Ist Spiegeln in der Verhaltenstherapie Standard?

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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Tina
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Beitrag Di., 16.02.2010, 20:14

Lemone hat geschrieben:
Tina hat geschrieben: Welche Form von einer Therapie hast Du bei deinem jetzigen gemacht?
Steht im Titel Verhaltenstherapie

Ach ja stimmt
"Sich zu irren ist menschlich, jemandem zu verzeihen ist göttlich" ♥
"Wer will der muss auch!"

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ENA
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Beitrag Di., 16.02.2010, 21:31

Lemone hat geschrieben:Was passiert bei einem Abschlußgespräch?
Man spricht z.B. darüber, was man aus der Therapie mitgenommen hat, warum man sie beendet, wie man sich die Zukunft vorstellt, welche weiteren Hilfsangebote man hat,... . Abschlussgespräche können sehr unterschiedlich ausfallen, letztendlich sind sie meines Erachtens aber dafür da "etwas rund zu machen", "die Therapie abzuschließen", "einen kurzen Rückblick und Vorschau zu wagen",... . Das alles kann natürlich auch schon in den letzten Stunden vor Therapieende und auch schon mal zwischendurch passieren,...zu einem Abschlussgespräch gehört das für mich aber auf jeden Fall.
...oder betrachte es einfach als letzten Termin, wo noch das gesagt werden kann, was gesagt werden muss,...um möglich gut gehen zu können... .
Lemone hat geschrieben:Dann müßte ich erst nach 6 Monaten zu einem anderen gehen und alles würde klappen?
Also da hier ja unterschiedliche Erfahrungen zu sein scheinen, würde ich Dir empfehlen, einfach mal bei Deiner Krankenkasse anzurufen. Meine Information ist es, dass man, wenn man z.B. sein Stundenkontigent an Verhaltenstherapie bis ans Ende ausgeschöpft hat und dann merkt, dass man noch mehr braucht, nach einem halben Jahr einen neuen Antrag bei einem Therapeuten stellen kann, der eine andere Therapierichtung anbietet. Sollte es sich jedoch um die gleiche Therapierichtung, hier Verhaltenstherapie und noch dazu um den gleichen Therapeuten handeln, muss man zwei Jahre warten.
Ausnahmen, wenn man nicht länger als 6 Monate warten kann, soll es aber in Form von einzeln abgerechneten Notstunden geben. Das zu meiner Info. . Frag am Besten mal bei Deiner Kasse nach!...
Dann hast Du 100-%-ige Gewissheit!!!

Wünsche Dir viel Erfolg, ENA!

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Thread-EröffnerIn
Lemone
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Beitrag Mi., 17.02.2010, 00:40

Danke
Jetzt muss ich erstmal in Ruhe überlegen was ich machen werde.

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münchnerkindl
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Beitrag Mi., 17.02.2010, 00:51

Tina hat geschrieben:
So etwas kann man am Besten bei einer Psychoanalyse herausfinden. Welche Form von einer Therapie hast Du bei deinem jetzigen gemacht?
Sorry, aber man braucht keine Psychoanalyse um rauszufinden, daß es extrem nervig sein kann, wenn man von jemandem wiederholt trotz Bitte es zu unterlassen nachgeäfft wird.
Das nervt jeden, der nicht die emotionale Stabilität, Geduld und Toleranz eines Heiligen hat. Und diese Kategorie Mensch geht gewöhnlich nicht zu Therapeuten.

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Thread-EröffnerIn
Lemone
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Beitrag Do., 18.02.2010, 01:11

Ja, das stimmt.

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haluro
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Beitrag Sa., 27.04.2013, 12:45

Der thread ist zwar schon ein paar Tage alt, aber da mir der Begriff des Spiegelns gerade zweimal unabhängig voneinander über den Weg gelaufen ist, sage ich mal was dazu.

Das ist die letzte Begegnung:

http://www.tipps-vom-experten.de/index. ... eu&t_id=47

Gesetz der Spiegelung
Jede einzelne Person, Situation oder Umstände in unserem Leben spiegeln uns unser tiefstes Inneres wider. Hat man sich analog dem inneren Kind und dem wahren Selbst für Wachstum und seelische Weiterentwicklung entschieden, dann lässt sich das Gesetz der Spiegelung sehr gut als Hilfe für den Lernprozess einsetzen. Dazu muss man zunächst verstehen, wie es funktioniert.
Sehr leicht bemerken wir Schwächen und Fehler beim anderen, und vor unseren eigenen verschließen wir gern die Augen. Warum fallen uns bestimmte Schwächen bei anderen Personen auf? Warum stört mich etwas an einer Person, was aber meine Freunde an dieser Person offensichtlich nicht stört? Was hat das mit mir zu tun?
Unsere Seele, deren Ziel es ist, dass wir uns weiterentwickeln zieht oft Menschen an, die uns sehr deutlich machen, an welchen Punkten es für uns noch etwas zu arbeiten gibt. Relevant sind insbesondere Menschen, Situationen oder auch Dinge, welche uns emotional berühren oder aufregen. Stehen wir einer Person oder Situation „neutral“ gegenüber, dann hat sich wahrscheinlich nichts mit uns zu tun bzw. fungiert nicht als Spiegel.

Das ist die Begegnung davor:

James Trefil, Physik im Stradkorb

Die Umwandlung von Tiefsee- in Oberflächenwellen am Strand verläuft ganz allmählich, doch beim Licht kann der Übergang zwischen Gebieten, in denen die Lichtwelle jeweils verschiedene Geschwindigkeiten besitzt, ziemlich abrupt sein. Auf der Oberfläche einer Glasscheibe zum Beispiel sinkt die Geschwindigkeit des Lichts um etwa 30% bei einer Dichte von ein paar Hundert Atomen. Dies hat zur Folge, dass das Licht, statt wie die Brandung gleichmäßig zu "schwenken", sich scharf bricht, wenn es in ein anderes Medium tritt (siehe Abbildung 7-4, links). Es ist üblich, diese Art der Brechung wie rechts in der Abbildung darzustellen - statt die gesamte Wellenfront aufzuzeichnen, begnügt man sich mit der Richtung der Welle und zeigt den abrupten Richtungswechsel, der durch die Glasoberfläche verursacht wird. Wer jemals eine Brille, ein Fernglas oder eine Kamera benutzt hat, kennt die Lichtbrechung, da diese Gesetze das Funktionieren jeder Linse bestimmen.

Also, Trefil redet von der Lichtbrechung, nicht von der Spiegelung, habe ich gerade gemerkt. Macht aber nix, ich habe ja noch nicht so ganz verstanden, worauf es ihm ankommt.

Und davor ist mir Spiegelung bei Alice Miller begegnet und immer fragte ich mich, was meint sie?

Aber jetzt wird mir klar, dass Spiegel das Wort für einen Gegenstand ist und das, wonach hier gesucht wird, eben nicht der Gegenstand ist. Man versucht es bloss mit dem Gegenstand zu erklären.

Ein anderer ist nie ein "Spiegel". Er ist immer ein "Zerrspiegel". Wenn man sich in einem anderen spiegelt, und wenn das zurückgeworfene Bild, das man wahrnimmt, für einen selbst vollkommen ok ist, dann bemerkt man den Vorgang der Spiegelung nicht einmal. Wenn man aber bemerkt, das man nicht in Ordnung ist, dann ist der Teufel los.
Es gibt natürlich auch ein Variation. Man selbst ist nicht in Ordnung und bekommt zurückgespiegetl, man wäre ein toller Hecht. Das bemerkt man dann natürlich.

Mfg
haluro

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Tina
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Beitrag So., 28.04.2013, 21:00

Hallo haluro,

super Beitrag! Freue mich über mehr in dieser Form.
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haluro
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Beitrag Mo., 29.04.2013, 06:26

Es freut mich, dass jemand mit dem Beitrag etwas anfangen konnte. Ich dachte schon, es wäre nur einfach ein Ruf in die Wüste geworden. Was ich eigentlich befürchtet hatte, denn ich bin ja nicht sehr aktiv hier (ich treibe mich gewöhnlich in einem anderen, kleineren Forum herum und dort gibt es zur Zeit Probleme) und ich habe ja offengelassen, was ich denn nun aus der Behauptung, der andere wäre eher ein "Zerrspiegel", ableite.
Naja, ich habe vor einiger Zeit Thun, Miteinander reden gelesen und der legt halt viel Wert auf die Abläufe in einem Dialog, aber weniger auf die jeweilige Situation eines Dialogpartners. Jetzt lese ich mal zur Abwechslung mal wieder etwas über Physik, und so wie es aussieht, bin ich da an eine ziemlich schwierige Stelle gekommen, an der ich noch einige Zeit hängen werde (ich habe keine Ahnung, worauf Trefil raus will, irgendwie ist das ein verdammt harter Übergang von den Wellen am Strand zu den Lichtwellen am Glas, aber ich hoffe, ich komme noch drauf), danach habe ich ein Buch über Traumdeutung vor mir, nicht so dick wie Freuds Traumdeutung, gottseidank, und dann werde ich mir ein Buch von einem Historiker mit psychologischen Touch über Freud zu Gemüte führen, und da freue ich mich schon darauf. Also, es könnte schon dauern, bis mir wieder ein ähnlicher Beitrag gelingt.
Mfg
haluro

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Gelli
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Beitrag Mo., 29.04.2013, 06:38

@haluro

Mir waren deine beiden beiträge einfach zu "hoch".
Ich liebe da eher die einfachere Ausdrucksweise.
GUT DING WILL WEILE HABEN

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bunnymammi
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Beitrag Mo., 29.04.2013, 10:04

Komme mit der Einsellung des Beitrags auch nicht klar. Sorry.

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Lady Amalzia
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Beitrag Mo., 29.04.2013, 12:40

*das Einhorn kratzt sich gerade auch etwas ratlos mit dem rechten Hinterhuf hinterm rechten Ohr*

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Tina
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Beitrag Mo., 29.04.2013, 13:07

Hallo Haluro,

was in anderen Threads passiert kann ich gerade nicht beurteilen.

Aber das was Du hier geschrieben hast, fand ich sehr wertvoll. Ich sehe eine Verbindung zwischen den Wellen die brechen und das Licht welches durch die Lupe gebrochen wird.

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Tina
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Beitrag Mo., 29.04.2013, 13:10

Wer ein Problem mit dem Spiegeln hat sollte im besten Fall überlegen warum man selbst damit ein Problem hat?
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haluro
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Beitrag Mo., 29.04.2013, 18:29

Hallo Gelli, bunnymammi, Lady Amalzia,

ich denke, ihr seid am Begriff "spiegeln" interessiert und diese Punkte, weswegen ich mal wieder darüber nachgedacht habe, sind tatsächlich ziemlich blöd als Teil eines Forenbeitrags.

Tatsache ist, dass mich an den Aussagen im Link irgendetwas gestört hat und bei der Stelle von Trefilm den ich gerade lese, dachte ich, jetzt erklärt er Spiegel mit den Vorgängen zwischen Elektronen und Protonen und mir graute schon ein bischen davor und dass er Lichtbrechung meinte, habe ich erst später gemerkt. Jedenfalls habe ich darüber nachgedacht und habe dann meine Überlegungen versteckt gebracht. Mittlerweile habe ich Trefil weitergelesen und er hat mich auf etwas aufmerksam gemacht, was mich vermuten lässt, dass mein Kopf tatsächlich anders funktioniert als der anderer Leute.
Er meinte, es gebe Leute, also Musikliebhaber, die (vor allem klassische) Musikstücke so genau kennen, dass sie Unterschiede wahrnehmen, auch wenn der gleiche Musiker das gleiche Stück spielt. Ich stehe auf Ravel, Bolero und Tsigane usw., aber mit dem Unterschiede wahrnehmen, das klappt nicht bei mir. Obwohl ich die Stücke oft innerlich abspiele, wenn mir danach ist, in bestimmten Situationen, wenn ich unter einem emotionalen Druck stehe.
Mfg
haluro
PS: Ich schreibe gleich noch was, bitte noch nicht posten.

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haluro
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Beitrag Mo., 29.04.2013, 18:56

Hallo Tina,
das finde ich nett, dass du versuchst, die Wogen zu glätten.
Bei der Psychologie allgemein finde ich es störend, dass es so viele Begriffe gibt. Jeder, der was neues entdeckt, scheint einen eigenen Namen dafür zu erfinden und der nächste nennt es dann anders.
Nun ja, meiner Meinung nach darf Spiegeln in der Verhaltenstherapie schon eingesetzt werden, weil das eine andere Therapiemethode ist. Bei der Analyse müsste es verboten sein, weil die Analytiker als Teil ihrer Ausbildung die nicht-direktive Gesprächsführung nach Carl Rogers lernen, man fühlt sich da wohl, als rede man gegen die Gummiwand. Aber bei den normalen Menschen, wo ich dazugehöre, ist es wohl nicht zu vermeiden, dass gespiegelt wird.
Spiegeln scheint immer besonders effektiv zu sein, wenn Leute mit unvereinbaren Meinungen oder Erwartungen aufeinander treffen, die sich dann im Gespräch so nach und nach die Masken vom Gesicht reißen.
Mfg
haluro

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