Erfahrungen istdp, Davanloo, is-tdp
Ja, lisbeth, das ist leider richtig, und genau das berichten auch viele Patienten. Deswegen ist es so wichtig, nur Menschen auf ausreichendem Strukturniveau so zu behandeln, für andere ist diese Vorgehensweise kontraindiziert. Das zu erkennen bzw. zu unterscheiden, können viele Therapeuten einfach nicht. Das ist also auch ein mangelndes Grundlagenwissen, neben persönlicher Unreife.
Und warum Therapeuten das überhaupt machen? Weil sie in Fortbildungen Therapie-Videos mit ausserordentlich berührenden Verläufen und Besserungen gesehen haben von Patienten, die von der Methode sehr profitiert haben und ihre lebensbeeinträchtigende Symptomatik losgeworden sind.
Und warum Therapeuten das überhaupt machen? Weil sie in Fortbildungen Therapie-Videos mit ausserordentlich berührenden Verläufen und Besserungen gesehen haben von Patienten, die von der Methode sehr profitiert haben und ihre lebensbeeinträchtigende Symptomatik losgeworden sind.
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diesoderdas
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@alatan: dann ist nun das fehlende Strukturniveau Schuld?
Ich glaube nicht, dass man in Videos außerordentliche Besserungen sehen kann. Das sieht man in der Regel erst dauerhauft im Laufe der Zeit. Behaupte ich ganz dreist.
"Berührende Momente" gäbe es auf meinen Videos auf zu Hauf. Auch ab und an die Aussage vom Thera,heute habe man ja gut gearbeitet. Nur dass ich davon nichts gemerkt hatte. Oder die Aussage, ob ich mich nun besser fühlen würde, das müsste nun doch eigentlich so sein. Tat ich aber nicht.
Großes Gefühls-Boom-Päng macht eben nicht unbedingt das, was es da theoretisch soll.
Ich glaube nicht, dass man in Videos außerordentliche Besserungen sehen kann. Das sieht man in der Regel erst dauerhauft im Laufe der Zeit. Behaupte ich ganz dreist.
"Berührende Momente" gäbe es auf meinen Videos auf zu Hauf. Auch ab und an die Aussage vom Thera,heute habe man ja gut gearbeitet. Nur dass ich davon nichts gemerkt hatte. Oder die Aussage, ob ich mich nun besser fühlen würde, das müsste nun doch eigentlich so sein. Tat ich aber nicht.
Großes Gefühls-Boom-Päng macht eben nicht unbedingt das, was es da theoretisch soll.
Nein, nicht das fehlende Strukturniveau ist schuld, sondern das Nichterkennen desselben und trotzdem drauflos zu "behandeln".
Es werden ja Sequenzen von Videos über längere Zeitläufe gezeigt, in denen man die Entwicklung sieht. Mit berührend meine ich das Endergebnis, nicht irgendwelche Zwischenmomente. Das Gefühlsausbrüche keine Besserung bringen, ist völlig klar, das wäre ja reine Katharsis, sondern es muss natürlich kognitiv integriert werden.
Es werden ja Sequenzen von Videos über längere Zeitläufe gezeigt, in denen man die Entwicklung sieht. Mit berührend meine ich das Endergebnis, nicht irgendwelche Zwischenmomente. Das Gefühlsausbrüche keine Besserung bringen, ist völlig klar, das wäre ja reine Katharsis, sondern es muss natürlich kognitiv integriert werden.
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Und ein Mensch/Therapeut traut sich wirklich zu, sowas WIRKLICH erkennen zu können? Wenn Stunde 1 schon völlig anders abläuft als woanders?alatan hat geschrieben: Do., 24.03.2022, 07:19 Nein, nicht das fehlende Strukturniveau ist schuld, sondern das Nichterkennen desselben und trotzdem drauflos zu "behandeln".
Wäre das nicht ein bisschen viel Zutrauen in das eigene Können?
Was soll "fehlendes Strukturniveau" eigentlich sein?
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Wenn der Therapeut sein Fach wirklich verstanden hätte, könnte er das erkennen. Aber Facharzt- und Therapeuten-Titel werden heutzutage zumeist einfach hinterhergeschmissen.diesoderdas hat geschrieben: Do., 24.03.2022, 07:37 Und ein Mensch/Therapeut traut sich wirklich zu, sowas WIRKLICH erkennen zu können?
Das ist schon eine sehr anspruchsvolle Frage. Kurz gesagt: Wenn Menschen sehr früh in ihrem Leben beschädigt wurden, sind auch die wichtigen Abwehrmechanismen so beeinträchtigt, dass man nicht gut damit arbeiten kann, es würde viel zu viel Angst ausgelöst und damit die Gefahr einer "Retraumatisierung". Strukturschwäche zeigt sich in vielen Symptomen und Lebensbereichen auf charakteristische, aber immer individuelle Weise.diesoderdas hat geschrieben: Do., 24.03.2022, 07:37 Was soll "fehlendes Strukturniveau" eigentlich sein?
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Kenne ich auch von mir (habe den Artikel aber nicht gelesen). Ich habe Sachen abgenickt, wo sich mir heute alles aufstellt und frage mich: Warum habe ich das getan? Wie konnte ich nur. Wie konnte es passieren, dass ich Sachen übernommen habe, die eigentlich mehr untergeschoben als echt von mir kommend waren?Montana hat geschrieben: Do., 24.03.2022, 00:19
Dass die Patientin in dem Artikel mit Sätzen wie
"Ich verstehe" reagiert, das finde ich besonders schlimm. Als hätte die Therapeutin die Weisheit mit Löffeln gefressen. Dabei kennt die diese neue Patientin eigentlich noch gar nicht.
Zuletzt geändert von diesoderdas am Do., 24.03.2022, 07:52, insgesamt 1-mal geändert.
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Wieviele Menschen in Therapie wurden denn NICHT sehr früh beschädigt?alatan hat geschrieben: Do., 24.03.2022, 07:48Das ist schon eine sehr anspruchsvolle Frage. Kurz gesagt: Wenn Menschen sehr früh in ihrem Leben beschädigt wurden, sind auch die wichtigen Abwehrmechanismen so beeinträchtigt, dass man nicht gut damit arbeiten kann, es würde viel zu viel Angst ausgelöst und damit die Gefahr einer "Retraumatisierung". Strukturschwäche zeigt sich in vielen Symptomen und Lebensbereichen auf charakteristische, aber immer individuelle Weise.diesoderdas hat geschrieben: Do., 24.03.2022, 07:37 Was soll "fehlendes Strukturniveau" eigentlich sein?
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Ich habe zig mal in Therapie gesagt, dass ich Angst habe. Aber Neiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiin, das ist nicht Angst, das ist Wut.alatan hat geschrieben: Do., 24.03.2022, 07:48 Wenn Menschen sehr früh in ihrem Leben beschädigt wurden, sind auch die wichtigen Abwehrmechanismen so beeinträchtigt, dass man nicht gut damit arbeiten kann, es würde viel zu viel Angst ausgelöst und damit die Gefahr einer "Retraumatisierung". Strukturschwäche zeigt sich in vielen Symptomen und Lebensbereichen auf charakteristische, aber immer individuelle Weise.
Wut war da auch, ja. Wut und Angst funktioniert absolut auch gleichzeitig.
Ich frag mich halt, wie die ISDTP-Akteure das 'erkennen' wollen, wenn sie gleich ab Stunde 1 mit Head-On-Collision reingehen...diesoderdas hat geschrieben: Do., 24.03.2022, 07:50
Wieviele Menschen in Therapie wurden denn NICHT sehr früh beschädigt?![]()
Dh die Methode "spielt" auch mit den narzisstischen Bedürfnissen der Therapeuten, dass sie sich als "hochwirksam" erleben wollen in ihrer Arbeit... Hm.alatan hat geschrieben: Do., 24.03.2022, 06:54 Weil sie in Fortbildungen Therapie-Videos mit ausserordentlich berührenden Verläufen und Besserungen gesehen haben von Patienten, die von der Methode sehr profitiert haben und ihre lebensbeeinträchtigende Symptomatik losgeworden sind.
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― Anne Lamott
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Ja, genau wie in allen anderen Psychotherapien: Therapeuten ziehen auch Befriedigung aus erfolgreicher Arbeit! Das ist nicht verwerflich.
Es gibt viele Patienten in ambulanten Therapien, die nicht frühgestört sind.
Wie man das Strukturniveau ab der ersten Stunde erkennt, ist eine zu weitgehende Frage für Laien, weil das sehr viel Hintergrundwissen und Erfahrung erfordert.
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Wie man das Strukturniveau ab der ersten Stunde erkennt, ist eine zu weitgehende Frage für Laien, weil das sehr viel Hintergrundwissen und Erfahrung erfordert.
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Man wird übrigens auch gefragt, ob man Asthma oder dergleichen hat.
Dann scheinen istdp Sitzungen also wohl Asthmaanfälle auslösen zu können... was ich wiederum deuten würde als: da ist etwas viel, viel, viel zu viel.
Dann scheinen istdp Sitzungen also wohl Asthmaanfälle auslösen zu können... was ich wiederum deuten würde als: da ist etwas viel, viel, viel zu viel.
Es geht einfach nicht. Da nehme ich gerne mich als Beispiel. Dissoziative Störung durch frühkindliche Traumatisierung. Lange Zeit habe ich auf hohem Niveau funktioniert inkl. Hochschulstudium und erfolgreicher Karriere in der IT-Branche. Zu Beginn der ersten Therapie lief das auch noch. Es wäre innerhalb der ersten Stunde durch nichts, aber auch gar nichts, erkennbar gewesen, wie tief "gestört" ich innerlich bin. Bis zur (vermutlich) korrekten Diagnose vergingen Jahre.alatan hat geschrieben: Do., 24.03.2022, 08:04 Wie man das Strukturniveau ab der ersten Stunde erkennt, ist eine zu weitgehende Frage für Laien, weil das sehr viel Hintergrundwissen und Erfahrung erfordert.
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Ich war gerade kurz davor, hier ein paar Tagebuchauszüge abzutippen von damals. Habe mich gerade noch stoppen können.
Nur ein paar heftige, über die ich gerade stolperte:
Ich will Ihnen nicht erst genügen müssen, damit ich etwas erzählen darf!
Sagen Sie doch, wenn ich ein hoffnungsloser Fall bin!
Ich hasse Sie.
SIE BRINGEN MICH UM!
Sie schaffen es nicht, dass ich kaputt gehe!
Ich will nicht kämpfen müssen, damit ich reden darf.
Ich will schreien, schluchzen, im Arm gehalten werden.
....
Nur ein paar heftige, über die ich gerade stolperte:
Ich will Ihnen nicht erst genügen müssen, damit ich etwas erzählen darf!
Sagen Sie doch, wenn ich ein hoffnungsloser Fall bin!
Ich hasse Sie.
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Ich will nicht kämpfen müssen, damit ich reden darf.
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DIE können das natürlich.
Nein, der Wunsch an sich ist nicht verwerflich, alatan.alatan hat geschrieben: Do., 24.03.2022, 08:04 Ja, genau wie in allen anderen Psychotherapien: Therapeuten ziehen auch Befriedigung aus erfolgreicher Arbeit! Das ist nicht verwerflich.
Aber ich glaube schon, dass Therapeut:innen es auch mal aushalten müssen, wenn sich (an der Oberfläche) wenig bis gar nichts bewegt. Und da hapert's bei vielen, meine ich.*
Oder es auch mal aushalten müssen, und vielleicht auch klar benennen müssen, dass sie als Person nicht geeignet sind um dieser/m Patien:in auf ihrem Weg weiter zu helfen. Stattdessen zieht man sich dann auf eine vermeintliche "Wundermethode" zurück, die grandiose Ergebnisse liefern soll und all das in kürzester Zeit auflösen will, wofür andere Therapiemethoden viel länger brauchen. Ja, weil da wo nichts ist, erstmal etwas wachsen muss und Gras nicht schneller wächst, weil man dran zerrt und zieht.
Finde den Fehler.
Wer instant-Ergebnisse bei seiner Arbeit benötigt, sollte mMn nicht Therapeut:in werden.
*) ich hatte eine einzige Therapeutin (die aktuelle) die klar benannt hatte, dass diese krasse Erwartung, die ich zu spüren meine (auch) von ihr kommt und nicht meine eigene Projektion ist. Weil sie es schwierig fand, sich ohnmächtig zu fühlen, weil sich nach ihrem Empfinden 'zu wenig' bewegte. Dabei war für mich zu dem Zeitpunkt vor allem wichtig, mein eigenes Tempo zu finden, und das war eben deutlich langsamer...
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