Hi @ shelpy76, aber auch all den anderen, denen ein reha aufenthalt noch bevor steht!
Soweit mit bekannt ist wird man sehr, sehr spontan angerufen, wenn man sich (vorzeitig) auf die warteliste gesetzt hat - bedeutet jedoch nicht, dass du genau an dem termin auch kommen musst!! es kommt immer wieder vor, dass menschen kurzfristig absagen (und sei es am selben tag) - dann wird eben telefonisch durch gerufen ob jemand kann. teilweise geht auch am nächsten tag.
ich habe inzwischen schon meinen 2 reha aufenthalt in unterschiedlichen kliniken hinter mir. prinzipiell gibt es keine starken unterschiede (eventuell nur am unkostenbeitrag an zusatzangeboten) am therapieprogramm.
für mich persönlich überzeugt bad hall: einzelzimmer, man ist nicht gaaar so abgelegen und gibt auch in der nähe einkaufsmöglichkeiten, sehr nahe auch eine therme, wunderschöner park (ok, den gibts wohl fast in jeder reha-klinik)
in den meisten reha-kliniken: gratis turnsaal; fitnessraum, aufenthaltsräume, kostenpflichtiger wasch/trockenraum als auch bügelstation
am ersten tag: persönliches erstgespräch mit psychiater und einem allgemeinmedizinerIn, grober gesundheitscheck beim pflegepersonal (blutdruck, gewicht usw.) später wird auch das haus vorgestellt (kaffeemaschine oder kocher ist aus brandschutz nicht gestattet - es gibt dort jedoch in einem stockwerk eine wasserstelle mit heissem wasser und gratis teebeutel - ich habe mir eine italienische maschine mitgenommen

; als auch kostenpflichtiger kaffeeautomat)
die gruppe gestaltet sich mit ca 10 - 12 personen (depression, angstzuständen): jede woche kommen und gehen ca. 2 personen (hat für und wider: man ist anfangs frischling - später schon ein "alteingesessener" und kann erfahrungen weiter geben; keine starre gruppendynamik z.B. gruppenanführer; manche fühlen sich jedoch in einer kontinuierlichen gruppe wohler/aufgehoben - so ist eben ein "kommen und gehen")
mit "deiner" gruppe (nach farben benannt) machst du:
Aktives Erwachen: beginnt täglich von 08:00 - 08:30 meist im freien ein spaziergang - geeignete kleidung von vorteil
psychosoziale gesundheitsförderung: meist vortrag mit beteiligung unterschiedlicher themen: Schlaf, Selbstmanagement, Konflikt-Kompetenz, Achtsamkeit, Herz-Kreislaufsystem uvm.
Basisgruppe: 2stündige Gruppentherapie - je aktiver man ist umso mehr profitiert man meiner meinung nach
Ergotherapie: wird meist in 2 gruppen geteilt: kreative techniken wie seiden-, acrylmalen, holzarbeiten, ton, schmuckherstellung uvm - dabei geht es u.a. auch, wieder konzentration herzustellen, freude zu haben, was bewirken zu können usw.
Visite: 2x/Woche beim Psychiater (persönlich fand ich die Ärzte dort sehr, sehr kompetent und haben wohl auch therapeutische Zusatzqualifikation - hab da in einer anderen Reha andere Erfahrung auch gemacht - ging hauptsächlich: Schlafen sie gut, Medis ok ... achja: Medikamente werden i.d.R. nicht neu verordet - ausser: akkut!!)
Einzelterapie: 1x/Woche 30 Min.- da Therapeuten einem zugestellt wird nicht wechselbar - aber meiner Meinung nach alle Kompetent
mit anderen RehaTeilnehmer aus anderen Gruppen unternimmst du:
Psychoedukation: meist vortrag über (wissenschaftliche) Gesundheisförderung, Depression wird beschrieben, unterschiedlichen Medikamente und deren Wirkung erklärt usw.
Tiefenentspannung: Entspannungsreisen, Jakobson, usw.
daneben gibt es dann noch individuelle Programme wie z.B. Skill-Training,
Wochenende: erste und letze Wochenende ist Anwesenheitspflicht - ansonsten kannst du 2x übers wochenende nach hause fahren (jedoch vom Arzt bewilligen)
2x ist am samstag zusatzprogramm: wählst du am ersten tag aus
Mahlzeiten: du wirs an einem fixen Platz eingeteilt (Tisch mit Personen aus anderen Gruppen)
hatte den eindruck, dass in den 6 wochen nie das selbe gab!
Wichtig: Medikamente für 6 Wochen mitnehmen (gibt jedoch im Ort eine Apotheke falls Rezept vorhanden)
Auch wenn das Haus einem Hotel ähnelt: darf nicht vergessen, ist Klinik und hat diesbezüglich ihre Auflagen (Anwenheitspflicht, Übernachten)
Verbot: Alkohol, Kaffeemaschine, offene Kerzen uä. Rauchen: im freien
achja: der therapieplan wird wöchentlich ausgestellt und ist dann im grunde (bis auf wenige ausnahmen) fast immer gleich
persönlich fand ich es die ersten 2 wochen sehr, sehr anstrengend aber man kommt in den rythmus hinein - zwischen den therapien hat man meist immer wieder eine (kurze) pause
ansonsten kannst du dir deine freizeit dort selbst gestalten ... häufig bilden sich dann kleingruppen und gehen gemeinsam spazieren, therme, spieleabende ...
ich hoffe, ich konnte dem einen od anderen damit ein wenig weiter helfen
nützt die zeit dort gut und versucht, soweit als möglich, für die unterschiedlichen Angebote offen zu sein/bleiben
lg