Erfahrungen istdp, Davanloo, is-tdp

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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diesoderdas
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Beitrag Mi., 09.10.2019, 08:46

Jetzt habe ich doch kurz Zeit.
Südländerin hat geschrieben: Di., 08.10.2019, 14:38 ausserdem mit Anteilen aus MPPT, mehrdimensionale psychodynamische traumatherapie.
Das sagt mir gar nichts. Selbst durch die Suchmaschine wurde ich nicht schlau. Kannst du das kurz sagen, was MPPT ist?
Südländerin hat geschrieben: Di., 08.10.2019, 14:38 Was du jedoch über Wut schreibst, erlebe ich oft ähnlich. Darauf angesprochen ist es von Seiten des Thera
immer was Altes, immer, auch wenn ich ihn auf seine Fehler hinweise. Ich war auch auf der Seite von istdp
und wenn ich das richtig verstanden habe, soll man Altes wiedererleben, besonders körperlich.
Diese Erfahrung "durfte" ich immer und immer wieder machen.
Das heißt, es war eher negativ für dich? Und du machst das aktuell auch noch?
Wenn du sagst, du "durftest" diese Erfahrung immer wieder machen, war das in dem Fall dann etwas altes? Oder auch eher aktuelle Wut ihn? Klingt so, als hätte dir dieses "immer wieder erfahren" nicht gut getan?
Südländerin hat geschrieben: Di., 08.10.2019, 14:38 Ebenso kenne ich es, besonders in letzter Zeit, dass ich in einer Art rede über ihn, die ekelhaft ist und für mich
nicht normal ist. Die ich immer wieder versuche abzulegen. Und zuletzt habe ich mich auch vor ihm geekelt,
Wie redest du denn über ihn? Falls das nicht zu persönlich ist, zu fragen. Und vor was ekelst du dich dann?

Südländerin hat geschrieben: Di., 08.10.2019, 14:38 Auf jeden Fall kann ich ein Stück weit nachfühlen, auch dass du trotzdem noch gerne weitergemacht hättest.
Wenn du magst, würde ich mich gerne noch mit dir austauschen, auch per PN
Ich hätte wohl noch weiter gemacht. Aber eher nicht weil ich es so toll fand oder ihn nicht loslassen wollte. Es war eher so, dass ich ziemlich verzweifelt versucht habe, das alles in "gute Bahnen" zu ziehen. Ich hoffte, dass es zwischen uns besser würde, sich alles klären lassen würde. Ich wollte ihn nicht so in Erinnerung behalten, wie ich es nun aber doch tat.

Nebenbei hatte ich ja auch seine Sätze im Kopf, wie "Innerhalb einer Stunde können sie ihr Leben ändern". und so.
Ich schwankte also ständig zwischen "ich muss es weiter probieren, es doch mal etwas "passieren"". Und auf der anderen Seite "ich komme nie auf einen grünen Zweig, dass ich alles zwischen uns klären will".
Und, zumindest mein Therapeut, hielt seine Methode ja auch für das non plus ultra.

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Südländerin
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Beitrag Mi., 09.10.2019, 09:17

Zu deiner ersten Frage, es heißt korrekt MPTT und selbst wenn ich es falsch schreibe, werden mir jede Menge Einträge angezeigt. Alles andere ist zu persönlich.

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Beitrag Mi., 09.10.2019, 10:27

Südländerin hat geschrieben: Mi., 09.10.2019, 09:17 Zu deiner ersten Frage, es heißt korrekt MPTT und selbst wenn ich es falsch schreibe, werden mir jede Menge Einträge angezeigt. Alles andere ist zu persönlich.
Ah ok, MPTT also. Vielleicht stelle ich mich beim suchen gerade etwas blöd an. Aber so viel finde ich echt nicht. Lande da nur bei einem Buch bei amazon, beim Ärzteblatt, bei zwei drei Praxen. Sowas offizielles scheint es nicht zu geben. Klingt, als wäre das auch eher etwas exotisches.
Aber ich schaue nochmal in Ruhe. Vielleicht spuckt auch google mehr aus (ich benutze meist was alternatives).

Klar, wenn es dir zu persönlich ist, dann schreib hier nichts öffentlich. Verstehe ich.

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Beitrag Mi., 08.01.2020, 14:14

Falls bei jemandem Interesse besteht:

auf reddit.com gibt es recht viele Suchtreffer zu istdp. Hatte da zwar schonmal einen Bericht gelesen, war mir aber nicht bewusst, dass es so viele gibt.
Noch nicht alles durchgelesen, das wird das Abendprogramm. Glaube, da schreiben auch paar Anwender, bin aber nur schnell drüber gehuscht bis jetzt.

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Beitrag Di., 21.01.2020, 12:15

Habe einen Beratungstermin ausgemacht ::?

Heulattacke vorm dort anrufen. Aber wenigstens einen Termin ausgemacht. Den kurzfristig angebotenen Termin konnte ich aus beruflichen Gründen nicht annehmen. Muss zugeben, das kam mir in dem Moment am Telefon gerade recht. Nun liegt der bedrohliche Termin also noch ein paar Wochen in der Zukunft. Und nun ist es mir schon wieder fast zu lange hin.
Da fetzen die Gefühle hin und her.

Ich probiere mit gar keinen Erwartungen hin zu gehen. Erwarten/befürchten tu ich eh nur negatives, das versuche ich wegzuschieben soweit es geht. Oder sagen wir vielleicht besser, ich befürchte, dass zumindest nicht ausreichend positives für mich rauskommt, dass ich nicht genug daraus ziehen kann, dass ich zu heftig bin.

Erhoffe ich etwas? Ja, Hilfe. Aber dran glauben kann ich nicht wirklich. Ich weiß gar nicht, wie die Hilfe aussehen könnte.

Zumindest kann ich sagen, dass die Person am Telefon wirklich sehr nett war. Was mich während dem Telefongespräch fast zum wiederlosheulen gebracht hätte. Konnte mich aber noch zusammennehmen.

Ich wollte bewusst nur in eine Beratungsstelle. Erstgespräche bei Therapeuten wollte ich nicht; nie mehr, noch nicht, keine Ahnung.

Bin aber auch neugierig, wie ich es dort finden werde, wie Kommunikation dort abläuft. Nehme mir vor einfach ehrlich zu sagen, was in mir abgeht. Auch Ängste in Bezug auf die Beratung dort. Vielleicht sollte ich auch erwähnen, dass der/die Berater/in bitte meine Ängste (oder falls Wut aufkommt) nicht persönlich nehmen soll. :neutral:

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Südländerin
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Beitrag Di., 21.01.2020, 21:25

Hi, es ist gut dass du dich um Hilfe kümmerst. Ich wünsche dir, dass es gut ist. Was hast du denn zu verlieren, denke ich in solchen Situationen. Das hilft dann manchmal. Vielleicht kann so eine Beratung auch helfen und vielleicht empfiehlt sich nochmal eine Psychotherapie. Du entscheidest.

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Beitrag Di., 21.01.2020, 22:21

@ Südländerin: Dank dir.
Ja, so probiere ich gerade auch zu denken. Entweder es bringt was/ist gut oder eben nicht. Einfach abwarten. Uns selbst, falls es nicht Bombe wird, habe ich es wenigstens gewagt...

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Beitrag Do., 19.03.2020, 09:45

Dank der aktuellen Lage in Deutschland verschiebt sich mein Beratungstermin leider. Also abwarten.

Manchmal lande ich im Alltag noch in der alten Therapie, auch wenn es nicht mehr so oft ist.
Vor einiger Zeit gab es eine Situation, die ich schildern möchte und zu der ich meine Reaktion nicht ganz verstehe.

Die Situation spielte sich in der Öffentlichkeit ab mit Anwesenheit einiger anderer, daher werde ich nicht allzu konkret (die Welt ist manchmal verdammt klein, schon mehrfach erlebt).

In einiger Entfernung zu mir befand sich ein Jugendlicher. Diese Person tat absolut nichts unrechtes, wurde aber plötzlich von einem Mann blöd angemacht.
Ausgedachtes Beispiel: Ich kaufe beim Wochenmarkt den letzten Apfel und jemand anderes hinter mir meint, dass ich das nicht darf.
Von der Blödheit war es ähnlich und genauso ungerechtfertigt.
Ich beobachtete die Situation, bemerkte auch, dass andere es genauso taten und sah auch bei denen die verständnislosen Gesichter. Aber keiner mischte sich ein.
Ich merkte, wie ich innerlich zu brodeln begann und zu zittern. Das passiert bei mir immer, wenn ich Situationen mitbekomme, in denen anderen, meiner Empfindung nach, ein Unrecht geschieht. Ebenso passiert es, wenn ich körperliche oder psychische Gewalt beobachte (z.B Kindern, Tieren gegenüber).
Ich begann zu schwitzen, wütend zu werden. Dummerweise passiert dann auch immer etwas, was ich überhaupt nicht gebrauchen kann – meine Stimme wird zittrig, meine Gesichtsmuskeln verspannen. Spontan würde ich sagen, ich laufe Gefahr loszuheulen.
Was ich in so einer Situation natürlich absolut nicht wollen würde. Vielleicht stimmt das mit dem heulen aber auch nicht wirklich und ich interpretiere das zittern falsch.
Leider gab es schon Situationen, in denen ich dann einfach meinen Mund gehalten habe.
In dieser Situation war es aber anders. Ich schaute mir das ganze noch kurz an, überlegte dann nicht mehr, sondern lief zu den zwei Personen hin und gab meine Meinung dazu relativ lautstark ab.
Mir war wichtig, dass der „angreifenden“ Person klar war, dass die umstehenden Personen meine Worte hörten.
Ich begab mich nicht sehr lange in diese Konfrontation, machte einfach klar, dass ich Partei ergreife und was ich davon halte und lief dann kopfschüttelnd weg. Hauptsächlich wollte ich, glaube ich, diesen Jugendlichen nicht allein lassen. Wollte wenigstens ausdrücken, auf wessen Seite ich stehe und für wie mies ich die andere Person hielt.

Und dann kam die Reaktion von mir, die ich nicht unbedingt verstehe.
Das zittrige Gefühl ging recht schnell vorbei und dann war ich direkt etwas stolz, dass ich meinen Mund aufgemacht hatte. Ich sagte mir selbst: „Das machst du jetzt gefälligst öfter.“
Und dann dachte ich an meinen ehemaligen Therapeuten. Da inzwischen keine Menschen mehr um mich herum waren, kam ein einzelnes fauchendes, wütendes „Mann!“ mit anschließendem Schimpfwort aus mir heraus. Es war einfach so da, ohne dass ich an eine konkrete Situation zwischen uns gedacht hätte. Und war dann auch recht schnell wieder weg.

Wobei, eigentlich verstehe ich meine Reaktion doch. Dass ich das verknüpft habe und dass da etwas getriggert wurde. Ich empfand ja einiges in Therapie als unangebracht mir gegenüber. Sage ja immer, dass das wie so ein Päckchen ist, das mir auf die Schultern gesetzt wurde. Das ich mir gar nicht aufsetzen will und das ich von mir runterschütteln mag und es tatsächlich auch abschüttel, nur dass dieses abschütteln mir dummerweise nicht ausreicht.

Vor noch längerer Zeit gab es eine Situation, in der ich leider nichts gesagt habe. Da hat jemand in einem Bürgerbüro lautstark über Ausländer und Flüchtlinge hergezogen, noch dazu in Anwesenheit mehrerer. Da tobte ein regelrechter Krieg in mir, aber ich hielt meinen Mund. Aber lediglich, weil ich wusste, wenn ich jetzt etwas sage, krache ich selbst zusammen.
Ich habe mich über mich selbst danach so dermaßen aufgeregt. Schuldig. Wer nichts tut, ist doch auch Schuld.
Und hier verstehe ich es aber wirklich nicht ganz. Mir passiert doch nichts, wenn ich meinen Mund aufmache und mir kann nichts gefährlich werden. Ebenso ist mir die Reaktion der anderen egal.
Ich bin mir sicher, auch im Bürgerbüro haben andere ähnlich wie ich empfunden und auch nichts gesagt. Vielleicht ist es auch normal, dass die meisten Hemmungen haben. Tobt in denen vielleicht auch so ein Chaos wie in mir? Oder ist es vielen doch einfach egal?
Gibt es bei euch Situationen, in denen ihr anders wollte aber nicht anders könnt und warum könnt ihr es nicht?

Diese Frage hat nun nichts mit istdp zu tun, das hatte ich vorher schon.
Aber dass ich in beobachteten ungerechten Situationen spontan an die Therapie denke, das ist Mist.

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Montana
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Beitrag Do., 19.03.2020, 22:33

Ich hab mal bei einem Kunden Raucher zurechtgewiesen, die die Essecke verpestet haben. Nach dieser Situation sagt ein Mitarbeiter des Kunden zu mir: "Boah, das war aber mutig. Das war unsere Geschäftsführung."
Zum Glück wusste ich das nicht, denn verdient hatten sie es. :D

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Beitrag Fr., 20.03.2020, 04:14

@ Montana:
Oh ja, rauchen ist auch so ein Thema, bei dem ich weniger sage, als ich eigentlich möchte. Zum Beispiel, wenn Raucher direkt auf der Türschwelle rauchen.

....aber warum reagiere ich da schon rein körperlich, als würde sonstwas passieren. Vielleicht ist es einfach Übungssache und wird einfacher und normaler .je öfter man es tut und die eigenen Reaktionen gehen zurück.
Letztens habe ich in der Warteschlange an der Kasse einen Drängler angesprochen.
Auch da habe ich gezittert, aber immerhin war mir nicht so zum heulen

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Montana
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Beitrag Fr., 20.03.2020, 08:55

Das ist bei mir nicht anders. Ich spüre auch körperlich meine Angst. Aber ab einem bestimmten Wutlevel bin ich wie ferngesteuert und kann nur beobachten, was da passiert. Es kann in extremen Situationen sogar vorkommen, dass ich laut werde. Je nachdem, wie sich der andere benimmt. Bei der Geschäftführung damals reichte es schon, dass ich überhaupt etwas gesagt habe. Die hatten vielleicht nur gedacht, sie stören keinen, weil sich nie einer beschwert hat.

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Beitrag Sa., 21.03.2020, 10:04

Du schreibst auch von Wut und Angst gleichzeitig.
Ich kann nachvollziehen, dass bei Wut gleichzeitig auch Angst aufkommt. Zum Beispiel wenn es zu wütend machenden Situationen am Arbeitsplatz kommt. Man kann aber auch (nur) vor Wut zittern, schwitzen, heulen. Oder?
Muss das automatisch Angst sein?
Dass Wut Angst machen kann, gar keine Frage.
Aber warum sollte man Angst bekommen, wenn es z.B. um einen fremden Drängler in der Supermarktschlange geht?
In der Regel hat man da ja nichts zu befürchten. Als ich ihn ansprach, hatte ich weder Angst davor, dass er selbst irgendwie austicken könnte, noch hatte ich Angst davor, dass ich selbst mich nicht im Griff haben könnte.
Warum zittere ich dann?


Gestern Abend war ich auch kurz in einer ganz üblen Stimmung. Hatte mir einen Film angeschaut; mit dem Ergebnis, dass ich danach wieder den Therapeuten im Kopf hatte und gerne randaliert hätte und ihn in Gedanken angebrüllt habe.
Wann das wohl aufhört.

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Montana
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Beitrag Sa., 21.03.2020, 12:36

diesoderdas hat geschrieben: Sa., 21.03.2020, 10:04 In der Regel hat man da ja nichts zu befürchten.
Doch, ich habe vor solchen Leuten Angst. Insbesondere davor, dass es später zu einer Racheaktion kommt. Aber das liegt natürlich auch an meiner Geschichte.

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Beitrag Sa., 21.03.2020, 13:03

Hm, okay, das ist dann wirklich was anderes.

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Beitrag Do., 14.05.2020, 07:48

Hallo zusammen, ich habe schon schier das Bedürfnis mich zu entschuldigen, wenn ich hier erneut schreibe und der Verlauf dadurch wieder nach oben verschoben wird. Es muss ja aber niemand antworten, dann sackt es schnell wieder nach unten. Ich will in erster Linie nur etwas loswerden.

Habe heute Nacht etwas geträumt vom ehemaligen Therapeut. Seit langem mal wieder. Habe ja immer wieder von ihm geträumt, nie wirklich oft, halt in größeren Abständen.
Es war ein Traum, nachdem ich kurz darauf, aber nicht sofort, aufwachte. Deshalb bekomme ich nicht mehr alles zu fassen. Ich merke aber, dass ich wieder einschlafen will und weiter träumen will.
Erst jetzt beim schreiben fällt mir noch etwas auf. Es war einer der wenigen Träume (2?), indem der Therapeut nett war. In schier jedem Traum, den ich bisher von ihm hatte, sei es noch zu Therapiezeiten oder erst danach, war er immer regelrecht böse, komisch, nicht einschätzbar, oft sogar regelrecht unberechenbar, wirr.

Nicht einschätzbar und irgendwie komisch war er auch in dem heutigen Traum. Aber heute eben das erste Mal auf nette, zugewandte Art. Und das erste mal wollte ich im Traum nicht weg von ihm. In vorigen Träumen hatte er mir immer nur Angst gemacht, eben wegen diesem Unberechenbaren, "bösen". (Korrektur von mir: er war das zweite mal nett, an 1 anderen schönen Traum erinnere ich mich)

Der Traum lief so ab:
Ich war wohl in seiner Praxis. Es sah aber nicht so aus, wie es dort in Wirklichkeit aussieht. Ich weiß nicht, wie der Zeitpunkt war. Glaube aber, es war zu einem Zeitpunkt schon lange nach eigentlichem Abschluss der Therapie. Aber irgendwie hatte ich ihn dennoch zwischenzeitlich gesehen gehabt, hatte einzelne Termine. Aber irgendwie nicht mit ihm, sondern ich war einfach nur dort in diesem Zimmer. Weiß nicht wirklich, ziemlich wirr. ich war mir auch total unsicher, ob ich denn wieder zu ihm kommen durfte oder nicht mehr.
Ich war in einem Zimmer, das irgendwie meines war. Also schon ein Zimmer von ihm und bei ihm, aber eben auch meines. Bei ihm für mich hingerichtet. Oder immer noch frei gehalten. WEiß nicht, ob sogar ein paar Gegenstände dort meine waren.Ich fragte mich auch, warum er es überhaupt noch "aufgehoben" hatte für mich, da ich ja eigentlich nicht mehr dort war. Ich fragte mich, wie lange er dieses Zimmer noch "mein" Zimmer sein ließ.
Ich war zuerst allein in diesem Zimmer. Die Tür stand, glaube ich, offen. Alles was ich spürte, war eine unendliche Traurigkeit und irgendwie so eine Art abwarten. Ich glaube, ich sah ihn vor der Tür. Beobachtete. Wusste nicht, ob er herein kommt oder nicht. Ob er wütend auf mich ist und mich ignoriert. Wusste nicht, ob er nett oder nicht nett ist.
Ich saß, glaube ich, auf dem Fußboden, ziemlich zusammengekauert, die Arme um die angezogenen Beine geschlungen.
Ich spürte den Drang zu weinen, aber weinte nicht. Plötzlich war er vor mir, neben mir. Ich schaute ihn nur ganz vorsichtig an, schaute wieder weg, wieder hin. Dann habe ich nur vor mich hin geschaut, und dann meinen Kopf so halb in meinen Armen auf den Knien vergraben. Wieder spürte ich nur diesen Wunsch bitterlich zu weinen. Aber ich wusste nicht, ob ich es darf. Ich wusste nicht, wie er reagieren würde. Ich wusste nicht, ob ich ihm zeigen durfte, dass ich immer noch traurig bin. Ich schaute ihn nochmal mit leicht tränenden Augen an, aber ich weinte nicht. Ich blieb einfach still so sitzen.
Das fällt mir sowieso auf. In dem kompletten Traum habe ich kein einziges Wort gesprochen.

Er kniete sich neben mich. Ich rührte mich nicht, war aber in regelrechter Hochspannung. Ich hatte ein T-Shirt an, mein Unterarm war frei. Ich fragte mich, ob er meine Trauer spüren würde und fragte mich, ob er meinen Arm dort berühren würde. Es war eine Mischung aus Angst, Spannung und auch wollen, dass er den Arm berührt.Er berührte nicht meinen Arm. Ich hatte in der Zwischenzeit sogar meine Augen geschlossen und spürte dann plötzlich, wie er ganz leicht, wirklich ganz ganz leicht, mein Ohr (warum mein Ohr?) berührte. So am Rand. Das machte er eine Weile und ich ließ es geschehen. Irgendwie war es schön. Ich wusste nicht, was er weiter machen würde und wartete ab. Mit dieser innerlichen Hochspannung.
Dann fuhr er mir mit seinem Finger vom Oberarm hoch zur Schulter. Er fing unten an und wanderte hoch während er irgendwas sagte wie: "Hier unten fing es an und hier oben wird es zur Frau. Und die ist eine schlanke, doch sogar schöne Frau."
Er flüsterte es regelrecht.

Ich sagte weiterhin nichts, tat nichts. Ich verstand nicht wirklich, was er da tat. Wollte aber auch nicht, dass es aufhörte. Es war alles verwirrend.

Auf einmal waren da viele andere Menschen. Die kamen , glaube ich, in dieses "mein" Zimmer und ich wusste nicht mehr, ob es noch meines ist, ob die da rein dürfen. Der Therapeut war plötzlich weg.


Meine Restzeilen muss ich gleich hinterherschicken, habe zu viele Zeilen geschrieben
Zuletzt geändert von diesoderdas am Do., 14.05.2020, 07:59, insgesamt 1-mal geändert.

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