Danke für eure Rückmeldungen. Die Stunde gestern war ok. Aber trotzdem ist etwas anders. Das Vertrauen, welches schon mal da war, bzw. noch vor der gemeinsamen Stunde mit meinem Mann für mich gut spürbar war, ist sehr stark angeknackst.
Ich habe ihr gleich zu Beginn meine geschriebenen Zeilen in die Hand gedrückt mit der Bitte sie zu lesen. Hat sie natürlich gemacht und wir haben dann versucht die ganze Situation aufzuklären, zu entwirren. Es ist glaub ich auch halbwegs gelungen. Das schlechte Gefühl bleibt aber irgendwie.
Sie war erstaunt, wie gut ich das mit eurer Hilfe hinbekommen habe und wie reflektiert hier manche schreiben.

Sie hat sich mehr oder weniger auch bei mir entschuldigt, dass es so abgelaufen ist. Und gemeint, dass sie zwischendurch selbst nicht so recht wusste, was jetzt das Richtige für mich wäre. Sie weiß, dass es für mich ganz schlecht aushaltbar ist, wenn sie eine Stunde wegen Dissoziationen vorzeitig abbricht. Und genau deshalb befand sie sich in der Zwickmühle. Abbrechen und riskieren, dass ich mich dann wieder „rausgeschmissen fühle“ oder weiter machen obwohl ich am dissoziieren bin. In dem Moment schien ihr das weitere Abhalten der Stunde richtiger. Im Nachhinein betrachtet würde sie es nun auch anders handhaben. Da sie nicht damit gerechnet hat, dass mich das so aus er Bahn wirft. Und es für mich vermutlich leichter aushaltbar gewesen wäre, mich „rausgeschmissen“ zu fühlen als zu riskieren mein Vertrauen zu missbrauchen.
Im Endeffekt kamen wir beide zu dem Resultat, dass der Zeitpunkt einfach nicht ideal war. Bei mir momentan zu viel los ist, mich sowieso so manches aus anderen Bereichen gerade enorm triggert und ich dafür einfach noch nicht wirklich bereit war. Ich wollte den Termin, sie hat zugestimmt. Diesbzgl. kann man also niemanden die Schuld in die Schuhe schieben.
Wir kamen dann natürlich auch auf das Thema Wut zu sprechen. Im Zuge dessen ich dann meinen „Wutkuchen“ rausgeholt habe. Sie war positiv überrascht und sah es als Fortschritt, dass ich mich auf diese Art und Weise mit meiner Wut auseinandergesetzt habe. Wir konnten auch etwas darüber sprechen, aber es fiel mir sehr schwer da näher darauf einzugehen. Aber ja, es war zumindest ein Anfang.
Im Großen und Ganzen war es ok. Aber ich fühle mich trotzdem nicht gut. Ich muss immer wieder feststellen, dass es mir seit diesem Termin schlechter geht. Ich bin sehr oft traurig, kann mit diesem Gefühl aber (noch) nichts anfangen. Ich glaube dieser Termin hat abgesehen von der Wut so enorm viel getriggert, ausgelöst, aus meiner Vergangenheit hervorgeholt, mit dem ich einfach noch nicht umgehen kann. Das Thema Vertrauen ist gerade so an der Oberfläche.
Ich hatte durchaus auch das Gefühl, dass es für sie schwieriger war gestern. Sie hat mich mehrmals gefragt ob ich ihr noch irgendwas zu diesem Termin sagen möchte. Ich meinte nur, ist ja eh schon alles geschrieben worden. Es war irgendwie eigenartig. Es hat sich was verändert. Das macht mir ehrlich gesagt etwas Sorgen. Jetzt ist sie noch dazu im Urlaub. Für mich hängt noch immer zu viel in der Luft. Obwohl ich nicht glaube, dass man da noch groß drüber reden kann. Beredet und kognitiv hergeleitet wurde mittlerweile alles. Rational betrachtet kann ich vieles verstehen und ist mir auch klar warum ich so reagiert habe. Meine Emotionen kommen nach wie vor nicht hinterher. Ich fühle mich immer wieder mal komplett aufgelöst, durcheinander, alleine, hilflos? Ich weiß nicht so recht, was der richtige Ausdruck dafür ist.
Noch dazu gab es gestern wieder mal Diskrepanzen mit meinem Mann. Unter anderem auch wegen Themen, weswegen er zur Therapie mitgekommen ist. Gefühlt hat dieser Termin einfach keinem was gebracht. Meinen Mann nicht, der versteht genauso wenig wie davor und handelt wie davor. Ob er meiner Thera was gebracht hat wage ich auch zu bezweifeln und mir geht es seitdem sogar noch schlechter. Kurz gesagt, der Termin ist einfach in die Hose gegangen. Fühlt sich nicht gut an. Kann man aber jetzt nicht mehr ändern. Irgendwie muss ich da jetzt durch…