entscheidung zu machen, ist es, sich das Grauen genau anzusehen und zu begreifen. Und das wird verdammt weh tun. Therapien sind anstrengend und sie verlangen immer wieder, dass man über seine vermeindlichen Grenzen hinausgeht. Du kannst nicht erwarten, dass dein Thera ein paar warme Worte spricht und dir damit erspart, durch die Hölle erstmal durchzugehen.
Er kann dich begleiten und versuchen, dir einen geschützten Raum anzubieten.

LG

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Holunder
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Beitrag Mi., 04.12.2013, 11:54

Lidocain hat geschrieben:Das Wort Opfer kann ich nicht leiden!
Ich mache halt nen Job.
aber nicht zum Heulen bringen, weil ich die "Täter" nicht spielen will.
Ich zitter immer noch ein wenig.
Es tut so weh.
Lido, du bist kein dummes Mädchen. Bring doch mal beide Aussagen zusammen, mach dass sie logisch werden und spalte sie nicht voneinander weg, denn das Eine hat auch mit dem Anderen zu tun.
Du willst nicht den Täter spielen, aber du bist nicht nur Opfer, sondern ebenso bereits der Täter: an dir selbst. Nur, dass du auch der Täter an dir selbst bist, das hast du abgespalten.
Es ist nichts Grosses daran sich selbst mies zu behandeln, sich selbst Verachtung entgegen zu bringen, was du ja tust indem du dich so mißbrauchen läßt und mit den Achseln zuckst a la "Ist okay! Ist nur ein Job". Es ist nichts Grosses und Gutes daran, wirklich nicht - auch wenn du das denkst! Denn ich sage es nocheinmal: du bist nicht nur Opfer, sondern ebenso Täter: an dir selbst!
D.h., Du hast dieselbe Qualität an Gewalt und Mißbrauch in dir - (in diesem Falle dir selbst gegenüber), wie deine anderen Täter. Diese Abgrenzung der Täter gegenüber ist ein Versteckspiel deinerseits. Ihr seid ein Verbund an Tätern gegen dich - davon bist du nicht ausgenommen. Andernfalls hättest du dich dagegen gewehrt und hättest es nicht mitgespielt!

Nur wenn du genau hinschauen sollst, wird dir bewußt, was da wirklich läuft und das versucht dir dein Therapeut klar zu machen.

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Blaubaum
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Beitrag Mi., 04.12.2013, 12:41

Lidocain hat geschrieben:wie meinst Du das "irgendwann wird das mal umgekehrt sein"?
Was macht Dich so sicher, dass ich irgendwann scheinbar mal (jemanden) missbrauchen werde?
Blaubaum hat geschrieben:.....dass das spüren der wahrheit Dir mehr weh tut als der fortwährende missbrauch, dem Du ausgesetzt bist, oder...?...irgendwann wird das mal umgekehrt sein...
missverständnis...gemeint war: irgendwann (wenn die therapie erfolgreich verläuft) wird Dir der missbrauch mehr weh tun als das fühlen/an Dich heranlassen der wahrheit...
spezialisten wissen zuerst viel über wenig und am ende alles über nichts

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sadmaso67
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Beitrag Mi., 04.12.2013, 13:39

Lidocain hat geschrieben:Guten Morgen,

@sadmaso67:

Okay, Du findest meine Ziele hochgestochen und bist der Meinung ...
Keine Ahnung, wie lange deine Abendschule dauert, bist du alles in der Tasche hast; aber die ZEit bis dahin will finanziert sein; Sprich Wohnung, Essen, sonstiger Bedarf.

3 Möglichkeiten: Entweder du hast was auf der Kante, wirst von daheim unterstützt, oder gehst selber arbeiten.
Ich glaube kaum, daß du ein Schulpensum von grob gerechnet 6 Jahren in 2-3 jahren aufgeholt hast (da geht es nicht um das, was die Schule vorgibt, sondern um ne andere Art der Bildung/Erfahrung/Reifung)

Selbst wenn du dir innerhalb dieser ZEit klar wirst, was du dann machen willst, und auch wenn du es straight angehst...

Unter normalen Umständen hast nach rund 6-8 Jahren deinen Magister in der Hand, dann kommt Praktikum usw. noch dazu - auch diese Zeit will finanziert sein

Ich kann verstehen, das man gewisse dinge ablehnt; ich z.b. würde nie Krankenpfleger/Sanifahrer machen wollen, weil ich vermutlich nicht mit dem Leid andere umgehen könnte.
Bliebe mir aber nichts anderes übrig (z.b. Vorgabe) einen Hilfsjob am KH zu machen, dann müßte ich -ob ich will oder nicht, die shice anderer wegmachen.

Du lehnst aber bereits im Vorfeld Dinge ab, obwohl Du nichtmal nen hauch ner Ahnung hast (siehe Aufgabengebiet: Sozialarbeiter/Klientel), steckst dir aber auf der anderen hand die Ziele recht hoch; in der irrigen Meinung, daß es dort besser sei.

Ich denke, in den kommenden Jahren wirst du deine Erfahrungen machen, und mal die andere Seite kennen lernen, die da so ganz anders ist, als es deine Klienten erzählen.

Der eigentliche Ausstieg, der geht - wenn du es willst- von heute auf morgen; da gibt es jede MEnge Hilfsprogramme; beginend bei Anonymisierung bis hin zur Unterbringung usw.
D.h., du hast als Ungelernte nen 0815 Job -wie soviele andere MEnschen auch- kannst da innerhalb der Riege vlt. i-wann (gehaltlich) aufsteigen, triffst vlt. i-wann auf jemanden, mit dem du kannst und willst - und das war´s.
Wenn du dort ankommen willst, von dem du träumst; dann sind es Jahre;
in diesem jahren -egal welche Vergangenheit- wird niemanden etwas geschenkt.

Eine Vision: In nem jahr bin ich von Stadt A nach B gegangen; hab ne Wohnung nach meinen Wünschen, nen vollen Eiskasten, bin Sozial anerkannt, und habe auch Kind, Hund, Kegel an der Seite (übertrieben ausgedrückt) ist Hummbug.

Btw. es gibt. - auch via Internet- jede MEnge Möglichkeiten, sich über div. Berufsbilder vorab zu informieren; sei es Ausbildungsziel, sei es die Lehrzeit, sei es das zu erwartende Einkommen.
Inkl. wager Beschreibungen was einen erwartet.
Da kannst schon mal stöbern;
und u.a. wirst du erfahren, daß du nichtmal in "die Ghettoviertel" mußt, um soziale Brennpunkte zu erreichen; zumal der BEgriff: SozialerBrennpunkt sehr, sehr umfassend ist: Von Hades 4 bis hin zu Perspektivlosigkeit; von Verwahrlosung bis hin zur häuslichen Gewalt uvm.
Und das hast du im Plattenbau genauso, wie in den "ach so noblen" Villen
Ein Freund ist jemand, der Dein Lächeln sieht, und dennoch erkennt, dass Deine Seele weint...

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Lidocain
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Beitrag Mi., 04.12.2013, 13:55

Es herrscht hier also die allgemeine Meinung/Auffassung, dass ich missbraucht werde, weil ich es eigtl. gar nicht will, aber durch mein Wesen und diese unterwürfige Ader gelinde gesagt "zulasse"?

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leuchtturm
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Beitrag Mi., 04.12.2013, 14:46

Lidocain hat geschrieben:Es herrscht hier also die allgemeine Meinung/Auffassung, dass ich missbraucht werde, weil ich es eigtl. gar nicht will, aber durch mein Wesen und diese unterwürfige Ader gelinde gesagt "zulasse"?
keiner will missbraucht werden. Nicht wirklich.
Falls der Wunsch scheinbar dennoch besteht, dann wohl, um etwas, das schiefgelaufen war, zu sublimieren.

Ob dein "Wesen" tatsächlich so unterwürfig ist, oder ob diese Unterwürfigkeit lediglich eine Art Abwehrmechanismus oder Schutzfunktion ist, das müsste herausgefunden werden.
Ich vermute, letzteres.


So horche ich jedes mal auf, wenn du so stark betonst, dass du partout niemandem was Böses willst, nie aggressiv wirst, nie Wut empfindest und für alle und alles Verständnis hast.
Das traue ich nicht mal Mutter Teresa zu
Warum mag das so sein? In einem Milieu, in dem Gewalt und Menschenverachtung an der Tagesordnung sind?

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Lidocain
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Beitrag Mi., 04.12.2013, 16:58

@leuchtturm:

Du schriebst: "Warum mag das so sein? In einem Milieu, in dem Gewalt und Menschenverachtung an der Tagesordnung sind?"

Ich kann mir vorstellen, weil ich ja damals sehr diese Berührungen gebraucht habe, als ich anfing Sex zu haben. Habe es mit sehr starken positiven Gefühlen verknüpft.
So ganz langsam wurde es ja dann erst mehr und exzessiver, später härter und manchmal auch "kälter". Trotzdem war es Sex - und Sex sah ich als GUT an! Wie auch immer. Nach wie vor findet Berührung statt und nach wie vor will und wollte mich wohl keiner töten, der mich wollte. Im Gegenteil - sie wollten MICH. Sie mochten mich, sie verzehrten sich nach mir (und wenn auch nur nach meinem Körper).
Ich hatte Bedeutung gewonnen. Man kannte meinen Namen. Man wollte mich wiedersehen. Man fand es schön. Ich war die Liebe, Süße, Kleine (okay später war die Titulierung auch mal für mich derber, mieser und abwertender, aber da konnte ich mit leben).
Meinen Eltern war ich im Prinzip schei.ßegal - in dieser anderen Welt hatte ich einen Namen. Ein Gesicht...verstehst Du?

Mir kommt das Milieu (zumindest in den Kreisen, wo ICH mich bewege) nicht so derbe menschenverachtend vor. Okay, gewaltvoll ist es schon, aber das gehört wohl dazu. So was würde man mit der eigenen Ehefrau nicht machen wollen (???)

Lieben Gruß,
Lido


chaosfee
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Beitrag Mi., 04.12.2013, 17:05

sadmaso67 hat geschrieben: Ich glaube kaum, daß du ein Schulpensum von grob gerechnet 6 Jahren in 2-3 jahren aufgeholt hast
Wieso 6 Jahre? Sie hat einen Realschulabschluss, von dort bis zum Abi sind es 2, maximal 3 Jahre. Und sie macht hier nicht den Eindruck, dem aus mangelnden intellektuellen Fähigkeiten nicht gewachsen zu sein.
sadmaso67 hat geschrieben:Unter normalen Umständen hast nach rund 6-8 Jahren deinen Magister in der Hand, dann kommt Praktikum usw. noch dazu
Für so etwas gibt es BAföG, Studienkredite, Wohngeld. Praktische Zeiten werden meines Wissens bezahlt.
Und man darf ruhig auch mal langfristig denken: Gerade bei Medizin lohnt sich die Investition, weil man dafür später meist gut verdient.

sadmaso67 hat geschrieben:Du lehnst aber bereits im Vorfeld Dinge ab, obwohl Du nichtmal nen hauch ner Ahnung hast (siehe Aufgabengebiet: Sozialarbeiter/Klientel), steckst dir aber auf der anderen hand die Ziele recht hoch; in der irrigen Meinung, daß es dort besser sei.
Entschuldige, aber wenn mir jemand wild irgendwelche Berufsvorschläge macht, und das, obwohl ich genaue Vorstellungen von dem, was mich interessiert und was ich machen möchte geäußert habe, würde ich das vermutlich auch ablehnen, ohne mich nun detailgenau mit dem Berufsbild auseinandergesetzt zu haben.

Aber klar - Sozialarbeiterin passt halt so schön für eine ehemalige Nutte, dann kann sie jeden Tag aus ihrem reichen Erfahrungsschatz berichten und viele Kinder vor ihrer eigenen Karriere bewahren. Dass man in diesem Job beschissen verdient und der soziale Sektor verschrien ist für die psychische Belastung (nicht nur durch das Klientel, sondern auch durch Mobbing, Personalmangel etc.), ist dann nebensächlich. Aber tja, viel mehr als nen FH-Abschluss kann so ne Prostituierte aus einem schwierigen Elternhaus halt nicht erwarten.

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Holunder
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Beitrag Mi., 04.12.2013, 17:28

Lidocain hat geschrieben:Es herrscht hier also die allgemeine Meinung/Auffassung, dass ich missbraucht werde, weil ich es eigtl. gar nicht will, aber durch mein Wesen und diese unterwürfige Ader gelinde gesagt "zulasse"?
In deinem Falle JA, liebe Lido!
1. Du hast schon ein paar Mal versucht davon wegzukommen. Nicht aus Langeweile!
2. Dein Körper hat bereits Alarm geschlagen. Er schreit förmlich nach Hilfe!
3. Du hast nicht ohne Grund eine Therapie aufgesucht.

Und letzlich:
4. Es gibt bestimmt Frauen, die einem GB, z.B. in einem Swingerclub, etwas abgewinnen, genauso wie Rollenspiele usw. ABER das sind ganz gewiss nicht Prostituierte, die man dafür buchen kann und die dann dafür stramm stehen, ob sie nun Bock darauf haben oder nicht. Die Prostituierten machen das nicht, weil es ihnen gefällt, sondern weil es ihr Job ist den Freier zu befriedigen. Oder wie oft kommst du zu einem Orgasmus in deinem Job?
Lidocain hat geschrieben:Im Gegenteil - sie wollten MICH.
Es tut mir Leid, liebe Lido, dir diesen Zahn ziehen zu wollen, ABER die Freier meinen nicht Dich, sie meinen deinen Körper und deine Rolle in dieser sexuellen Aktivität mit ihnen. Danach ziehen sie ab bis die Eier wieder jucken und weil du so toll alles mitgemacht hast, kommen sie eben wieder zu dir. Wenn du nicht Prostituierte wärst, würden sie eben zu einer anderen gehen.
Oder sorgt sich einer dieser Freier um dich?

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