Wie authentisch/offen/ehrlich dürfen Psychotherapeuten sein?

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Anna-Luisa
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Beitrag Fr., 03.01.2020, 17:13

tipsy hat geschrieben: Fr., 03.01.2020, 17:08 Bitte, wieso sind diese Fragen frech!? Was ist schlimmes dabei, nach guten Erfahrungen zu fragen und sehr gerne davon berichtet zu bekommen?
Ach! Also doch keine sog. "Rhetorik"?
tipsy hat geschrieben: Fr., 03.01.2020, 17:08 Anna-Luisa, das ist Rhethorik. Dass ich das hier erfahren würde, denke ich nicht. Es soll heißen: ich kann mir nicht vorstellen, dass Coriolan sich hier aufhält, obwohl alles super ausgegangen ist.
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tipsy
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Beitrag Fr., 03.01.2020, 17:17

Anna-Luisa hat geschrieben: Fr., 03.01.2020, 17:13 Ach! Also doch keine sog. "Rhetorik"?
Ich weiß, dass Coriolan mir hier weder die guten noch die schlechten Aspekte nennen würde. Das macht niemand, auch nicht im Freundeskreis. Therapie hat die Form einer Parallelwelt, meist eine Black Box, in die nur Vertreter der Profession "Psychotherapie" genaueren Einblick haben.

Und ein bißchen hat die Therapeutin im Artikel in DIE ZEIT uns hinter die Kulisse blicken lassen. Ein bißchen.
Machts gut.

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spirit-cologne
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Beitrag Fr., 03.01.2020, 17:18

Ich finde es echt sehr mühsam, diesem thread zu folgen, weil hier mehrere Themen wird durcheinander geworfen werden und jeder User parallel seinen Gedankenstrang verfolgt.

Zunächst mal Tipsy: Das was du hier machst ist kein Diskurs, sondern eine unzusammenhängender Schwall an Behauptungen und Fehlinformationen.

Ich verstehe ehrlich gesagt überhaupt nicht, worum es jetzt geht, um den Artikel, um deine negativen Therapieerfahrungen, um die Wirkweise von Therapie oder um philosophische Überlegungen zum Thema Moral der Gesellschaft? Das geht bei dir alles wild durcheinander.

Zum Artikel kann ich nix sagen, weil ich den nicht gelesen habe, und auch nicht wüsste, warum mich die gedanklichen Ergüsse dieser Dame interessieren sollten. Ich gehe daher nur kurz auf einige der Informationsfetzen ein, die ich hier gelesen habe.

1. Wenn die Dame in einer Reha-Klinik arbeitet, ist die erste Frage, die sich mir stellt, ob sie überhaupt Psychotherapeutin ist. 80 % der therapeutisch tätigen Mitarbeiter in Reha-Kliniken, sind das nämlich nicht, sie sind ganz "normale" Psychologen, im besten Falle mit ein paar Weiterbildungen. Die Klassische Therapeutenausbildung, zu der auch umfassende Selbsterfahrung gehört, haben die aber nicht gemacht. Das ist auch normal, da die Therapeutenausbildung in erster Linie auf die Tätigkeit als ambulante Psychotherapeutin vorbereiten soll.
2. Gesetzt den Fall, sie ist tatsächlich psychologische Psychotherapeutin, stellt sich die Frage, warum sie dann in einer Reha-Klinik arbeitet. I.d.R. wird die Therapeuten-Ausbildung dort nicht angemessen vergütet, d.h. es "lohnt" sich nur, wenn man in einer Leitungsfunktion tätig ist. Ansonsten spricht eine Tätigkeit in einer Klinik eher dafür, dass sie noch Anfängerin ist oder sich die Selbstständigkeit nicht zutraut, was die Dame ebenfalls nicht gerade repräsentativ macht.
Außerdem vertritt sie als Mitarbeiterin einer Reha-Klinik ganz andere Interessen. In einer Reha-Klinik ist die Krankenkasse oder die Rentenversicherung der Auftraggeber, nicht der Patient und die Aufgabe der Therapeuten dort ist nicht eine Psychotherapie, durch die es dem Patienten insgesamt besser gehen soll, sondern gezielt die Wiederherstellung der Arbeitsfähigkeit. Deshalb ist auch die Herangehensweise völlig anders als in einer ambulanten Therapie.
3. Da die Dame noch sehr jung ist, ist die Wahrscheinlichkeit gering, dass sie eine leitende Funktion in einem Berufsverband einnimmt. Wenn, wäre das auch sicherlich im Artikel erwähnt worden. Dementsprechend kann sie gar nicht stellvertretend für die Berufsgruppe der Psychotherapeuten sprechen. Aufgrund der geringen Berufserfahrung ist sie wohl auch kaum in der Lage dazu. Es handelt sich also in dem Artikel um die völlig subjektive Meinung einer Berufsanfängerin, die nicht einmal klassisch psychotherapeutisch arbeitet, sondern in einer Reha-Klinik.
4. Ich glaube kaum, dass Zeit bei so einer Art von Artikel Interesse daran hat, eine möglichst repräsentative Meinung einer Psychotherapeutin einzuholen. Es ging ja wohl um die "Andersartigkeit" der Gedanken, also gezielt um die Auswahl provokanter Statements. Letztendlich wecken ja auch nur die Interesse und bringen Auflage. Funktioniert ja auch, der Artikel, obwohl eine unbedeutende subjektive Einzelmeinung, wird sogar in einem Forum diskutiert.
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Kaonashi
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Beitrag Fr., 03.01.2020, 17:20

tipsy hat geschrieben: Fr., 03.01.2020, 16:53Das habe ich nicht gesagt. Therapeuten, die mir begegnen, finde ich unterschwellig hochmütig, und zwar nicht in ihrem direkten Verhalten, sondern in ihrer darunterliegenden Haltung, die in meiner Beobachtung, sehr schnell wie ein Kartenhaus zusammen fällt. Ich stelle nämlich Fragen.
Ich glaube, du projizierst deine Erwartungen auf die Therapeuten, die du triffst. Das heißt, du erwartest, dass sie die und die Haltung haben und siehst sie dann auch so. Wenn du unvoreingenommen wärst oder ganz andere Erwartungen hättest (z.B. die Erwartung, dass der Therapeut ein netter, hilfsbereiter Mensch ist, mit dem du gut zusammenarbeiten kannst), dann würde die Sache unter Umständen völlig anders verlaufen (zumindest dann, wenn der Therapeut was taugt).

Deine Fragen, die du dann stellst, sind nichts weiter als Provokationen, die dann zeigen sollen, dass deine ursprünglichen Erwartungen ja doch korrekt waren. Denn sie führen dazu, dass der Therapeut irgendwann feststellt, dass du ja nicht wirklich mitarbeiten willst und deshalb eine Therapie keinen Sinn macht. Damit hat er dich abgelehnt, und du bist bestätigt in der Erwartung, dass Therapeuten sowieso inkompetent sind und nur an ihrer eigenen Beweihräucherung interessiert wären.

Dahinter könnte stecken, dass du Angst hast, jemanden überhaupt nahe an dich heran zu lassen, aus welchem Grund auch immer.

So könnte ich mir das Ganze zumindest vorstellen, kann mich auch irren, entschuldige, sollte es unangemessen sein, das so zu schreiben.


Zu deiner Frage, was Therapeuten wollen oder für wen sie arbeiten: ich denke, ein Therapeut hat im Optimalfall seinen Beruf gewählt, weil ihn das Thema Psychologie und der Umgang mit Menschen interessieren und faszinieren, sodass er Freude an seiner Arbeit hat. Natürlich gibt es noch andere Fälle als den Optimalfall, deshalb gibt es ja auch bessere und schlechtere Therapeuten. Aber ich denke, die besten Therapeuten sind die, die ihre Arbeit wirklich gern machen, und auf Dauer wird man diese Arbeit nur dann gern machen, wenn man Freude am Umgang mit unterschiedlichsten Menschen hat. Alle anderen Motivationen verbrauchen sich mit der Zeit.
Zuletzt geändert von Kaonashi am Fr., 03.01.2020, 17:22, insgesamt 1-mal geändert.

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tipsy
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Beitrag Fr., 03.01.2020, 17:21

spirit-cologne hat geschrieben: Fr., 03.01.2020, 17:18 Ich finde es echt sehr mühsam, diesem thread zu folgen, weil hier mehrere Themen wird durcheinander geworfen werden und jeder User parallel seinen Gedankenstrang verfolgt.
Yupp. genau das war das Ziel von Anna-Luisa und Coriolan.

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Anna-Luisa
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Beitrag Fr., 03.01.2020, 17:23

tipsy hat geschrieben: Fr., 03.01.2020, 17:17 Ich weiß, dass Coriolan mir hier weder die guten noch die schlechten Aspekte nennen würde. Das macht niemand, auch nicht im Freundeskreis.
Dann bin ich jetzt niemand. :lol:
Fordere viel von dir selbst und erwarte wenig von den anderen. So wird dir Ärger erspart bleiben.
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tipsy
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Beitrag Fr., 03.01.2020, 17:25

Kaonashi hat geschrieben: Fr., 03.01.2020, 17:20 Ich glaube, du projizierst deine Erwartungen auf die Therapeuten, die du triffst. Das heißt, du erwartest, dass sie die und die Haltung haben und siehst sie dann auch so. Wenn du unvoreingenommen wärst oder ganz andere Erwartungen hättest (z.B. die Erwartung, dass der Therapeut ein netter, hilfsbereiter Mensch ist, mit dem du gut zusammenarbeiten kannst), dann würde die Sache unter Umständen völlig anders verlaufen (zumindest dann, wenn der Therapeut was taugt).
Ich würde so gerne eine Kamera dabei haben und eine Doku davon drehen. Eure Vermutungen zu meinem Verhalten oder Agieren in einer Therapie sind logisch, aber sie treffen nicht zu.


Coriolan
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Beitrag Fr., 03.01.2020, 17:25

Was für ein Durcheinander hier... Wo ist der Faden, worum geht's eigentlich überhaupt noch? Ständig kommen neue Aspekte, Beispiele und Behauptungen... :dunno:

Ich hatte Tipsy ja schonmal gefragt, ob sie nicht einen Blog eröffnen möchte, da es nicht der erste Faden ist, der im Chaos endet...
tipsy hat geschrieben: Fr., 03.01.2020, 16:46
Coriolan hat geschrieben: Fr., 03.01.2020, 16:16 Die Wirksamkeit von Psychotherapie ist durch Studien belegt.

Ich denke, der Großteil der Patienten profitiert auch davon.
Mir ist das zu unkonkret. Gib mir Dein Beispiel. Wo, wie und wie nachhaltig hat Therapie was bei dir bewirkt. Wie lebst du? Wie alt bist du, arbeitest du und was? Welche Erkrankung hast oder hattest du. Wie hat dir Therapie geholfen? Warum bewegst du dich im Forum?
Aaaaaaaalso: Meine Beweggründe, mich hier aufzuhalten, gehen Dich genauso wenig an, wie meine Erkrankungen und meine private Lebenssituation.

Nur so viel: Ich kenne 2 Leute, von denen ich weiß, dass sie ohne Therapie definitiv nicht mehr am Leben wären - schon allein, weil niemand mitbekommen hat, dass sie kurz vorm Suizid standen.


tipsy hat geschrieben: Ich bin im Gegenteil total aufgeschlossen für neue Gedankenanstöße.
Den Eindruck habe ich irgendwie so gar nicht...

Sonst käme nicht das hier:
Dass ich das hier erfahren würde, denke ich nicht. Es soll heißen: ich kann mir nicht vorstellen, dass Coriolan sich hier aufhält, obwohl alles super ausgegangen ist.
Es gibt auch chronische Depressionen und die gehen auch nicht von alleine weg, werden aber auch besser. Manchmal mit, manchmal ohne Therapie.

Die - vielen - Psychotherapie-Erfolgsberichte hier im Forum liest du nicht, oder?

Dass die Wirksamkeit von Psychotherapien durch Studien belegt ist, zählt (anscheinend) auch nicht.

Glaubst du, hier treiben sich nur Leute rum, bei denen irgendwas schlecht lief in und um die Therapie?

spirit-cologne: Hut ab, du hast das mal wieder sehr gut formuliert! :thumbsup:

Edit:

Yupp. genau das war das Ziel von Anna-Luisa und Coriolan.
Sicher nicht! (Was mich anbelangt)
Behinderung/Erkrankung ist eine Erklärung für Vieles, aber keine Entschuldigung für Alles.

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tipsy
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Beitrag Fr., 03.01.2020, 17:33

Coriolan hat geschrieben: Fr., 03.01.2020, 17:25 Glaubst du, hier treiben sich nur Leute rum, bei denen irgendwas schlecht lief in und um die Therapie?
Dieses Argument habe ich zmindest schon des öfteren gelesen. Ich hör ja schon auf, hier nach zu denken. Ohne, dass es auf Interesse ohne zumindest auf halbwegs Zustimmung in manchen Punkten stößt, mag ich nicht schreiben.


Coriolan
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Beitrag Fr., 03.01.2020, 17:35

Ich glaube, über mangelndes Interesse kannst du dich hier kaum beklagen.

Das heißt aber noch lange nicht, dass dir alle zustimmen müssen, oder?
Behinderung/Erkrankung ist eine Erklärung für Vieles, aber keine Entschuldigung für Alles.

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spirit-cologne
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Beitrag Fr., 03.01.2020, 17:38

Zum Thema Wirkweise von Therapie empfehle ich dir, Tipsy, dich vielleicht erstmal ein wenig grundlegend darüber zu informieren, wie Psychotherapie wirkt. Es geht nicht darum, dass ein Psychotherapeut alles selbst erlebt hat, was du erlebt hast, nicht einmal darum, dass er alles verstehen oder teilen kann, was du ihm oder ihr erzählst. Es geht aber darum, vorurteilsfrei mit dir zusammen die Dinge anzuschauen und deine "blinden Flecken" zu finden, wo du dich im Kreis drehst. Man geht ja in der Regel in die Therapie, wenn man das Gefühl hat, in einer Sackgasse festzustecken, und allein nicht wieder herauszukommen. (Traumatische Erlebnisse, absonderliche Gewohnheiten. "nicht funktionieren" oder schlechte Gefühle allein sind noch kein Grund für eine Therapie, solange man selbst noch Konzepte hat, um damit umzugehen) Und da ist es gar nicht so gut, wenn dir der Therapeut zu ähnlich ist. Das macht zwar vielleicht ein gutes, vertrautes Gefühl, ist aber nicht immer hilfreich. Wenn der Therapeut erfahrungsmäßig zu dich an dir dran ist, besteht (sofern er nicht sehr viel Selbsterfahrung hat) die Gefahr, dass er sich mit dir im Kreis dreht. Gerade die Außenperspektive des Therapeuten ist sinnvoll und wichtig - was Empathie aber nicht ausschließt.

Ich bekomme, wenn ich deine "Kritik" lese, das Gefühl, du hast völlig falsche Erwartungen an Therapie und Therapeuten.

Was die Diagnose von psychischen Erkrankungen angeht, so ist natürlich subjektives Leid notwendig. Schau einfach mal in den ICD-10/11, da findest du lauter Symptome aufgelistet, die sich teilweise nur aufgrund des persönlichen Empfindens des Patienten erschließen.

Was deine persönlichen Erwartungen angeht, so kann ich mich nur wiederholen: Du kannst nur finden, was du auch suchst. Wenn du nur nach Fehlern bei Therapeuten suchst oder gar nach "Versagern" unter den Therapeuten, wirst du auch nur die finden. Wenn du dich nicht darauf einlässt, kann Therapie nicht funktionieren. Wenn du Pech hast, merken die Therapeuten sofort deine Einstellung, denken sich "bloß nicht" und schalten ihrerseits direkt auf Abwehr. Das ist dann vielleicht das, was du als "unterschwellige Arroganz" wahrnimmst. Oder du hast einfach statistisch unwahrscheinliches aber mögliches Pech gehabt und bist tatsächlich nur auf lauter Flachpfeifen und Kotzbrocken getroffen. Die gibt es - wie in jedem Beruf - natürlich auch. Welche Variante zutrifft, vermag ich nicht zu beurteilen.
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stern
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Beitrag Fr., 03.01.2020, 17:43

tipsy hat geschrieben: Fr., 03.01.2020, 15:33 Psychisch krank (oder so definiert werden nach dem Kriterienkatalog) kann man auch sein ohne Leidensdruck.
So ist es. Das ist kein zwingendes Merkmal. Krankheit wird jedoch häufig als Normabweichung definiert. Und Normen hängen eben auch von gesellschaftlichen Faktoren und dem Zeitgeist ab. Aber ich meine, nicht jede Normabweichung wird automatisch als pathologisch angesehen. Normen werden oft festgelegt. Siehe auch hinterfragenswerte Blutdrucknormen (oder andere Blutwerte). Auch bei psychischen Störungen werden regelmäßig neue Kategorien gebildet, während anderes entfällt. Das ist auch etwas Definitionssache.

Wenn jemand seine berufliche Funktion hervorhebt, ist derjenige aus meiner Sicht auch Repräsentant seines Berufsstands (und will das auch sein). Sonst wäre die Berufsnennung obsolet und man könnte allgemein etwas zu Psychotherapie sagen.

Würde jeder nur für sich auftreten bzw. sprechen, wären solche Passi in Berufsordnungen auch obsolet (ähnliches gilt auch für andere Berufe, die eine gewisse Auswirkungen haben... weil man dann eben nicht unbedingt als Frau xy wahrgenommen wird, sondern in der Außenwirkung auch oder vllt. sogar v.a. mit der beruflichen Tätigkeit oder der Arbeitsstelle identifiziert wird):
Psychotherapeuten haben bei ihrem öffentlichen Auftreten alles zu unterlassen, was
dem Ansehen des Berufsstandes schadet.
Und klar haben Zeitungsartikel auch nochmals eine Wirkung auf die lesende Öffentlichkeit à la: Aha ein Lokführer bzw. PT plaudert mal aus dem Nähkästchen. :lol: Und nun ja, sehr differenziert argumentiert sie aus meiner Sicht tatsächlich nicht, was das Jammern der Patienten (speziell der Boomer) angeht.

In einer Reha-Einrichtung wird ein Teil der Patienten wahrscheinlich tatsächlich keine Veränderung oder Heilung anstreben, sondern die Rente (kann ich jedoch nicht quantifizieren)... Soweit ich weiß, kann Therapie (je nach dem, worum es geht) auch Auflage sein, einer Mitwirkungspflicht geschuldet sein oder Bedingung für eine Rente sein (Reha vor Rente). Aus therapeutischer Sicht finde ich das fragwürdig... allerdings spricht der Artikel hier nicht für sie, weil sie etwas inflationär Jammerlappentum annimmt und speziell die Boomer abqualifiziert (selbst bin ich kein Boomer), die Arme. Meine Meinung.
Zuletzt geändert von stern am Fr., 03.01.2020, 18:03, insgesamt 2-mal geändert.
Liebe Grüße
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Noenergetik
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Beitrag Fr., 03.01.2020, 17:57

Ich finde es gut, tipsy, dass das alles hier mal kritisch hinterfragt wird!

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spirit-cologne
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Beitrag Fr., 03.01.2020, 17:59

stern hat geschrieben: Fr., 03.01.2020, 17:43
Wenn jemand seine berufliche Funktion hervorhebt, ist derjenige aus meiner Sicht auch Repräsentant seines Berufsstands (und will das auch sein). Sonst wäre die Berufsnennung obsolet und man könnte allgemein etwas zu Psychotherapie sagen.
Die Tatsache, dass jemand die Absicht hat, sich als Repräsentant seines Berufsstandes zu äußern, indem er seine Berufsbezeichnung angibt, heißt noch lange nicht, dass er auch autorisiert oder befähigt dazu ist. Ich halte es nicht für die Aufgabe von Psychotherapeuten, Zeitschriften auf fragwürdige Äußerungen von vermeintlichen Kollegen durchzuforsten, um dann Leserbriefe dazu zu verfassen... :kopfschuettel:
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Beitrag Fr., 03.01.2020, 18:06

Noenergetik hat geschrieben: Fr., 03.01.2020, 17:57 Ich finde es gut, tipsy, dass das alles hier mal kritisch hinterfragt wird!
Wäre ich auch, wenn man wirklich kritisch hinterfragt würde - ist aber hier nicht der Fall. Ist ja nicht so, dass es nicht genug Kritikpunkte an Psychotherapie geben würde, die man ernsthaft diskutieren könnte und sollte, aber hier werden ja haltlos irgendwelche Dinge als systemimmanent behauptet, die es gar nicht sind und von persönlichen negativen Erfahrungen unzulässig verallgemeinert und das genau in der abwertenden Form, die den Therapeuten unterstellt wird. Projektion ick' hör' dir trapsen...
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