Schwierigkeiten in der Beziehung zu meinem Therapeuten
@Baerchen:
Arbeitet ihr denn in der Therapie gar nicht daran, an deinen Einstellungen etwas zu ändern? Sicher ist es wichtig, dass du dich dort von deiner schwachen Seite zeigen kannst, aber Therapie ist viel mehr, als betüdelt zu werden. Diese ganzen Ängste vor der Trennung von der Mutter und vom Therapeuten sind verdrängte Aggressionen, die zu zeigen du dich nicht traust. Die verbergen sich hinter dem Bild, das du dir von dir selbst gebastelt hast, dass du klein und hilflos bist. Natürlich bist du NICHT klein und hilflos, sondern erwachsen und getrennt von deiner Mutter. Diese Sätze hättest du im Laufe von 300 Stunden von deinem Therapeuten hören müssen, natürlich empathisch und vorsichtig formuliert und nicht wertend. Was dort aber wohl eher passiert, ist, dass das kleine Baerchen gehegt und gepflegt wird, auf dass es für immer die liebevolle Betreuung durch Andere braucht. Anstatt das kleine Baerchen zu füttern, müsst ihr daran arbeiten, den Bären in dir hervorzulocken.
Arbeitet ihr denn in der Therapie gar nicht daran, an deinen Einstellungen etwas zu ändern? Sicher ist es wichtig, dass du dich dort von deiner schwachen Seite zeigen kannst, aber Therapie ist viel mehr, als betüdelt zu werden. Diese ganzen Ängste vor der Trennung von der Mutter und vom Therapeuten sind verdrängte Aggressionen, die zu zeigen du dich nicht traust. Die verbergen sich hinter dem Bild, das du dir von dir selbst gebastelt hast, dass du klein und hilflos bist. Natürlich bist du NICHT klein und hilflos, sondern erwachsen und getrennt von deiner Mutter. Diese Sätze hättest du im Laufe von 300 Stunden von deinem Therapeuten hören müssen, natürlich empathisch und vorsichtig formuliert und nicht wertend. Was dort aber wohl eher passiert, ist, dass das kleine Baerchen gehegt und gepflegt wird, auf dass es für immer die liebevolle Betreuung durch Andere braucht. Anstatt das kleine Baerchen zu füttern, müsst ihr daran arbeiten, den Bären in dir hervorzulocken.
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lieben dank an euch alle,
ich versuche mal auf einen teil einzugehen.
ich hatte meinem therapeuten von anfang an sehr ambivalente gefuehle. es gab ein einziges bild im web, dass ich mir vorher anschaute, als ich die erste sitzung bei ihm hatte. bei dem bild war mein gedanke (auch wenn ich ihn nicht kannte), dass es jemand ist, dem ich vertrauen kann. ich dachte damals, das muss einfach klappen, weil ich zuvor bei vielen therapeuten (zu erstgespraechen) war und niemand dabei war, dem ich vertraut haette.
dann hatte ich die erste sitzung und er machte die tuere auf und ich dachte, ich muss erstmal drei schritte wieder zurueck. mich ekelte etwas bestimmtes an, weiß aber nicht genau, was das ist.
ich saß dann kurz alleine in seinem zimmer (er hatte die chipkarte= eingelesen) und ich war hin und hergerissen, wieder zu gehen. aber ich blieb. ja und dann betrat er das zimmer, setzte sich hin und sagte nichts (naja, analytiker eben, hehe). ich erzaehlte ein wenig und als er dann wenige saetze sagte, fuehlte ich mich direkt verstanden. und zwar sehr vestanden. ich hatte den eindruck, dass er genau erkannte, was mir fehlte. das hatte ich bei den anderen therapeuten nicht. mir ist bewusst, dass ich das auch nicht erwarten kann, aber bei diesem therapeuten war es der fall.
und dann, als es zum ende der stunde ging, habe ich schon so ein widerstand in mir bemerkt. mein gedanke war, dass ich ihm nicht die hand geben kann. weshalb das auftauchte, weiß ich nicht.
er stand dann auf, und ich zoegerte fuer einen kleinen moment (aber nur fuer nen bruchteil der sekunde), aber ich hatte das empfinden, dass er es bemerkte.
und seitdem habe ich eben diese ambivalenten empfindungen ihm gegenueber. und die haben wir auch immer mal wieder thematisiert. und wir versuchen es auch jetzt gerade. die schwierigkeit war immer, dass ich etliche themen habe, die wichtig sind. alles dreht sich dabei ums vertrauen. naehe und distanz. sehnsucht.
nur kann ich das kaum ansprechen. immer wieder schaeme ich mich zu sehr. dann dissoziere ich auch meistens.
ich will es nun wieder versuchen, denn es waere sehr schade, wenn ich die chance verpasse.
nur wie kann ich etwas ansprechen, wenn mich selbst an ihm etwas anekelt. manchmal habe ich den eindruck, ich kann ihm alles mitteilen (auch, dass er mich anekelt) und dann manchmal reagiert er, als wuerde es ihn auch etwas beschaemen. es kann aber sein, dass ich das falsch verstehe, evtl. will er mich dann nur spiegeln.
wichtig ist jetzt, dass ich es schaffe, meine aggressiven gedanken mal auszusprechen. das geht auch manchmal, aber eher, als wuerde da jemand anderes sprechen. ich bin mit dem fuehlen nicht dabei.
wie kann ich ueber etwas sprechen, wenn ich mich zu sehr schaeme.
und ich frage mich, inwieweit ein teil meiner somatischen beschwerden, evtl. in wirklichkeit seelische sind.
seitdem ich lt einnehme, habe ich krampfanfaelle. die sich keiner erklaeren kann. es waere fuer mich denkbar, dass es etwas unterdruecktes sein kann. ich habe eine menge brass in mir. ich wuerde am liebsten aus der haut fahren. aber wie, ich traue mich nicht.
ich versuche mal auf einen teil einzugehen.
ich hatte meinem therapeuten von anfang an sehr ambivalente gefuehle. es gab ein einziges bild im web, dass ich mir vorher anschaute, als ich die erste sitzung bei ihm hatte. bei dem bild war mein gedanke (auch wenn ich ihn nicht kannte), dass es jemand ist, dem ich vertrauen kann. ich dachte damals, das muss einfach klappen, weil ich zuvor bei vielen therapeuten (zu erstgespraechen) war und niemand dabei war, dem ich vertraut haette.
dann hatte ich die erste sitzung und er machte die tuere auf und ich dachte, ich muss erstmal drei schritte wieder zurueck. mich ekelte etwas bestimmtes an, weiß aber nicht genau, was das ist.
ich saß dann kurz alleine in seinem zimmer (er hatte die chipkarte= eingelesen) und ich war hin und hergerissen, wieder zu gehen. aber ich blieb. ja und dann betrat er das zimmer, setzte sich hin und sagte nichts (naja, analytiker eben, hehe). ich erzaehlte ein wenig und als er dann wenige saetze sagte, fuehlte ich mich direkt verstanden. und zwar sehr vestanden. ich hatte den eindruck, dass er genau erkannte, was mir fehlte. das hatte ich bei den anderen therapeuten nicht. mir ist bewusst, dass ich das auch nicht erwarten kann, aber bei diesem therapeuten war es der fall.
und dann, als es zum ende der stunde ging, habe ich schon so ein widerstand in mir bemerkt. mein gedanke war, dass ich ihm nicht die hand geben kann. weshalb das auftauchte, weiß ich nicht.
er stand dann auf, und ich zoegerte fuer einen kleinen moment (aber nur fuer nen bruchteil der sekunde), aber ich hatte das empfinden, dass er es bemerkte.
und seitdem habe ich eben diese ambivalenten empfindungen ihm gegenueber. und die haben wir auch immer mal wieder thematisiert. und wir versuchen es auch jetzt gerade. die schwierigkeit war immer, dass ich etliche themen habe, die wichtig sind. alles dreht sich dabei ums vertrauen. naehe und distanz. sehnsucht.
nur kann ich das kaum ansprechen. immer wieder schaeme ich mich zu sehr. dann dissoziere ich auch meistens.
ich will es nun wieder versuchen, denn es waere sehr schade, wenn ich die chance verpasse.
nur wie kann ich etwas ansprechen, wenn mich selbst an ihm etwas anekelt. manchmal habe ich den eindruck, ich kann ihm alles mitteilen (auch, dass er mich anekelt) und dann manchmal reagiert er, als wuerde es ihn auch etwas beschaemen. es kann aber sein, dass ich das falsch verstehe, evtl. will er mich dann nur spiegeln.
wichtig ist jetzt, dass ich es schaffe, meine aggressiven gedanken mal auszusprechen. das geht auch manchmal, aber eher, als wuerde da jemand anderes sprechen. ich bin mit dem fuehlen nicht dabei.
wie kann ich ueber etwas sprechen, wenn ich mich zu sehr schaeme.
und ich frage mich, inwieweit ein teil meiner somatischen beschwerden, evtl. in wirklichkeit seelische sind.
seitdem ich lt einnehme, habe ich krampfanfaelle. die sich keiner erklaeren kann. es waere fuer mich denkbar, dass es etwas unterdruecktes sein kann. ich habe eine menge brass in mir. ich wuerde am liebsten aus der haut fahren. aber wie, ich traue mich nicht.
immer dann, wenn ich meinen therapeuten erzaehle, dass ich nicht weiß, was ich mit meinem brass machen kann, schweigt er. er sagt zwar, dass ich versuchen muss, darueber zu sprechen, aber ich wuensche mir auch, dass er mir andere ratschlaege gibt.
vermutlich erwarte ich da wieder zuviel.
ich weiß nur, dass ich mir manchmal am liebsten das handgelenk nach einer sitzung brechen wuerde, nur um ihm damit zu zeigen, wie wuetend ich bin, auf mich, auf ihn und die gesamten negativen erfahrungen, die ich in meinem leben gemacht habe. leider kann ich mir aber das handgelenk nicht brechen, weil ich sehr schmerzempfindsam bin. das habe ich ihm auch letzte stunde gesagt. werde das die naechste stunde wieder ansprechen.
ich kann mit meinem brass nicht umgehen. es zerreißt mich.
vermutlich erwarte ich da wieder zuviel.
ich weiß nur, dass ich mir manchmal am liebsten das handgelenk nach einer sitzung brechen wuerde, nur um ihm damit zu zeigen, wie wuetend ich bin, auf mich, auf ihn und die gesamten negativen erfahrungen, die ich in meinem leben gemacht habe. leider kann ich mir aber das handgelenk nicht brechen, weil ich sehr schmerzempfindsam bin. das habe ich ihm auch letzte stunde gesagt. werde das die naechste stunde wieder ansprechen.
ich kann mit meinem brass nicht umgehen. es zerreißt mich.
Hast du dir schon mal verdeutlicht, dass die Therapie für dich die einzige Möglichkeit überhaupt ist, deine Aggressionen loszuwerden? Das Tun kann dir keiner abnehmen, und niemand zwingt dich dazu. Aber wenn die Therapie vorbei ist, dann bist du alleine mit all den Dingen, die du dich nicht getraut hast zu sagen. Es ist eine Chance, aber man muss sie auch nutzen.
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danke isabe,
du hast recht. verstehe nur nicht, weshalb ich das selber nicht verstehe. auf was warte ich nur. verstehe mich selber nicht. manchmal wuerde ich mir wuenschen, ich haette eine freundin, die dieselbe therapie macht, wie ich (mit genau dem selben erkrankunsbild und erfahrungen). wenn ich dann wuesste, sie ist wesentlich weiter als ich, wuerde ich mich anstrengen, ihr nacheifern.
aber das habe ich nicht. aber ich weiß ja jetzt, dass ich langsam mal etwas aendern muss. aber genau das mit der freundin, werde ich ihm beim naechsten mal auch mal sagen.
bald ist alles zu ende und ich habe es nicht hingekriegt.
du hast recht. verstehe nur nicht, weshalb ich das selber nicht verstehe. auf was warte ich nur. verstehe mich selber nicht. manchmal wuerde ich mir wuenschen, ich haette eine freundin, die dieselbe therapie macht, wie ich (mit genau dem selben erkrankunsbild und erfahrungen). wenn ich dann wuesste, sie ist wesentlich weiter als ich, wuerde ich mich anstrengen, ihr nacheifern.
aber das habe ich nicht. aber ich weiß ja jetzt, dass ich langsam mal etwas aendern muss. aber genau das mit der freundin, werde ich ihm beim naechsten mal auch mal sagen.
bald ist alles zu ende und ich habe es nicht hingekriegt.
ich werde es versuchen, direkt naechste stunde. ich will, dass meine aggressiven gedanken endlich besser werden. bzw. wie es sich damit auch anfuehlt.
Die Suche nach der Freundin ist ja genau das Symbol dafür, dass du Angst davor hast, du selbst zu werden. Du würdest dann im Falle der Freundin nur wie deine Freundin werden, wenn überhaupt. Ich weiß nicht, WIE mein Therapeut es geschafft hat, aber irgendwann war ich bereit für den alles verändernden Satz, der Türen aufgestoßen und alte Wände eingerissen hat, ohne dass ich danach das Gefühl hatte, verloren zu sein. So einen Moment wünsche ich dir auch, und dafür ist es nie zu spät. Es geht nicht darum, dass du dich unter Druck setzt oder anderen nacheiferst. Aber Therapie bedeutet halt immer auch, ein kleines bisschen über die eigenen Grenzen hinauszugehen und das zu tun, wovor man tierisch große Angst hat
Das Ziel ist, die Aggressionen dosiert zu fühlen und dann auch einzusetzen. Die gehören zu dir und zu allen Menschen, nur hattest du wohl nie die Gelegenheit, sie als Kind zuzulassen, sodass sie dir jetzt Angst machen.
Das Ziel ist, die Aggressionen dosiert zu fühlen und dann auch einzusetzen. Die gehören zu dir und zu allen Menschen, nur hattest du wohl nie die Gelegenheit, sie als Kind zuzulassen, sodass sie dir jetzt Angst machen.
danke isabe,
mir kamen eben die traenen, als ich deinen beitrag gelesen habe, weil es ganau das ist, was mir sehr zu schaffen macht.
und es gibt mir ein wenig zuversicht, es auch mal zu versuchen.
mal schauen, wie es mir nach der naechsten sitzung geht.
lg baerchen
mir kamen eben die traenen, als ich deinen beitrag gelesen habe, weil es ganau das ist, was mir sehr zu schaffen macht.
und es gibt mir ein wenig zuversicht, es auch mal zu versuchen.
mal schauen, wie es mir nach der naechsten sitzung geht.
lg baerchen
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peppermint patty
- [nicht mehr wegzudenken]
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, 80 - Beiträge: 1928
Ich glaube ehrlich gesagt dir hätte eine VT wesentlich mehr geholfen als diese doch sehr passive Therapie(form). So hast du deine Abhängigkeit nur noch mehr verstärkt statt sie aufzulösen. Du kannst dir ja nicht mal perspektivisch vorstellen zuhause auszuziehen und irgendwann wird's dann immer schwerer (sowohl Abhängigkeit zu lernen als auch auszuziehen). Auch hätte man schauen können wie du dich wieder ein wenig integrieren hättest können (Job und Freunde) sowie selbstverantwortlicher und selbstfürsorglicher - aber all das ist ausgeblieben. Leider - denn in der Analyse soll doch genaue die Liebes - und Arbeitsfähigkeit (wieder) hergestellt werden.
Wichtig dafür wäre vermutlich ein direktiver Therapeut gewesen, der dich ein wenig lenkt damit du wirklich Schritte machst. So Schnarchnasen wie dein Therapeut ärgern mich da sie ihr Geld natürlich auch bei absoluter Erfolglosigkeit einstreichen.
Baerchen - jetzt gilt es wirklich noch etwas aus den letzten Stunden herauszuholen - ich drück dir die Daumen dafür!
Wichtig dafür wäre vermutlich ein direktiver Therapeut gewesen, der dich ein wenig lenkt damit du wirklich Schritte machst. So Schnarchnasen wie dein Therapeut ärgern mich da sie ihr Geld natürlich auch bei absoluter Erfolglosigkeit einstreichen.
Baerchen - jetzt gilt es wirklich noch etwas aus den letzten Stunden herauszuholen - ich drück dir die Daumen dafür!
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ziegenkind
- [nicht mehr wegzudenken]
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, 51 - Beiträge: 3673
baerchen: ich glaube, es gibt störungen, die sind so schwer und so tief, da dauert es einfach sehr, sehr lange, bis man die (i) wahrnimmt (ii) in ihren ursachen versteht und (iii) ändern kann. bei mir war es so. ich habe ingesamt 7 jahre gebraucht. ich habe zwei analytische therapien von jeweils 300 stunden gehabt. dazwischen gibt es zwei jahre unterbrechung. ich habe damals 2 stunden pro woche selber gezahlt. wenn man das geld dafür nicht hat, kriegt man von der krankenkasse 1 stunde im monat auf jeden fall bezahlt. mittlerweile ist meine therapie seit 1 1/2 jahren beendet und es geht mir so gut, wie noch nie im leben.
zurück zu meinem dreischritt: wahrnehmen, verstehen, ändern. ich hab das gefühl, dass du mit dem wahrnehmen schon ganz schön weit gekommen bist. du hast erkannt, dass du sehnsucht nach nähe hast und gleichzeitig fürchterlich viel angst vor genau dieser nähe. bei mir war auch das genau so. das ist ziemlich verbreitet und bei fast allen so, die eine gestörte beziehung zu ihrer mutter oder zu ihrer wichtigsten bezugsperson in der frühen kindheit hatten. das muster zu ändern, ist sehr langwierig. aber noch mal: entscheidende schritte hast du aus meiner sicht mit dem wahrnehmen schon getan.
vielleicht ist es für dich im moment wichtig, darüber ganz genau nachzudenken, in welchen situationen der ekel und die ablehnung kommt. (auch das kenne ich von mir von früher). will heißen: ganz genau überlegen, was war vorher? was hat er gesagt? was hab ich gesagt? was hab ich gefühlt? ich selber fand meine therapeutin oft dann dumm und dick und hässlich, wenn ich direkt vorher so eine aufblitzende sehnsucht gefühlt habe. vielleicht, weil sie was warmes gesagt hat, vielleicht auch, weil sie nicht so warm reagiert hat, wie ich mir das erhofft hatte. solche unerträglichen situationen hab ich mir erträglich gemacht, indem ich sie abgewertet habe. dann ist da ja alles nicht mehr so schlimm. dann kann man sich beruhigen mit dem gedanken, die blöde kuh oder der blöde typ, der geht mir sowieso sonstwo vorbei.
es hilft alles nichts: für mich war die rettung, immer und immer wieder über genau solche situationen zu sprechen, in denen mein inneres bild von meiner therapeutin kippte und kaputt ging. ich weiß, das ist ziemlich schwer. mir hat es geholfen, dass sie und ich uns wie zwei wissenschaftler oder detektive fühlten, die gemeinsam gerätselt haben, was da wohl innerlich grad passierte in mir.
ach ja, vielleicht noch dies. mir hat es immer geholfen über schweres und beschämendes zu reden indem ich genau das zu allererst gesagt habe: das ist so schwer, das zu sagen, ich schäme mich so, ich hab auch angst ihnen weh zu tun. aber ich muss unbedingt rauskriegen, warum mir immer wieder so ein kram durch den kopf schießt.
zurück zu meinem dreischritt: wahrnehmen, verstehen, ändern. ich hab das gefühl, dass du mit dem wahrnehmen schon ganz schön weit gekommen bist. du hast erkannt, dass du sehnsucht nach nähe hast und gleichzeitig fürchterlich viel angst vor genau dieser nähe. bei mir war auch das genau so. das ist ziemlich verbreitet und bei fast allen so, die eine gestörte beziehung zu ihrer mutter oder zu ihrer wichtigsten bezugsperson in der frühen kindheit hatten. das muster zu ändern, ist sehr langwierig. aber noch mal: entscheidende schritte hast du aus meiner sicht mit dem wahrnehmen schon getan.
vielleicht ist es für dich im moment wichtig, darüber ganz genau nachzudenken, in welchen situationen der ekel und die ablehnung kommt. (auch das kenne ich von mir von früher). will heißen: ganz genau überlegen, was war vorher? was hat er gesagt? was hab ich gesagt? was hab ich gefühlt? ich selber fand meine therapeutin oft dann dumm und dick und hässlich, wenn ich direkt vorher so eine aufblitzende sehnsucht gefühlt habe. vielleicht, weil sie was warmes gesagt hat, vielleicht auch, weil sie nicht so warm reagiert hat, wie ich mir das erhofft hatte. solche unerträglichen situationen hab ich mir erträglich gemacht, indem ich sie abgewertet habe. dann ist da ja alles nicht mehr so schlimm. dann kann man sich beruhigen mit dem gedanken, die blöde kuh oder der blöde typ, der geht mir sowieso sonstwo vorbei.
es hilft alles nichts: für mich war die rettung, immer und immer wieder über genau solche situationen zu sprechen, in denen mein inneres bild von meiner therapeutin kippte und kaputt ging. ich weiß, das ist ziemlich schwer. mir hat es geholfen, dass sie und ich uns wie zwei wissenschaftler oder detektive fühlten, die gemeinsam gerätselt haben, was da wohl innerlich grad passierte in mir.
ach ja, vielleicht noch dies. mir hat es immer geholfen über schweres und beschämendes zu reden indem ich genau das zu allererst gesagt habe: das ist so schwer, das zu sagen, ich schäme mich so, ich hab auch angst ihnen weh zu tun. aber ich muss unbedingt rauskriegen, warum mir immer wieder so ein kram durch den kopf schießt.
Die Grenzen meines Körpers sind die Grenzen meines Ichs. Auf der Haut darf ich, wenn ich Vertrauen haben soll, nur zu spüren bekommen, was ich spüren will. Mit dem ersten Schlag bricht dieses Weltvertrauen zusammen.
-
peppermint patty
- [nicht mehr wegzudenken]
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, 80 - Beiträge: 1928
Baerchen hat geschrieben:danke peppermint patty.
herzlichen dank ziegenkind.
mich hat dein beitrag beim lesen gerade sehr beruehrt. es fuehlt sich an, als wuerdest du sehr genau verstehen, wie sich das bei mir in etwa anfuehlt. ich denke auch, dass es bei bestimmten erkrankungen sehr lange dauern kann, bis sich kleine besserungen einstellen. jeder faengt ja auf einem bestimmten level an und demnach dauert es bei dem einen etwas laenger, als bei dem anderen.
genau dieses wahrnehmen und verstehen, hat in meinem fall sehr lange gedauert. und ich habe den eindruck, dass es erst jetzt langsam in die richtung geht, auch mal das fuehlen nach und nach deutlicher zuzulassen. ums fuehlen ist es zwar auch immer gegangen, aber ich habe es kaum zugelassen. immer dann, wenn es zu nah wurde, bin ich wie erstarrt. und das ist etwas, was ich leider nicht beeinflussen kann. ich merke diesen augenblick nicht, ich merke es nur dann, wenn ich bereits drin stecke. dann bin ich aber zu weit weg.
das ist mit beziehungen auch der fall. ich merke meistens erst hinterher, dass mich jemand (gegen meinen willen) beruehrt hat. ich kann keine grenze setzen. weil ich es erstens nicht bemerkt habe (am anfang) und zweitens mich dann (wenn ich es bemerke) nicht getraut habe, ein halt auszusprechen. aber ich weiß mittlerweile, dass ich es darf. ich habe das recht, mich zu verteidigen. und ich weiß, weshalb ich immer dachte, dass ich es nicht darf. und ich sehe es auch nicht mehr ein, dieser stimme nachzugehen. ich will jetzt an der stelle auch einfach mal das tun, was ich selbst mag.
d.h. ich musste das meiste tatsaechlich auch erstmal verstehen. und das war ein langer weg. und zwar deshalb, weil es da jedemenge themen gab, die ich als wichtig empfunden habe.
und zwischendurch habe ich auch immer mal wieder albtraeume thematisiert. das sind stunden, die auch zeit brauchen, weil ich den traum erst ausfuehrlich erzaehlen muss, um dann auch daran ein wenig zu arbeiten. manchmal weiß ich nicht einmal, bei was ich am besten anfange, weil ich schlecht einschaetzen kann, was gerade am wichtigsten ist. eigentlich ist ja alles von bedeutung, aber die zeit rennt dann auch weg, wenn nach 300h keine weiteren sitzungen genehmigt werden.
meine schwierigkeit ist zurzeit, dass ich verstehen lerne, dass mein leben als kind und jugendliche sehr belastend war. und ich kann sehr schwer mit diese erkenntnis umgehen. es entsteht ein ganz arger brass, auch wenn ich weiß, dass bestimmte menschen (wie meine mum), nur ihr bestens gegeben hat.
mir ist bewusst, dass sie sich selbt klein fuehlte. was mich hindert, ist wahrscheinlich, dass ich sie andauernd sehe (ich lebe mit ihr zusammen, weil das trennen nie klappte). ich merke aber immer mehr, dass ich eigentlich nicht mehr mit ihr zusammenleben kann. wir sind zu unterschiedlich. haben aber teilweise auch gemeinsamkeiten.
auf jedenfall merke ich seit kurzem, dass ich mich eines tages wirklich trennen muss. nur traue ich mich dieses schritt nicht selbst (vielleicht aber eines tages). denn ich weiß, dass ich nicht alleine leben kann. da wuerde zu sehr angst und panik entstehen. das einzige, was nur halbwegs gedanklich geht, waere ein heim bzw. betreutes leben mit anderen seelische erkrankten. aber ich habe jedemenge angst. und ich bin auch nicht bereit, zumindest jetzt in der naechsten zeit. wie das mal in einigen jahren ausschaut weiß ich nicht. ich habe den eindruck, als muesse uns das schicksal trennen.
vielleicht brauche ich auch einfach zeit. zeit die ich in den augen der anderen bereits hatte, aber nicht in meinen. denn es kennt ja niemand meine geschichte.
mein naechster schritt den ich anstrebe: ich will versuchen ueber meine aggressiven gedanken zu sprechen. und ueber meine sehnsucht.
lg baerchen
mich hat dein beitrag beim lesen gerade sehr beruehrt. es fuehlt sich an, als wuerdest du sehr genau verstehen, wie sich das bei mir in etwa anfuehlt. ich denke auch, dass es bei bestimmten erkrankungen sehr lange dauern kann, bis sich kleine besserungen einstellen. jeder faengt ja auf einem bestimmten level an und demnach dauert es bei dem einen etwas laenger, als bei dem anderen.
genau dieses wahrnehmen und verstehen, hat in meinem fall sehr lange gedauert. und ich habe den eindruck, dass es erst jetzt langsam in die richtung geht, auch mal das fuehlen nach und nach deutlicher zuzulassen. ums fuehlen ist es zwar auch immer gegangen, aber ich habe es kaum zugelassen. immer dann, wenn es zu nah wurde, bin ich wie erstarrt. und das ist etwas, was ich leider nicht beeinflussen kann. ich merke diesen augenblick nicht, ich merke es nur dann, wenn ich bereits drin stecke. dann bin ich aber zu weit weg.
das ist mit beziehungen auch der fall. ich merke meistens erst hinterher, dass mich jemand (gegen meinen willen) beruehrt hat. ich kann keine grenze setzen. weil ich es erstens nicht bemerkt habe (am anfang) und zweitens mich dann (wenn ich es bemerke) nicht getraut habe, ein halt auszusprechen. aber ich weiß mittlerweile, dass ich es darf. ich habe das recht, mich zu verteidigen. und ich weiß, weshalb ich immer dachte, dass ich es nicht darf. und ich sehe es auch nicht mehr ein, dieser stimme nachzugehen. ich will jetzt an der stelle auch einfach mal das tun, was ich selbst mag.
d.h. ich musste das meiste tatsaechlich auch erstmal verstehen. und das war ein langer weg. und zwar deshalb, weil es da jedemenge themen gab, die ich als wichtig empfunden habe.
und zwischendurch habe ich auch immer mal wieder albtraeume thematisiert. das sind stunden, die auch zeit brauchen, weil ich den traum erst ausfuehrlich erzaehlen muss, um dann auch daran ein wenig zu arbeiten. manchmal weiß ich nicht einmal, bei was ich am besten anfange, weil ich schlecht einschaetzen kann, was gerade am wichtigsten ist. eigentlich ist ja alles von bedeutung, aber die zeit rennt dann auch weg, wenn nach 300h keine weiteren sitzungen genehmigt werden.
meine schwierigkeit ist zurzeit, dass ich verstehen lerne, dass mein leben als kind und jugendliche sehr belastend war. und ich kann sehr schwer mit diese erkenntnis umgehen. es entsteht ein ganz arger brass, auch wenn ich weiß, dass bestimmte menschen (wie meine mum), nur ihr bestens gegeben hat.
mir ist bewusst, dass sie sich selbt klein fuehlte. was mich hindert, ist wahrscheinlich, dass ich sie andauernd sehe (ich lebe mit ihr zusammen, weil das trennen nie klappte). ich merke aber immer mehr, dass ich eigentlich nicht mehr mit ihr zusammenleben kann. wir sind zu unterschiedlich. haben aber teilweise auch gemeinsamkeiten.
auf jedenfall merke ich seit kurzem, dass ich mich eines tages wirklich trennen muss. nur traue ich mich dieses schritt nicht selbst (vielleicht aber eines tages). denn ich weiß, dass ich nicht alleine leben kann. da wuerde zu sehr angst und panik entstehen. das einzige, was nur halbwegs gedanklich geht, waere ein heim bzw. betreutes leben mit anderen seelische erkrankten. aber ich habe jedemenge angst. und ich bin auch nicht bereit, zumindest jetzt in der naechsten zeit. wie das mal in einigen jahren ausschaut weiß ich nicht. ich habe den eindruck, als muesse uns das schicksal trennen.
vielleicht brauche ich auch einfach zeit. zeit die ich in den augen der anderen bereits hatte, aber nicht in meinen. denn es kennt ja niemand meine geschichte.
mein naechster schritt den ich anstrebe: ich will versuchen ueber meine aggressiven gedanken zu sprechen. und ueber meine sehnsucht.
lg baerchen
ein wichtiger schritt war in der therapie fuer mich auch, dass ich lernte, meine aggressiven gedanken einfach mal stehen zu lassen. ich hatte sie immer versucht wegzudruecken. das ist jetzt aber anders. ich kann sie denken und auch zu ende denken, egal wie gewalttaetig sie sind. und das tat gut.
aber ich habe den eindruck, dass ich gerne bestimmten menschen mitteilen mag, was ich ueber sie denke. ich will anscheinend rache. aber das wird nichts bringen. ich werde denn anderen nicht veraendern. und darum geht es ja. ich will erreichen, dass andere sind, wie ich es will.
das klappt aber nicht. und genau daran muss ich jetzt arbeiten.
ich merke das bei meiner mum. ich werde sie nicht veraendern. jeder versuch scheiterte. das habe ich nie ausgalten, das ich jedemenge brass auf sie habe und den nicht an ihr selbst abreagieren kann. sie versteht einfach nicht, was ich ihr mitteile.
am besten waere, wenn wir uns trennen. sie ist fuer mich eh beinahe, wie eine fremde frau. was will ich bei einer mutter, die sich kaum um mich kuemmern kann. das war meine aufgabe, ich hatte sie immer zu bemuttern. und das will ich nicht mehr.
aber dann halte ich die einsamkeit nicht aus. ich spuere mich nicht mehr, wenn ich mich nicht mehr um sie kuemmern kann. ich fuehle mich nur dann, wenn ich es jemandem recht machen kann.
aber ich habe den eindruck, dass ich gerne bestimmten menschen mitteilen mag, was ich ueber sie denke. ich will anscheinend rache. aber das wird nichts bringen. ich werde denn anderen nicht veraendern. und darum geht es ja. ich will erreichen, dass andere sind, wie ich es will.
das klappt aber nicht. und genau daran muss ich jetzt arbeiten.
ich merke das bei meiner mum. ich werde sie nicht veraendern. jeder versuch scheiterte. das habe ich nie ausgalten, das ich jedemenge brass auf sie habe und den nicht an ihr selbst abreagieren kann. sie versteht einfach nicht, was ich ihr mitteile.
am besten waere, wenn wir uns trennen. sie ist fuer mich eh beinahe, wie eine fremde frau. was will ich bei einer mutter, die sich kaum um mich kuemmern kann. das war meine aufgabe, ich hatte sie immer zu bemuttern. und das will ich nicht mehr.
aber dann halte ich die einsamkeit nicht aus. ich spuere mich nicht mehr, wenn ich mich nicht mehr um sie kuemmern kann. ich fuehle mich nur dann, wenn ich es jemandem recht machen kann.
Wie es sein wird, wenn du deiner Mum gegenüber anders auftrittst, weißt du erst, wenn du es ausprobiert hast. Die Situation, dass ihr zusammenwohnt, ist natürlich ungünstig, aber trotzdem musst du ja irgendwann mal den ersten Schritt machen, egal was sie versteht oder nicht. Es geht ja um dich und darum, dass du dich von ihr und deiner Angst befreist. Und das geht nur, wenn du dich abgrenzt. Ich glaube eigentlich auch nicht, dass du ohne sie nicht überlebensfähig bist. Du DENKST, dass es so ist, aber es ist nicht so. Auch wenn der Gedanke daran erst mal Panik auslöst. Das ist normal und sozusagen die Vorstufe.
Das war doch ihr Programm, dass sie dich so hingebogen hat, wie sie das braucht. Und du hast dieses Programm verinnerlicht. Aber es ist ihr Programm und nicht deins.
Das war doch ihr Programm, dass sie dich so hingebogen hat, wie sie das braucht. Und du hast dieses Programm verinnerlicht. Aber es ist ihr Programm und nicht deins.
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