Nö, das ist genau so unsinnig wie wenn man eine Schulklasse aus 30 nicht deutsch sprechenden Kindern zusammenstellt und sich dann wundert, warum die im deutschsprachigen Unterricht nichts lernen. Die kommen dann miteinander vielleicht super klar, weil einige dieselbe Sprache können und man mit anderen zur Not mit Händen und Füßen kommunizieren kann. Alles, was man in einer Gruppentherapie erreichen kann, kann man auf anderen Wegen einfacher und tatsächlich auch kostengünstiger haben, z.B. durch SHG. Dazu braucht es keinen Therapeuten.alatan hat geschrieben: Mo., 27.05.2024, 18:06 Da praktisch alle psychischen Störungen auch Interaktionsstörungen sind, können Gruppenpsychotherapien sehr wertvoll sein, um genau in dieser Thematik weiterzukommen,
Verunsicherung bei neuer Therapeutin u. Gruppentherapie
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Aus volkswirtschaftlichen Gründen müsste es genau andersrum sein. Therapien müssen wirksam sein, womit sich Gruppentherapie für die allermeisten Patienten disqualifiziert, ebenso wie Kurzprogramme. Richtig oder gar nicht. Weniger zeitliche Begrenzungen, schon gar keine pauschalen. Denn die Arbeitsausfälle und sonstigen Schäden für die Volkswirtschaft durch psychische Erkrankungen sind so enorm hoch, dass hohe Investitionen in Behandlungen absolut sinnvoll sind. Eigentlich muss man sagen, dass wir uns das gar nicht leisten können, so viele Menschen einfach im Stich zu lassen indem es heißt: deine Stunden sind aufgebraucht, beantrage doch Rente wenn nix mehr geht...alatan hat geschrieben: Mo., 27.05.2024, 18:06 In Zukunft wird allein aus volkwirtschaftlichen Gründen der Fokus der Finanzierung durch die Kostenträger auf Gruppentherapien liegen. Einzel-PT nur noch ausnahmsweise und als Kurzprogramm, anderenfalls selbst zahlen.
Eine Therapie, ob Einzel- oder Gruppe, kann doch nur funktionieren, wenn Vertrauen entsteht, oder entstehen kann.
Bei einer Einzelrherapie, bin ich die, die sich für einen Therapeuten entscheidet, mit dem ich arbeiten will und den ich irgendwann hoffentlich vertrauen kann.
In einer Gruppentherapie habe ich keinen Einfluss auf die Zusammensetzung, das kann das Vertrauen erheblich erschweren und damit auch den Erfolg mindern. Ich würde dann lieber schweigen als Menschen meine Problematik erzählen, mit denen ich nichts zu tun haben will, die mir unsympathisch sind etc.
In der Reha war auch eine Gruppentherapie, die war soo dämlich und reine Zeitverschwendung. Ich habe geschwiegen weil die anderen nur herumredeten, was sie am Wochenende machten, und eben kein Vertrauen hatte.
Eine thera, die mich zu einer Gruppe drängen will, ist nichts für mich.
Ich leite eine Selbsthilfegruppe, da entschiede ich, wer da mitmachen kann.
Ich stimme dir zu, Montana!
Bei einer Einzelrherapie, bin ich die, die sich für einen Therapeuten entscheidet, mit dem ich arbeiten will und den ich irgendwann hoffentlich vertrauen kann.
In einer Gruppentherapie habe ich keinen Einfluss auf die Zusammensetzung, das kann das Vertrauen erheblich erschweren und damit auch den Erfolg mindern. Ich würde dann lieber schweigen als Menschen meine Problematik erzählen, mit denen ich nichts zu tun haben will, die mir unsympathisch sind etc.
In der Reha war auch eine Gruppentherapie, die war soo dämlich und reine Zeitverschwendung. Ich habe geschwiegen weil die anderen nur herumredeten, was sie am Wochenende machten, und eben kein Vertrauen hatte.
Eine thera, die mich zu einer Gruppe drängen will, ist nichts für mich.
Ich leite eine Selbsthilfegruppe, da entschiede ich, wer da mitmachen kann.
Ich stimme dir zu, Montana!
never know better than the natives. Kofi Annan
Bei meinem Problem wissen die Therapeuten ganz genau, was ich tun müßte und verstehen nicht, daß das nicht funktioniertMontana hat geschrieben: Mo., 27.05.2024, 17:58 Ich weiß ja nicht, welche Erfahrungen du mit Einzeltherapie hast, aber ich kenne es nicht, dass mir jemand sagt, was ich zu tun habe. Wenn ich meinen Therapeuten frage, was ich tun könnte um xy zu erreichen, dann ist die Antwort stets, dass er das selber nicht weiß. Wie könnte er?
Hängt vielleicht auch mit der Therapierichtung zusammen. Ich reagiere mittlerweile schon höchst allergisch auf Verhaltenstherapie.
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chrysokoll
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, 45 - Beiträge: 4472
auch das ist schlicht FALSCH und längst überholt.alatan hat geschrieben: Mo., 27.05.2024, 18:06 Da praktisch alle psychischen Störungen auch Interaktionsstörungen sind, können Gruppenpsychotherapien sehr wertvoll sein, um genau in dieser Thematik weiterzukommen
Ich frag mich wirklich wie eine - angebliche - Ärztin derart in den Theorien der 80er Jahre steckenbleiben kann und das hier als einzig gültige Wahrheit verkaufen will.
Ansonsten bin ich fasziniert dass du wieder mal als Einzige eine funktionierende Glaskugel hast und erzählen willst wie es mit Therapiefinanzierungen weiter gehen wird.
Natürlich ziehen psychische Störungen auch Störungen in der Interaktion nach sich…. Aber ausschließlich diese dann zu behandeln ist absoluter Nonsens.
Das wäre ja wie bei Adipositas ständig zu versuchen das Gewicht herunter zu bekommen ohne auf das Essverhalten einzugehen *kopfschüttel*
Mir ist nicht klar wie zum Beispiel in einer Gruppe eine Traumafolgestörung grundlegend behandelt werden soll. Klar Austausch über Flashbacks etc. und wie umgehen im Alltag und berugigungsstrategien kann man sich alles in der Gruppe erarbeiten aber die notwendige Traumabearbeitung erfolgt so nicht, dann bleibt man in der Symptombetrachtung stecken
Das wäre ja wie bei Adipositas ständig zu versuchen das Gewicht herunter zu bekommen ohne auf das Essverhalten einzugehen *kopfschüttel*
Mir ist nicht klar wie zum Beispiel in einer Gruppe eine Traumafolgestörung grundlegend behandelt werden soll. Klar Austausch über Flashbacks etc. und wie umgehen im Alltag und berugigungsstrategien kann man sich alles in der Gruppe erarbeiten aber die notwendige Traumabearbeitung erfolgt so nicht, dann bleibt man in der Symptombetrachtung stecken
Das kann man allerdings genauso gut nachlesen und muss es nicht in einer Gruppe "erarbeiten". Wenn man überhaupt etwas großartig neues findet was besser ist als das was man schon macht. Ich habe mich jedenfalls ziemlich veralbert gefühlt als mir sogenannte Skills nahegebracht werden sollten. Ich hatte längst selber welche erfunden und mich erst dann um Hilfe bemüht als die nicht mehr gut genug funktionierten. Und jeder findet intuitiv selber welche und hilft sich damit. Die sind nur keine wirkliche Lösung für das Problem. Man kriegt ja auch keinen Alltag hin, wenn man irgendwann quasi ununterbrochen Skills anwenden muss um nicht unterzugehen.Shukria hat geschrieben: Di., 28.05.2024, 11:30 Klar Austausch über Flashbacks etc. und wie umgehen im Alltag und berugigungsstrategien kann man sich alles in der Gruppe erarbeiten
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Charlie Foxtrott
- Forums-Insider

, 45 - Beiträge: 466
Ich schätze alatans Hinweise meist sehr, aber hier auch von mir: Widerspruch! Nein, eine PTBS ist keine Interaktionsstörung. Das Opfer kann noch so gut interagieren, wenn der Täter anderes im Sinn hat. Wer Opfer und Täter, Depressive und Borderliner, Narzissten und Dependente aufeinander loslässt, handelt grob fahrlässig! Alter spielt keine Rolle? Ein junger Schwuler unter lauter konservativen Senior*innen? Der fühlt sich gleich noch mal so isoliert. Und ein Gewaltopfer wird den anderen seine Geschichte ab einem bestimmten Schweregrad wohl kaum zumuten können oder wollen und selbst noch so Hartgesottene können da keine Hilfe bieten. Und jemand mit Sozialphobie fragt einen Borderliner ganz harmlos nach ner Runde Tischtennis und der schreit "Hilfe Anmache!" Alles selbst erlebt.alatan hat geschrieben: Mo., 27.05.2024, 18:06 Da praktisch alle psychischen Störungen auch Interaktionsstörungen sind, können Gruppenpsychotherapien sehr wertvoll sein, um genau in dieser Thematik weiterzukommen, Dabei spielen Alter und "Diagnosen" überhaupt keine Rolle, soweit sie aus dem nichtpsychotischen Spektrum kommen.
Störungsspezifisch, bspw. bei Sozialphobie gemeinsam solidarisch und angeleitet trainieren, ja, da stimme ich Dir zu.
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münchnerkindl
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Da fand ich Gruppentherapien immer maximal nutzlos. Was für mich hilfreich war ist in eine Tagesstätte für psychisch erkrankte Menschen zu gehen um da einfach mit anderen Betroffenen in einem geschützten Rahmen die Freizeit zu verbringen und Aktivitäten nachzugehen. Da kann man sich dann auch mal über psychische Problemthemen unterhalten ähnlich wie in einer Selbsthilftegruppe aber es gibt keinerlei Zwang das zu irgendeinem Zeitpunkt zu tun.alatan hat geschrieben: Mo., 27.05.2024, 18:06 Da praktisch alle psychischen Störungen auch Interaktionsstörungen sind, können Gruppenpsychotherapien sehr wertvoll sein, um genau in dieser Thematik weiterzukommen,
So etwas befindet sich nicht in Planung.alatan hat geschrieben: Mo., 27.05.2024, 18:06In Zukunft wird allein aus volkwirtschaftlichen Gründen der Fokus der Finanzierung durch die Kostenträger auf Gruppentherapien liegen. Einzel-PT nur noch ausnahmsweise und als Kurzprogramm, anderenfalls selbst zahlen.
Nun, ich mache häufig Gruppenpsychotherapie mit sehr gemischter Klientel und es funktioniert gut, insofern die Menschen bereit sind, ihren sehr selbstdestruktiven Opferstatus aufzugeben und sich an der eigenen Heilung zu beteiligen. Im Übrigen mag ich die Einteilung von Menschen in Narzissten, Borderliner und anderen Zuschreibenden überhaupt nicht. Ich frage nicht nach Diagnosen, sondern danach, was Menschen an sich selbst ändern wollen, um weniger leiden zu müssen.Charlie Foxtrott hat geschrieben: Di., 28.05.2024, 16:06 Ich schätze alatans Hinweise meist sehr, aber hier auch von mir: Widerspruch! Nein, eine PTBS ist keine Interaktionsstörung. Das Opfer kann noch so gut interagieren, wenn der Täter anderes im Sinn hat. Wer Opfer und Täter, Depressive und Borderliner, Narzissten und Dependente aufeinander loslässt, handelt grob fahrlässig! Alter spielt keine Rolle? Ein junger Schwuler unter lauter konservativen Senior*innen? Der fühlt sich gleich noch mal so isoliert. Und ein Gewaltopfer wird den anderen seine Geschichte ab einem bestimmten Schweregrad wohl kaum zumuten können oder wollen und selbst noch so Hartgesottene können da keine Hilfe bieten. Und jemand mit Sozialphobie fragt einen Borderliner ganz harmlos nach ner Runde Tischtennis und der schreit "Hilfe Anmache!" Alles selbst erlebt.
Störungsspezifisch, bspw. bei Sozialphobie gemeinsam solidarisch und angeleitet trainieren, ja, da stimme ich Dir zu.
Und da gibt es Schwertraumatisierte, die hochmotiviert sind, hart an sich arbeiten und ihre Ängste überwinden und enorm profitieren und daneben sind passive fremdmotivierte Gestalten, die meinen durch Absitzen würde sich irgendetwas bessern. Also, es hängt einzig und allein an der Motivation, aus dem eigenen Schlamassel herauszukommen - ohne Anklagen und Schuldzuweisungen. Das alles trifft selbstverständlich nur zu, wenn eine Gruppe gut geführt wird, was leider nicht so oft vorkommt. Aber darüber Gruppenpsychotherapie als sinn- oder wirkungslos abzustempeln, ist ziemlicher Unsinn.
Zusammenfassend gibt es die Wirkfaktoren Motivation der Teilnehmer und (Beziehungs)Fähigkeit des Therapeuten. Nicht wichtig sind "Diagnosen", Alter, Geschlecht, Therapieerfahrung der Patienten - je heterogener, desto besser, weil lebensnäher.
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diesoderdas
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Diese so wertschätzend und respektvoll betitelten "Gestalten" suchen dann hoffentlich schnell das Weite und eine passendere Therapie.alatan hat geschrieben: Di., 28.05.2024, 21:31
Und da gibt es Schwertraumatisierte, die hochmotiviert sind, hart an sich arbeiten und ihre Ängste überwinden und enorm profitieren und daneben sind passive fremdmotivierte Gestalten, die meinen durch Absitzen würde sich irgendetwas bessern.
Wenn ich beispielsweise „nur“ eine Spinnen- oder Flugphobie/-angst habe, wird sich das meiner Meinung nach wahrscheinlich wenig auf mein Interaktionsverhalten auswirken (außer, ich kann meinem Gesprächspartner gar nicht mehr zuhören, weil ich einen Raum unentwegt nach Spinnen absuchen mussalatan hat geschrieben: Mo., 27.05.2024, 18:06 Da praktisch alle psychischen Störungen auch Interaktionsstörungen sind, können Gruppenpsychotherapien sehr wertvoll sein, um genau in dieser Thematik weiterzukommen,
Es ist doch super, wenn du von der Gruppenpsychotherapie profitierst.alatan hat geschrieben: Di., 28.05.2024, 21:31 Nun, ich mache häufig Gruppenpsychotherapie mit sehr gemischter Klientel und es funktioniert gut, insofern die Menschen bereit sind, ihren sehr selbstdestruktiven Opferstatus aufzugeben und sich an der eigenen Heilung zu beteiligen. [...]
Und da gibt es Schwertraumatisierte, die hochmotiviert sind, hart an sich arbeiten und ihre Ängste überwinden und enorm profitieren und daneben sind passive fremdmotivierte Gestalten, die meinen durch Absitzen würde sich irgendetwas bessern. Also, es hängt einzig und allein an der Motivation, aus dem eigenen Schlamassel herauszukommen - ohne Anklagen und Schuldzuweisungen.
Teilweise klingt dein Beitrag für mich aber, als würden alle von einer gut geführten Gruppentherapie profitieren, wenn die sich nur etwas zusammenreißen. Aber selbst eine gut geführte Gruppentherapie kann schlichtweg für den Patienten eine unpassende Methode sein - auch wenn dieser sich bemüht. Deshalb ist man aber nicht automatisch eine „passive fremdmotivierte Gestalt“. Genauso wie für mich (bin aber Laie) eine Psychoanalyse wohl nie in Frage käme. Kenne bislang eigentlich nur VT, und wie bei wohl jedem anderen Verfahren gibt es Patienten, denen es hilft oder nicht (oder sogar schaden kann).
Bei Spinnenphobikern ist die Frage, ob deren Störung so relevant ist, dass sie überhaupt in eine von der Allgemeinheit finanzierte Therapie müssen. Leider gibt es zu viele nicht motivierte Gestalten (das sage ich deshalb, weil die sich genauso benehmen, hoffen es findet eine interessante Theateraufführung statt, es wird aber ohne Selbstaktivität nichts passieren.) In Zukunft wird es anders werden, es wird immer mehr Triage geben. Wer nicht aktiv werden will, wird keine Therapie mehr finden. Das kann man bedauern, ist aber folgerichtig angesichts leerer Kassen im Solidarsystem. Natürlich wird es immer genug Anbieter geben für jeden, der zahlt, aber da steigen momentan die Preise enorm, jenseits der 150-200 Euro pro Stunde.
Behandeln müsste man sie vielleicht nicht (sofern es nicht das eigene Leben so massiv einschränkt, dass man nicht mehr aktiv am Leben teilhaben kann. Dennoch ist es ja eine Phobie.
Ein Therapeutenwechsel (oder auch gegebenenfalls ein Verfahrenswechsel) kann dann auch angebracht sein - und hilfreich.
Angenommen, ich wäre mit vier/ fünf anderen Menschen (vllt. sogar Studenten) mit einer sozialen Phobie in der Gruppentherapie. Die meisten Menschen mit sozialer Phobie, die ich kenne, empfinden Vorträge an der Uni o.Ä. als „leichter“ als in der Schule (Anonymität). Und da käme der Ratschlag/ die Aufgabe der Therapeuten/ der anderen Patienten, dass nun der nächste Schritt sei, sich bei einem Referat einmal (absichtlich) zu versprechen, um die Scheu davor zu verlieren.
Für mich sind Referate an der Uni gruselig. Während der (schulischen) Ausbildung war ich in einem kleinen, festen Klassenverband (gut 10 SchülerInnen). Referate waren da für mich nicht angenehm, aber wesentlich leichter als auf der weiterführenden Schule und jetzt im Studium. Von einer sehr lieben Lehrerin in der Ausbildung bekam ich einmal den Auftrag, mich (wenn vielleicht nicht gerade alle Schüler da sind, wir waren da irgendwie nur sechs oder so) nach vorne zu stellen und einen Text Wort für Wort rückwärts zu lesen. Eine andere sollte sich nach vorne stellen, Sätze von einem Text vorlesen und nach jedem Satz eine Beleidigung aussprechen (so, wie ich das hier schreibe, mag das sehr sehr seltsam und bloßstellend klingen... das war es jedoch nicht). Ich konnte irgendwann nicht mehr weiter lesen, weil ich nicht mehr ernst bleiben konnte und einen Lachkrampf hatte.
Wenn ich jetzt an der Uni Referate halte, versagt mir die Stimme, ich fange an zu zittern (v.a. im Stehen), nuschel‘ vor mich hin... selbst wenn ich mir meinen Text in ganzen Sätzen aufschreibe.
Nur, weil ich mir nicht vorstellen kann, solche Situationen für mich nicht noch schlimmer zu machen, bin ich keine regressive Gestalt, die darauf wartet, dass die anderen einen gesund machen.
Von einer Gruppentherapie kann man profitieren, wenn es stimmig für einen selbst ist.
Und deine guten Erfahrungen möchte ich dir nicht ausreden (falls es so rüberkommt, tut es mir leid). Ich sehe mich von der Einzeltherapie profitieren - habe aber aus der Gruppentherapie in der Klinik nichts hilfreiches mitgenommen.
Ein Therapeutenwechsel (oder auch gegebenenfalls ein Verfahrenswechsel) kann dann auch angebracht sein - und hilfreich.
Angenommen, ich wäre mit vier/ fünf anderen Menschen (vllt. sogar Studenten) mit einer sozialen Phobie in der Gruppentherapie. Die meisten Menschen mit sozialer Phobie, die ich kenne, empfinden Vorträge an der Uni o.Ä. als „leichter“ als in der Schule (Anonymität). Und da käme der Ratschlag/ die Aufgabe der Therapeuten/ der anderen Patienten, dass nun der nächste Schritt sei, sich bei einem Referat einmal (absichtlich) zu versprechen, um die Scheu davor zu verlieren.
Für mich sind Referate an der Uni gruselig. Während der (schulischen) Ausbildung war ich in einem kleinen, festen Klassenverband (gut 10 SchülerInnen). Referate waren da für mich nicht angenehm, aber wesentlich leichter als auf der weiterführenden Schule und jetzt im Studium. Von einer sehr lieben Lehrerin in der Ausbildung bekam ich einmal den Auftrag, mich (wenn vielleicht nicht gerade alle Schüler da sind, wir waren da irgendwie nur sechs oder so) nach vorne zu stellen und einen Text Wort für Wort rückwärts zu lesen. Eine andere sollte sich nach vorne stellen, Sätze von einem Text vorlesen und nach jedem Satz eine Beleidigung aussprechen (so, wie ich das hier schreibe, mag das sehr sehr seltsam und bloßstellend klingen... das war es jedoch nicht). Ich konnte irgendwann nicht mehr weiter lesen, weil ich nicht mehr ernst bleiben konnte und einen Lachkrampf hatte.
Wenn ich jetzt an der Uni Referate halte, versagt mir die Stimme, ich fange an zu zittern (v.a. im Stehen), nuschel‘ vor mich hin... selbst wenn ich mir meinen Text in ganzen Sätzen aufschreibe.
Nur, weil ich mir nicht vorstellen kann, solche Situationen für mich nicht noch schlimmer zu machen, bin ich keine regressive Gestalt, die darauf wartet, dass die anderen einen gesund machen.
Von einer Gruppentherapie kann man profitieren, wenn es stimmig für einen selbst ist.
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Du stopfst Menschen in die Kategorie unmotiviert, nur weil sie beispielsweise in einer Gruppentherapie nichts oder wenig sagen und "dem Theaterspiel nur zusehen"?alatan hat geschrieben: Mi., 29.05.2024, 05:04 Leider gibt es zu viele nicht motivierte Gestalten (das sage ich deshalb, weil die sich genauso benehmen, hoffen es findet eine interessante Theateraufführung statt, es wird aber ohne Selbstaktivität nichts passieren.)
Ehrlich, da stellen sich mir die Haare zu Berge. Diese "Gestalten" haben evtl. viel mehr hinter sich oder viel einschränkendere Probleme als "die Motivierten".
Würde ich in einer Gruppentherapie mit einem Therapeuten mit so einer Einstellung sitzen (die sicherlich für Klienten zu spüren ist), würde ich den Mund erst recht nicht mehr auf bekommen (inzwischen aber Gott sei Dank dann schnell nach achtsamerer Therapie suchen).
Ich kann eigene Erfahrung einbringen:
Klinik:
Einzeltherapeutin = unbeliebt bei allen: ich rede dort durchaus, obwohl ich die Person nicht mal ein bisschen leiden kann, fordere einen Wechsel, dem nicht nachgekommen wird
Gruppentherapie: alle sitzen nur angstvoll die Zeit ab und sind froh wenn es rum ist. Ob auch nur eine einzige Person auch nur einen Minierfolg dadurch hatte, stelle ich sehr in Frage.
-> auch bei mir: Abfertigung mit allerlei netten Kommentaren wie "passiv" "Erwartungshaltung" usw
Ich zeitgleich in der gleichen Klinik mit achtsameren Therapeuten oder Menschen aus dem Pflegedienst oder in einer ANDEREN Gruppe mit ANDEREN Mitpatienten und ANDERER Therapeutin: Reden fällt leichter, kein angstvolles Absitzen, Themen dürfen hoch kommen
Forderung der unbeliebten Einzeltherapeutin: ich soll doch bitte bei ihr genauso sein wie mit den Therapeuten wo es anders läuft (!?! - ich soll also -Gefühle/Empfindungen einfach so bei ihr "abliefern", obwohl ich die bei ihr gar nicht habe; irre sowas)
Menschen so derbe als unmotiviert abzustempeln ohne sich zu überlegen, ob in einer speziellen Therapie oder in einem speziellen Theapieumfeld dringende Voraussetzungen für diese Person gar nicht erfüllt sind und sie gar nicht anders können, finde ich wirklich mehr als ungut. Geht eigentlich gar nicht.
Inklusive sich als Behandlerperson nicht auch selbst zu fragen, ob man selbst evtl unpassend für einen Patienten ist.
Achtsam, respektvoll, empathisch, wertschätzend, motivierend geht für mich wirklich anders.
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