Umgang mit Therapieende und Krise
Ja ich kenne das. Ich schäme mich auch für mein Verhalten. Aber es gibt ja Gründe warum wir abhängig sind und diese hättet ihr bearbeiten müssen meiner Meinung nach, damit du eben gut gehen kannst. Aber was soll ich schon groß reden, ich beende sie jetzt vorzeitig, weil ich das eben nicht mehr aushalten kann.
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Phoebe_Buffay
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Ja, den Impuls hatte ich auch oft. Und gerade denke ich, es wäre gut gewesen, wäre ich dem gefolgt, dann würde ich jetzt nicht in diesem regressiven Sumpf versinken.Marlena hat geschrieben: So., 31.01.2021, 13:27 Aber was soll ich schon groß reden, ich beende sie jetzt vorzeitig, weil ich das eben nicht mehr aushalten kann.
Ich weiß gerade absolut nicht, wohin mit mir und meinen Gefühlen. Ich habe recht lange geschlafen und hatte heute morgen das Gefühl, dass ich da etwas Abstand zu diesem inneren Drama habe. Jetzt kommt aber gerade alles wieder hoch und ich bin extrem angespannt.
Ich habe mich normalerweise in vergleichbaren Situation damit beruhigt, dass ich mit meiner Therapeutin darüber sprechen kann. Gelegentlich habe ich dann auch um einen früheren Termin gebeten, was dann meistens auch geklappt hat und wir dann auch meistens ruhiger darüber sprechen konnte. Es war aber bisher auch nie so schlimm, ich matte mich sonst besser unter Kontrolle. Meine üblichen Mechanismen wie Sport, lange Spaziergänge und Ablenkung geht gerade auch nicht, weil ich mit meiner Diss weiterkommen muss, was mich zusätzlich enorm stresst.
Der nächste reguläre Termin ist am Freitag. Ich weiß gerade aber überhaupt nicht, ob das sinnvoll ist, den wahrzunehmen. Ich habe das Gefühl, dass ich mich erstmal beruhigen muss, weil es sonst nur noch weiter eskaliert. Aber gleichtzeitig ist mein Bedürfnis so groß, sie zu sehen, weil ich die Hoffnung habe, dass wir doch irgendwie wieder einen Kontakt finden.
Ich wollte hierzu etwas schreiben, weil es mir sehr bekannt vorkommt. Es muss natürlich nicht auf dich zutreffen.Phoebe_Buffay hat geschrieben: Sa., 30.01.2021, 22:38 Ich hatte bis zum Ende das Gefühl, dass ich es nicht richtig mache und hatte immer wieder das Gefühl, zu versagen. Das Gefühl ist gerade stark, daher wohl auch gerade die Panik, dass ich jetzt keine Zeit mehr habe. Ich möchte eigentlich noch weiter Therapie machen, aber ich kann meine innere Ambivalenz nicht einfach abstellen. Ich musste mich sehr oft überwinden, zu der Therapie zu gehen und hatte innere Blockaden. Aber ich habe mich trotzdem immer dafür entschieden hinzugehen und mit meiner Therapeutin zu sprechen und jetzt frage ich mich, was da schief gelaufen ist.
Ich habe auch eine tiefenpsychologisch fundierte Therapie gemacht.
Ich war wegen eines schweren Schicksalsschlags dort und wahnsinnig bedürftig. Anfangs idealisierte ich die Therapeutin über alle Maßen. Sie tat auch alles um mich aufzufangen, machte mir Komplimente, lobte mich, zeigte sich stets verbindlich usw.
Mit der Zeit und umso stabiler ich wurde, wandelte sich das Verhältnis. Es ging dann mehr um mich und und immer mehr hatte ich das Gefühl einfach nicht zu verstehen was sie mir vermitteln möchte. Meine Therapeutin weinte zum Beispiel manchmal, was mich regelrecht verstörte. Ich wagte es nur zaghaft dem nachzugehen, doch aus ihren kryptischen Andeutungen wurde ich einfach nicht schlau. Versuchte sie mir durch ihre Tränen zu zeigen, welche Gefühle ich eigentlich haben müsste? Bis heute habe ich nicht vollständig verstanden was in dieser therapeutischen Beziehung an "Gefühls-Pingpong" passiert.
Ich begann mich völlig ungenügend zu fühlen, fühlte eine richtige Schwere beim Betreten der Praxis, brachte ihr Aggression in Form von Ironie und sarkastischen Bemerkungen entgegen. Damals dämmerte mir schon, dass ich nun wohl in eine Übertragung gerutscht bin und ich sie mit der Person meiner Mutter assoziierte. Auf der einen Seite war ich wahnsinnig bedürftig und sehnte mich nach Anerkennung, auf der anderen Seite fühlte ich mich einfach nie genug, ständig beurteilt und jede Kritik (von der ich im Nachhinein denke, dass sie gar nicht so gedacht war) fasste ich als Versagen auf.
Da wir darüber aber nie gesprochen haben bzw. nie in dieser Deutlichkeit, wurde ich auch mit diesem Gefühl entlassen. Wie bei dir schlug mir die Therapeutin tatsächlich eine weitere Therapie vor! Man muss sich mal vorstellen wie mich das verunsichert hat! Ich kann es einfach nicht positiv sehen, sondern empfinde es jetzt so, dass ich nach 2 Jahren Anstrengung immer noch nicht weiter bin. Das ewige Gefühl ungenügend zu sein, was ich schon in der Kindheit verinnerlicht habe, wurde durch diesen Abschied nochmal getriggert.
Im Moment bin ich der Meinung, dass diese Therapieverfahren nicht ausgereift sind. Man geht dorthin, es passiert auch etwas, aber die Aufklärung und das Verständnis weshalb und wieso und welche Techniken zur Anwendung kommen um diese Gefühlswelt in einem auflodern zu lassen, bleiben im Dunkeln. Das ist nicht das Defizit des Patienten, wenn solch eine therapeutische Beziehung nicht befriedigend aufgelöst wird.
Übrigens auch wenn es mir manchmal schwer fällt es einzugestehen: ich bin mir tief im Inneren sicher, dass das Ende richtig war. Wir wären nicht wesentlich weitergekommen und hätten uns munter weiter im Kreis gedreht.
Und dann? Dann hättest du doch so wirklich auch nichts gewonnen, weil alles andere auch nicht gewesen wäre.Phoebe_Buffay hat geschrieben: So., 31.01.2021, 15:33Ja, den Impuls hatte ich auch oft. Und gerade denke ich, es wäre gut gewesen, wäre ich dem gefolgt, dann würde ich jetzt nicht in diesem regressiven Sumpf versinken.Marlena hat geschrieben: So., 31.01.2021, 13:27 Aber was soll ich schon groß reden, ich beende sie jetzt vorzeitig, weil ich das eben nicht mehr aushalten kann.
Ein guter Abschied ist soooo wichtig... ich sehe das wie Griselda, dass der Therapeut da auch seinen Teil zu beitragen sollte. Vielleicht sogar ein bisschen mehr, je „unfähiger“ der Patient ist.
Ich war nicht stationär. Aber ich glaube, dass eine stationäre Therapie eine große Herausforderung für mich wäre und mich das erstmal umwerfen würde, auch wenn ich sonst stabil bin.
Viel Erfolg für die Stunde! Klingt schon irgendwie verzwickt, mir fällt da gerade sonst nichts zu ein.
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ziegenkind
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Der regressive Sumpf ist in Dir. Die Therapie hat nur sichtbar gemacht, nicht geschaffen.
Du kannst eine Entscheidung treffen: den Versuch unternehmen, den Sumpf trocken zu legen oder ihm Dein Leben lang ausweichen.
Du kannst eine Entscheidung treffen: den Versuch unternehmen, den Sumpf trocken zu legen oder ihm Dein Leben lang ausweichen.
Die Grenzen meines Körpers sind die Grenzen meines Ichs. Auf der Haut darf ich, wenn ich Vertrauen haben soll, nur zu spüren bekommen, was ich spüren will. Mit dem ersten Schlag bricht dieses Weltvertrauen zusammen.
Ich verstehe dich. Ich würde auf jeden Fall hingehen und genau das der Therapeutin sagen.. Dass du unsicher bist und nicht herkommen wolltest und so.
Ich weiß nicht ich finde auch in einer th. Beziehung gehören natürlich 2 dazu und die therapeuten müssen das schon irgendwie steuern aber man muss auch ein bisschen Selbstfürsorge übernehmen.. Hattest du während der Therapie ie angst dass sie dich verlassen könnte?
Ich weiß nicht ich finde auch in einer th. Beziehung gehören natürlich 2 dazu und die therapeuten müssen das schon irgendwie steuern aber man muss auch ein bisschen Selbstfürsorge übernehmen.. Hattest du während der Therapie ie angst dass sie dich verlassen könnte?
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Phoebe_Buffay
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Vielen Dank, dass du von Deinen Erfahrungen berichtest. Ja, das kann ich nachvollziehen, auch wenn es bei zischendurch auch immer besser war und ich mich wohler gefühlt habe.Griselda hat geschrieben: So., 31.01.2021, 16:02 Ich begann mich völlig ungenügend zu fühlen, fühlte eine richtige Schwere beim Betreten der Praxis, brachte ihr Aggression in Form von Ironie und sarkastischen Bemerkungen entgegen.
Ja, diese Bedürftigkeit war für mich teilweise unerträglich. Mir ist klar, dass die nicht durch die Therapie verursacht wurde. Aber das war trotzdem ein ziemlicher Kampf, weil ich Hilfe wolle, aber irgendwie dann meistens kein positiver Kontakt zu Stande gekommen ist und ich mich oft sehr angegriffen gefühlt habe.Griselda hat geschrieben: So., 31.01.2021, 16:02 Auf der einen Seite war ich wahnsinnig bedürftig und sehnte mich nach Anerkennung, auf der anderen Seite fühlte ich mich einfach nie genug, ständig beurteilt und jede Kritik (von der ich im Nachhinein denke, dass sie gar nicht so gedacht war) fasste ich als Versagen auf.
Da bin ich gedanklich noch am kämpfen. Ich weiß, dass wir an meinen Hauptproblemen nicht mehr arbeiten können, aber ich habe trotzdem noch die Hoffnung, dass wir ein bisschen aus diesem Kreislauf rausfinden und ein gutes und stimmiges Ende finden.Griselda hat geschrieben: So., 31.01.2021, 16:02 Übrigens auch wenn es mir manchmal schwer fällt es einzugestehen: ich bin mir tief im Inneren sicher, dass das Ende richtig war. Wir wären nicht wesentlich weitergekommen und hätten uns munter weiter im Kreis gedreht.
Ja, obwohl es sich gerade alles so schlimm anfühlt, bereue ich es (noch) nicht, mich für diese Therapie und auch diese Therapeutin entschieden zu haben. Es ist wohl einfahc nur gerade ein Versuch, damit irgendwie klarzukommen.Scars hat geschrieben: So., 31.01.2021, 17:45 Und dann? Dann hättest du doch so wirklich auch nichts gewonnen, weil alles andere auch nicht gewesen wäre.
Ja, ich habe nur gerade das Gefühl, je mehr ich gerade merke, wie unfähig ich bin, mit diesem Ende klarzukommen (und es auch zeige), desto mehr distanziert sich meine Therapeutin.Scars hat geschrieben: So., 31.01.2021, 17:45 Ein guter Abschied ist soooo wichtig... ich sehe das wie Griselda, dass der Therapeut da auch seinen Teil zu beitragen sollte. Vielleicht sogar ein bisschen mehr, je „unfähiger“ der Patient ist.
Für mich wäre es auch eine große Herausforderung. Ich glaube, ich würde aber in einem stationären Kontext einigermaßen als Patientin „funktionieren“. Also ich würde mich bemühen, mich auf die therapeutischen Angebote einzulassen und einen Kontakt zu Therapeuten und Mitpatientin zu finden. Und wahrscheinlich wäre sogar oberflächlich ein Entwicklungsprozess erkennbar. Das passiert nicht bewusst, aber ich neige dann stark dazu, da meine inneren Grenzen zu missachten. Ich bin dann nicht total angepasst, ich widme mich dann eher Themen, um meinen eigentlichen Themen aus dem Weg zu gehen. Aber Das würde mich hinterher vermutlich ganz schön überfordern. Deswegen finde ich ambulante Therapie für mich auch passender.Scars hat geschrieben: So., 31.01.2021, 17:45 Ich war nicht stationär. Aber ich glaube, dass eine stationäre Therapie eine große Herausforderung für mich wäre und mich das erstmal umwerfen würde, auch wenn ich sonst stabil bin.
Ja, das ist irgendwie auch ganz verzwickt und es geht gerade immer noch innerlich kreuz und quer. Danke für deine Gedanken und Erfahrungen.Scars hat geschrieben: So., 31.01.2021, 17:45 Viel Erfolg für die Stunde! Klingt schon irgendwie verzwickt, mir fällt da gerade sonst nichts zu ein.![]()
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Ja, da hast du Recht. Das ist mir auch durchaus klar. Das war der Grund, warum ich mich für diese Therapie entschieden habe und trotz meiner Zweifel und Ambivalenz immer wieder hingegangen bin. Ich bin nur einfach gerade nicht sicher, ob ich es schaffe diesen Sumpf trocken zu legen. Ich habe nämlich das Gefühl, dass die Entscheidung da nicht ausreicht.ziegenkind hat geschrieben: So., 31.01.2021, 18:01 Der regressive Sumpf ist in Dir. Die Therapie hat nur sichtbar gemacht, nicht geschaffen.
Du kannst eine Entscheidung treffen: den Versuch unternehmen, den Sumpf trocken zu legen oder ihm Dein Leben lang ausweichen.
Ja, ich habe nur Sorge, dass sie dann wieder wie ein Roboter vor mir sitzt und ich dann irgendwann nur noch verzweifelt einen Zugang zu ihr finden will.Marlena hat geschrieben: So., 31.01.2021, 18:13 Ich verstehe dich. Ich würde auf jeden Fall hingehen und genau das der Therapeutin sagen.. Dass du unsicher bist und nicht herkommen wolltest und so.
Ja, schon. Ich hatte Sorge, dass sie irgendwann denkt, dass Therapie mit mir keinen Sinn macht, weil ich sie als Therapeutin nicht akzeptiere und ich mich nicht richtig darauf einlassen kann. Oder auch, dass sie irgendwann merkt, dass ich viel kränker bin, als sie angenommen hat und ihr das zu viel ist. Also im prinzip so, wie sie es dann auch in den letzten Stunden formuliert hat.Marlena hat geschrieben: So., 31.01.2021, 18:13 Hattest du während der Therapie ie angst dass sie dich verlassen könnte?
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100 Stunden sind einfach nix bei schweren Störungen. Ich würde Dir Mut zu langem Atem wünschen.
Die Grenzen meines Körpers sind die Grenzen meines Ichs. Auf der Haut darf ich, wenn ich Vertrauen haben soll, nur zu spüren bekommen, was ich spüren will. Mit dem ersten Schlag bricht dieses Weltvertrauen zusammen.
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Ich würde Dir empfehlen, die Stunden, die Du jetzt noch hast, für ein gemeinsames Nachdenken über Deine therapeutische Zukunft zu nutzen.
Was gibt es für Möglichkeiten? Was würde sie Dir raten? Wovor hat Du Angst? Was sagt sie zu Deinen Ängsten?
Das wäre mir wichtig als jetzt auf den letzten Metern mit ihr Beziehungsklärung zu machen.
Macht sie eigentlich auch Analyse? Da hättest Du 300 Stunden und könntest wirklich auch auf der Beziehungsebene mit ihr arbeiten.
Was gibt es für Möglichkeiten? Was würde sie Dir raten? Wovor hat Du Angst? Was sagt sie zu Deinen Ängsten?
Das wäre mir wichtig als jetzt auf den letzten Metern mit ihr Beziehungsklärung zu machen.
Macht sie eigentlich auch Analyse? Da hättest Du 300 Stunden und könntest wirklich auch auf der Beziehungsebene mit ihr arbeiten.
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Da haben wir schon darüber gesprochen und sie ist recht klar in ihren Ratschlägen (Klinik und/oder analytische Therapie). Wenn wir da weiter darüber gesprochen haben, wurde es aber ziemlich schnell schwierig. Ich habe Ängste und große Bedenken bezüglich Klinik und die auch mitgeteilt (teilweise vielleicht etwas sehr deutlich) und sie kommt dann immer wieder zu dem Ergebnis, dass mir die Krankheitseinsicht fehlt, weil ich nicht in eine Klinik möchte. Das hat sich dann immer weiter hochgeschaukelt und ich habe mich da irgendwann auch nicht mehr ernst genommen gefühlt und dann eher noch mehr blockiert.ziegenkind hat geschrieben: So., 31.01.2021, 20:17 Was gibt es für Möglichkeiten? Was würde sie Dir raten? Wovor hat Du Angst? Was sagt sie zu Deinen Ängsten?
Ich glaube, mir geht es weniger um Beziehungsklärung, sondern um überhaupt wieder Beziehung. Wir haben in den letzten Stunden irgendwie überhaupt keine gemeinsame Ebene mehr. Außerdem bin ich auch einfach wirklich traurig über dieses Ende und auch darüber, dass sich so wenig verändert hat. Ich habe das Gefühl, das braucht auch noch irgendwie Platz.ziegenkind hat geschrieben: So., 31.01.2021, 20:17 Das wäre mir wichtig als jetzt auf den letzten Metern mit ihr Beziehungsklärung zu machen.
Nein, leider nicht. Sie empfiehlt mir aber eine analytische Therapie. Dem wäre ich auch gar nicht so abgeneigt. Aber abgesehen davon, dass es ja sehr lange dauern kann bis man einen passenden Therapeuten mit Kassenzulassung gefunden habe, kommt es mir komisch vor, jetzt direkt einen neuen Therapieplatz zu suchen, wenn ich noch sehr in diesem Chaos stecke. Ich habe Angst, dass der ganze Druck in einer neuen Therapie noch viel größer wird. Ich weiß ja noch nicht mal, ob ich in meiner Stadt bleibe oder berufsbedingt umziehen muss/möchte. Da sind einfach gerade sehr viele Unsicherheiten.ziegenkind hat geschrieben: So., 31.01.2021, 20:17 Macht sie eigentlich auch Analyse? Da hättest Du 300 Stunden und könntest wirklich auch auf der Beziehungsebene mit ihr arbeiten.
Auf jeden Fall!Phoebe_Buffay hat geschrieben: So., 31.01.2021, 20:56 Außerdem bin ich auch einfach wirklich traurig über dieses Ende und auch darüber, dass sich so wenig verändert hat. Ich habe das Gefühl, das braucht auch noch irgendwie Platz.
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Phoebe - ich glaube, Du musst wirklich entscheiden, wie wichtig Di r das ist, Dich um Dich und Deine Gesundheit zu kümmern. Von der Lebensphase her ist das im Moment vielleicht einer der besten Momente überhaupt. Diss ist fast fertig, Job auch. Du bist wahrscheinlich mindestens ein Jahr abgesichert. Besser wird es wahrscheinlich nicht mehr.
Und außerdem: wenn Du Dich nicht um Dich und Deine Versagensängste und Deine Essstörung kümmerst, bist Du vielleicht gar nicht in der Lage einen Job durchzuhalten, für den Du eigentlich qualifiziert bist.
In manchem finde ich Dich auch widersprüchlich. (Kein Angriff, das kommt vor, es ist aber manchmal gut, das wahrzunehmen. Du bist entsetzt, dass sich so wenig verändert hat, willst aber nicht weitermachen mit der therapeutischen Arbeit.
Was glaubst Du eigentlich, was passiert, wenn Du gar nix machst?
Und außerdem: wenn Du Dich nicht um Dich und Deine Versagensängste und Deine Essstörung kümmerst, bist Du vielleicht gar nicht in der Lage einen Job durchzuhalten, für den Du eigentlich qualifiziert bist.
In manchem finde ich Dich auch widersprüchlich. (Kein Angriff, das kommt vor, es ist aber manchmal gut, das wahrzunehmen. Du bist entsetzt, dass sich so wenig verändert hat, willst aber nicht weitermachen mit der therapeutischen Arbeit.
Was glaubst Du eigentlich, was passiert, wenn Du gar nix machst?
Die Grenzen meines Körpers sind die Grenzen meines Ichs. Auf der Haut darf ich, wenn ich Vertrauen haben soll, nur zu spüren bekommen, was ich spüren will. Mit dem ersten Schlag bricht dieses Weltvertrauen zusammen.
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Ja, der Zeitpunkt ist eigentlich gut. Ich bin allerdings schon seit September arbeitslos, bin also nur noch 8 Monate abgesichert.ziegenkind hat geschrieben: So., 31.01.2021, 22:06 Phoebe - ich glaube, Du musst wirklich entscheiden, wie wichtig Di r das ist, Dich um Dich und Deine Gesundheit zu kümmern. Von der Lebensphase her ist das im Moment vielleicht einer der besten Momente überhaupt. Diss ist fast fertig, Job auch. Du bist wahrscheinlich mindestens ein Jahr abgesichert. Besser wird es wahrscheinlich nicht mehr.
Ja, die Sorge habe ich auch. Ich kann gerade überhaupt nicht mehr abschätzen, inwieweit ich in der Lage wäre, mir jetzt einen neuen Job zu suchen und einfach so weiterzumachen bzw. wie lange das gut gehen würde. Für mich bleibt dieses „um die Gesundheit kümmern“ auch ziemlich abstrakt. Auch in einer Klinik kann man mir ja nur helfen, wenn ich bereit bin, mich darauf einzulassen. Und auch wenn ich mir wünschen würde, dass es anders ist, ich habe Zweifel. Ich sehe, dass ich Hilfe brauche, aber die Hilfe zu bekommen, ist dann irgendwie auch nicht erträglich.ziegenkind hat geschrieben: So., 31.01.2021, 22:06 Und außerdem: wenn Du Dich nicht um Dich und Deine Versagensängste und Deine Essstörung kümmerst, bist Du vielleicht gar nicht in der Lage einen Job durchzuhalten, für den Du eigentlich qualifiziert bist.
Ja, ich sehe diese Widersprüche auch. Auf meiner Gefühlsebene macht das irgendwie trotzdem Sinn. Ja, ich bin traurig, dass sich so wenig verändert hat und ich will auch weiter machen und nicht einfach aufgeben. Mein Wunsch war es, durch die Therapie wieder innerlich zu wachsen und wieder Stabilität zu finde. Nach meinem Gefühl bin ich aber eher geschrumpft und habe mich noch mehr verloren. Ich habe Angst, dass sich das in einer neuen Therapie oder Klinik so fortsetzt.ziegenkind hat geschrieben: So., 31.01.2021, 22:06 In manchem finde ich Dich auch widersprüchlich. (Kein Angriff, das kommt vor, es ist aber manchmal gut, das wahrzunehmen. Du bist entsetzt, dass sich so wenig verändert hat, willst aber nicht weitermachen mit der therapeutischen Arbeit.
Das weiß ich nicht. Ich würde auch ohne Therapie etwas machen, also zumindest wieder aktiver die Sucht bekämpfen. Ob und wie lange das funktioniert, weiß ich allerdings nicht. Vielleicht hat meine Therapeutin auch Recht. Vielleicht bin ich schon viel zu sehr in meiner Krankheit und Suchtmechanismen gefangen.ziegenkind hat geschrieben: So., 31.01.2021, 22:06 Was glaubst Du eigentlich, was passiert, wenn Du gar nix machst?
Gerade würde ich mich selber einfach gerne abstellen. Ich habe die Tage zwar einigermaßen überstanden, aber das Wochenende war überhaupt nicht gut. Ich drehe mich gedanklich im Kreis und finde keinen Ausweg, fühle mich einfach nur abgekämpft und resigniert. Und übel ist mir jetzt auch noch, weil ich versucht habe, meine Hochspannung mit essen zu lindern, Seit Monaten denke ich über einen Klinikaufenthalt nach (bzw. wie es überhaupt weitergehen soll) und ich bin nur noch genervt, dass ich mich da innerlich nicht klarer positionieren kann und eine einfach mal eine Entscheidung treffe. Mal fühlt es sich ganz gut an und am nächsten Tag, würde ich mir lieber ein Bein brechen, als mich einer stationären Therapie auszusetzen. Ich kann meine Therapeutin schon verstehen, dass sie genervt ist. Zumindest habe ich jetzt eine erste fertige Version der Diss. fertig bekommen.
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Vielleicht habe ich auch nur so Angst vor dem Therapieende, weil dann die enizige Person wegfällt, die mein ganzes Elend, meine Überforderung und meine innere Kämpfe sieht. Auch wenn es mir oft nicht gefällt, was sie sagt, ich dann häufig genervt und wütend reagiere, wäre das Gegenteil wohl noch schlimmer. Es ist gar nicht unbedingt die positive Zuwendung, die dann fehlen wird, sondern einfach die Tatsache, dass da kein Gegenüber mehr für Auseinandersetzungen (egal ob positiv oder negativ) da ist.
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