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Mo., 19.09.2022, 10:35
Ich frag jetzt mal "ganz böse" (weil provokant): Gefält es Dir in Deiner Opferrolle so gut, dass Du glaubst, damit alle um Dich herum so manipulieren und benutzen zu können, wie es Dir gerade passt?
Sofort, wenn Du hier Antworten bekommst, die auf Deine Eigenverantwortung abzielen holst Du die große Opferkeule raus damit es für Dich auf keinen Fall zu unbequem wird. Weil, dann "darf" man ja nichts mehr sagen. Keiner kann Dich verstehen, Du bist quasi die Einzige der es schlecht geht, keine liebt Dich, Du ja ach so schlimm und schlecht bist usw. usf. Das empfinde ich als hochgradig manipulativ!
Du erzählst die ganze Zeit etwas von VaterLIEBE. Weisst Du was ich hier noch gar nicht gelesen habe? Auch nur ein Wort, welches auf wirklich echte Liebe hindeutet.
Du willst, dass der Therapeut Deine Arbeit übernimmt (an Dir zu arbeiten), dich bedingungslos annimmt (als Tochter), Dich vollumfänglich um- und versorgt, immer für Dich parat steht, alles tut, was Du willst.
Was hat das mit Liebe zu tun?
Liebe ist keine Einbahnstraße. Wo ist denn Deine Liebe für ihn?
So, wie Du hier schreibst, dient er für Dich nur als Mittel zum Zweck (deine Bedürfnisse zu befriedigen). Dabei vergisst Du aber vollkommen, dass auch er ein Mensch mit Gefühlen, Wünschen, Bedürfnissen ist. Wenn Du ihn wirklich lieben würdest, würde dann nicht eine Deiner Prioritäten sein, dass es ihm mit Dir gut geht? Wenn man jemanden zu etwas zwingen will, dann hat das, zumindest für mich, mal so gar nichts mit Liebe zu tun. Liebe ist, in meiner Welt, bedingungslos!
Nein, Du hasst ihn dann, wenn er nicht so springt wie Du das willst. Wertest ihn massiv ab, denn er schafft ja angeblich gar nichts. Ist das Deine Art, Liebe zu zeigen?
Liebst du eigentlich Deinen Mann und Deine Kinder? Oder sind die auch alle für Dich nur Mittel zum Zweck um Deine Löcher zu stopfen?
Ich empfinde es als ganz furchtbar, wie Du Mittel und Wege suchst um einzig Dein eigenes Ziel zu erreichen und dabei vollkommen verloren geht, was Du damit mit anderen Menschen antust.
Stell Dir doch mal vor, jemand anderes (erwachsenes) hätte sich Dich als Traummutter auserkoren und würde genau das, was Du vom Therapeuten verlangst, von Dir verlangen, erzwingen wollen ohne Rücksicht auf Dich, immer nur das eigene Ziel im Blick. Wie würde es Dir damit gehen? Hättest Du da das Gefühl, dass Du gerne die zugewisene Rolle für diesen Menschen übernehmen wollen würdest? Sicher nicht, oder?
Das war jetzt wahrscheinlich ziemlich hart für Dich. Ich habe aber das Gefühl, dass man bei Dir nur durchkommt, wenn man Klartext spricht. ES ist alles andere als böse gemeint, sondern viel mehr als Rückmeldung dazu, wie Du mit anderen Menschen umgehst und vielleicht fragst Du Dich ja mal, ob es das wirklich ist, was Du willst.
Wer nicht auf seine Weise denkt, denkt überhaupt nicht. (Oscar Wilde)