Mein Freund wird nach dem Alkoholkonsum aggressiv

Körperliche und seelische Gewalt ebenso wie die verschiedenen Formen von Gewalt (wie etwa der Gewalt gegen sich selbst (SvV) oder Missbrauchserfahrungen) sind in diesem Forumsbereich das Thema.

candle.
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Beitrag Mo., 07.11.2011, 23:30

Kehrusker, ich bin ziemlich erschüttert über deine Beiträge.

OHNE WORTE

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münchnerkindl
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Beitrag Mo., 07.11.2011, 23:41

Kehrusker hat geschrieben: Falls du doch noch mal reinschaust: Heute ist mir eine interessante psychoanalytische Definition von Liebe (auf den Punkt gebracht) begegnet: "Lieben bedeutet letzten Endes, den Schwerpunkt des Lebens aus dem eigenen Ich in ein anderes Ich, mein Gegenüber, zu verlagern.
Das finde ich das eine reichlich kranke Definition von "Liebe", da es impliziert daß es eine gute Sache ist, die Verantwortung für sein Lebensglück an eine andere Person zu deligieren. Damit macht man sich emotional abhängig. Echte Liebe definiert sich für mich aber gerade NICHT durch überzogene emotionale Abhängigkeit sondern dadurch, die emotionale Autonomie zu behalten aber durch die Anwesenheit der anderen Person bereichert zu sein, dieses Entgrenzungsgefühl mit einer anderen Person ist ein vorübergehender Zustand während der akuten Verliebtheit, etwas das nicht anhält, nicht anhalten KANN. Strebt man das als Dauerzustand an ist das eine Regression in Kinderbedürfnisse.

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*Dannie
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Beitrag Mo., 07.11.2011, 23:59

Kehrusker hat geschrieben: @Sina
Falls du doch noch mal reinschaust: Heute ist mir eine interessante psychoanalytische Definition von Liebe (auf den Punkt gebracht) begegnet: "Lieben bedeutet letzten Endes, den Schwerpunkt des Lebens aus dem eigenen Ich in ein anderes Ich, mein Gegenüber, zu verlagern.

Denk doch mal darüber nach!
Soll sich Sina jetzt wenn sie geohrfeigt oder gewürgt wird in ihrem Macker hineindepersonalisieren und von dort aus zu schauen, wie sie gewürgt und geschlagen wird?!



Interessanter Vorschlag.

Dannie

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*Dannie
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Beitrag Di., 08.11.2011, 00:01

münchnerkindl hat geschrieben: Das finde ich das eine reichlich kranke Definition von "Liebe", ....
Ist es auch!

Passt aber wiederum sehr gut zum Thema.

Dannie

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Phönixia
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Beitrag Di., 08.11.2011, 00:12

kerusker hat geschrieben: "Lieben bedeutet letzten Endes, den Schwerpunkt des Lebens aus dem eigenen Ich in ein anderes Ich, mein Gegenüber, zu verlagern.
Ja, ich würde sagen Liebe oder Verliebtheit äußert sich in den meisten Fällen genau so.
Ich habe das auch nicht als Rat an Sina verstanden, sondern als Erkenntnis, was gerade in ihr passiert.

Und das was du beschreibst @münchnerkindl das ist so eher der Idealfall von Liebe, so wie sie sein sollte aber nicht ist, die emotional freie Liebe, Liebe aber doch nicht emotional abhängig vom anderen. Das ist schön, das ist besser, aber der Idealfall ist nicht die Realität.

Es gibt viele solcher Idealfälle, die nicht Realität sind.

Z.B der moralische Idealfall: Menschen sollten nicht gewalttätig sein.
Die Realität: Menschen sind gewalttätig!

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münchnerkindl
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Beitrag Di., 08.11.2011, 00:15

Phönixia hat geschrieben:Das ist schön, das ist besser, aber der Idealfall ist nicht die Realität.
Ja, aber zwischen völlig unabhängig und völlig abhängig gibt es im realen Leben immer fliessende Übergänge. Und da gibt es einen Punkt wo das Ausmass dessen was man an emotionaler Erfüllung in die andere Person projiziert ungesund wird.

Und der Punkt ist überschritten, wenn jemand von einem Menschen fast umgebracht wird und dann immer noch was von "grosse Liebe" und "will ihn retten" säuselt und sich dem Terror weiter aussetzt.

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*Dannie
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Beitrag Di., 08.11.2011, 00:17

Phönixia hat geschrieben: Sie will den Mann, weil sie ihn liebt, sie will den Mann "heilen", helfen, damit er sie nicht mehr misshandelt. Kapito!?
Sie will den Mann der sie gleichzeitig würgt und schlägt und auf den Boden knallt. Das ist der Mann den sie liebt und nach wie vor will. Sie will ja nichts an der Liebe für diesen Mann ändern. Diese Liebe will sie beibehalten, nachdem er sie gewürgt und geschlagen hat. Das ist der Punkt. Kapito!?

Dannie

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Passat
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Beitrag Di., 08.11.2011, 00:18

Wie gesagt, meine Damen - die Definition ist ja nicht von mir. Aber prinzipiell würde ich sie unterstützen, wenn ich nicht so romantisch wäre.
münchnerkindl hat geschrieben:Das finde ich das eine reichlich kranke Definition von "Liebe",
Meine Interpretation dieser Definition ist eine andere.
Du legst meistens sehr viel hinein in die Aussagen Anderer und erreichst somit eine maximale Subjektivität, aber wenig Objektivität.
Hast du schonmal Liebe - wie du sie verstehst - erfahren?
Im Übrigen: Jeder Mensch will bis zum Lebensende im Grunde immer "kindliche Bedürfnisse" befriedigen. Auch du. Und auch Buddha.
"Alles entsteht durch den Konflikt" (Heraklit)

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*Dannie
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Beitrag Di., 08.11.2011, 00:26

Phönixia hat geschrieben:
Z.B der moralische Idealfall: Menschen sollten nicht gewalttätig sein.
Die Realität: Menschen sind gewalttätig!
Ja, und es gibt Menschen, die Gewalt in der Beziehung aushalten, mit dem Gewalttäter nach wie vor auf der Couch liegen und gemeinsam mit dem Hund spazieren gehen und darauf beharren, dass sie den Gewalttäter lieben auch wenn er gelegentlich zuschlägt.

Ich behaupte - was manchen hier so sauer aufstößt - dass Menschen welche Gewalt in der Beziehung hinnehmen auch eine gewissen Verantwortung dafür tragen. Denn mit jedem einzelenen Tag in dem sie auf diese Gewaltbeziehung bestehen, und damit diese tolerieren, ermöglichen sie erst weitere Gewalt.

Bemerkenswert auch, dass Sina sich darüber nicht den Kopf zerbrechen mag, dass sie überlässt sie anderen, nachdem sie sich hier schriftlich ein wenig erleichtert hat.

Und auch wenn ich mich hier vollkommen unbeliebt mache, ich gehe sogar noch einen Schritt weiter und behaupte, dass Frauen wie Sina mit ihrer Haltung erst diesen Männern ermöglichen sich so zu benehmen. Denn diese Frauen sind es welche die Gewalt durch Toleranz erst den Näherboden bieten, wo der Aggressor sich ungehemmt austoben kann.

Und in diesem Fall fehlt mir persönlich jegliches Mitgefühl.


Sorry.

Dannie
Zuletzt geändert von *Dannie am Di., 08.11.2011, 00:36, insgesamt 1-mal geändert.

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Passat
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Beitrag Di., 08.11.2011, 00:32

candle. hat geschrieben:Kehrusker, ich bin ziemlich erschüttert über deine Beiträge.

OHNE WORTE
Küsschen, candle.
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Passat
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Beitrag Di., 08.11.2011, 00:37

*Dannie hat geschrieben:Und in diesem Fall fehlt mir persönlich jegliches Mitgefühl.
Mir übrigens auch.

Entweder Menschen haben einen Draht zu sich selbst - oder eben nicht. Falls nicht, tut es mir nicht leid. Sie mögen diesen Draht zu sich finden - das wünsche ich ihnen. Aber viele sind so weit weg davon, dass sie mir schon gar nicht mehr Leid tun.
"Alles entsteht durch den Konflikt" (Heraklit)


candle.
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Beitrag Di., 08.11.2011, 00:39

Kehrusker hat geschrieben:Küsschen, candle.
Bloß nicht!
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mitsuko
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Beitrag Di., 08.11.2011, 00:41

*Dannie hat geschrieben:Bemerkenswert auch, dass Sina sich darüber nicht den Kopf zerbrechen mag, dass sie überlässt sie anderen, nachdem sie sich hier schriftlich ein wenig erleichtert hat.
Und schon gehts wieder ab ins Tri-tra-trulla Land.

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Phönixia
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Beitrag Di., 08.11.2011, 00:44

@Münchnerkindl
Ja, aber zwischen völlig unabhängig und völlig abhängig gibt es im realen Leben immer fliessende Übergänge. Und da gibt es einen Punkt wo das Ausmass dessen was man an emotionaler Erfüllung in die andere Person projiziert ungesund wird.

Und der Punkt ist überschritten, wenn jemand von einem Menschen fast umgebracht wird und dann immer noch was von "grosse Liebe" und "will ihn retten" säuselt und sich dem Terror weiter aussetzt.

Ja natürlich da gebe ich dir recht, es gibt verschiedene Abstufungen von emotionaler Abhängigkeit. Und trotz emotionaler Abhängigkeit gibt es auch noch die Vernunft, die irgendwann sich dann ja auch mal einschalten sollte. Bei Sina hoffentlich jetzt!
Denn nichts anderes versuchen wir hier ja, sie zur Vernunft zu bringen.
Oder wenigstens trotz aller Gefühle, die Vernunft nicht ganz aussen vor zu lassen.

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münchnerkindl
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Beitrag Di., 08.11.2011, 00:51

*Dannie hat geschrieben: Und auch wenn ich mich hier vollkommen unbeliebt mache, ich gehe sogar noch einen Schritt weiter und behaupte, dass Frauen wie Sina mit ihrer Haltung erst diesen Männern ermöglichen sich so zu benehmen. Denn diese Frauen sind es welche die Gewalt durch Toleranz erst den Näherboden bieten, wo der Aggressor sich ungehemmt austoben kann.

Und in diesem Fall fehlt mir persönlich jegliches Mitgefühl.
Auch wenn das so ist liegt das "Aushalten" von Gewalt und das Misverstehen von emotionaler Abhängigkeit (und sich deshlab nicht aus einer zerstörerischen Beziehung lösen können) für Liebe liegt der Grund dafür WARUM sich jemand nicht aus so einer Beziehung lösen kann doch in der Vergangenheit der Person und einer dort erworbener Unfähigkeit sich abzugrenzen und einem Mangel an Selbstständigkeit begründet.

Sowas kommt doch nicht aus heiterem Himmel und weil die Person einfach "zu blöd" dazu ist.

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