Was übrigens rhetorisch wiederum leicht zu durchschauen ist, besagt es doch:Dem wurde aber zu Beginn dieses Threads - unwidersprochen - widersprochen, à la: "Wirklich Traumatisierte haben es gar nicht nötig, um diese Begrifflichkeiten / Zugehörigkeiten zu streiten". Was halt auch nicht stimmt, wie sich hier immer und immer wieder zeigt. Und wie auch du es hier nun zitiert hast
1.) Ich behaupte, genau zu wissen, wie man sein muss, um ausreichend (s. das o.g. Zitat aus dem Selbsthilfebuch) Mitgefühl zu beommen.
2.) Wenn du nicht so bist, wie ich das definiere (= Traumatisierte neiden nicht), dann bist du nicht traumatisiert.
3.) Damit hast du die Aufmerksamkeit, die mir zusteht, nicht verdient.
Gerade so, als sei das Traumatisiertsein etwas, was naturgemäß knapp ist. Das ist es natürlich nicht. Dennoch besteht da das Bedürfnis, sich unbedingt - aber nur indirekt angedeutet - abzugrenzen, von denen, die "nicht wirklich" traumatisiert sind. Damit wird sichergestellt, dass das eigene Leiden besonders stark ist, so stark, dass es natürlich nicht jedem Anderen, den man nicht persönlich kennt, zugestanden werden kann. Denn wenn man davon ausginge, dass das eigene Leiden von sehr vielen (zu vielen) anderen Menschen geteilt würde, wäre es nicht mehr "besonders schlimm". Es muss also in bestimmten Diskurs-Gruppen immer eine Aufteilung hergestellt werden in die, die mit einem selbst das schwere Schicksal teilen - und in die, von denen man sich aus o.g. Gründen abgrenzen muss. Damit wird mit jedem neuen Beitrag das eigene Traumatisiertsein immer wieder neu in den Vordergrund gestellt.
Wird dieser Vorgang thematisiert, kommt die nächste Argumentationsstufe: der Neidvorwurf. Der Andere wird also aus der - konstruierten - Gruppe der Traumatisierten diskursiv ausgeschlossen, und parallel wird ihm unterstellt, er wolle sich ungerechtfertigterweise in diese Gruppe "einschleichen", indem er die dieser Gruppe zugeschriebenen Attribute - scheinbar - relativiert dadurch, dass er sie thematisiert und indem er auf diese Weise die Zutritts-Schwelle deutlich senkt.
Wenn auch das nicht funktioniert, kommt das bekannte: "Das ist ja lächerlich, und meine Realität ist sowieso viel besser als dieser Diskurs". Was mit dem Thema offensichtlich gar nichts zu tun hat, was aber die Berechtigung dieses Diskurses infrage stellen soll.
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