Seerose47 hat geschrieben: Do., 01.11.2018, 21:06
Jetzt nachdem diese Therapeutin mich auch abgelehnt hat glaube ich Therapeuten sind schnell überfordert und wollen am liebsten Menschen als Patienten haben die leichte Probleme haben und soweit stabil sind...
Es geht nicht darum, wie "leicht" oder "schwer" die Probleme sind, sondern darum, ob die Probleme mit den Mitteln der ambulanten Therapie zu behandeln sind. Sind sie das nicht, dürfen dich die Therapeuten gar nicht behandeln, das würde gegen das Berufsrecht verstoßen. Therapeuten sind verpflichtet, die nach ihrem Ermessen beste und effektivste Behandlung zu empfehlen - was nicht heißt, dass diese Einschätzung mit deiner übereinstimmen muss. Ich muss sagen, dass ich die Therapeuten gut verstehen kann. In der ambulanten Therapie hat der Patient eine hohe Eigenverantwortung und die Therapeuten sind darauf angewiesen, dass der Patient in den Stunden aber vor allem auch zwischen den Stunden mitarbeitet und die erarbeiteten Dinge selbstständig umsetzt. Ich denke, dass sie in den Gesprächen merken, dass du z.Z. gar nicht die Absicht hast, das SVV zu beenden und da wollen und dürfen die auch gar nicht mitspielen, ob dir das gefällt oder nicht, denn sie dürfen dich nach dem Wirtschaftlichkeitsgebot nur behandeln, wenn eine hinreichend gute Prognose besteht, ansonsten würden sie ggf. sogar zur Stabilisierung des selbstschädigenden Verhaltens beitragen. Dafür müssen sie deine Therapie- und Veränderungsbereitschaft einschätzten und ich könnte mir durchaus vorstellen, dass da berechtigte Zweifel aufkommen. Ein Problem was ich in der Tat bei vielen Therapeuten sehe, ist, dass sie oft versuchen, Konflikte zu vermeiden und aus falsch verstandenem Wunsch, die Patienten zu schonen und nicht zu verletzen, diese Beweggründe nicht offen kommunizieren, sondern sich hinter solchen Floskeln wie "nicht stabil genug" verstecken. Im Klartext heißt diese Formulierung aber: "Geh' erst mal in eine Klinik und beweise mir, dass du bereit bist, was zu verändern, dann können wir vielleicht auch miteinander arbeiten."
Seerose47 hat geschrieben: Do., 01.11.2018, 21:06
Ich frage mich jetzt schon etwas warum die Psychologie studiert haben wenn die mit Menschen denen schlimmes widerfahren ist und die sich selbst verletzen etc nicht umgehen können... Ich wurde in den letzten Wochen nur abgelehnt und alle Begründungen drehten sich nur um die jeweilige Therapeutin, zum Beispiel "ich komm an meine Grenze" , "ich kann die Verantwortung nicht tragen" oder jetzt bei der aktuellen Therapeutin "ich mach mir Sorgen dass wir beide in der Hölle sitzen."
Wie ich bereits oben geschrieben habe: Sie können dich tatsächlich nicht behandeln, aber nicht, weil sie wie du vermutest, im Studium nichts richtiges gelernt haben, sondern weil sie dir nur helfen können, wenn du auch tatsächlich etwas verändern willst und davon kann auch ich bisher leider wenig erkennen. Mit den auf sich selbst bezogenen Äußerungen wollen sie dich wie gesagt schonen und dir nicht direkt vor den Kopf ballern, dass du zumindest zur Zeit (noch) nicht bereit bist für eine ambulante Therapie. Ich denke, sie hoffen, dass eine stationäre Therapie hilfreich sein könnte, diese Therapiemotivation aufzubauen, weil du in dieser Zeit aus deinem toxischen Familienumfeld raus bist und zumindest theoretisch neue Erfahrungen machen könntest - wenn du sie nicht von vorneherein abblocken würdest...
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