Geburtsvorbereitungskurs mit Frau besuchen ?

Alle Themen, die in keines der obigen Foren zum Thema "Psychische Leiden und Beschwerden" passen.

isabe
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Beitrag Fr., 22.12.2017, 15:37

Nico:
Hast du noch nie darüber gelesen, dass Männer dieses Problem haben? Ich kenne einen, der bei der Geburt des ersten Kindes anwesend war, wobei die Frau fast gestorben ist. Als das zweite Kind kam, hat er bewusst gesagt: Ich kann das nicht noch mal. Ich hab auch gelesen, dass das für Männer ein Schock sein kann, gerade weil sie als Mann nicht so involviert sind. Sie sind "nur" Zuschauer; sie können nicht wissen, wie sich das anfühlt, sie werden nicht mit entsprechenden Hormonen versorgt; sie sehen den Körper der Frau, der vorher für sie mit Lust verbunden war, in einem vollkommen anderen Zustand. Das hat auch nichts mit Krankheiten zu tun, sondern es ist ja verbunden mit Sexualität und dem Baby. Aber man erwartet, dass der Mann das wegsteckt.

Ich kann mich nicht mal erinnern, ob mein Mann bei der ersten Geburt dabei war; geplant war es, er hatte am Tag ein Vorstellungsgespräch in "Westdeutschland" und war gerade unterwegs. Ich glaub, er war dann doch noch da, aber ich hab's nicht mal mitbekommen - es mag hart klingen, aber: Er war da einfach nicht wichtig. Bei den folgenden Geburten war er da, aber auch das hatte mehr einen praktischen Sinn als einen emotionalen. "Man" steht halt auch irgendwie nur rum, versucht zu helfen, hat aber keine Ahnung und kann auch niemandem was abnehmen. Aber natürlich: Wenn er das möchte, ist das schön - ist ja auch sein Kind!

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Marilen
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Beitrag Fr., 22.12.2017, 15:44

Ok, aber davor schützt der Kurs auch nicht, das Wissen darum ist ja nochmal anders als es zu sehen.
Zum Stuhlgang: oft ist es ja so, dass der Darm sich vor der Geburt nochmal weitgehend entleert und das Bisschen wird diskret weg gemacht.
Blut sieht so viel aus wg Fruchtwasser, Wasserfarbkastenprinzip.
Wenn einer da empfindlich ist wird ers mit und ohne Kurs sein, glaub ich.
Und das Verhalten der Frau ist ohnehin nicht vorhersehbar.
Aber aus einer Frage nach Sinnhaftigkeit eines GVK Nichtinteresse am Kind abzuleiten, das finde ich echt heftig.
Zuletzt geändert von Marilen am Fr., 22.12.2017, 15:45, insgesamt 1-mal geändert.
Rabbi Nachman lehrt uns etwas Bahnbrechendes. Wenn es schwer wird, bleibt dir nur noch eines: Sei glücklich und freue dich.

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Nico
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Beitrag Fr., 22.12.2017, 15:44

Doch natürlich hab ich davon gehört.
Ja der Mann fühlt natürlich nicht, das stimmt, aber er kann schon ziemlich Ahnung von dem haben was vorgeht wenn er sich vorher entsprechend informiert und er kann sehrwohl helfen denn es gibt viele Dinge die er machen kann und die es der Frau erleichtern.
Dazu müssen die beiden allerdings ein echtes Team sein und Vertrauen zueinander haben.
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)


Marilen
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Beitrag Fr., 22.12.2017, 15:48

Ich hatte bei meiner ersten Geburt vor allem Angst.
Sie hat lang gedauert und: mein Mann ist irgendwann nachts eingeschlafen. Ja, er ist eingeschlafen und ich lag neben ihm und war so froh, dass er einfach nur da lag, ein Gesicht, das ich kenne, ein Mensch, der mir vertraut war. Hat gereicht. Als es dann allerdings richtig zur Sache ging habe ich ihn tatsächlich nicht mehr wahrgenommen. Da war ich woanders.
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isabe
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Beitrag Fr., 22.12.2017, 15:53

Ich fürchte halt, es nützt nichts, sich so eine Idealvorstellung auszumalen - das fängt schon beim Zeugen oder der Familienplanung selbst an! Ich selbst wollte damals unbedingt das Kind, aber ich hab mir von einer Freundin erzählen lassen, wie easy das alles wird, weil Babys ja nur schlafen. Was ich da alles schaffen würde für die Uni, so nebenbei. Das Kind hat sogar viel geschlafen, aber ich selbst war vollkommen verändert nach der Geburt. Und das waren noch harmlose Auswirkungen. Schlimm ist, wenn man das Kind haben will, weil es chic ist, den Buggy durch die Einkaufsstraße zu schieben oder weil man den Partner binden möchte. Viele Menschen bekommen Kinder, ohne überhaupt zu wissen, was sie erwartet, und der erste Schock ist eben die Geburt. Meine Hebamme war eine ziemliche Koryphäe und hat das mit Humor und Liebe für den Job vermittelt. Sie hat drastische Worte benutzt, aber damit auch den Schrecken genommen. Wenn man die Worte "Ka.cke" und "Pi.sse" mit einem liebevollen Lächeln und einem Babymützchen in der Hand ausspricht, während die Paare Kekse knabbern und Tee trinken, dann ist daran nichts mehr abwertend. Die Abwertung nimmt ja nur der vor, der die Worte "Ka.cke" und "Pis.se" nicht erträgt - und somit (meiner Meinung nach) auch die körperlichen Vorgänge nicht wahrhaben will als Teil des Lebens.


Marilen
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Beitrag Fr., 22.12.2017, 15:55

Und ein Kind habe ich alleine geboren, bei uns zu Hause, da war gar niemand da.
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Marilen
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Beitrag Fr., 22.12.2017, 15:58

Ich muss doch aber auch nicht F....und Schw...sagen um Sex haben zu können.
Ich meine wer drauf steht ok aber daraus was abzuleiten, neeeeee, versteh ich nicht.
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Nico
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Beitrag Fr., 22.12.2017, 16:02

Isabe was du erlebt und gefühlt hast ist deines, aber deshalb muß das was andere erlebt und gefühlt haben nicht unbedingt auch so sein.
Jeder Mensch empfindet und reagiert anders, die Lebensumstände sind verschieden, die Einstellung ist unterschiedlich.
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Beitrag Fr., 22.12.2017, 16:04

Ja, nico, und deshalb schreibe ich ja auch über meine Erfahrung und nicht über deine ;)

Marilen:
Ich benutze solche drastischen Worte, weil es drastische Vorgänge sind. Hielte ich einen Vortrag im Gynäkologieseminar, würde ich andere Worte wählen. Wenn es aber auch darum geht, dass Gefühle ausgelöst werden, dann dürfen es auch drastische Worte sein. Die K.acke wird nicht ekliger, nur weil sie nicht mehr "Stuhlgang" heißt.


Marilen
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Beitrag Fr., 22.12.2017, 16:07

Nö, eben deswegen muss man ja auch nicht so drastisch werden, denn es ist eben nur Stuhlgang, ergo natürlich ergo wozu da soweit runtergreifen?
Was für Gefühle sollen denn ausgelöst werden?
Jeder weiss doch was Kaka ist?
Wenn meine Hebamme so einen Sprech an den Tag gelegt hätte, wär ich wirklich abgestossen gewesen aber von der Person.Ist das der Sinn?
Stuhlgang ist nicht drastisch find ich.
Und so ein Aufhebens um das kleine Bisschen was da mit kommt?
Bei drastisch habe ich dann eher das Gefühl mich würde bei der Geburt ein wahrer Haufen erwarten.
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Marilen
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Beitrag Fr., 22.12.2017, 16:19

Das einzig Drastische ist ein Kind geboren zu haben, aufs Klo geh ich jeden Tag.
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ENA
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Beitrag Fr., 22.12.2017, 16:19

Ich denke eh, dass so die Überlegung (sollte es die denn noch geben), bei der Geburt dabei zu sein, mehr und mehr Richtung null tendiert, wenn der TE hier mitliest.

Im Übrigen habe ich hier nichts idealisiert, sondern, wie bereits geschrieben, versucht, ein Gegengewicht zu setzen. ...Ich denke, es macht wenig Sinn, hier noch zu diskutieren. Wenn Sorge besteht, dass der TE von der Geburt geschockt sein könnte, weil sie nicht so schön ist, wie manche sich es vorstellen (ist auch nicht mein Ansinnen: ich schrieb, dass es neben dem körperlichen Aspekt noch einen anderen gibt), dann empfehle ich noch einmal mehr, an dem Geburtsvorbereitungskurs teilzunehmen (wenn die Partnerin es denn so will). Ob er dann bei der Geburt dabei ist oder "einfach nur" seine Partnerin mehr versteht, sie auf andere Art und Weise auch vor der Geburt schon unterstützen kann,..ist ja dann noch eine andere Frage.

Einen schönen Abend wünsche ich noch (und ein gutes Gespräch mit der Frau für den TE).


Marilen
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Beitrag Fr., 22.12.2017, 16:25

Ist halt ein emotionsbesetztes Thema, also mir geht der Faden jedenfalls nah und ich wünsch dem TE und seiner Frau und seinem Kind einen guten, gesunden Start.
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isabe
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Beitrag Fr., 22.12.2017, 16:30

Ein Gegengewicht? Wozu? - Wenn jemand Angst hat vor der Konfrontation mit der Geburt, dann verschwindet das sicher nicht, dass ihm jemand sagt, dass eine Geburt in erster Linie schön sei, weil es ja ansonsten niemand machte.

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ENA
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Beitrag Fr., 22.12.2017, 16:36

Ich gebs auf... . Darum ging es mir nie. Geburt ist nicht nur schön. Wohl selbst dann nicht, wenn sie irgendwann mal außerhalb des Körpers geschieht. ...Der TE wird schon rausfinden, was für ihn am Besten ist... .

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