Therapeut immer wieder komische Aussagen

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Arakakadu
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Beitrag Mi., 30.07.2025, 13:50

Wenn er sagt der Rahmen muss stimmen, kann sein dass du oft abgesagt hast?

Ich habe das irgendwann ausgehalten. Die ersten Jahre wollte ich ständig abbrechen und gleichzeitig hatte ich Angst er verlässt mich. Ich hatte eine Mischung aus extremer idealisierenden Abhängigkeit und extremen Misstrauen und paranoiden Gedanken. Es war wirklich wild und heute kann ich verstehen weshalb und warum. Er ist aber immer da geblieben, wenn er auch selbst nicht fehlerfrei war bzw ist

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Arakakadu
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Beitrag Mi., 30.07.2025, 13:52

Ein therapeut der sagt "ich mag auch nicht mehr.." wäre hoch unprofessionell... Möglicherweise hat er dich gespiegelt? Bist du trotzig? Überleg Mal zu fühlen was dahinter steckt. Ich habe geredet und gehandelt und nie wirklich gesagt wie es mir im Moment mit ihm geht.
Ich kann mir halt nicht vorstellen dass in diesem Forum so viele ab missbräuchliche oder miese Therapeuten gelangen

Also habt ihr nix mehr ausgemacht? Ich hatte übrigens bzw ging das nie weg.... Immer das Gefühl dass ich doch woanders hin gehen muss und ich hatte eine Reihe an Erstgesprächen ;)

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ZTUP7788
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Beitrag Mi., 30.07.2025, 14:01

Nein ich war immer da und immer pünktlich. Ich hab nur einmal gefragt, ob ich den Therapeuten denn auch noch wechseln könnte, wenn wir schon angefangen habe. Vielleicht hat ihn das gekränkt.

Er sagte bereits:
"Sie sollten sich zu nichts zwingen – und ich mich auch nicht."
"Ich muss auf meine Grenzen achten." – Ich habe ihn nie beleidigt oder angegriffen, nur erzählt was mich belastet im Umgang.
"Ich bin nun auch unsicher" Das ist ja auch in Ordnung, wenn er das äußert. Aber diese Angst, dass er im Konflikt dann auch abspringt, ist schon auch gruselig. Gleichzeitig finde ich es auch eine gute Perspektive zu sagen: Manchmal sind Dinge nicht sicher und das kann man auch aushalten. Kontrolle loslassen und ergebnisoffen schauen, wohin es geht. Hab trotzdem starke Angstschübe dadurch bekommen und will auch nicht aus dieser Angst heraus bei ihm bleiben.

Auch die Aussage, dass wir ja auch warten können und in einem Jahr starten – WENN der Therapieplatz dann noch frei ist.
Mir wäre lieber er würde dann sagen: "Ich kann den Platz für einen Monat freihalten und sie machen sich Gedanken, aber dann muss ich ihn anderweitig vergeben." Oder auch "Ich kann den Platz nicht freihalten."

Ja ich drifte auch ins paranoide ab. Einen fehlerfreien Therapeuten erwarte ich nicht.

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chrysokoll
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Beitrag Mi., 30.07.2025, 14:28

ZTUP7788 hat geschrieben: Mi., 30.07.2025, 12:49 Eine Sache fand ich nur auch hier wieder komisch. Sie hat mir nahe gelegt die Krankenkasse zu wechseln, da wir dann mit den Stunden wieder bei 0 anfangen können und sie kein Gutachten schreiben müssen, das ein Risiko wäre. Ich soll die Kasse wechseln, damit sie kein Gutachten schreiben muss? Finde ich daneben. Womöglich ist auch sie unseriös? Bin inzwischen echt ein gebranntes Kind.
Diese Auskunft ist schlicht falsch: Nein, du kannst nicht wieder bei Null anfangen wenn du die KK wechselst.
Womöglich ist die Therapeutin da auch falsch informiert, sie hat ja nur Privatpatienten.

Nimm die Sprechstunde wahr bei der nächsten Therapeutin und schau erst einmal ob es grundsätzlich passen könnte. Dann besprecht ihr die Formalitäten. Wenn sie zu faul oder sonstwas ist einen Antrag zu schreiben dann ist sie sowieso nicht die Richtige.

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Arakakadu
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Beitrag Mi., 30.07.2025, 14:29

Naja wenn du fragt ob du den Therapeuten auch noch wechseln kannst obwohl du mit ihm eine Therapie angefangen hast ist das schon hoch aggressiv und sehr abwertend. Du könntest sagen dass du dir unsicher bist und die und die Gefühle auftreten. VL wolltest du einen Konflikt entstehen lassen um zu testen ob er noch da bleibt? Und vl hättest du gerne von ihm gehört dass es jetzt wichtig wäre genau da weiter zu machen. Ich habe auch ständig Pausen angekündigt bzw wollte eine um andere Therapeuten zu testen. Er sagte immer wieder er macht da nicht mit. Man hört nicht mitten in einer Operation auf zu operieren und wenn ich gehe gibt es kein Zurück mehr weil er nicht sagen kann ob ein Platz frei ist. Aber dass ich das selbe mache wie in anderen Beziehungen auch: nicht beenden und nicht ganz einlassen sondern auf Distanz halten und die Kontrolle behalten. Ich kenne dich nicht. Aber mir wurde das alles viel viel später bewusst und es hat sich einfach mein bindungstrauma gezeigt

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ZTUP7788
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Beitrag Mi., 30.07.2025, 14:39

Arakakadu hat geschrieben: Mi., 30.07.2025, 14:29 Naja wenn du fragt ob du den Therapeuten auch noch wechseln kannst obwohl du mit ihm eine Therapie angefangen hast ist das schon hoch aggressiv und sehr abwertend. Du könntest sagen dass du dir unsicher bist und die und die Gefühle auftreten. VL wolltest du einen Konflikt entstehen lassen um zu testen ob er noch da bleibt? Und vl hättest du gerne von ihm gehört dass es jetzt wichtig wäre genau da weiter zu machen. Ich habe auch ständig Pausen angekündigt bzw wollte eine um andere Therapeuten zu testen. Er sagte immer wieder er macht da nicht mit. Man hört nicht mitten in einer Operation auf zu operieren und wenn ich gehe gibt es kein Zurück mehr weil er nicht sagen kann ob ein Platz frei ist. Aber dass ich das selbe mache wie in anderen Beziehungen auch: nicht beenden und nicht ganz einlassen sondern auf Distanz halten und die Kontrolle behalten. Ich kenne dich nicht. Aber mir wurde das alles viel viel später bewusst und es hat sich einfach mein bindungstrauma gezeigt
Nein ich wollte keinen Konflikt erzeugen, da bin ich mir sehr sicher. Ich dachte ich bin einfach knallehrlich.
Ich hab riesengroße Angst an einen gestörten Therapeuten zu geraten (die es nunmal gibt) und ich wollte sicher sein, dass ich im Notfall aussteigen kann und es dann weiterhin möglich ist, woanders Hilfe zu finden, ich mir da also kassentechnisch nichts verbaue. Vermutlich wäre es besser gewesen das einfach bei der Kasse nachzufragen und nicht bei ihm. Andererseits finde ich ein Therapeut muss mit solchen "Patzern" auch umgehen können und es nicht persönlich nehmen.

Und ja, das ist sicher mein Bindungstrauma. Aber ich hab aufgrund dieses Traumas schon nette Menschen von mir ferngehalten, aber auch mich auf sehr gestörte Menschen eingelassen. Es ist beides möglich. Es kann sein, das ist alles mein Film und der Therapeut ist total in Ordnung. Oder meine Gefühle haben durchaus ihre Berechtigung und ich sollte mich vom Acker machen.

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Nili
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Beitrag Mi., 30.07.2025, 15:05

Oder, was viel wahrscheinlicher ist, beides trifft zu. Ein bisschen. Deine Gefühle haben Immer! Ihre Berechtigung, ABER es kann auch sein, dass du manchmal Filme schiebst.

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ZTUP7788
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Beitrag Mi., 30.07.2025, 15:19

Achso und ich habe nicht gefragt, als wir schon angefangen hatten. Sondern es ging darum, dass ich Zweifel hatte und Ängste und daher den Antrag noch zurückhalten wollte. Und da habe ich gefragt, wenn wir anfangen würden, ist dann ein Wechsel trotzdem rein formal noch möglich? Ich kann schon verstehen, dass das kränkend ist und hab das in dem Moment gespürt. Daher habe ich noch hinzugefügt "Ich will sie damit nicht kränken."

Ich hab das nicht aus Böswilligkeit gesagt um ihn zu verletzen. Sondern weil ich mich einfach um mich kümmern will und, dass ich nicht nachher in der Sch*** sitze.
Zuletzt geändert von ZTUP7788 am Mi., 30.07.2025, 15:21, insgesamt 1-mal geändert.

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Montana
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Beitrag Mi., 30.07.2025, 15:21

Die Frage ob man noch wechseln kann ist doch nicht aggressiv, schon gar nicht hochaggressiv, und abwertend ist sie auch nicht. Wo kommt denn diese Interpretation jetzt her? Je nach Formulierung und Tonfall könnte sie zwar so klingen, aber sie könnte genauso gut ängstlich und unsicher rüberkommen. Und egal wie, es ist dann die Aufgabe des Therapeuten, das nicht auf sich als Person zu beziehen, wenn er ja sowieso der Meinung ist selber nichts falsch gemacht zu haben.

Sich nicht sicher zu sein ist doch weder ungewöhnlich noch irgendwie falsch. Und wenn man ausgerechnet dem Therapeuten da ein Theater vorspielen muss, weil der mit dieser Unsicherheit nicht umgehen kann, dann hat der den Beruf verfehlt.

Und wenn ein Patient irgendwelche komischen Filme schiebt, dann sollte das der Therapeut nun wirklich als erstes mitkriegen oder zumindest als Möglichkeit im Kopf haben. Das letzte was da hilft ist Druck. Man kann Türen offen halten indem man anbietet, dass derjenige sich später wieder melden kann. Aber da hat keine zeitliche Festlegung was zu suchen (erzeugt bloß Hemmungen sich ggf. nach 6 Monaten zu melden) und auch nicht so ein Spruch wie "ich weiß nicht ob der Therapieplatz dann noch frei ist". Es spräche ja nicht gerade für den Therapeuten, wenn der so viel Langeweile hat, dass der ein Jahr lang einen Platz frei hat. Es werden aber ja immer mal wieder welche frei, und da könnte man einen Patienten den man schon kennt bevorzugt berücksichtigen.

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Arakakadu
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Beitrag Mi., 30.07.2025, 15:51

Es geht überhaupt nicht darum ob du ihn gekränkt hast oder nicht. Du musst nicht auf seine Gefühle achten das macht der schon selbst. Es geht auch nicht darum es ihm Recht zu machen, sondern dein verhalten zu verstehen. Was er dabei fühlt oder nicht darf er bei sich behalten so sollten es zumindest professionelle therapeuten machen. Spiegeln sollte er dich natürlich schon, aber es solltest dabei immer du im Fokus bleiben. Ich habe so viel hingeknallt vorgeworfen und egal was, es war immer okay und berechtigt. Und genau darum geht es, es wäre interessant mit ihm zu diskutieren warum du misstrauisch bist und es wäre gut wenn du ihm alles so sagst sie du es auch hier schreibst.

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ZTUP7788
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Beitrag Mi., 30.07.2025, 16:09

Ich hab mein Verhalten in dem Fall gut verstanden und ich hab es ihm auch so erklärt, wie es hier steht.
Ich habe ihm die Frage mit dem Wechsel nicht gestellt, um ihn zu ärgern, sondern weil ich es ganz pragmatisch wissen wollte und mit ihm einen Fachmann vor mir sitzen hatte, der das beantworten kann. (Hat er nicht gemacht fällt mir grade auf). Ich war nicht aggressiv, sondern besorgt und unsicher. Wenn nicht sogar unterwürfig … und hab mich bewusst trotzdem überwunden es auszusprechen. Ihn nicht zu schonen, sondern für mich zu sorgen.

In den letzten 6 Monaten habe ich immer wieder Dinge mit ihm erlebt, die mich stutzig gemacht haben und ich wollte darüber nicht mehr hinweg gehen und den Antrag trotzdem stellen. Das Gespräch über diese grundlegenden Zweifel ging nun über die letzten 2 Stunden (die letzten beiden der Kurzzeittherapie) es wurde für mich immer wirrer und bedrohlicher.

Wenn er zu mir sagt "Sie sollen sich zu nichts zwingen – und ich mich auch nicht" habe ich schon den Eindruck, dass es ihm zu viel ist. Das sagt er damit im Grunde ja auch klar. Dann geht es nicht. Ich hab eine schwierige Geschichte und bringe daher sehr anstrengende Muster mit und das muss ein Therapeut wollen.

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Arakakadu
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Beitrag Mi., 30.07.2025, 16:17

Ich denke dass er damit meint, dass du wollen musst und ja er auch, aber ich lese nicht heraus, dass er nicht mit dir arbeiten will, im Gegenteil. Aber wenn du dich nicht wohl fühlst mit ihm ist das total legitim einfach zu wechseln. Geh da morgen halt Mal hin, du hast das ja jetzt ausgemacht. VL ist es dir dann klarer.


ziegenkind
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Beitrag Mi., 30.07.2025, 16:42

Ich finde es okay, dass Du fragst, ob Du wechseln kannst. Ich finde es aber auch okay, dass er Zweifel hat, ob er mit Dir arbeiten kann. In der Therapie muss es passen - für beide.
Die Grenzen meines Körpers sind die Grenzen meines Ichs. Auf der Haut darf ich, wenn ich Vertrauen haben soll, nur zu spüren bekommen, was ich spüren will. Mit dem ersten Schlag bricht dieses Weltvertrauen zusammen.

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ZTUP7788
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Beitrag Mi., 30.07.2025, 16:48

ziegenkind hat geschrieben: Mi., 30.07.2025, 16:42 Ich finde es okay, dass Du fragst, ob Du wechseln kannst. Ich finde es aber auch okay, dass er Zweifel hat, ob er mit Dir arbeiten kann. In der Therapie muss es passen - für beide.
Ja, das stimmt. Das schätze ich sogar, wenn jemand merkt, dass es hier nicht weitergeht und sich das eingestehen kann.


ziegenkind
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Beitrag Mi., 30.07.2025, 17:17

ZTUP7788 hat geschrieben: Mi., 30.07.2025, 14:01 "Sie sollten sich zu nichts zwingen – und ich mich auch nicht."
genau das hat er getan, oder?
Die Grenzen meines Körpers sind die Grenzen meines Ichs. Auf der Haut darf ich, wenn ich Vertrauen haben soll, nur zu spüren bekommen, was ich spüren will. Mit dem ersten Schlag bricht dieses Weltvertrauen zusammen.

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