Schwierigkeiten in der Beziehung zu meinem Therapeuten

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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Sarana
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Beitrag So., 29.05.2016, 20:56

Schreibst du aus dir heraus, Bärchen? Ich meine da etwas zu erkennen, was ich selbst mal recht gut konnte und wohl noch kann: Das schreiben, was die andern lesen wollen. Das schreiben, wovon ich glaube, dass die anderen das lesen wollen.

Und als zweites: Schreiben, damit der Thread am Laufen bleibt. Damit vielleicht doch noch was kommt. Damit vielleicht doch noch so richtig tolle Beiträge kommen, die richtig toll weiterhelfen.

Kenne ich beides sehr gut. Funktioniert beides nur sehr mäßig. Langsam, langsam, noch langsamer löse ich mich davon. Solange ich aber zum Beispiel keine Identität habe und nicht sagen kann, wie und was und wer ich bin, werde ich wohl immer wieder glauben, jetzt völlig für mich und aus mir zu schreiben und immer wieder feststellen müssen, dass es nicht so ist - oder zumindest nicht nur so.

Was kannst du? Wie würdest du dich einem Fremden beschreiben? Wie wurdest und wirst du beschrieben? Was magst du? Was magst du nicht? Was kannst du nicht? Du drehst dich hier wieder und wieder um andere, hauptsächlich deine Mutter, und dich, im Grunde genommen aber um "dich". Nicht um dich als Menschen, sondern um irgendetwas, was viel Leere trägt und damit, wer du bist, wenn du dich in dir triffst und dich kennen lernst, nicht viel zu tun haben muss.

Spreche ich mit dir oder an dir vorbei?

An andere Teilnehmer: Ein "Stirb doch!!!" oder Sarkasmus bringt Bärchen höchstens tatsächlich in den Suizid. Ich kann nur von mir reden, und ich "freue" mich sehr darüber, wenn mir so begegnet wird, weil es mir doch zeigt, dass ich es nicht wert bin, ernst genommen zu werden... Oder dass die Welt so böse ist... Oder oder. Hilft höchstens dem Absender dabei, eigenen Gefühlen ein Ventil zu geben.
"Not doing life today. Love to. But can't."

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peppermint patty
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Beitrag So., 29.05.2016, 21:11

Nun weniger die Außenwelt ist böse, denn da ist nicht ersichtlich wer da Bärchen manipuliert oder erpresst.
Von daher finde ich es zB unangemessen, weil völlig hilfevermeidend Bärchens Übertragungen auf ihr Umfeld noch zu unterstützen. Nein, es sollte klar gesagt werden was sie tut und welche Reaktionen sie damit hervorruft. Denn das liegt ja ihrer ganz persönlichen Verantwortung. Sie könnte sich entscheiden sich anders zu verhalten.


isabe
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Beitrag So., 29.05.2016, 21:18

Sarana:
Das stimmt wohl! Es ist ein Kreisen um die Anderen, und die Anderen merken vielleicht gar nicht, dass der Thread zu einer Art Fangen-Spiel geworden ist, bei dem man sich gegenseitig immer ein bisschen neckt, um den Kontakt nicht zu verlieren. Man will sich fangen, aber man will es auch nicht. Es geht also gar nicht um den direkten Austausch eines Betroffenen, der sein Problem schildert, mit Menschen, die ihm helfen wollen, sondern jeder schmeißt sein Stöckchen in die Runde und hofft, dass der Andere anspringt. Die Antworten werden immer provozierender und schockierender, und Baerchen scheint sich gar nicht daran zu stören, denn man schreibt ja sowieso aneinander vorbei, und Baerchen will vielleicht gar nicht, dass es um sie selbst geht. Deshalb tut ihr das vielleicht auch gar nicht weh, wenn man ihr sagt, sie könnte sich doch umbringen oder ihr Leben sei doch würdelos. Das sind Sätze, die, wenn man sie wirklich an sich heranlässt, einen in eine tiefe Verzweiflung stürzen müssten. So aber können die Sätze geworfen werden wie Bälle beim Dosenwerfen, wo es egal ist, ob nun getroffen wird oder nicht. Und wenn man nicht trifft, versucht man es halt noch mal. Und Baerchen hebt ihre Dosen auf und stellt sie immer wieder hin, auf dass der Jahrmarkt nicht aufhört.

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Candykills
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Beitrag So., 29.05.2016, 21:23

Das Problem ist doch, dass Bärchen genau das bekommt, was sie will: das andere sich kümmern.
Wie sie sich kümmern, ist ihr scheinbar egal. Hauptsache es kümmert sich wer um sie. Mit dem anderen Thread von ihr dazugekommen ergibt das etwa 50 Seiten, aber keinen einzigen Schritt vorwärts. Das ist leider die traurige Bilanz, die dann bei den Lesern auch zur Verzweiflung führt. Bei Bärchen wiederum scheinbar nicht?!
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)

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Lockenkopf
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Beitrag So., 29.05.2016, 21:26

Ich glaube der Erpressung, "Du tust was ich will, oder ich bringe mich um", ist nur wirksam zu begegnen in dem man sagt, "Dann tu es doch", und dann den Notruf wählt.

Bärchen allein ist für ihr Leben verantwortlich, nicht ihre Mutter und nicht ihr Psychotherapeut.
Liebe Grüße
Lockenkopf


isabe
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Beitrag So., 29.05.2016, 21:28

Es macht doch auch gar nichts, wenn Baerchen länger als 300 Stunden Therapie braucht. Die Frage ist nur, wie das organisiert werden kann und welche Ziele man verfolgt. Das ist doch aber eine Sache zwischen Patient und Therapeut, die niemanden etwas angeht.

Man kann die Erpressung übrigens auch aushalten. Sich nicht erpressen zu lassen, bedeutet nicht, demjenigen zu sagen, er solle es tun. Sondern die Stille, die dann entsteht, wenn so etwas gesagt wird, zu ertragen. Die große Kunst eines Psychoanalytikers! Und durch die Stille wird man gezwungen, bei sich zu bleiben, ohne dass der Andere sich erpressen lässt.


Tränen-reich
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Beitrag So., 29.05.2016, 21:37

Lockenkopf hat geschrieben:Ich glaube der Erpressung, "Du tust was ich will, oder ich bringe mich um", ist nur wirksam zu begegnen in dem man sagt, "Dann tu es doch", und dann den Notruf wählt.
Alter Verwalter... und DAS in einem Forum, ein ganz helles Köpfchen.

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Lockenkopf
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Beitrag So., 29.05.2016, 21:40

isabe hat geschrieben:
Man kann die Erpressung übrigens auch aushalten. Sich nicht erpressen zu lassen, bedeutet nicht, demjenigen zu sagen, er solle es tun. Sondern die Stille, die dann entsteht, wenn so etwas gesagt wird, zu ertragen. Die große Kunst eines Psychoanalytikers! Und durch die Stille wird man gezwungen, bei sich zu bleiben, ohne dass der Andere sich erpressen lässt.
Wir hier sind aber keine Psychotherapeuten.
Und Mutter ist auch nicht die Analytikerin ihrer Tochter.

Und ich bin ziemlich sicher, das Analytiker Suizidankündigungen auch nicht mit Schweigen begegen, sondern mit der Zwangseinweisung.
Liebe Grüße
Lockenkopf

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peppermint patty
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Beitrag So., 29.05.2016, 21:43

Derzeit ist es ja so, dass gar keine Ziele verfolgt werden und Veränderungrn nicht angestrebt werden - laut Bärchens Aussage. Und nein, es kann und sollte auch nicht egal sein was zwischen den Beiden abläuft solange es Therapeutenmangel, Wartelisten und Budgetbegrenzungen gibt...
Zudem schrieb hier niemand, dass ihr Leben würdelos sei. ICH zumindest NICHT! Bitte genau lesen wenn du darauf Bezug nimmst.

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Lockenkopf
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Beitrag So., 29.05.2016, 21:50

Oh doch, dazu stehe ich.

Ich würde mein Leben als würdelos empfinden, wenn mein Lebenssinn allein darin bestehen würde, andere Menschen zu erpressen mich zu versorgen.

Und genau so bezeichne ich auch das Leben von Menschen die so leben, würdelos.
Liebe Grüße
Lockenkopf


isabe
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Beitrag So., 29.05.2016, 21:54

peppermint patty hat geschrieben:Derzeit ist es ja so, dass gar keine Ziele verfolgt werden und Veränderungrn nicht angestrebt werden - laut Bärchens Aussage. Und nein, es kann und sollte auch nicht egal sein was zwischen den Beiden abläuft solange es Therapeutenmangel, Wartelisten und Budgetbegrenzungen gibt...
Ach daher weht der Wind! Es geht um die Angst der Anderen, dass ihnen etwas weggenommen wird, und gar nicht um Baerchen. Es gibt viele Therapien, die über die Höchstgrenze hinaus gehen, zum Beispiel, indem der Patient die Therapieform wechselt, als Selbstzahler eine Therapie macht oder die Sperrfrist überbrückt und dann eine neue Therapie beantragt. Welche Gründe es für lange Therapien gibt, steht niemandenm, wirklich niemandem zu, das zu verurteilen.

Zudem schrieb hier niemand, dass ihr Leben würdelos sei. ICH zumindest NICHT! Bitte genau lesen wenn du darauf Bezug nimmst.
lockenkopf hat geschrieben:Da dein einzigen Lebensinhalt ist, durch Manipulation anderer, versorgt zu werden, ist dein Leben unwürdig.
Dass du das geschrieben hast, habe ich nicht gesagt.

Lockenkopf:
Ich glaube, du wehrst ein eigenes Problem ab, wenn du das Leben anderer Menschen bewertest.

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lamedia
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Beitrag So., 29.05.2016, 21:58

Lockenkopf, Du unterstellst dann, dass sie anders leben könnte. Es könnte aber auch sein, dass eine seelische Störung den Grad einer schweren Behinderung hat und sie eben nicht anders kann. Es gibt viele Menschen, die in ihrer Autonomie-Funktion so schwer gestört sind, dass sie lebenslang Hilfe und Unterstützung brauchen - sei es durch Familie, sei es durch psychosoziale Träger. Ich käme nie auf die Idee, psychisch Behinderte würdelos zu nennen, nur weil sie Hilfe brauchen und es nicht allein schaffen. Sei doch froh, dass du so gesund bist, dass dir ein eigenständiges Leben gelingt.


isabe
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Beitrag So., 29.05.2016, 22:00

Lockenkopf hat geschrieben:Wir hier sind aber keine Psychotherapeuten.
Warum versuchst du dann an Baerchen fragwürdige Interventionen? Es ist doch gar nicht deine Aufgabe, ihre düsteren Gedanken oder ihre Manipulationsversuche zu bewältigen. Damit wärest du doch sowieso überfordert.

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Lockenkopf
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Beitrag So., 29.05.2016, 22:00

isabe hat geschrieben:Es macht doch auch gar nichts, wenn Baerchen länger als 300 Stunden Therapie braucht. Die Frage ist nur, wie das organisiert werden kann und welche Ziele man verfolgt. Das ist doch aber eine Sache zwischen Patient und Therapeut, die niemanden etwas angeht.
Es ist allein Sache zwischen Patient und Therapeut, wenn der Pat. sein eigens Geld für die 301- 600ste Sitzung verbrät.
Solange aber die Solidargemeinschaft dafür aufkommen muss, muss eine Kosten/Nutzenabwägung stattfinden.
Und der Nutzen von weiteren Sitzungen ist hier nicht erkennbar, da keine Entwicklung stattfindet und von Patientenseite auch für die Zukunft nicht gewünscht ist.
Liebe Grüße
Lockenkopf


isabe
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Beitrag So., 29.05.2016, 22:02

Auf dem Rücken der Patientin eigene Neidgefühle auszuagieren, finde ich schäbig.

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