Schwierigkeiten in der Beziehung zu meinem Therapeuten

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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Lockenkopf
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Beitrag So., 29.05.2016, 22:07

lamedia hat geschrieben:Lockenkopf, Du unterstellst dann, dass sie anders leben könnte. Es könnte aber auch sein, dass eine seelische Störung den Grad einer schweren Behinderung hat und sie eben nicht anders kann. Es gibt viele Menschen, die in ihrer Autonomie-Funktion so schwer gestört sind, dass sie lebenslang Hilfe und Unterstützung brauchen - sei es durch Familie, sei es durch psychosoziale Träger. Ich käme nie auf die Idee, psychisch Behinderte würdelos zu nennen, nur weil sie Hilfe brauchen und es nicht allein schaffen. Sei doch froh, dass du so gesund bist, dass dir ein eigenständiges Leben gelingt.
Ich halte Behinderte nicht für würdelos. Sie erpressen niemanden. Diese Menschen leben in Würde, ganz klar.
Liebe Grüße
Lockenkopf

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Lockenkopf
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Beitrag So., 29.05.2016, 22:08

isabe hat geschrieben:Auf dem Rücken der Patientin eigene Neidgefühle auszuagieren, finde ich schäbig.
Neidgefühle ??????????????????????????????????????????????????
Liebe Grüße
Lockenkopf

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Lockenkopf
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Beitrag So., 29.05.2016, 22:12

isabe hat geschrieben:
Lockenkopf hat geschrieben:Wir hier sind aber keine Psychotherapeuten.
Warum versuchst du dann an Baerchen fragwürdige Interventionen? Es ist doch gar nicht deine Aufgabe, ihre düsteren Gedanken oder ihre Manipulationsversuche zu bewältigen. Damit wärest du doch sowieso überfordert.
Das brauche ich auch nicht. Ich darf ganz klar und ungeschminkt ausdrücken was ich von ihrem Verhalten halte.

Ob sie sich was davon anzieht, oder nicht, ist Baerchens Sache.
Liebe Grüße
Lockenkopf

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peppermint patty
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Beitrag Mo., 30.05.2016, 04:56

Die Bewilligung von Psychotherapie ist an Richtlinien gekoppelt die Kosten-Nutzen abwägen und eine Motivation zur Mitarbeit und eine Veränderungsbereitschaft des Klienten voraussetzen. Beides kann ich bei Bärchen laut ihren eigenen Aussagen nicht erkennen. Sie möchte nicht. Muss sie auch nicht. Aber dann ist Sinn und Zweck von Psychotherapie nicht gegeben.

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stern
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Beitrag Mo., 30.05.2016, 10:07

Der Therapeut scheint auch von folgendem auszugehen:
ein weiteres heikles thema ist, dass mein therapeut den verdacht hat, dass ein teil von mir, sich keine besserung wuenscht, ein teil von mir, will nur in therapie kommen, um vom therapeuten verstanden zu werden, moechte aber nichts unternehmen, damit es besser wird.
Ich denke, wenn es so ist, dann ist es von Vorteil, wenn du dir das eingestehst. Entweder kann das doch noch mal eine Wende bringen, wenn du das klar hast, dass ansonsten auch KEINERLEI Besserung möglich ist. Oder dass du damit anfängst, dich mit dem Status Quo zu arrangieren. Andernfalls ist ja klar, dass dich in der Zwickmühle befindest: Einerseits findest du es sch***, wie es ist. Andererseits soll aber alles unveränderbar sein.

Vielleicht ist es möglich, immer mal wieder einen "Kümmerer" "aufzutreiben"... in einem Forum... dass Therapeut dir noch ein paar Sitzungen spendiert, etc. Aber sowas funktioniert doch höchstens auf Zeit und dann stehst du wieder da. Und du merkst ja auch, das Leute das (in der Vergangenheit) nicht unbedingt freiwillig machten... oder warum sonst Manipulationsversuche.

Willst du dich wirklich damit zufrieden geben?

Und ja, was ist, wenn die Therapie zu Ende ist? Du kannst ja nicht davon ausgehen, dass der Therapeut schlechter bezahlte Sitzungen anbieten wird.
Liebe Grüße
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lamedia
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Beitrag Mo., 30.05.2016, 10:41

Ich glaube, dass Psychotherapie keine geeignete Hilfeform für baerchen ist. Die psychosozialen Umstände sind so "speziell", es liegt ja gar keine Arbeitsfähigkeit und oder lebensbewältigende Selbständigkeit vor (ich glaube auch keine berufliche Qualifizierung?) und die Gesundheit ist auch so gravierend beeinträchtigt, dass ich (ohne Profi zu sein) eher von anderen (nötigen!!) Betreuungformen ausgehen würde.
Dass baerchen selbständig wird und allein leben kann, das sehe ich langfristig bei diesen Voraussetzungen einfach überhaupt nicht. Ich wundere mich eher, dass das bisher vom Therapeuten nicht erkannt und hier in der Diskussion auch nicht berücksichtig wurde. Ich glaube, dass man hier nicht Maßstäbe anlegen kann wie bei einer selbständig lebenden, arbeits- und beziehungsfähigen jungen Frau, wo es "nur" um das Beheben von emotionalen Neurosen und kognitiven Fehleinstellungen gehen würde, die sich durch psychotherapeutische Arbeit ändern oder lindern ließen. Die Beeinträchtigungen sind hier einfach viel tiefgreifender, so reflektiert und halbwegs vernünftig sich die Texte von baerchen auch lesen.
Hier müsste sozialarbeiterisch eingegriffen werden und eine "Reha", die Richtung mehr Autonomie ginge, würde wohl einige Jahre und sehr viel Unterstützung brauchen. Diese anderen Hilfeformen, permanenten Ansprechpartner, Strukturen - müßten eigentlich jetzt schon organisiert werden.

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stern
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Beitrag Mo., 30.05.2016, 11:36

Nun, das ist eine Frage, inwieweit z.B. die körperliche Verfassung jede Veränderung verunmöglicht... hier braucht es m.M. zuerst endlich mal eine fundierte Abklärung, was wirklich an körperlichen Befunden vorhanden ist und was evtl. psychogene Beschwerden sind. Letzteres ergibt sich dann evtl. erst über diverse Ausschlüsse, wenn keine Befunde ausgemacht werden können.

Abgesehen davon, dass das bereits im Interesse der meisten Patienten wäre, notfalls den Ärzten oder PT die Beine lang zu machen, um Besserung zu erreichen: Das kann ja eigentlich auch kein PT hinnehmen, dass unklar ist/bleibt, was körperliche Beschwerden sind (die evtl. nicht ausreichend behandelt sind... bzw. ob Therapieresistenz vorliegt bzw. keine Abhilfe möglich sein soll) oder psychische oder eine Kombination. Hier läuft man doch sonst in Gefahr, falsch zu behandeln... ohne Aussicht auf Besserung, wenn falsche Mittel gewählt werden.

Nach einer Abklärung könnte man evtl. auch Aussagen dazu machen, ob eine Behinderung vorliegt... aber dazu ist die Situation viel zu unklar und verschwommen. Bereits bei der körperliche Situation angefangen. Das sollte eigentlich vor Beginn einer Therapie geschehen oder währenddessen, wenn körperliche Einschränkungen bekannt werden. Wegen der Art der Beschwerden ist hier evtl. sogar besonders wichtig, um klar zu bekommen, was körperliche und was psychisch ist... z.B. die Krämpfe.
Liebe Grüße
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lamedia
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Beitrag Mo., 30.05.2016, 11:51

Die körperlichen Beschwerden sind ja nur ein Faktor. Dass baerchen noch nie gearbeitet hat und gar nicht weiß, wie es ist, selbständig zu leben (ohne Mutter, finanziell unabhängig) und mit einem eigenständigen, von der Mutter unabhängigen sozialen Netzwerk, das von ihr selbst gepflegt wird, das ist in meinen Augen die gravierendere Einschränkung.

Da kann man nicht einfach mit dem Finger schnippsen oder hier ein bisschen provozieren und plötzlich steht eine "normale" Frau vor einem, die ihr Leben von nun an selbständig bewältigt. Ich meine das nicht abwertend. Das ist nur einfach viel zu tiefgreifend, es fehlen bis jetzt fundamentale Ressourcen und auch lebenspraktische Übung, um allein im Leben zurechtzukommen. Und diese Fähigkeiten kommen auch nicht durch intellektuelle oder emotionale Einsicht zustande, sondern das liegt auf der lebenspraktischen Ebene und muss eingeübt werden. Wie das Laufen. Dieser Schritt hat bei ihr noch nicht stattgefunden, also muss es mühselig erlernt werden. Und ich würde dafür mehrere Jahre ansetzen.

Liebe baerchen, wenn ich dich falsch einschätze, dann tut es mir leid, auch dass ich jetzt "über dich" geschrieben habe, aber mir ging es eher um eine Meta-Diskussion um die Erwartungen, die an dich gerichtet werden - und die in meinen Augen aktuell noch fehlenden Ressourcen, solche Erwartungen umzusetzen. Ich glaube schon, dass es Hilfe und Auswege für dich gibt. Doch mir scheint "Schwierigkeiten in der Beziehung zum Therapeuten" sind eher das kleinste Problem, das ist ein Nebenschauplatz.

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stern
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Beitrag Mo., 30.05.2016, 12:34

jepp... das schrieb bzw. meinte ich: ein Faktor. Aber ein sehr wesentlicher, der nicht ausreichend abgeklärt zu sein scheint und zudem immer angeführt wird, warum es mit Veränderung nicht klappt und warum das Leben entgleist ist. Darum geht es mir. Nicht, dass man mit dem Finger schnippen kann.

Und ich denke auch, eine weitere wesentliche Frage ist, ob überhaupt Veränderung erwünscht ist, was normalerweise mit Konsequenzen verbunden ist. Ist das zu verneinen, so ist es eigentlich in aller Regel so, dass auch keine helfende Instanz eine Chance hat, sondern dann von Widerstand auszugehen ist und die Hilfsangebote ins Leere laufen werden.

Und ich denke, in dem Fall wäre es hilfreicher, sich das einzugestehen... vieleicht tun sich dann bei Transparenz doch Ansatzpunkte ergeben. Ich halte das übrigens für legitim! Jeder muss und darf seinen eigenen Weg finden. Und es wird vielleicht auch nicht berücksichtigt, dass das, was stattdessen angestrebt wird (einen Kümmerer notfalls durch Manipulation zu organisieren) ein ziemliches Kartenhaus ist. Früher oder später macht das einsam und hat genau das Gegenteil vom Gewünschten zur Folge. Vielleicht ist das nicht zu Ende gedacht.

Langer Rede kurzer Sinn: Ich denke, es braucht zunächst eine Entscheidung, was gewünscht ist (im Sinne eines Ziels, einer Perspektive)... sonst mündet (wie schon sehr langer) alles in den bekannten Kreisläufen, Sackgassen und Endstationen. Und ja, wenn tatsächlich etwas dran sein könnte, so ist es vielleicht sogar hilfreich, sich einzugestehen und zu erkennen, dass (wie der Therapeut in Verdacht hat) gar nichts angestrebt werden soll, das Besserung bringt. Ideen sind gut... nutzen nur tatsächlich nicht, wenn es gar nicht gewollt sein sollte.:
andere idee waere, dann eben etwas eigenes aufzubauen. und genau das will ich nicht. das schaffe ich auch nicht. andere idee waere das heim.

aber was will ich bitte im heim. mit anderen seelisch erkankten menschen zusammenzuleben. na klasse. da kann ich auch zuhause bleiben.
Wie gesagt: Ich halte es für legitim, etwas nicht zu wollen... aber Aussenstehende können nicht gegen den Willen von jemandem agieren. Und man selbst kann bekannte Muster kann man besser angehen als unbekannte.
Liebe Grüße
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lamedia
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Beitrag Mo., 30.05.2016, 12:58

Ja, manchmal ist es so, dass alles einfach so bleibt. Das Leben geht weiter seinen Gang. Hilfe-Angebote gibt es auf jeden Fall. Es muss nicht ein Heim sein. Es kann auch eine Tagesstätte mit Therapie-Angeboten sein, die man bei Bedarf oder täglich aufsucht. Oder betreute Arbeit in geringem Umfang, oder aufsuchende Betreuung im Wohnumfeld, engmaschige psychiatrische Betreuung - all diese Dinge sind in D möglich und gesetzlich verankert. Klar kann es sein, dass man dann dort "festhängt". Das hängt aber auch von der Motivation ab. Ich glaube ja, dass alles gut ist, was die Perspektiven erweitert.

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stern
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Beitrag Mo., 30.05.2016, 13:26

Ja, das gibt es... und sind grds. Möglichkeiten.

Nur glaube ich, dass dazu vorweg auch eine Entscheidung wichtig ist, ob das wirklich gewollt ist, irgendetwas davon in Anspruch zu nehmen... und dann kann der Versuch folgen. Bzw, was überhaupt gewünscht wird und ob das realistisch ist (ein Vaterersatz wäre unrealistisch zum Bleistift). Das geht für mich bisher noch nicht hervor, dass eine Veränderung in die Richtung überhaupt ins Auge gefasst werden soll. Was sagt der Therapeut dazu... wurde hier manches erarbeitet oder gab es Widerstände? Nie besprochen?

Ohne Veränderungsabsicht werden Möglichkeiten vermutlich bereits im Vorfeld sabotiert (Selbstsabotage bzw. Helfer werden dann Schachmatt gesetzt). Der Wunsch nach einem Vater-Ersatz ist hier so extrem vorhanden und eher wird noch Selbstaufgabe ins Auge gefasst... all das sind Punkte, wo man nicht gerade behaupten kann, dass das Veränderung erleichtert, wenn solche starken Antriebe sozusagen dagegen arbeiten.
Liebe Grüße
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Baerchen
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Beitrag Mo., 30.05.2016, 14:49

lieben dank an euch alle,

ich melde mich bald (bin heute etwas schlapp, aber das wird bestimmt bald wieder besser).

lg baerchen

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peppermint patty
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Beitrag Mo., 30.05.2016, 16:50

lamedia hat geschrieben: Das ist nur einfach viel zu tiefgreifend, es fehlen bis jetzt fundamentale Ressourcen und auch lebenspraktische Übung, um allein im Leben zurechtzukommen. Und diese Fähigkeiten kommen auch nicht durch intellektuelle oder emotionale Einsicht zustande, sondern das liegt auf der lebenspraktischen Ebene und muss eingeübt werden. Wie das Laufen. Dieser Schritt hat bei ihr noch nicht stattgefunden, also muss es mühselig erlernt werden. Und ich würde dafür mehrere Jahre ansetzen.
Das eine Psychotherapie, schon gar eine Analyse für Bärchen ungeeignet ist sehe ich genauso.

Allerdings gehe ich nicht davon aus, dass ihr die fundamentalen Ressourcen für eine eigenständige Lebensgestaltung fehlen. Denn ich glaube nicht daran, dass Ressourcen verloren gehen. Immerhin hat Bärchen eine Berufsausbildung absolviert, ist früher Segelfliegen gegangen und hatte in diesem Kreis auch familienähnlichen Anschluss gefunden. Diese Ressourcen sind also vorhanden, müssen aber aktiviert werden.
Insofern denke ich, dass vor allem an der Selbstständigkeit durch Übungen aber keinesfalls durch Versorgen gearbeitet werden müsste. Ansonsten würde ihre Unselbstständigkeit vermutlich noch verstärkt.
baerchen - ich wünsche dir, dass du so jemanden findest, der dich unterstützt, aber dich dabei machen lässt. Vielleicht merkst du dann, dass es gar nicht so schlecht ist erwachsen zu sein.

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Baerchen
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Beitrag Di., 31.05.2016, 07:28

herzlichen dank sarana,
Sarana hat geschrieben:Schreibst du aus dir heraus, Bärchen? Ich meine da etwas zu erkennen, was ich selbst mal recht gut konnte und wohl noch kann: Das schreiben, was die andern lesen wollen. Das schreiben, wovon ich glaube, dass die anderen das lesen wollen.
hmm, ich denke nicht, dass ich aus mir selbst heraus schreibe. es fuehlt sich eher fremd an. als wuerde ich ueber jemand anderes schreiben. das sagte mein thera auch mal, als ich etwas bestimmtes in der stunde ansprach. und das merke ich auch selbst. manchmal ist mir das auch ein wenig bewusst.
ich versuche es dann bewusst einzusetzen, um ueberhaupt etwas anzusprechen, was eigentlich nicht geht.

ich habe das gerade gestern auch wieder bemerkt, wie ich jetzt nach ueber 200h in die sitzung gehe. als waere es einer der ersten stunden. immer mit jedemenge unsicherheit und scham. schade, dass sich dass in der gesamten zeit kaum verbesserte. aber ich denke, dass ich auch einschaetzen kann, weshalb sich das nicht besserte und habe das auch thematisiert.
Sarana hat geschrieben:Und als zweites: Schreiben, damit der Thread am Laufen bleibt. Damit vielleicht doch noch was kommt. Damit vielleicht doch noch so richtig tolle Beiträge kommen, die richtig toll weiterhelfen.
ja, da hast du sicherlich auch recht. es ist die zuversicht, dass jemand weiß, was ich tun muss, damit es besser wird. nur habe ich dabei nicht wirklich verstanden, dass ich es selbst in die hand nehmen muss.
Sarana hat geschrieben:Was kannst du? Wie würdest du dich einem Fremden beschreiben? Wie wurdest und wirst du beschrieben? Was magst du? Was magst du nicht? Was kannst du nicht? Du drehst dich hier wieder und wieder um andere, hauptsächlich deine Mutter, und dich, im Grunde genommen aber um "dich". Nicht um dich als Menschen, sondern um irgendetwas, was viel Leere trägt und damit, wer du bist, wenn du dich in dir triffst und dich kennen lernst, nicht viel zu tun haben muss.
darueber muss ich mal nachdenken. es gibt dinge, die mir direkt einfallen, die mir spaß machen. die ich alles lange gemacht habe, bis der tag kam, der alles veraenderte (seit der einnahme des schilddruesenpraeparates). aber da verstehe ich ein wenig die hintergruende. und teilweise ergeben sich da baustellen, die nicht nur seelisch erklaerbar sind. aber ich verstehe sie immer besser und kann jetzt endlich anfangen, daran zu arbeiten. aber ich denke, dass es seine zeit braucht, bis sich das nun alles wieder einpendelt (mit der schilddrueseneinstellung und der mineralien).
Sarana hat geschrieben:An andere Teilnehmer: Ein "Stirb doch!!!" oder Sarkasmus bringt Bärchen höchstens tatsächlich in den Suizid. Ich kann nur von mir reden, und ich "freue" mich sehr darüber, wenn mir so begegnet wird, weil es mir doch zeigt, dass ich es nicht wert bin, ernst genommen zu werden... Oder dass die Welt so böse ist... Oder oder. Hilft höchstens dem Absender dabei, eigenen Gefühlen ein Ventil zu geben.
ich muss sagen, dass mich dieser satz von lockenkopf im ersten augenblick beruehrt hat. ich habe es als deutlich zu nahe empfunden. und genau in dem moment, in dem ich es wahrnahm, habe ich bereits auch versucht auf ein anderes empfinden umzuschalten.

ich habe dann versucht, es nicht als baerchen zu betrachten, eher aus der sicht eines erwachsenen. evtl. dann auch reflektierter. ich dachte, es hilft jetzt nicht, wenn ich wie ein kind darauf reagiere.

ich habe versucht mich dann auch in lockenkopf hineinzuversetzen. weshalb er/sie es schreibt.

und dann tauchte da auch ein wunschgedanke auf, als wuerde es jemand schreiben, der genau weiß, was er schreibt. aus therapeutischer sicht. das ich das hier nicht erwarten kann, weiß ich. aber ein bestimmter teil, wuenscht sich, dass ich in der welt menschen begegne, sie mich richtig behandeln.

aber ich spuere auch deutlich, dass etwas nicht immer richtig laeuft, wie auch hier in manchen beitraegen. ich kann ein wenig erspueren, wer sich sehr gut in meinen erkrankungsverlauf hineindenken kann und wer eher nur am rande. und bei denen, die es nur am rande tun, versuche ich zu schauen, weshalb sie diese sicht haben. d.h. es geht dabei nicht ausschließlich darum, dass ich nur die beitraege schaetze, bei denen ich das empfinden habe, dass jemand auf meiner seite ist.

und dann frage ich mich auch, weshalb ich nicht einfach auch mal wuetend sein darf, auf jemand hier. egal, wie sehr mich jemand angreift, erstmal bedanke ich mich dafuer.

--- schreibe im naechsten beitrag weiter:

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Baerchen
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Beitrag Di., 31.05.2016, 07:44

ich habe kein recht, mich zu wehr zu setzen. das darf ich nicht. das habe ich erlernt, denke ich.

ich denke, dass meine mum beispielsweise das versucht hat zu unterdruecken (bestimmt nicht nur sie), aber bei ihr habe ich es in den letzten jahren erlebt.

da faellt mir auch ein sehr gutes beispiel ein: und zwar kam ich nach dem einkaufen nachhause. setzte mein sechserpack malzbier ab, um den rest des einkaufes zum haus zu tragen und waehrenddessen schlappt (hehe) der bruder meiner mum um die ecke und nahm sich einfach ein malzbier heraus (er fragte nicht danach). ich merkte, wie ich wuetend wurde und in dem augenblick meinte meine mum (die auch in der naehe war), dass ich mich nicht anstellen brauche. sie machte mein wuetendsein kaputt. und ich stand alleine da. jetzt mittlerweile kann ich das gesamte besser ueberschauen, aber damals war ich sehr verunsichert. weshalb darf ich meine sachen nicht verteidigen, zumal ich auch nicht gefragt wurde.

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