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Do., 14.05.2020, 07:48
Hallo zusammen, ich habe schon schier das Bedürfnis mich zu entschuldigen, wenn ich hier erneut schreibe und der Verlauf dadurch wieder nach oben verschoben wird. Es muss ja aber niemand antworten, dann sackt es schnell wieder nach unten. Ich will in erster Linie nur etwas loswerden.
Habe heute Nacht etwas geträumt vom ehemaligen Therapeut. Seit langem mal wieder. Habe ja immer wieder von ihm geträumt, nie wirklich oft, halt in größeren Abständen.
Es war ein Traum, nachdem ich kurz darauf, aber nicht sofort, aufwachte. Deshalb bekomme ich nicht mehr alles zu fassen. Ich merke aber, dass ich wieder einschlafen will und weiter träumen will.
Erst jetzt beim schreiben fällt mir noch etwas auf. Es war einer der wenigen Träume (2?), indem der Therapeut nett war. In schier jedem Traum, den ich bisher von ihm hatte, sei es noch zu Therapiezeiten oder erst danach, war er immer regelrecht böse, komisch, nicht einschätzbar, oft sogar regelrecht unberechenbar, wirr.
Nicht einschätzbar und irgendwie komisch war er auch in dem heutigen Traum. Aber heute eben das erste Mal auf nette, zugewandte Art. Und das erste mal wollte ich im Traum nicht weg von ihm. In vorigen Träumen hatte er mir immer nur Angst gemacht, eben wegen diesem Unberechenbaren, "bösen". (Korrektur von mir: er war das zweite mal nett, an 1 anderen schönen Traum erinnere ich mich)
Der Traum lief so ab:
Ich war wohl in seiner Praxis. Es sah aber nicht so aus, wie es dort in Wirklichkeit aussieht. Ich weiß nicht, wie der Zeitpunkt war. Glaube aber, es war zu einem Zeitpunkt schon lange nach eigentlichem Abschluss der Therapie. Aber irgendwie hatte ich ihn dennoch zwischenzeitlich gesehen gehabt, hatte einzelne Termine. Aber irgendwie nicht mit ihm, sondern ich war einfach nur dort in diesem Zimmer. Weiß nicht wirklich, ziemlich wirr. ich war mir auch total unsicher, ob ich denn wieder zu ihm kommen durfte oder nicht mehr.
Ich war in einem Zimmer, das irgendwie meines war. Also schon ein Zimmer von ihm und bei ihm, aber eben auch meines. Bei ihm für mich hingerichtet. Oder immer noch frei gehalten. WEiß nicht, ob sogar ein paar Gegenstände dort meine waren.Ich fragte mich auch, warum er es überhaupt noch "aufgehoben" hatte für mich, da ich ja eigentlich nicht mehr dort war. Ich fragte mich, wie lange er dieses Zimmer noch "mein" Zimmer sein ließ.
Ich war zuerst allein in diesem Zimmer. Die Tür stand, glaube ich, offen. Alles was ich spürte, war eine unendliche Traurigkeit und irgendwie so eine Art abwarten. Ich glaube, ich sah ihn vor der Tür. Beobachtete. Wusste nicht, ob er herein kommt oder nicht. Ob er wütend auf mich ist und mich ignoriert. Wusste nicht, ob er nett oder nicht nett ist.
Ich saß, glaube ich, auf dem Fußboden, ziemlich zusammengekauert, die Arme um die angezogenen Beine geschlungen.
Ich spürte den Drang zu weinen, aber weinte nicht. Plötzlich war er vor mir, neben mir. Ich schaute ihn nur ganz vorsichtig an, schaute wieder weg, wieder hin. Dann habe ich nur vor mich hin geschaut, und dann meinen Kopf so halb in meinen Armen auf den Knien vergraben. Wieder spürte ich nur diesen Wunsch bitterlich zu weinen. Aber ich wusste nicht, ob ich es darf. Ich wusste nicht, wie er reagieren würde. Ich wusste nicht, ob ich ihm zeigen durfte, dass ich immer noch traurig bin. Ich schaute ihn nochmal mit leicht tränenden Augen an, aber ich weinte nicht. Ich blieb einfach still so sitzen.
Das fällt mir sowieso auf. In dem kompletten Traum habe ich kein einziges Wort gesprochen.
Er kniete sich neben mich. Ich rührte mich nicht, war aber in regelrechter Hochspannung. Ich hatte ein T-Shirt an, mein Unterarm war frei. Ich fragte mich, ob er meine Trauer spüren würde und fragte mich, ob er meinen Arm dort berühren würde. Es war eine Mischung aus Angst, Spannung und auch wollen, dass er den Arm berührt.Er berührte nicht meinen Arm. Ich hatte in der Zwischenzeit sogar meine Augen geschlossen und spürte dann plötzlich, wie er ganz leicht, wirklich ganz ganz leicht, mein Ohr (warum mein Ohr?) berührte. So am Rand. Das machte er eine Weile und ich ließ es geschehen. Irgendwie war es schön. Ich wusste nicht, was er weiter machen würde und wartete ab. Mit dieser innerlichen Hochspannung.
Dann fuhr er mir mit seinem Finger vom Oberarm hoch zur Schulter. Er fing unten an und wanderte hoch während er irgendwas sagte wie: "Hier unten fing es an und hier oben wird es zur Frau. Und die ist eine schlanke, doch sogar schöne Frau."
Er flüsterte es regelrecht.
Ich sagte weiterhin nichts, tat nichts. Ich verstand nicht wirklich, was er da tat. Wollte aber auch nicht, dass es aufhörte. Es war alles verwirrend.
Auf einmal waren da viele andere Menschen. Die kamen , glaube ich, in dieses "mein" Zimmer und ich wusste nicht mehr, ob es noch meines ist, ob die da rein dürfen. Der Therapeut war plötzlich weg.
Meine Restzeilen muss ich gleich hinterherschicken, habe zu viele Zeilen geschrieben
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diesoderdas am Do., 14.05.2020, 07:59, insgesamt 1-mal geändert.