Corona - Der Thread zum Virus 5

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stern
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Beitrag So., 15.11.2020, 14:07

Häusliche Gewalt streitet auch niemand ab... aber das liegt doch auf der Hand, dass hier ganz andere Maßnahmen erforderlich sind als zur Bekämpfung einer Pandemie (sollte das ein bisher zu wenig erkanntes Problem gewesen sein). Die Maßnahmen gegen Kindeswohlgefâhrdung sind also nicht gegen die zur Pandemiebekämpfung austauschbar.

Hilfreich, um weitere Verschärfungen mit weiteren Härten vllt. abwenden zu können, soll sein: Jetzt mal nach Möglichkeit Kontakte eigenverantwortlich herunterfahren - bevor es vllt. (wie beim Nachbarn) zu verordnen ist.
Liebe Grüße
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»Die Dummheit hat aufgehört sich zu schämen«
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ExtraordinaryGirl
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Beitrag So., 15.11.2020, 14:11

saffiatou hat geschrieben: So., 15.11.2020, 13:57 Überprüfen der Fakten an persönlicher Erfahrung ist bei einer Pandemie aber kaum möglich, unter anderem da jede Infektion anders verläuft. In meinem Bekanntenkreis gibt es zb keine Infektion, also könnte ich den Schluss ziehen, dass ist alles Humbug und das Virus gibt es nicht, oder ist ungefährlich...
Dafür gibt es dann ja die (ergebnisoffene) Wissenschaft.

Ich habe den Eindruck, dass wir uns darin einig sind.
Außerdem gibt es diese Beweise als Modellberechnungen, das sollte reichen, es muss kein Feldversuch unternommen werden.
Das stimmt, das finde ich auch ziemlich überzeugend.

Ich bin wohl nur der Meinung, dass gegenseitiges Verständnis für eine Gesellschaft wichtig ist.

Und auch wenn ich Corona nicht leugne und ernst nehme: Häusliche Gewalt ist halt auch keine Kleinigkeit. Ebensowenig ein Jobverlust (und nicht überall ist eine Alternative schnell da, besonders bei Beginnern). Und ob diesbezüglich genug vonseiten der Politker, die die Maßnahmen nunmal beschlossen haben, gemacht wird ...
"Charakter zeigt sich in der Krise."

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Anna-Luisa
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Beitrag So., 15.11.2020, 14:17

ExtraordinaryGirl hat geschrieben: So., 15.11.2020, 14:11 [Ebensowenig ein Jobverlust (und nicht überall ist eine Alternative schnell da, besonders bei Beginnern). Und ob diesbezüglich genug vonseiten der Politker, die die Maßnahmen nunmal beschlossen haben, gemacht wird ...
Wobei ich DAS nicht glaube. Klar mag oft nichts mehr in dem erlernten Beruf zu finden sein - aber wer Arbeit sucht findet auch welche.
Fordere viel von dir selbst und erwarte wenig von den anderen. So wird dir Ärger erspart bleiben.
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saffiatou
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Beitrag So., 15.11.2020, 14:29

Häusliche Gewalt existierte aber auch schon vor Corona, das sollte getrennt werden, denn es hat nichts miteinander zu tun. Ich weiß, dass in vielen Familien die Gewalt während des lockdowns ansteigt. Nur finde ich, dass Thema sollte extra behandelt werden, ich will das damit nicht bagatellisieren, denn ich komme aus so einer Familie und weiß wie schlimm das ist, aber es ist ein gesellschaftliches Problem, das uns auch noch sehr lange beschäftigen wird, leider.
never know better than the natives. Kofi Annan

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stern
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Beitrag So., 15.11.2020, 14:33

ExtraordinaryGirl hat geschrieben: So., 15.11.2020, 14:11 Häusliche Gewalt ist halt auch keine Kleinigkeit. Ebensowenig ein Jobverlust (und nicht überall ist eine Alternative schnell da, besonders bei Beginnern). Und ob diesbezüglich genug vonseiten der Politker, die die Maßnahmen nunmal beschlossen haben, gemacht wird ...
Für Maßnahmen gegen häusliche Gewalt gibt es gesetzliche Grundlagen bzw. einen Auftrag bzw. Strafvorschriften. Hat aber genau genommen mit Corona nicht sonderlich viel zu tun (bis nichts)... außer dass das nun vllt. noch etwas sichtbarer wird. Um Nachzuschärfen (sollte das ein Ziel sein) wären sicherlich ganz andere Maßnahmen als zur Pandemiebekämpfunge gefragt.

Die Bekämpfung bzw. Verhinderung von Arbeitslosigkeit ist normal ein wirtschaftspolitisches Ziel (mit Grundlage im Stabilitätsgesetz). Man versucht ja auch mit klassischen wirtschaftspolitischen Instrumenten wie z.B. Kurzarbeit die Härten etwas abzufedern.

Wenn du mit Beginnern Selbstständige meinst: Aktuell zahlt die Regierung unter bestimmten Umständen Entschädigungen (wenn z.B. die Kneipe schließt): Sie müsste das aber nicht. Bzw. hier wäre halt zu schauen, was für ggf. andere Ansprüche im Einzelfall vorhanden sein könnten. Gerade für Unternehmer (aber auch Privatleute) gibt es im Leben jedoch Risiken, die kaum versicherbar sind - sondern als allgemeines Lebens- oder Unternehmerrisiko angesehen werden würden und auch werden:
Ein Berliner Wirt wollte erreichen, dass das Land für entgangene Umsätze während des Lockdowns zahlt. Dies sei ein allgemeines Unternehmerrisiko, urteilte das Gericht.
https://www.zeit.de/gesellschaft/zeitge ... EQ_AUICigF
Zuletzt geändert von stern am So., 15.11.2020, 14:45, insgesamt 1-mal geändert.
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Sinarellas
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Beitrag So., 15.11.2020, 14:37

saffiatou hat geschrieben: So., 15.11.2020, 14:29 Häusliche Gewalt existierte aber auch schon vor Corona, das sollte getrennt werden, denn es hat nichts miteinander zu tun.
@Thema getrennt miteinander
Falsch.
Der Lockdown zwingt (nur als ein Beispiel von vielen) Familien in den eigenen vier wänden zu bleiben. Dort wo zuvor die Kids runter zum Spielplatz oder fix sich mit den Freunden in der Nähe getroffen haben, wird das alles sehr stark eingeschränkt.
Vor Corona hatten die Familien zumindest noch Ausflüge, mal ins Schwimmbad, tagsüber bei den Freunden oder nach der Schule alle ind er Eisdiele, jetzt ist das alles extrem eingeschränkt.
Du hast keine ahnung wie sehr das eine Familie zusätzlich belasten kann.
Auch das Paar ohne Kinder kann plötzlich nicht mehr ins Fitnessstudio wie sonst immer oder sich mit Freunden beim Gasthaus treffen. Die Anspannung wird immer größer und es gerät sehr viel häufiger dadurch zu Übergriffen jeglicher Art, schlicht aufgrund der Enge.
Ganz so eindimensional kann man dasThema Häusliche Gewalt also nicht betrachten.
Und es wird uns solange beschäftigen wie es Menschen gibt, denn das ist keine Pest die man ausrotten kann, es liegt leider teilweise ind er Natur der Menschen, dass aus unterschiedlichsten Gründen die toxischten sozialen Verbindungen bestehen bleiben.
..:..

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ExtraordinaryGirl
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Beitrag So., 15.11.2020, 14:40

Na ja, saffiatou, ich finde es nicht schlecht, das Thema extra zu behandeln. Aber manchmal sind halt auch kleine positive Dinge im Alltag wichtig, ebenso kann der berühmte Tropfen das Fass zum Überlaufen bringen. So kannte ich das zumindest von früher und im Grunde auch jetzt noch.

Aber das ist wieder eine subjektive Sichtweise. Andererseits: Wird im Rahmen von Corona nicht an die subjektive Verantwortung appelliert?

@Anna-Luisa Das ist wohl wahr.
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Anna-Luisa
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Beitrag So., 15.11.2020, 14:41

Jemand der bereits ist Gewalt anzuwenden, hat diese Bereitschaft mit und ohne Corona. Wenn jemand auf die jetzige Belastung mit Gewalt reagiert, tut er dies generell bei Belastungen.
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Letterlove
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Beitrag So., 15.11.2020, 14:51

Anna-Luisa hat geschrieben: So., 15.11.2020, 14:05 Tja, auch Beleidigungen, mündlich ebenso wie auf Transparente geschrieben, werden geahndet. Finde ich richtig so. Es hat schon seinen Grund, dass ich auch unter den Gegendemonstranten eher nicht zu finden wäre.
Achso, deswegen dann die Wasserwerfer... Verstehe, die wollten also nur die schrift von den Schildern strahlen...
Anna-Luisa hat geschrieben: So., 15.11.2020, 13:36
Ich wäre um unser Rechtssystem zutiefst besorgt, wenn Wasserwerfer grundsätzlich erst diejenigen zuerst treffen dürften, die sie (weil sie die falsche Meinung vertreten) ja schon LÄNGST verdient hätten.
Dann sei mal schön besorgt um das Rechtssystem. Dein erstes Zitat klingt nämlich wie "haben sie verdient". In diesem Sinne verweise ich dich am Besten auf deine eigene Meinung.
Wer den Schmerz nicht kennt, der macht sich über Narben lustig.
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Beitrag So., 15.11.2020, 14:55

Dann haben die Maßnahmen halt nur als Katalysator gewirkt. Trotzdem waren sie einer.

Und ich kann mir nicht vorstellen, dass es einem Gewaltopfer hilft, wenn man ihm sagt: Fühle ich mich nicht verantwortlich für. Ebenso wenig, wie das einem Coronaopfer hilft.

Unternehmer tragen sicher mehr Eigenverantwortung. Aber es ist auch eigenverantwortlich, vor Gericht zu ziehen - und halt ggf. zu verlieren.
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Anna-Luisa
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Beitrag So., 15.11.2020, 15:01

Letterlove hat geschrieben: So., 15.11.2020, 14:51 Achso, deswegen dann die Wasserwerfer... Verstehe, die wollten also nur die schrift von den Schildern strahlen...
?

Letterlove hat geschrieben: So., 15.11.2020, 14:51 Dann sei mal schön besorgt um das Rechtssystem. Dein erstes Zitat klingt nämlich wie "haben sie verdient". In diesem Sinne verweise ich dich am Besten auf deine eigene Meinung.
Dazu habe ich keine Veranlassung. Ich finde unser Rechtssystem nämlich sehr gut. Auf meine Meinung brauchst du mich nicht verweisen, sie ist mir bereits bekannt. Ganz klar: Wenn sich Gegendemonstranten nicht gesetzeskonform verhalten, finde ich es richtig, dass gehandelt wird. Möglicherweise siehst du das anders. Ich glaube auch, dass du hier die einzige bist, die besagtes Zitat falsch interpretiert hat.
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Nico
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Beitrag So., 15.11.2020, 15:01

Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)

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stern
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Beitrag So., 15.11.2020, 15:03

Für meinen Teil könnte ich mitgehen, wenn jemand sagt: Es muss mehr gegen häusliche Gewalt, Kindeswohlgefährdung, etc. getan werden. Hierfür gibt es auch bereits einen Auftrag und Maßnahmen.

Nicht aber, wenn es heißt: Als Maßnahme gegen häusliche Gewalt, müssen wir diverse Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie lockern. Ein Gewaltopfer braucht eine Pflegefamilie oder Frauenhaus, whatever... der Schwimmbadbesuch mit gewaltätigen Eltern oder einem schlagenden Partner während einer Pandemie ändert sicherlich nichts and der Grund-Problematik (die sich offensichtlich auch nicht dadurch erübrigt hat, dass man vor Corona ja in die Schule und zusammen ins Schwimmbad gehen konnte).
Zuletzt geändert von stern am So., 15.11.2020, 15:11, insgesamt 3-mal geändert.
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Anna-Luisa
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Beitrag So., 15.11.2020, 15:05

ExtraordinaryGirl hat geschrieben: So., 15.11.2020, 14:55 Dann haben die Maßnahmen halt nur als Katalysator gewirkt. Trotzdem waren sie einer.
Aber man würde es nie als Katalysator darstellen, wenn ein Kind "nur" verprügelt wurde, weil es eine schlechte Note geschrieben hat. Sollte man dann dem Kind empfehlen sich mehr in der Schule anzustrengen?

Nein, da müssen andere Maßnahmen ergriffen werden!
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Letterlove
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Beitrag So., 15.11.2020, 15:15

Anna-Luisa hat geschrieben: So., 15.11.2020, 15:01
Letterlove hat geschrieben: So., 15.11.2020, 14:51 Dann sei mal schön besorgt um das Rechtssystem. Dein erstes Zitat klingt nämlich wie "haben sie verdient". In diesem Sinne verweise ich dich am Besten auf deine eigene Meinung.
Ganz klar: Wenn sich Gegendemonstranten nicht gesetzeskonform verhalten, finde ich es richtig, dass gehandelt wird. Möglicherweise siehst du das anders. Ich glaube auch, dass du hier die einzige bist, die besagtes Zitat falsch interpretiert hat.
Ich bemängel die Verhältnismäßigkeit.
Auf der einen Seite haben wir einen wütenden Mob von 20.000 Gegnern, die Leute verprügeln, die Polizei zurückdrängt, Sachen wirft, ohne Maske rumturnt und Krawall macht - das geht seit WOCHEN so.

Auf der anderen Seite haben wir lediglich ein paar 100, die gegen diese Idioten protestieren und gleich bei der ersten Demo nen Wasserwerfer ins Gesicht geschmettert bekommen, die aber immerhin mit Maske dort auftauchen. Seit wann ahndet man Beleidigungen auf Schildern mit Wasserwerfern, während der 20.000-Kopf große Mob andere durch die Straßen prügelt und da kaum was unternommen wird?

Warum werden Wasserwerfer gegen eine kleine Minderheit eingesetzt, aber nicht gegen einen großen wütenden Ball von Menschen?
Wer den Schmerz nicht kennt, der macht sich über Narben lustig.
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