Mein Problem dabei ist, dass ich Angst davor habe den geliebten Menschen zu verlieren, ganz einfach. Und auch - so es ein mir nicht so nahestehender Mensch ist - dass ich Angst davor habe mich "mitschuldig" zu machen, wenn ich nichts unternehme. Ganz pragmatisch.
Verständlich. Hatte ich gestern nicht mehr erwähnt, war sehr spät für mich schon, war sehr müde.
Ich verstehe es. Aber auch da sist ja das Thema: Im anderen Abwehren, wovor man selbst Angst hat, damit man möglichst wenig mit diesen Ängsten konfrontiert wird: Angst vor eigenen Todeswünschen, Angst geliebte Menschen zu verlieren, Angst sich schuldig zu FÜHLEN.
So ist es doch mit vielen Themen. Statt mit den eigenen Gefühlen, gerade Ängsten, Schuldgefühlen umzugehen, wird es in aneren bekämpft, um diese Gefühle in sich runterhalten zu können. Denn die Konfrontation damit, würde es ja in einem selbst ansprechen und spürbar werden lassen. Und so wird es auch dort bekämpft, wo es einen eigentlich nichts angeht. Anonyme User im Internet, die das Leben sch.eiße finden und über eine Beendigung nachdenken, Nachbarn, die ein homosexuelles Paar sind. Nur mal als Beispiel.
Das greift doch, im Gegensatz zu persönlichen Pöbeleien im Forum und lauter Musik der Nachbarn, nicht wirklich in die eigenen Rechte ein. Trotzdem gibt es doch offenbar viele Menschen, die sowas nicht stehen lassen können. Warum?
Ich denke Angst vor dem, was in einem ist: eigene Todeswünsche, eigene Verlustängste, eigene homoerotische Anteile oder aber auch Angst vor gradenlos strafenden Elternintrojekten. "Sowas tut man nicht."
Ich schreibe meine gedanken vor dem Hintergrund, weil ich von mir selbst weiß, dass ich dazu tendiere, unangenehme Gefühle und Ängste runterzustopfen und wohl auch in anderen zu verfolgen (früher), zumindest was das Thema Tod angeht sei es der eigene, sei es der anderer. Weil ich da eben schlimme Erfahrungen gemacht habe, die ih noch nicht loslassen kann, aber auch nicht ertragen kann.
GLEICHZEITIG ist das Thema, mit meinem Gefühlen und Gednaken sein dürfen, bzw. nicht sein dürfen für mich was zentrales. da bin ich empfindlich (stehe dazu und entschuldige mich siche rnicht mehr dafür, DASS ich das empfindlich bin).
Aus diesem Grund frage ich mich öfters mal zunehmend, mit welchem Recht eigentlich andere Menschen ihre Ängste und ihr sein so vehement über meines (oder das anderer) stellen, dass sie mich auch dort einschränken, wo ich sie garnicht einschränke oder es sie schlicht nix angeht.
Natürlich ist mir klar, dass die wenigsten das bewust und mit absicht tun. Dadurch, DASS die unerwünschten Gefühle eben runtergestopft werden, merken die Leute es ja nicht und merken nicht, dass sie im anderen was bekämpfen, was eigentlich zu ihnen gehört.
Trotzdem frage ich zunehmend, mit welchem Recht? Bin trotzdem nicht mehr bereit, dass so einfach zu akzeptieren oder hinzunehmen.
Und das gilt auch für das Thema Suizid. das Them emotionale Erpressung lasse ich erstmal bewusst weg. Denn ja, dass ist etwas, das den anderen einschränkt und bedrängt, das muss man sich auch nicht gefallen lassen.
Es spricht aber nicht jeder über seine Suizidgedanken und Lebensmüdigkeit in erpresserischer Weise. Es gibt auch ein anderes Sprechen darüber. Und ich glaube, dass es gut ist, drüber zu sprechen.
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass der innere Umgang mit Suizidgedanken einfacher wird, wenn ich weiß, es darf sein. Es hat irgendwo Platz. Und wo, wenn nicht hier?