Frauen: Angst vor Penis und Sperma?

[stern]

Störungscharakter hängt vermutlich auch von der Ausprägung ab... also wenn ich etwas wirklich eklig finde, dann ist Übelkeit und Brechreiz nicht weit. Oder gibt es eine signifikante Angst. Also da geht dann im Grunde kaum etwas ohne ziemlich angewidert zu sein (zumindest bei mir). Bei einem "das ist mir jetzt etwas unangenehm" wird man vermutlich noch keine Störung annehmen.

Zumal kommt hinzu, dass Werner ihre Empfindungen ja nur mutmaßt... also für mich ist wirklich hochgradig unklar, was in ihr vorgeht. Was anderes wäre es noch, wenn geschrieben stehen würde: Meine Frau sagt, dass...

[leberblümchen]

Naja, es ist zumindest klar, dass das Paar zum damaligen Zeitpunkt kaum Geschlechtsverkehr hatte. Auch das ist nicht 'schlimm', wenn es für beide O.K. ist. Nur in Zusammenhang mit dem Penisverstecken wirkt es etwas seltsam. Klar, dass im Kontrast dazu der Ehemann, der vermutlich einfach nur Spaß am Sex hat, in den Augen einiger Leute zu einem Perversling mutieren muss...

[stern]

Nur gehört das Bluten eben nicht zur Sexualität; es ist also nicht wirklich biologisch 'nötig'.

Also wenn jetzt wieder über die biologische Notwendigkeit diskutiert wird: Biologisch nötig, ist Oralsex in dem Sinne auch nicht... Austausch von Speichel ebenso wenig.

Ich finde nach wie vor nicht, dass man jede Körperausscheidung lieben können muss, weil etwas dazu gehört.

... mit Kondom scheint für sie auch weniger ein Problem zu sein, also Sex an sich scheint nicht direkt großartige Einschränkungen zu erfahren. Mit oder ohne Kondom ist halt die Streitfrage.

Und was wäre, wenn sie keine Pille vertragen würde... oder ist es selbstverständlich, dass natürlich nur die Frau zu verhüten hat... also die Kondomfrage, kann durchaus für andere Fragen auch relevant sein, z.B. auch, wenn jemand die Sicherheit noch etwas erhöhen möchte, um nicht schwanger zu werden.

[stern]

Nur in Zusammenhang mit dem Penisverstecken wirkt es etwas seltsam.

Muss Sex zwingend über bzw. auf der Bettdecke stattfinden, dass man befinden kann: Dieser Mensch ist normal.

Natürlich ist man über bzw. auf der Bettdecke sozusagen noch ein Stück weiter exponiert (zusätzlich zur Nacktheit)... wenn das jemanden etwas "unangenehm", sich so zu zeigen, heißt das noch nicht zwingend Störung. Etwas seltsam reicht nocht nicht aus, um ein mehr oder weniger schwerwiegendes Problemverhalten daraus zu konstruieren.

Wenn jemand (überspitzt gesagt) anfängt zu hyperventilieren (überspitzt gesagt), dann ist die Dimension eine andere.

Nicht jedes unangenehme Gefühl heißt autoamatisch Störung... die Frau, die sich nicht gerne im Minirock exponiert... oder die bei Reden nervös ist, ist auch nicht zwangsweise gestört.

[leberblümchen]

Es ging um den Ekel vor Sperma. Ohne Sperma kein Sex - grundsätzlich, jedenfalls. Ohne Blut durchaus Sex. WELCHE ART von Sex, das ist eine ganz andere Frage.

Muss Sex zwingend über bzw. auf der Bettdecke stattfinden, dass man befinden kann: Dieser Mensch ist normal.

Und genau bei solch einem Satz klingeln bei mir die Alarmglocken. Kann sein, dass es mein persönliches Thema ist, aber ich hab das schon viel zu oft gehört, gerade im Zusammenhang mit verdrängten Ängsten: "Muss denn...?" - "Muss ich denn unbedingt Fahrstuhl fahren? Treppensteigen ist doch viel gesünder!" - "Muss ich denn unbedingt ausgehen? Zu Hause ist es doch viel schöner!" - "Muss ich denn unbedingt Freunde haben? Einen Partner? Alleine fühle ich mich viel wohler!" - "Muss man denn unbedingt bei jedem sich verändernden Muttermal zum Arzt gehen? Der lacht mich doch aus!" usw.

Nein, man muss gar nichts. Aber das bedeutet noch lange nicht, dass damit alles in Ordnung ist - und genau um diese Frage ging es hier ja.

Natürlich ist Treppensteigen gesünder und natürlich kann Sex auch unter der Bettdecke stattfinden. Wenn er aber nur dort vollzogen wird und wenn nie ein Fahrstuhl benutzt wird, dann ist es auffällig.

[ziegenkind]

merkwürdig finde ich wirklich das argument, was biologisch eine funktion hat, musst du gut finden, sonst hast du eine störung. ich dachte von solchen biologismen wären wir nach ein paar tausend jahren kulturentwicklung doch en bisschen weggekommen.

auch das argument sperma symbolisiert dies und blut symboliiert das. was dinge symbolisieren ist kulturell so variabel. da kriegt man keine handlungszwänge daraus konstruiert.

wo kommt das her, dass einige immer so starke argumente wie eben biologie oder so pseudo-achaistische symboldingens brauchen, um zu wissen, was "man" zu tun hat und was nicht? dahinter scheint mir doch auch ein gerüttelt maß an unsicherheit im umgang mit sich und seiner lust zu stecken.

meine libido ist übrigens während der menstruation sehr stark. ich würde wirklich einiges verpassen, wenn da nix ginge. mein partner ja irgendwie auch. gleichwohl kann ich verstehen, dass das nicht jeder manns sache ist. aber gott sei dank sind männer ja auch unterschiedlich und nicht nur biologistisch programmierte roboter.

ach so, und wegen ohne sperma kein sex, gibt es ja durchaus kulturtechnische lösungen. aber die müssen einige hier offenbar als bäh und gestört definieren. warum eigentlich? ihr dürft ja auch weiterhin ohne kondom. woher kommt diese lust am "kondom weg oder du kommst in die klappse" haltung?

[debussy]

danke stern, dass du auf meine frage von gestern mit dem biertrinker geantwortet hast. sehr vornehm!

desweiteren: es zwingt ja niemand irgendwen zu irgendwas.

meine libido ist übrigens während der menstruation sehr stark. ich würde wirklich einiges verpassen, wenn da nix ginge. mein partner ja irgendwie auch.

siehst du? weil du es geil findest. so einfach ist das.

und weil ich es geil finde einer frau irgendwohinzuspritzen und eine die das anekelt eben als unbrauchbar für mich bewerte, werde ich irgendwie in ein eck gefrängt.

wer sich vor schwänzen fürchtet darf das gerne.
bei mir zu hause hat so jemand keinen platz. aber nicht weil ich es nicht ertrage nicht genital angebetet zu werden, sondern weil ich gelernt habe, dass solche frauen einen pascher haben.

[ExtraordinaryGirl]

@ziegenkind

Vielleicht geht's nur darum, jemandem die eigenen Vorstellungen aufzwingen zu wollen - in manchen Fällen womöglich deshalb, weil man die Probleme, die man selbst mit dem Thema hat, möglichst stark verdrängen will.

Bloss werden die, welche sich auf diese Weise verhalten, sich das Problem kaum eingestehen. Wären sie dazu in der Lage, würden sie nicht tun, was sie tun.

[debussy]

Vielleicht geht's nur darum, jemandem die eigenen Vorstellungen aufzwingen zu wollen -

wo? extra bitte erklär uns WER WANN jemanden etwas aufzwingen will. sollen bitte alle ihre störungen wie in einem bauchladen herumtragen. passt! aber bitte nicht bei mir im bett!

[stern]

Und genau bei solch einem Satz klingeln bei mir die Alarmglocken. Kann sein, dass es mein persönliches Thema ist, aber ich hab das schon viel zu oft gehört, gerade im Zusammenhang mit verdrängten Ängsten: "Muss denn...?" - "Muss ich denn unbedingt Fahrstuhl fahren? Treppensteigen ist doch viel gesünder!" - "Muss ich denn unbedingt ausgehen? Zu Hause ist es doch viel schöner!" - "Muss ich denn unbedingt Freunde haben? Einen Partner? Alleine fühle ich mich viel wohler!" - "Muss man denn unbedingt bei jedem sich verändernden Muttermal zum Arzt gehen? Der lacht mich doch aus!" usw.

Hänge dich nicht zu sehr am "muss denn" auf... habe ich schlichtweg so formuliert ohne mir über Wortwohl großartig Gedanken zu machen . Sondern eher, weil du ja sinngem. meintest, dass Penisverstecken (z.B. unter der Bettdecke) in Kombi mit xy seltsam sei. Genauso hätte ich fragen können:

Ist nur Sex über/auf der Bettdecke nicht seltsam...?

bzw. wenn man sich stark exponiert (wollte eben schreiben "maximal exponiert/zeigt... aber da gibt es noch Steigerungsformen)? Wäre auch der gestört, der im Schlafzimmer eine Rundum-Verspiegelung ablehnt oder sich nicht beim Sex Filmen lassen möchte?

Intuitiv würde ich sagen, das kann durchaus damit zu tun haben, wie "gut" man sich zeigen kann bzw. sehen lassen kann... aber der Punkt ist: Nicht jede derartige Empfindung, dass das unangehm ist, ist gleichzeitig gestört. Und wenn man bestimmte Grenzen hat, finde ich es in Ordnung, diese eben nicht zu überschreiten.

Ich könnte noch nichtmal sagen, ob es erstrebenswert ist, jede Grenze zu erweitern (kommt halt vermutlich darauf an).

Die Logik von Werner scheint teils zu sein: Bei mir ist es so und so... müsste es bei meiner Frau bzw. Frauen generell nicht auch so sein? Und dazu wäre meine Antwort: nein. Denn Menschen können unterschiedlich sein, auch in ihren Wünschen/Bedürfnissen. Dilemma: Er wünscht sie mehr - sie kommt dem nicht nach (aus welchen Gründen auch immer). Hier ist mMn erstmal Kommunikation gefragt...

@ Deb.: An der Antwort feile ich noch, so dass sie deiner Frage würdig sein wird

[ExtraordinaryGirl]

Debussy, der Versuch, jemandem etwas aufzuzwingen, ist auch gegeben, wenn man permanent die eigenen Vorstellungen propagiert und ausserstande ist, sie zu hinterfragen bzw. auf Menschen mit anderer Meinung einzugehen.

Das ist ein sehr gewalttätiger Akt.

Was du in deinem Bett an "Go's" und "No-Go's" festlegst, bleibt ganz dir überlassen. So lange es in dem Rahmen bleibt.

Alles, was darüber hinausgeht, ist in höchstem Masse arrogant. Aber das festzuhalten ist eigentlich sinnlos, denn die, welche diese anmassende Art an den Tag legen, werden ihren Fehler nicht einsehen.

[leberblümchen]

Wäre auch der gestört, der im Schlafzimmer eine Rundum-Verspiegelung ablehnt oder sich nicht beim Sex Filmen lassen möchte?

Ich verstehe gar nicht, wie du darauf kommst, dass sozusagen das Nichtvorhandensein von Verklemmtheit bedeutet, dass man sich beim Sex filmen lassen will und das ganze Schlafzimmer voller Spiegel haben will? Das Eine - und dabei bleibe ich - ist die Störung, die Hemmung. Und das, was du erwähnst, ist grenzenloser Exhibitionismus. Und nun stellst du es so dar, als sei die Annahme einer Störung gleichbedeutend mit der Forderung nach etwas völlig Anderem. Es könnte ja einfach reichen, die Störung als solche anzuerkennen, zu verstehen lernen und dann ggf. zu versuchen, sie zu überwinden.

Jemand, der keine Kontakte hat, ist auch auffällig. Trotzdem würde nur jemand, der diese Tatsache massiv leugnet, auf die Idee kommen, eine Forderung à la: "Muss denn jeder 100 Freunde haben?" zu formulieren. 'Normalerweise' würde es ausreichen, mit dem Betroffenen zu versuchen, die Hemmung zu überwinden und auf andere Menschen zuzugehen, in ganz kleinen Schritten. Niemand erwartet von einem Menschen mit einer Sozialphobie, dass er Schulsprecher oder Schauspieler wird.

[Sunny75]

Mädels, bitte denkt mal kurz an Sex mit eurem Traummann. Einen, den ihr richtig begehrt, und den ihr total gern riechen, schmecken und spüren mögt. Und dann sagt mir, dass da noch Platz ist für Angst, seinen Penis zu berühren, und Sorge um die Kleckereien, die dabei entstehen könnten.

Wenn man den Thread von Anfang an liest, dann kommt man kaum ums Schmunzeln herum, welche Mythen kursieren. Da schreibt eine Userin von dreitägigem Fischgeruch nach dem Sex mit ihrem Freund He bitte, bei nächster Gelegenheit ab zum zuständigen Arzt! Fischgeruch ist weder gesund, noch normal, sondern Symptom einer Geschlechtskrankheit/Infektion(? - der Arzt weiß Bescheid!).
Oder es wird von "Sperma-Klumpen" in der Unterhose berichtet (klingt auch alles andere als gesund). Frauen sind doch sonst nicht so hilflos, bei der Körperpflege - dann kauf ich mir halt ein paar Slipeinlagen, und benutze die bei Bedarf, bevor ich den ganzen Tag mit einer nassen Unterhose rumsitze.

Und der Werner mit seiner Holden.... ...wär ja echt spannend, ob sie immer noch verheiratet sind, und ob der Sex immer noch so verklemmt abläuft?! Oder ob mittlerweile - wie auch immer - ein Kindlein entstand, und der Sex nun komplett eingestellt wurde (mein Tipp )

[Jugendstil]

Zufall, dass sich hier diejenigen, die möglichst hemmungslos sind und dies auch liebend gern kund tun ("ich einer Frau gern irgendwohin spritze" - tolle Wortwahl!) sich damit geradezu brüsten und sich selbst damit offenbar toll finden -
dass das dieselben sind, die gern denen, die Sex gern ein wenig feiner haben - ihn vielleicht lieber zelebrieren möchten wie die Speisen in einem guten Gourmet-Restaurant - schlichtweg unterstellen, sie müssten wohl gestört sein?
(Tipp: "Verklemmt" wäre da noch zielsicherer zu verwenden. )

Als Synonym: Ist nur das Kind in Ordnung, das gern im Dreck herum matscht? Wohingegen selbstredend das andere, das nicht gern nasse Erde an den Händen hat, ein zumindest potentiell neurotischer Mensch sein muss! Ich bin sicher, die Verfechter des Genusses aller Körperflüssigkeiten würden Letzteres bejahen.

Ich sags ja: Absurdes Theater. - Einfache Geschmacksunterschiede/Typunterschiede werden
hochstilisiert zum Störfall. Aber: Vielleicht ist das ja nötig, um sich selbst super fühlen zu können..... Es gibt ein paar User hier, die sich gerade in dieser Hinsicht gern hervortun: Andere runtermachen - um selbst besser dazustehen?

= Störung?!

[stern]

Ich verstehe gar nicht, wie du darauf kommst, dass sozusagen das Nichtvorhandensein von Verklemmtheit bedeutet, dass man sich beim Sex filmen lassen will und das ganze Schlafzimmer voller Spiegel haben will?

Weil es verschiedene Abstufungen des "sich Exponieren" gibt, Und wenn die Bettdecke nicht gerade deswegen bevorzugt wird, weil man andernfalls frieren würde, sondern weil es mit einer gewissen Scham verbunden ist, sich zu zeigen bzw. gesehen zu werden, so finde ich die Grenze zwischen normal und gestört schwer zu ziehen. Denn auch der, der Rundumverspiegelung nicht möchte, hat EVTL. Schwierigkeiten/etwas Scham, sich zu exponieren. Und wo grenzt man das ab... wäre das dann noch im grünen Bereich, weil hier ha auch eine Hemmung vorliegt?

Und nun stellst du es so dar, als sei die Annahme einer Störung gleichbedeutend mit der Forderung nach etwas völlig Anderem.

Nein, sondern das war der Versuch, zu verdeutlichen, dass es ein Kontinuum zwischen maximaler Hemmung und grenzenlosen Exhibitionismus gibt... und ich da keine scharfe Trennlinie ziehen kann, was normal sein soll und was nicht. Orientierst du dich für diese Grenzmarkierung implizit auch an der Norm, was deiner Vorstellung nach, die meisten Menschen machen... und was abweicht ist nicht normal?

Niemand erwartet von einem Menschen mit einer Sozialphobie, dass er Schulsprecher oder Schauspieler wird.

Und was ist bei reserviertem Verhältnis zu Sperma/Penis realistisch?

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Einen, den ihr richtig begehrt, und den ihr total gern riechen, schmecken und spüren mögt. Und dann sagt mir, dass da noch Platz ist für Angst, seinen Penis zu berühren, und Sorge um die Kleckereien, die dabei entstehen könnten.

och, wenn Liebe bzw. Begehren alles richten würde, gäbe mMn nicht so viele Thread in Foren à la: MeinE PartnerIN möchte dies oder jenes nicht, was kann ich tun?

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und weil ich es geil finde einer frau irgendwohinzuspritzen und eine die das anekelt eben als unbrauchbar für mich bewerte, werde ich irgendwie in ein eck gefrängt.

wer sich vor schwänzen fürchtet darf das gerne.
bei mir zu hause hat so jemand keinen platz.

Checkst du das vorher ab? Oder folgt ein Abflug (sei es von dir oder von der Angebeten), wenn sich herausstellt, dass sich ihre Bedürfnisse nicht mit deinen decken?