Schwierigkeiten in der Beziehung zu meinem Therapeuten

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Baerchen
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Beitrag Di., 31.05.2016, 11:11

Sprachlos. hat geschrieben:'Beschwerden besser werden' ist so unkonkret. Musst es hier ja auch nicht schreiben. Aber hast du Wünsche und Ziele, wo du für dich hinmöchtest? Wie du dir eine schöne Lebensgestaltung vorstellst?
ja, die habe ich. und einen teil habe ich auch erreicht. und wer legt es auch fest, wann ich was erreicht haben muss.

das kann ja hier keiner wirklich einschaetzen. keiner weiß, auf welchem entwicklungsstand ich damals in der therapie ankam und wie schnell sich in dem zeitraum der therapie etwas bessern kann.

und es ist auch die frage, was ueberhaupt erreicht werden kann.

man muesste erstmal sicher wissen, wie sehr ich wirklich eingeschraenkt bin. und ich denke, dass weiß mein therapeut sehr genau und richtet auch seine therapie danach aus.

ein querrschnittsgelaehmter wird auch sehr wahrscheinlich nie wieder laufen. ich will mich nicht zu sehr damit vergleichen, aber damit ausdruecken, dass keiner wirklich weiß, wie sehr ich mir selbst im wege stehe und welche genauen gruende es dafuer gibt.

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Baerchen
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Beitrag Di., 31.05.2016, 11:21

die frage, die sich bestimmt hier jemand stellt, ist: weshalb schreibe ich denn dann hier, wenn ich eh alles genau weiß, was ich in zukunft anstrebe.

ich denke, es hat etwas damit zu tun, dass mir die stunden beim thera nicht ausreichen. es tauchen jedemenge gedanken auf, bei denen ich nicht die geduld habe, bis zur naechsten stunde abzuwarten.

ich will immer alles direkt und genau wissen. wie alles miteinander verbunden ist.

es ist ja bestimmt auch nicht schlecht, dass ich dem nachgehe, aber ich kann eben nicht alles, was waehrend der therapie auftaucht, ansprechen (da reicht die zeit nicht).

er meinte in der letzten stunde, dass ich auch nicht immer auswaehlen brauche, er meinte die themen.

einfach mal sacken lassen und dann das ansprechen, was auftaucht. aber das will ich nicht. ich will das planen.

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Sprachlos.
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Beitrag Di., 31.05.2016, 11:27

Baerchen hat geschrieben:
weshalb auch krankenhaus, wenn ich einen passenden therapeuten gefunden habe.
Weil du immer wieder schreibst, dass du alleine nicht lebensfähig bist. Und wenn man mal in Relation setzt, wieviele Stunden du schon hattest, wo du jetzt stehst und wieviele Stunden du bei deinem Therapeuten noch haben wirst, dann muss man zu dem Schluss kommen, dass ihr dieses Ziel nicht ansatzweise erreichen werdet und dass, so toll wie dein Therapeut für dich auch ist, noch ganz andere Hilfe nötig wäre. Aber da sind wir wieder bei dem Punkt, was du überhaupt erreichen möchtest. Was überhaupt deine Ziele sind. Ob du über das verstehen hinaus noch Ziele hast. Oder ob eine Klinik, in der man viel mehr Richtung Selbstständigkeit gebracht werden könnte, nicht eigentlich genau entgegengesetzt deiner Ziele arbeiten würde.

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stern
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Beitrag Di., 31.05.2016, 11:56

Baerchen hat geschrieben:alles ueberreizt mich. geraeusche, farben, tageslicht. aber alles erst mit der gabe des schilddruesenpraeparates.
Da du schreibst, es ist alles abgeklärt: Wie äußerten sich die Ärzte dazu und was ist als Therapie angeraten? Die Ärzte bestätigen auch, dass das das Präparat ist, obwohl das eigentlich kein wirklich typische Nebenwirkung ist?
Liebe Grüße
stern 🌈💫
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stern
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Beitrag Di., 31.05.2016, 12:01

Baerchen hat geschrieben:man muesste erstmal sicher wissen, wie sehr ich wirklich eingeschraenkt bin.
Schrieb ich ja auch... dafür gibt es Möglichkeiten. Auch lamedia hat einige genannt. Und was eh immer gehen würde: Ausprobieren.

Du sagst einerseits, dass alles abgeklärt ist (und das ist ja dann auch mit Therapiemaßnahmen verbunden). Aber als Grund, warum etwas nicht geht, führst du immer wieder körperliche Gründe und teilweise auch Unwissenheit an, was Sache ist. Da ist irgendwo der Wurm drin.

Therapie wird nicht ewig gehen... würde ich im Hinterkopf behalten.
Zuletzt geändert von stern am Di., 31.05.2016, 12:07, insgesamt 1-mal geändert.
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Sprachlos.
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Beitrag Di., 31.05.2016, 12:03

Ist dir bewusst, dass du schreibst, dass du zu krank bist, um in ein Krankenhaus zu gehen? Und wie paradox das klingt? Und dass du dich damit selber krank hältst?

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stern
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Beitrag Di., 31.05.2016, 12:17

Baerchen hat geschrieben:ein querrschnittsgelaehmter wird auch sehr wahrscheinlich nie wieder laufen. ich will mich nicht zu sehr damit vergleichen, aber damit ausdruecken, dass keiner wirklich weiß, wie sehr ich mir selbst im wege stehe und welche genauen gruende es dafuer gibt.
na ja, du sagst nicht, dies oder jenes ist mein Veränderungsziel... und versuchst es dann.

Sondern du hast schon im Vorfeld Gründe, warum etwas gar nicht funktionieren kann. Ich glaube nicht, dass eine Therapie, die weiter Gründe sucht anstelle von (auch) Wegen dir viel helfen wird... denn Gründe hast du eigentlich bereits mehr als genug. DARAN liegt es nicht, dass du auf der Stelle trittst. Aber wie gesagt: Steht dir frei... dein Leben.
Liebe Grüße
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Baerchen
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Beitrag Di., 31.05.2016, 12:49

Sprachlos. hat geschrieben:Ist dir bewusst, dass du schreibst, dass du zu krank bist, um in ein Krankenhaus zu gehen? Und wie paradox das klingt? Und dass du dich damit selber krank hältst?
sicherlich klingt das auf den ersten blick widerspruechlich. ist es aber nicht, wenn man meinen genauen erkrankungsverlauf kennt.

ich reagiere sehr stark auf aeußere reize. am staerksten, seitdem ich das schilddruesenpraeparat nehme, dass durch die erstverschlechterung die gesamten beschwerden erstmal deutlich verstaerken kann.

tageslicht sticht regelrecht in den augen. an ganz schlechten tagen, liege ich nur im bett und muss alles abdunkeln. geraeusche nehme ich auch als zu laut war. alles ist wie verzerrt. das hatte ich aber frueher nicht, als ich das praeparat nicht einnahm. die farben der blumen, nehme ich zu intensiv war. zu leuchtend. als wuerde da eine grenze fehlen. alle reize nehme ich, wie ungefiltert war.

das strengt mich sehr an, ueberreizt mich. und im krankenhaus kann ich mich nicht abgrenzen.

wenn ich da jemanden leiden sehe, dann steigere ich mich da derart hinein, dass ich fast nen nervenzusammenbruch kriege.

im krankenhaus kann ich nichts abdunkeln. und auch kein einzelzimmer kriegen.

ich halte es im krankenhaus nicht aus.

und ich weiß auch nicht, wie sich diese ueberreizung nennt und was das genau bedeutet.

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Baerchen
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Beitrag Di., 31.05.2016, 12:55

ich fuehle mich, wie in einem ganz argen stresszustand. man kann mir das dann auch ansehen.

mein blutdruck sackt andauernd ab. ich werde dann ganz blass.

meine augen sind, wie bei einer grippe.

außerdem habe ich andauernd dicke halslymphdruesen. weshalb das alles, weiß kein mensch.

ich weiß nur, dass die ganzen schweren beschwerden erst mit dem euthyr. auftraten. ich hatte manches zwar auch frueher, aber eher latent. mit dem euthyr. brach alles zusammen.

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ExtraordinaryGirl
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Beitrag Di., 31.05.2016, 13:12

In der Regel geht man doch in Kliniken oder Krankenhäuser, weil man mehr Unterstützung kriegt als im Alltag, oder?

Kannst du nicht z. B. um ein Einzelzimmer bieten, evt. auch mit dem Therapeuten im Rücken, der das begründet?
"Charakter zeigt sich in der Krise."

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stern
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Beitrag Di., 31.05.2016, 13:21

Das hat aber mit Erstverschlechterung nichts zu tun... nichts. Und Erstverschlechterung heißt ein paar Wochen. Danach geht es aufwärts.

Ein Krankenhaus ist da, um zu helfen... insbes. je kränker man ist. Und die schilderst ja hier, wie krank du bist... ähnlich wie ein querschnittsgelähmter.

Es ist wirklich kein Wunder, dass du permanent das Gefühl hast, dich im Kreis zu drehen. Für das Krankenhaus bist du zu krank. Und angeblich ist alles abgeklärt (was dann auch Therapie beeinhaltet)... aber wegen dubiosen Beeinträchtigungen auf dem Niveau eines Querschnittsgelähmten kannst du nicht handeln.
Liebe Grüße
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Beitrag Di., 31.05.2016, 13:41

ich fuehle mich unverstanden.

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Baerchen
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Beitrag Di., 31.05.2016, 13:44

fuer meinen vater gab es auch keine rettung. und er hat sich auch bemueht.

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Baerchen
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Beitrag Di., 31.05.2016, 14:04

ich merke gerade, dass ich wieder in den dusteren gedanken festhaenge. das verstaerkt sich immer dann, wenn ich etwas an der schilddrueseneinstellung veraendert habe. und zurzeit mache ich eine letzte veraenderung, die dann aber dauerhaft passen wird. aber daher rutsche ich jetzt erstmal fuer die naechsten tage in diese sehr deutliche erstverschlechterung, die sich dann aber bessert.

das aushalten gestaltet sich nur jedesmal als sehr anstrengend, aber daran laesst sich jetzt nun mal nichts aendern.

dieses hin und her der schilddruesenmenge kam in der letzten zeit daher zustande, weil ich etwas mehr euthyr. brauche, seitdem ich das calcium einnehme (hatte nachweisbaren vitamin-d und calciummangel).

weshalb man da mehr braucht, weiß ich nicht, aber es war eindeutig an den werten zu erkennen, auch wenn ich calcium mit ausreichendem zeitlichen abstand zum euthyr. einnehme.

auf jedenfall weiß ich jetzt, dass ich calcium- und magnesium im verhaeltnis 2 : 1 brauche und etwas vitamin-d dazu.

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Kirchenmaus
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Beitrag Di., 31.05.2016, 16:32

Baerchen hat geschrieben:fuer meinen vater gab es auch keine rettung. und er hat sich auch bemueht.
Diesen Gedanken finde ich sehr wichtig. Der springt mich als Schlüsselsatz geradezu an.
Es ist in Ordnung, mich zu akzeptieren.

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