Frauen: Angst vor Penis und Sperma?

Fragen und Erfahrungsaustausch über sexuelle Problembereiche wie Sexualstörungen, rund um gleichgeschlechtliche Sexualität und sexuelle Identität, den Umgang mit sexuellen Neigungen wie Fetischismus, S/M usw. - ausser Aufklärungs-Fragen.
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Ayla
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Beitrag Sa., 25.05.2013, 10:20

Jugendstil hat geschrieben:die gern denen, die Sex gern ein wenig feiner haben - ihn vielleicht lieber zelebrieren möchten wie die Speisen in einem guten Gourmet-Restaurant - schlichtweg unterstellen, sie müssten wohl gestört sein?
Was triggert dich dermaßen Jugendstil !?
Hast du Gourmet Sex unter der Bettdecke, weil du vor lauter Ekel den Anblick nicht erträgst ?
Jugendstil hat geschrieben: Es gibt ein paar User hier, die sich gerade in dieser Hinsicht gern hervortun: Andere runtermachen - um selbst besser dazustehen?
So wie du es gerade getan hast - das hab ich nirgends gelesen. Auch nicht, dass man nur dann kein Problem hat, wenn man sich das Sperma in`s Gesicht spritzen lässt
Das größte Problem mit der Kommunikation ist die Illusion, sie sei gelungen
Alle großen Wahrheiten waren anfangs Blasphemien

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stern
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Beitrag Sa., 25.05.2013, 10:37

Ayla hat geschrieben:So wie du es gerade getan hast - das hab ich nirgends gelesen. Auch nicht, dass man nur dann kein Problem hat, wenn man sich das Sperma in`s Gesicht spritzen lässt
Ab wann genau hat man denn eine Problem

Und wenn Werner schreibt, einer Zeugung stünde sie vermutlich aufgeschlossen gegenüber, sehe ich keinen Störungscharakter:
Ich denke, dass meine Frau zu diesem Zwecke meinem dem Empfang meines Spermas in ihrer Scheide durchaus aufgeschlossen gegenüberstehen wird.
Warum ist es ausgerechnet dann kein Problem?

Und eine Schwierigkeit (aber das soll es geben)
Nun stelle ich aber fest, dass am Klischee, dass Männer sexuell bedürftiger sind als Frauen, offenbar doch etwas dran zu sein scheint. ...
Die Antwort meiner Frau auf meine Frage nach der meines Erachtens eher gering ausgeprägten Neugier an meinen Geschlechtsteilen - vom Sperma ganz zu schweigen - lautete immer "Sex ist doch nicht alles im Leben". Tja - was soll man da noch sagen?
ist auch eine unterschiedliche Bedürftigkeit. Fragt sich nur, wie signifikant das voneinander abweicht... vielleicht ist schlichtweg die sexuelle Passung ungünstig. Vielleicht hat Werner viel Nachholbedarf (die Vermutung äußerte bereits ziegenkind)... und die Frau kann evtl. nicht so mitgehen... Lust kann man im Zweifel auch nicht erzwingen.
Liebe Grüße
stern 🌈💫
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leberblümchen
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Beitrag Sa., 25.05.2013, 10:39

Und was ist bei reserviertem Verhältnis zu Sperma/Penis realistisch?
Ist diese Frage nicht relativ leicht zu beantworten? Was heißt 'realistisch'? Es ist doch nicht so, dass jemand mit einer Sexualstörung zum Therapeuten geht und sagt: "Was ist denn jetzt realistisch als Ziel?", oder?

So, wie auch jemand mit einer Sozialphobie nicht beim Vorgespräch zur Therapie fragen wird: "Wie viele Freunde muss ich haben, um von Ihnen als normal angesehen zu werden?"

Es geht doch beim Sex und bei Sozialkontakten gar nicht darum, etwas zu tun, DAMIT der Andere denkt: "Oh, das ist aber erfreulich normal!"

Es geht doch darum, dass zwei - oder mehr - Menschen sich begegnen, die - ansonsten wäre die Begegnung irgendwie überflüssig - Spaß am Beisammensein haben. Wenn es sich um ein Liebespaar handelt, dann werden sich die beiden körperlich erregend finden. Bei den Vorlieben und Zuneigungen sollte es eine möglichst große Schnittmenge geben, um das Erlebnis für beide möglichst befriedigend zu gestalten. Je kleiner die Schnittmenge, umso mehr Frustration. Und wenn es überhaupt keine Schnittmenge gibt - wie das hier offensichtlich der Fall ist -, dann ist es nicht verkehrt, mal zu schauen, ob man es nicht hinbekommt, eine solche Schnittmenge herzustellen. Dabei könnten die Gründe für deren Fehlen interessant sein, Stichwort: Hemmung, Störung.

Der TE hat versucht, durch die Anfrage hier eine Klärung zu ermöglichen - ob das sinnvoll war, ist eine andere Frage. Aber es war ein Versuch. Ein Vergrößern dieser erwähnten Schnittmenge bedeutet nun nicht, dass der Andere völligs deckungsgleiche Vorlieben zu denen des Partners entwickeln muss, um diesen glücklich zu machen. Wenn man denn schaut, woran das Gehemmtsein liegt, dann könnte es sein, dass sich dieses störende Verhalten zumindest verbessert, weil sich das Körpergefühl der Frau verbessern könnte o.ä. Das alles ist höchst individuell, und indem man so tut, als sei alles völlig unauffällig, was auch immer es ist, könnte es passieren, dass man eine Menge Auffälligkeiten übersieht.

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Jugendstil
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Beitrag Sa., 25.05.2013, 10:49

Ayla hat geschrieben:
Jugendstil hat geschrieben:die gern denen, die Sex gern ein wenig feiner haben - ihn vielleicht lieber zelebrieren möchten wie die Speisen in einem guten Gourmet-Restaurant - schlichtweg unterstellen, sie müssten wohl gestört sein?
Was triggert dich dermaßen Jugendstil !?
Hast du Gourmet Sex unter der Bettdecke, weil du vor lauter Ekel den Anblick nicht erträgst ?
Dieses lächerliche Spießumdrehen ist Methode, ich weiß. Ja, Ayla, ich liebe Sex AUF der Bettdecke!

Ein paar haben sich drauf eingeschworen, keinerlei Sachargumente gegen ihre Ansicht gelten zu lassen. Deshalb war ich jetzt auch mal "unsachlicher"; hat Spaß gemacht.

Wird aber immer langweiliger, das Ganze; der Ball wird nur hin- und hergeschoben.
Viel Freude noch beim Zerhacken der "frustrierten" Jugendstil! Ist raus.
Zuletzt geändert von Jugendstil am Sa., 25.05.2013, 10:54, insgesamt 1-mal geändert.

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stern
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Beitrag Sa., 25.05.2013, 10:53

titus2 hat geschrieben:Ist diese Frage nicht relativ leicht zu beantworten? Was heißt 'realistisch'? Es ist doch nicht so, dass jemand mit einer Sexualstörung zum Therapeuten geht und sagt: "Was ist denn jetzt realistisch als Ziel?", oder?
Halte ich im Rahmen des möglichen, dass solche Frage gestellt werden, die ich (in anderen Kontexten) auch schon stellte. Ob man sich auf eine Therapie einlässt, hängt (für mich) auch davon ab, welche Besserung, ich mir vorstellen kann.

Und ich denke eben, man kann nicht jeden Ekel und Scham so ohne weiteres wegtherapieren... dass Werner offensichtlichere bedenkliche Zustände beschreibt (wie Hyperventilation, Brechreiz, etc.) sehe ich auch nicht. Sondern eher, dass sie einer Zeugung sogar vermutlich augeschlossen gegenüber stehen würde. Also so exorbitant scheint Scham/Angst/Ekel oder whatever nun wirklich nicht zu sein.

Warum soll eine Zeugung kein Problem sein... sorry, da kann ich den Störungsbegriff nicht anwenden. Wenn jemand Höhenangst haben soll, aber sagen würde, dem obersten Plateau des Eiffelturms, stehe ich aber aufgeschlossen gegenüber, dann würde ich mich, sagen wir zumindest wundern .

Ich glaube halt, Passung kann man nicht unbedingt erzwingen... und die ist ja bereits im "wie oft" nicht gegeben... vielleicht resultiert allein daraus, manches reservierter Verhalten.
Stichwort: Hemmung, Störung.
oder auch unterschiedliche Bedürftigkeit, was das "wie oft" angeht. Etwas als Störung zu definieren, womit die Sichtweise "das kann man dann evtl. therapieren" kann vielleicht ein "erträglichere" Sichtweise als die sein: Meine Frau hat anderes Bedürfnisse als ich... wir passen insoweit nicht zueinander. Ich denke halt, bei unterschiedlichen Bedürfnissen kann man zwar oft aufeinander zugehen und sich annähern (sofern beide gewillt sind)... aber auch nur bis zu einem gewissen Grad, wo niemand stärker sein Grenzen überschreitet. Also ein Frosch wird eben nicht unbedingt zum Känguru... insofern kann schon bedeutend sein: Welche Änderung wäre überhaupt realistisch (und wenn ein Profi, den man aufsuchen könnte, sofern man denn mag) da keine Erfahrungswerte geben könnte, dann weiß ich ja auch nicht.
Liebe Grüße
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leberblümchen
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Beitrag Sa., 25.05.2013, 10:56

Ich hab so viele Gespräche über Kinderzeugen, Partnerschaft und Sex geführt, dass es mich jetzt etwas erstaunt, wenn du mich ernsthaft fragst, ob jemand eine sexuell auffällige Hemmung haben kann, wenn er doch bereit wäre, sich ein Kind 'machen' zu lassen.

Ist das nicht offensichtlich?


ziegenkind
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Beitrag Sa., 25.05.2013, 10:56

also nur mal so als idee: wenn es irgendwann doch einmal ein ministerium für sexulitätsnormierung geben sollte, dann könnte man hier schon ein paar schöne texte für die homepage finden. hier werden sie geholfen. manch ein text hat vielleicht sogar das potential als vorlage für so ein schniekes gesetz zu dienen.
Die Grenzen meines Körpers sind die Grenzen meines Ichs. Auf der Haut darf ich, wenn ich Vertrauen haben soll, nur zu spüren bekommen, was ich spüren will. Mit dem ersten Schlag bricht dieses Weltvertrauen zusammen.

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ExtraordinaryGirl
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Beitrag Sa., 25.05.2013, 11:01

@ziegenkind

Ich wäre ja dafür, dass jeder, der in diesem Ministerium arbeitet, vorher daraufhin überprüft wird, ob er selbst ein ungesundes Verhältnis zur menschlichen Sexualität generell und seiner Sexualität im Speziellen hat.
"Charakter zeigt sich in der Krise."

(Helmut Schmidt)

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elmar50
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Beitrag Sa., 25.05.2013, 11:03

Um mal wieder etwas mehr zu Werners Ursprungsthema zurückzukehren, möchte ich hier mal kurz meine "Lebensgeschichte" erzählen. Sie ist derer von Werner im Grund genommen sehr ähnlich.

Meine Frau und ich sind schon sehr lange zusammen und auch verheiratet. In sexuellen Dingen sind wir aber sehr verschieden. Ich denke, dass man das am Anfang einer Beziehung gar nicht so merkt bzw. doch letztlich verdrängt und auf Besserung hofft...
Vor der Heirat ging fast gar nichts (nur auf massives "Drängen" von meiner Seite). Hoffnung: Nach der Hochzeit wirds besser. Pustekuchen. Die Heirat hat an ihrem Sexualverhalten gar nichts geändert (wie sollte es auch? Aber wer weiß das als junger Mann schon... Da hat man halt seine Träume und Wunschvorstellungen...)
Mein Sexualtrieb wurde eigentlich nur durch gelegentliche "Geschlechtsakte" aufrechterhalten. Das Wort "Geschlechtsakt" habe ich absichtlich gewählt, weils eigentlich nicht mehr war. Intensive Berührungen ihrer Intimzonen mag sie nicht, etwas festeres Drücken z.B. der Brüste wird sofort mit scharfen Worten verbeten. Die Lust ist dann natürlich dahin... Die Bettducke muss natürlich auch die ganze Zeit drüber bleiben, wenn ausnahmsweise nicht, dann muss wenigstens das Zimmer auf 28 Grad aufgeheizt werden, damit sie ja nicht friert. Noch intimere Bereiche sind mehr oder weniger ganz tabu. Weder darf ich sie lecken, noch bläst sie mich ("ales eklig und pervers"). Der Akt besteht im Wesentlichen darin, dass wir kurz unsere Körper streicheln (natürlich ohne die speziellen erogenen Zonen), sie dann möchte, dass ich möglichst schnell in sie eindringe (da hab ich sogar manchmal Mühe, auf die Schnelle einen "Steifen" hinzukriegen), dann ein paarmal rein und raus und dann geht schon das Gequengel los, wann ich denn endlich kommen würde...
Danach anfangs sofort ins Bad und alles wieder sauber waschen. Nach Geburt der Kinder haben wirs dann auf ihren Wunsch nur noch mit Kondom gemacht. Sofort kamen aber beschwerden, das Kondom zwickt, verursacht Allergien und was weiß ich noch alles. Versuch mit Gleitmitteln ist auch gescheitert, weil man sich zum "Verabreichen" des Mittels "da unten" etwas intensiver anfassen müsste.
ich denke, jeder hier kann verstehen (auch die Frauen vielleicht), dass mir durch dieses Verhalten auch langsam die Lust auf Sex vergangen ist. Und so ist unsere Sexualtätigkeit die letzten Jahre immer mehr eingeschlafen. Das letzte Mal hatten wir glaub ich vor etwa 2 Jahren Sex, ich erinner mich kaum noch dran...
Nun ja, werden jetzt manche wieder sagen, Sex ist doch nicht alles. ihr habt doch noch andere Interessen, habt Kinder und zusammen was aufgebaut. Das ist durchaus richtig, und das möchte ich auch auf keinen Fall aufgeben und verlieren.
Aber auch wenn Sex nicht alles ist, gehört er doch zu einer "Partnerschaft" zwingend dazu. Welchen Sinn sollte es also haben, "freiwillig" darau zu verzichten? Außerdem, wie es so schön heißt, ist Sex die "schönste Nebensache der Welt". Sex ist zwar nicht das Wichtigste, aber ohne Sex geht auf Dauer jede noch so intensive Beziehung den Bach runter (maine Meinung).
Das Dumme ist außerdem, dass "Mann" durch die ständigen Sexverweigerungen sehr tief getroffen wird. Und das bleibt eben leider nicht auf das Sexleben beschränkt, sondern belastet die ganze Beziehung aufs heftigste. Mein Sexualtrieb ist ja nach wie vor vorhanden. Aber ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich meine Frau inzwischen nicht mehr begehre (nach den vielen Abfuhren und "Rumzickereien"; Rumzickereien ist ein hartes Wort, ich weiß, weils meine Frau ja vielleicht auch nicht absichtlich tut sondern eben so ihre Art ist...). Und auch emotional entfernen wir uns immer weiter auseinander. Inzwischen ist es so weit, dass ich glaube ich gar keinen Sex mehr von ihr wollte, selbst wenn sie mich in Reizwäsche empfangen und auf einmal all ihre Scheu ablegen würde. Traurig aber wahr.
Wie gesagt, wir sind schon so lange zusammen, dass für mich eigentlich eine Trennung nicht "mehr" in Frage kommt. Der Zug ist im Grund genommen abgefahren. Ich behelfe mir eben damit, dass ich sehr viel Selbstbefriedigung betreibe und ab und zu eine Professionelle aufsuche.

Lieber Werner, ich wollte dir durch meine Schilderung nur aufzeigen, dass du mit deiner Situation sicher nicht alleine dastehst. Ob es nur Einzelfälle sind, weiß ich nicht, aber ich fürchte, es ist so in mehr Partnerschaften, als man glauben möchte.
Vielleicht hilft dir das ein wenig in deiner Situation. Eine richtige Lösung außer einer Trennung gibt es hier meiner Meinung nach nicht, auch wenn viele immer anderes behaupte. Drüber reden bringt gar nicht, kann ich aus langjähriger Erfahrung sagen. Wenn eben keine Lust beim Partner da ist, kann man sie auch nicht durch reden erzeugen.


leberblümchen
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Beitrag Sa., 25.05.2013, 11:21

Hallo, Elmar, so in etwa habe ich auch Werners Schilderung verstanden. Und vieles davon kommt auch mir bekannt vor, denn ich wurde auch so erzogen, dass 'alles bäh' ist. Und ich habe eine Freundin, die deine Frau sein könnte

Was ich halt schade finde, ist, dass es eigentlich immer darauf hinausläuft, dass am Ende der Mann das uneinfühlsame Schwein ist, während die Frau sich auf die Kinder stürzt und die Gute ist.

Auch davon war ich nicht ganz frei. Der Lieblingsspruch meines Mannes in unseren letzten Jahren war: "Ich bin doch nicht im Kloster" - aber ich konnte mich nach der Geburt unserer Kinder nicht mehr als sexuelles Wesen sehen. Während ich vorher wirklich für alles offen war. Ich könnte gar nicht mal sagen, woran es genau liegt, aber seitdem die Therapie in Gang gekommen ist, ist das wieder anders. Ich weiß noch nicht mal, welche 'Diagnose' man in Bezug auf meine sexuellen Abneigungen hätte stellen können - vielleicht Depressionen? Vermutlich irgendwas ziemlich Tiefes, aber das führt zu weit. Auf jeden Fall ist es NICHT normal - egal, wie viele Frauen das anders sehen wollen -, wenn eine Beziehung so läuft, wie du das beschrieben hast!

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ExtraordinaryGirl
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Beitrag Sa., 25.05.2013, 11:27

titus2 hat geschrieben:Auf jeden Fall ist es NICHT normal - egal, wie viele Frauen das anders sehen wollen -, wenn eine Beziehung so läuft, wie du das beschrieben hast!
Und jetzt 'mal die Karten auf den Tisch: Was genau gibt dir das Recht, über Normalität und Anormalität zu bestimmen?

Und bist du dazu fähig, diese Kriterien (welche dich in deinen Augen dazu berechtigen) kritisch zu hinterfragen?
"Charakter zeigt sich in der Krise."

(Helmut Schmidt)


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Beitrag Sa., 25.05.2013, 11:38

Ich finde es auch merkwürdig, dass so bestimmen zu wollen, dass Oral für den Mann immer zum sexuellen Kontakt dazugehören muss. Und Frauen, die daran nichts finden, sind dann die Perversen?

Es steht jeder doch frei, ihre eigenen sexuellen Vorlieben für sich zu haben und zu anderen nein zu sagen. Es ist übergriffig zu behaupten, dass nein beruhe dann auf Angst. Vielleicht ist es einfach nur ein Nein?
Ich fahre ja auch nicht in die Berge, wenn ich an den See möchte. Vielleicht habe ich dann wann anders Lust auf die Berge, vielleicht nicht.

Natürlich muss man beim Sex zu zweit aufeinander eingehen, aber wenn etwas abgelehnt wurde, sollte man nicht beständig drängen, sondern das akzeptieren, genau wie man normalerweise ja auch nur ein Kind zeugt, wenn beide das wollen etc.

Es ist überholt, sexuelle Vorlieben so normalisieren zu wollen.
Die können ganz unterschiedlich sein.

Und noch überholter ist es, zu erwarten, dass eine Frau nach der Heirat alles mitmacht, was andere als normal definieren ...
"Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit." Kierkegaard

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stern
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Beitrag Sa., 25.05.2013, 11:40

Nun ja, ich will nicht sagen, dass du das machst, Titus, aber die Gefahr ist wohl gegeben, dass du deine Erfahrungen z.B. über Werners und elmar50s Frau legst.
Ich hab so viele Gespräche über Kinderzeugen, Partnerschaft und Sex geführt, dass es mich jetzt etwas erstaunt, wenn du mich ernsthaft fragst, ob jemand eine sexuell auffällige Hemmung haben kann, wenn er doch bereit wäre, sich ein Kind 'machen' zu lassen.

Ist das nicht offensichtlich?
Ganz ehrlich: Für mich nicht... auf mich wirkt es (in Bezug auf Werner) so, dass sie mglw. schlichtweg weniger Lust hat... wahrscheinlicher noch ein Kombi aus mehreren Faktoren. Mir ist das zu vage, um mir einen offensichtlichen Eindruck zu verschaffen.

Ich denke nur, das Eingeständnis "wir liegen sexuell evtl. zu weit auseinander" ist nicht unbedingt leicht. Was Nähe und Distanz im allgemeinen angeht, kann es ebenfalls unterschiedliche Präferenzen geben,... und ist jetzt der, der wenig(er) Nähe benötigt im selben Atemzug krank und muss wegen einer Störung in Therapie. Oder soll der Nähemensch seine Bedürftigkeit therapieren lassen. Will heißen: Man wird sich bestennfalls an einem bestimmten Punkt treffen können... ob der immer nahe genug beeinander liegen wird, dass beide glücklich werden, wage ich zu bezweifeln. Kann sein, muss nicht. Man kann nicht alles passend therapieren... wie bestimmte sexuelle Vorlieben oder Libido.
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stern
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Beitrag Sa., 25.05.2013, 11:55

biber hat geschrieben:Es ist übergriffig zu behaupten, dass nein beruhe dann auf Angst. Vielleicht ist es einfach nur ein Nein?
Sehe ich ebenso... oder jedweder Art von Unzufriedenheit mit der Beziehung (die erstmal nichts mit dem Sexualleben zu tun haben muss), kann sich auf das Sexualleben niederschlagen... je "chronischer", umso mehr, würde ich sagen. Tja... und daraus kann dann ein Teufelskreis erwachsen, indem man sich zunehmend auseinander lebt. Klassische Sexualstörung: Hier wohl Fehlanzeige.
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Beitrag Sa., 25.05.2013, 12:01

lieber Elmar,

ich kann das gut verstehen, dass es dir nicht gut geht mit der situation, in der du lebst. das vorweg.

aber wie von hier aus weiter? hilft es dir, über deine frau zu sprechen, dir und uns zu versichern, dass sie nicht normal ist? ich glaub einfach, die frage führt in eine sackgasse.

ich stelle mir vor, dass es für dich hilfreich wäre, über dich nachzudenken.

darüber z.B.

[quote="elmar50"] Meine Frau und ich sind schon sehr lange zusammen und auch verheiratet. In sexuellen Dingen sind wir aber sehr verschieden. Ich denke, dass man das am Anfang einer Beziehung gar nicht so merkt bzw. doch letztlich verdrängt und auf Besserung hofft...

hier normalisierst du dich. nein, ich denke nicht, dass "man" verdrängt und vergisst. Du hast das getan. Und du hast ziemlich kindliche "augen-zu-und-morgen-wird-die-welt-bestimmt-anders" politik gemacht. das soll kein angriff sein. das mache viele. ich hab es in anderen bereichen auch schon gemacht. aber gut war das nicht für mich. reif und selbstbestimmt geht anders.

und eine spannende frage ist vielleicht auch, warum man sich so verhält. irgendwas hat man in der regel davon, wenn man so selbstvergessen mit sich und seinen wünschen umgeht. letztlich wirst das nur du selbst wissen, wie es dir gegangen wäre mit einer selbstbewussten frau, die spaß an sich und ihrer sexualität hat und deshalb dann, vielleicht, auch mit dir.

wenn man über so was gründlich nachdenkt, dann kommt man vielleicht auch aus solchen traurigen sätzen raus.

Wie gesagt, wir sind schon so lange zusammen, dass für mich eigentlich eine Trennung nicht "mehr" in Frage kommt. Der Zug ist im Grund genommen abgefahren. Ich behelfe mir eben damit, dass ich sehr viel Selbstbefriedigung betreibe und ab und zu eine Professionelle aufsuche.
Die Grenzen meines Körpers sind die Grenzen meines Ichs. Auf der Haut darf ich, wenn ich Vertrauen haben soll, nur zu spüren bekommen, was ich spüren will. Mit dem ersten Schlag bricht dieses Weltvertrauen zusammen.

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