Mein Bruder ist drogenabhängig
HAllo,
1. ich bin ein mann! Ha!
aber muss euch recht geben. Irgendwie liegt es Männern nicht so über Probleme zu reden. Auch bei meiner ehrenamtlichen Tätigkeit in der Suchtbegleitung fehlen Männer (Ich bin der Einzige in unsere Gruppe und der erste seit ca. 3 Jahren)
Ist wohl für Männer nicht so einfach darüber zu sprechen - haben wir ein gewisses Manko
2. @Sensi
Ich habe mir auch lange gedacht: Ja was will denn der/die, raucht ja eh nur. Das sind doch keine Probleme im Vergleich zu H, Benzos etc.
Aber bin eines Besseren belehrt worden. THC kann ziemlich abhängig machen, psychisch. Kenne jetzt ein paar die ihr Leben gar nicht mehr unter Kontrolle haben - "nur" wegen Gras. Ist so ähnlich wie mit Alk. Kann auch dein ganzes Leben zerstören.
Mit H oä gehts nur schneller
3.@Kl. Schwerster
Kann Sabrina nur zustimmen. Körperliche Entzug ist der Anfang aber der wirklich Hammer war für mich der psychische.
Gib deinem Bruder eine Chance. Sei nicht zu streng mit ihm aber auch nicht vertrauenselig.
Wenn er will, rede mit Ihm. Mach ihm nie Vorwürfe und sei gefasst, dass du arge Dinge zu hören bekommst. Aber denke nicht schlecht über ihn. Er ist krank!
Mir hat es damal einen hilfreichen Schock gegeben, als mich meine Schwester auf den Opiatkonsum angesprochen hat.
Wenn er dich um Unterstützung bittet gib sie ihm - aber "kontrolierte" Unterstützung.
Vertrauen mit Skepsis . . . hhmmm - kann das nicht so schreiben wie ich mir das denke
(Wieder ein Manko von Männern - können sich nicht so ausdrücken wie sie wollen)
Auf jeden Fall wünsch ich deinem Bruder die Stärke, die er benötigen wird und dir die Kraft ihm beistehen zu können und auch ev. Rückschläge zu verkraften und trozdem an Ihn zu glauben.
EX
1. ich bin ein mann! Ha!
aber muss euch recht geben. Irgendwie liegt es Männern nicht so über Probleme zu reden. Auch bei meiner ehrenamtlichen Tätigkeit in der Suchtbegleitung fehlen Männer (Ich bin der Einzige in unsere Gruppe und der erste seit ca. 3 Jahren)
Ist wohl für Männer nicht so einfach darüber zu sprechen - haben wir ein gewisses Manko
2. @Sensi
Ich habe mir auch lange gedacht: Ja was will denn der/die, raucht ja eh nur. Das sind doch keine Probleme im Vergleich zu H, Benzos etc.
Aber bin eines Besseren belehrt worden. THC kann ziemlich abhängig machen, psychisch. Kenne jetzt ein paar die ihr Leben gar nicht mehr unter Kontrolle haben - "nur" wegen Gras. Ist so ähnlich wie mit Alk. Kann auch dein ganzes Leben zerstören.
Mit H oä gehts nur schneller
3.@Kl. Schwerster
Kann Sabrina nur zustimmen. Körperliche Entzug ist der Anfang aber der wirklich Hammer war für mich der psychische.
Gib deinem Bruder eine Chance. Sei nicht zu streng mit ihm aber auch nicht vertrauenselig.
Wenn er will, rede mit Ihm. Mach ihm nie Vorwürfe und sei gefasst, dass du arge Dinge zu hören bekommst. Aber denke nicht schlecht über ihn. Er ist krank!
Mir hat es damal einen hilfreichen Schock gegeben, als mich meine Schwester auf den Opiatkonsum angesprochen hat.
Wenn er dich um Unterstützung bittet gib sie ihm - aber "kontrolierte" Unterstützung.
Vertrauen mit Skepsis . . . hhmmm - kann das nicht so schreiben wie ich mir das denke
(Wieder ein Manko von Männern - können sich nicht so ausdrücken wie sie wollen)
Auf jeden Fall wünsch ich deinem Bruder die Stärke, die er benötigen wird und dir die Kraft ihm beistehen zu können und auch ev. Rückschläge zu verkraften und trozdem an Ihn zu glauben.
EX
Krebs = Krank!
Aids = Krank!
Schizophrenie = Krank!
Sucht = willenloser Versager?
Aids = Krank!
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Hallo kleine Schwester!
Ja ich habe erfahrung, war selber drauf. Also wenn ich entgiften war (je nach Substanz und Menge...) hat es meistens 10 Tage bis 2 Wochen gedauert (der körperliche Entzug) allerdings ist das leider wirklich nur der anfang....
Was hat mir geholfen? Was auch immer er macht, gut ist, wenn er irgendeine psychologische Betreuung annimmt, ob ambulant oder stationär...... Unterstützung in administrativen Dingen - wie zB Schulden? Strafverfahren..... er muss sich zwar selbst darum kümmern aber wenn das zB ein Sozialarbeiter/In mit ihm macht ist das sicherlich sehr hilfreich...
Ich denke die Idee mit dem Päckchen ist gut, Geld würde ich auch abraten! Sei ihm einfach eine Schwester so wie meine Vorredner schon geschrieben haben, ohne Vorwürfe aber auch ohne dass du dich selbst dabei kaputt macht!
ich wünsch euch echt weiterhin alles Gute
lg
Ja ich habe erfahrung, war selber drauf. Also wenn ich entgiften war (je nach Substanz und Menge...) hat es meistens 10 Tage bis 2 Wochen gedauert (der körperliche Entzug) allerdings ist das leider wirklich nur der anfang....
Was hat mir geholfen? Was auch immer er macht, gut ist, wenn er irgendeine psychologische Betreuung annimmt, ob ambulant oder stationär...... Unterstützung in administrativen Dingen - wie zB Schulden? Strafverfahren..... er muss sich zwar selbst darum kümmern aber wenn das zB ein Sozialarbeiter/In mit ihm macht ist das sicherlich sehr hilfreich...
Ich denke die Idee mit dem Päckchen ist gut, Geld würde ich auch abraten! Sei ihm einfach eine Schwester so wie meine Vorredner schon geschrieben haben, ohne Vorwürfe aber auch ohne dass du dich selbst dabei kaputt macht!
ich wünsch euch echt weiterhin alles Gute
lg
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Tante Käthe
- [nicht mehr wegzudenken]
![[nicht mehr wegzudenken] [nicht mehr wegzudenken]](./images/ranks/rank_phpbb_5.gif)
, 58 - Beiträge: 1293
Hi kleineSchwester,
als mein Sohn in die Entgiftung gegangen ist, musste er sein Handy abgeben und die Sachen wurden "durchsucht". Alle angefangenen Päckchen Zigaretten oder angefangene Flaschen zu trinken wurden eingezogen. Für die ersten 10 Tage wurde eine absolute Kontaktsperre verhängt. Das Gelände durfte er auch nicht alleine verlassen, sondern immer in Begleitung eines Pflegers. Insofern brauchte er eigentlich kein Geld. Kontakt konnte ich zu Schwester haben, dies insofern, dass sie mich anrief und mir ausrichtete, was er noch benötigt. Leider hat er nur knapp zwei Tage durchgehalten. Und das ging so schnell, war irre. Erst rief die Schwester an und teilte mit, was er noch braucht. Wir verabredeten uns so, dass ich hinkomme und wir darauf achten, dass er mich nicht sieht. Ca. 15 min später rief er an: "Hol mich hier raus ich gehör hier nicht hin". Ich hatte dann erst nochmal mit der Schwester telefoniert und sie sagte, dass er bereits die Papiere unterschrieben habe und ich ihn holen müsse. Auf meine Frage, ob ich versuchen kann ihn zu überzeugen, da zu bleiben, sagte sie, dass es nicht mehr ginge, er habe nun 2 Wochen Sperre und dürfe das Gelände nicht mehr betreten.
Ein schnelles, trauriges Ende. Die Schwester sagte mir, als ich ihn abholte noch, dass die meisten Menschen 3 - 4 Anläufe bräuchten, ehe es funktioniert....
Vielleicht ist ja Dein Bruder so motiviert, dass er es durchzieht. ICh wünsche es Euch.
LG Käthe
als mein Sohn in die Entgiftung gegangen ist, musste er sein Handy abgeben und die Sachen wurden "durchsucht". Alle angefangenen Päckchen Zigaretten oder angefangene Flaschen zu trinken wurden eingezogen. Für die ersten 10 Tage wurde eine absolute Kontaktsperre verhängt. Das Gelände durfte er auch nicht alleine verlassen, sondern immer in Begleitung eines Pflegers. Insofern brauchte er eigentlich kein Geld. Kontakt konnte ich zu Schwester haben, dies insofern, dass sie mich anrief und mir ausrichtete, was er noch benötigt. Leider hat er nur knapp zwei Tage durchgehalten. Und das ging so schnell, war irre. Erst rief die Schwester an und teilte mit, was er noch braucht. Wir verabredeten uns so, dass ich hinkomme und wir darauf achten, dass er mich nicht sieht. Ca. 15 min später rief er an: "Hol mich hier raus ich gehör hier nicht hin". Ich hatte dann erst nochmal mit der Schwester telefoniert und sie sagte, dass er bereits die Papiere unterschrieben habe und ich ihn holen müsse. Auf meine Frage, ob ich versuchen kann ihn zu überzeugen, da zu bleiben, sagte sie, dass es nicht mehr ginge, er habe nun 2 Wochen Sperre und dürfe das Gelände nicht mehr betreten.
Ein schnelles, trauriges Ende. Die Schwester sagte mir, als ich ihn abholte noch, dass die meisten Menschen 3 - 4 Anläufe bräuchten, ehe es funktioniert....
Vielleicht ist ja Dein Bruder so motiviert, dass er es durchzieht. ICh wünsche es Euch.
LG Käthe
Es ist schwieriger eine vorgefasste Meinung zu zertrümmern als ein Atom
(Albert Einstein)
(Albert Einstein)
-
KleineSchwester
Thread-EröffnerIn - sporadischer Gast

, 28 - Beiträge: 29
@Sabrina
Meine Mutter wird morgen früh noch mal mit dem Arzt telefonieren, vielleicht wissen wir dann ein bisschen mehr. Mal sehen! Vielleicht schicken wir dann ein Päckchen oder fahren sogar am Wochenende hin. Auf jeden Fall braucht er danach Hilfe. Ich hoffe nur, dass es bei uns einen guten Sozialarbeiter gibt, da muss ja schon ein gewisser Draht bestehen. Oder?
Danke Dir erstmal für Deine Tipps.
LG
Kleine Schwester
@EX
Oh, ein Mann! Toll! Willkommen in unserer Frauenrunde! Nein, ein paar Männer gibt es ja hier schon.
Schön das Du geschrieben hast und von Dir erzählt hast.
Ich glaube auch, dass der psychische Entzug viel schlimmer wird. Er hat ja auch kein Leben, auf das er stolz sein könnte, wo er etwas aufbauen könnte. Er muss ja ganz unten anfangen und es ist ein weiter Weg. Weiß nicht genau, wie und ob er das schaffen kann. Natürlich würden wir ihm gerne helfen aber das nützt ja auch nicht viel. Er muss ja selbst die Steine wegräumen, wie meine Mutter so schön gesagt hat.
Ich denke nicht schlecht über ihn, habe ich auch nie gemacht. Irgendwie kann ich ihn immer verstehen und verteidige ihn auch immer. Aber ich war nicht wirklich für ihn da, habe nicht mit ihm gesprochen. Das will ich jetzt versuchen nachzuholen. Er wollte es ja auch nicht, ich hätte es aber versuchen können.
Ich glaube, ich verstehe Dich schon. Ich soll ihn unterstützen aber nicht bemuttern, ich soll ihm vertrauen aber nicht blind sein. Oder so ähnlich! Ich werde versuchen, diese Gradwanderung hinzubekommen.
Vielen Dank Ex, die Stärke kann er gebrauchen und wir die Kraft! Danke!
Kleine Schwester
@10Jahre
Danke noch mal! Wenn alle sagen, er soll auch dann kein Geld bekommen, wenn er sich in einer Klinik befindet, dann wissen wir, was wir machen oder auch nicht machen sollen.
Ja, bei Schulden und Strafverfahren benötigt er ganz sicher Hilfe. Und auch bei seinem täglichen Leben. Vielleicht doch mal einen Beruf lernen oder wenigstens Arbeit finden. Verantwortung übernehmen für seine Kinder in kleinem Maße erstmal, Freizeitgestaltung ohne Drogen, neue Freunde finden, einen Partner finden. Es gibt so viel aber es geht nur Schritt für Schritt, hoffentlich schafft er das alles und fühlt sich dann wohl und erfüllt.
LG
Schwester
@TanteKäthe
Danke für Deine Erfahrungen. Schade, dass Dein Sohn so schnell aufgegeben hat aber vielleicht war sein Zustand noch nicht schlimm genug für ihn. Mir, uns ist bewusst, dass er es abbrechen könnte, dass es Rückschläge geben kann und das er eventuell viele Anläufe braucht. Auch, dass er es vielleicht nie schafft. Der anfänglichen Euphorie sind eine realistische Einschätzung, eine gewisse Angst und ein Abwarten der Dinge, die da kommen werden, gewichen. Wie rechnen jede Stunde mit dem Anruf, holt mich ab, oder ihr Sohn ist gegangen. Oder was auch immer. Aber vielleicht tun wir ihm Unrecht und er will es wirklich und er hat diesen starken Willen und er schafft es. Wer weiß! Wir wünschen uns das wirklich sehr!
Ich wünsche Dir, dass Dein Sohn es auch noch einmal probiert und dass er irgendwann von dem Zeug weg kommt!
Liebe Grüße,
Kleine Schwester
Meine Mutter wird morgen früh noch mal mit dem Arzt telefonieren, vielleicht wissen wir dann ein bisschen mehr. Mal sehen! Vielleicht schicken wir dann ein Päckchen oder fahren sogar am Wochenende hin. Auf jeden Fall braucht er danach Hilfe. Ich hoffe nur, dass es bei uns einen guten Sozialarbeiter gibt, da muss ja schon ein gewisser Draht bestehen. Oder?
Danke Dir erstmal für Deine Tipps.
LG
Kleine Schwester
@EX
Oh, ein Mann! Toll! Willkommen in unserer Frauenrunde! Nein, ein paar Männer gibt es ja hier schon.
Schön das Du geschrieben hast und von Dir erzählt hast.
Ich glaube auch, dass der psychische Entzug viel schlimmer wird. Er hat ja auch kein Leben, auf das er stolz sein könnte, wo er etwas aufbauen könnte. Er muss ja ganz unten anfangen und es ist ein weiter Weg. Weiß nicht genau, wie und ob er das schaffen kann. Natürlich würden wir ihm gerne helfen aber das nützt ja auch nicht viel. Er muss ja selbst die Steine wegräumen, wie meine Mutter so schön gesagt hat.
Ich denke nicht schlecht über ihn, habe ich auch nie gemacht. Irgendwie kann ich ihn immer verstehen und verteidige ihn auch immer. Aber ich war nicht wirklich für ihn da, habe nicht mit ihm gesprochen. Das will ich jetzt versuchen nachzuholen. Er wollte es ja auch nicht, ich hätte es aber versuchen können.
Ich glaube, ich verstehe Dich schon. Ich soll ihn unterstützen aber nicht bemuttern, ich soll ihm vertrauen aber nicht blind sein. Oder so ähnlich! Ich werde versuchen, diese Gradwanderung hinzubekommen.
Vielen Dank Ex, die Stärke kann er gebrauchen und wir die Kraft! Danke!
Kleine Schwester
@10Jahre
Danke noch mal! Wenn alle sagen, er soll auch dann kein Geld bekommen, wenn er sich in einer Klinik befindet, dann wissen wir, was wir machen oder auch nicht machen sollen.
Ja, bei Schulden und Strafverfahren benötigt er ganz sicher Hilfe. Und auch bei seinem täglichen Leben. Vielleicht doch mal einen Beruf lernen oder wenigstens Arbeit finden. Verantwortung übernehmen für seine Kinder in kleinem Maße erstmal, Freizeitgestaltung ohne Drogen, neue Freunde finden, einen Partner finden. Es gibt so viel aber es geht nur Schritt für Schritt, hoffentlich schafft er das alles und fühlt sich dann wohl und erfüllt.
LG
Schwester
@TanteKäthe
Danke für Deine Erfahrungen. Schade, dass Dein Sohn so schnell aufgegeben hat aber vielleicht war sein Zustand noch nicht schlimm genug für ihn. Mir, uns ist bewusst, dass er es abbrechen könnte, dass es Rückschläge geben kann und das er eventuell viele Anläufe braucht. Auch, dass er es vielleicht nie schafft. Der anfänglichen Euphorie sind eine realistische Einschätzung, eine gewisse Angst und ein Abwarten der Dinge, die da kommen werden, gewichen. Wie rechnen jede Stunde mit dem Anruf, holt mich ab, oder ihr Sohn ist gegangen. Oder was auch immer. Aber vielleicht tun wir ihm Unrecht und er will es wirklich und er hat diesen starken Willen und er schafft es. Wer weiß! Wir wünschen uns das wirklich sehr!
Ich wünsche Dir, dass Dein Sohn es auch noch einmal probiert und dass er irgendwann von dem Zeug weg kommt!
Liebe Grüße,
Kleine Schwester
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Hallo kleine Schwester!
ja genau so habe ich es gemeint
schwierige Gradwanderung aber machbar und sicher nicht einfach
ich weiss nicht wie tief eure beziehung geht - mir hat damals ein sehr guter freund geholfen in dem er einfach zugehört hat
lief meistens so ab dass ich ihn angerufen habe, auch zu wirklichen unzeiten, und einfach nur losgeredet habe, er hat nur hin und wieder ja oder aha oder ähnliches gesagt
ich habe mein aktuelles problem erzählt und am schluss hat er mir irgendetwas wie: OK Jetzt scheisse aber du weisst was dich noch weiter hinunter zieht, Ruf mich morgen an und wir gehen auf einen Kaffee, etc gesagt
Das hat mir dann geholfen
also wenn ihr auch so eine Beziehung habt/haben werdet
horch ihm zu - gib ihm das gefühl dass er immer kommen kann mit seinen problemen
(Natürlich nur wenn er es ernst meint mit aufhören, nicht sinnlos zutexten lassen)
lg
EX
ja genau so habe ich es gemeint
schwierige Gradwanderung aber machbar und sicher nicht einfach
ich weiss nicht wie tief eure beziehung geht - mir hat damals ein sehr guter freund geholfen in dem er einfach zugehört hat
lief meistens so ab dass ich ihn angerufen habe, auch zu wirklichen unzeiten, und einfach nur losgeredet habe, er hat nur hin und wieder ja oder aha oder ähnliches gesagt
ich habe mein aktuelles problem erzählt und am schluss hat er mir irgendetwas wie: OK Jetzt scheisse aber du weisst was dich noch weiter hinunter zieht, Ruf mich morgen an und wir gehen auf einen Kaffee, etc gesagt
Das hat mir dann geholfen
also wenn ihr auch so eine Beziehung habt/haben werdet
horch ihm zu - gib ihm das gefühl dass er immer kommen kann mit seinen problemen
(Natürlich nur wenn er es ernst meint mit aufhören, nicht sinnlos zutexten lassen)
lg
EX
Krebs = Krank!
Aids = Krank!
Schizophrenie = Krank!
Sucht = willenloser Versager?
Aids = Krank!
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-
KleineSchwester
Thread-EröffnerIn - sporadischer Gast

, 28 - Beiträge: 29
Hallo Ex,
na mal schauen, wie es wird. Im Moment würde ich unsere Beziehung nicht so sehen und er ist auch nicht gerade jemand, der viel redet. Aber vielleicht können wir ja so eine Beziehung aufbauen oder er hat jemand anderen, der ihm zuhören kann.
Er ist noch in der Klinik und dort bekommt er wohl Methadon. Also war mein Verdacht mit Heroin wohl richtig. Ich habe gestern Abend kurz mit ihm gesprochen, wollte eigentlich nur die Schwester fragen, ob er etwas braucht und ob er Post bekommen darf. Sie hat ihn dann ans Telefon geholt. Ich war so überrascht, dass ich gar nicht viel sagen konnte. Habe nur gefragt, was ich ins Paket packen kann und ihm weiterhin gutes Durchhalten gewünscht. Na ja! Habe dann noch einen Brief geschrieben und diesen zusammen mit ein paar Süssigkeiten, Tabak und einem Buch ins Paket gepackt. Leider wird es wohl erst Dienstag da sein. Ich hoffe, dass er so lange durchhält. Ach ja, da sie dort für die Waschmaschine bezahlen müssen, habe ich ihm 10 € mit reingetan. Wir haben es aber noch mal mit der Schwester abgesprochen und die meinte 5-10 Euro wären okay und das sie eh nicht alleine raus könnten. Sie gehen nur 2 x in der Woche zum Supermarkt und da wird darauf geachtet, dass sie z.B. keinen Alkohol kaufen. Am nächsten Mittwoch will dann ein Sozialarbeiter mit ihm sprechen.
Jetzt können wir erst einmal nur abwarten und es wird sich dann schon alles irgendwie entwickeln.
Danke nochmal für Deine Empfehlungen und Erfahrungen!
Liebe Grüße,
Kleine Schwester
na mal schauen, wie es wird. Im Moment würde ich unsere Beziehung nicht so sehen und er ist auch nicht gerade jemand, der viel redet. Aber vielleicht können wir ja so eine Beziehung aufbauen oder er hat jemand anderen, der ihm zuhören kann.
Er ist noch in der Klinik und dort bekommt er wohl Methadon. Also war mein Verdacht mit Heroin wohl richtig. Ich habe gestern Abend kurz mit ihm gesprochen, wollte eigentlich nur die Schwester fragen, ob er etwas braucht und ob er Post bekommen darf. Sie hat ihn dann ans Telefon geholt. Ich war so überrascht, dass ich gar nicht viel sagen konnte. Habe nur gefragt, was ich ins Paket packen kann und ihm weiterhin gutes Durchhalten gewünscht. Na ja! Habe dann noch einen Brief geschrieben und diesen zusammen mit ein paar Süssigkeiten, Tabak und einem Buch ins Paket gepackt. Leider wird es wohl erst Dienstag da sein. Ich hoffe, dass er so lange durchhält. Ach ja, da sie dort für die Waschmaschine bezahlen müssen, habe ich ihm 10 € mit reingetan. Wir haben es aber noch mal mit der Schwester abgesprochen und die meinte 5-10 Euro wären okay und das sie eh nicht alleine raus könnten. Sie gehen nur 2 x in der Woche zum Supermarkt und da wird darauf geachtet, dass sie z.B. keinen Alkohol kaufen. Am nächsten Mittwoch will dann ein Sozialarbeiter mit ihm sprechen.
Jetzt können wir erst einmal nur abwarten und es wird sich dann schon alles irgendwie entwickeln.
Danke nochmal für Deine Empfehlungen und Erfahrungen!
Liebe Grüße,
Kleine Schwester
-
KleineSchwester
Thread-EröffnerIn - sporadischer Gast

, 28 - Beiträge: 29
Hallo,
ich wollte mich mal wieder melden. Habe die ganze Zeit das Forum verfolgt und wollte schon längst mal wieder berichten aber irgendwie bin ich in so eine Art Starre verfallen. Es ist alles so aussichtslos und das Nachdenken und über das Thema Reden macht einen so müde, strengt einfach so an.
Leider hat sich alles nicht so gut entwickelt.
Mein Bruder war ja dort in der Klinik zur Entgiftung und ich hatte ihm an einem Samstag ein Paket geschickt. Ich hatte einen, aus meiner Sicht, sehr lieben Brief mit reingelegt. Das Paket hatte er am Montag erhalten und hat sich dann gleich hingesetzt und mir einen Antwortbrief geschrieben. Den habe ich dann am Mittwoch erhalten. Ich habe mich so wahnsinnig gefreut und war doch voller Hoffung, dass er wenigstens die Entgiftung bis zum Ende durchzieht. Er hat mir erzählt, wie es dort langgeht und wie das mit dem Methadon abläuft usw.. Und das er sich so darauf freut uns alle wiederzusehen, das er sich gleich meldet, wenn er zurück ist und das er mich auch sehr lieb hat.
An diesem Mittwoch hatte er dann auch das Gespräch mit einem Sozialarbeiter. Meine Mutter hat am Donnerstag angerufen und wollte diesen befragen, er war aber nicht da. Am Freitag war er da aber sehr abweisend, er müsse erst den Patienten fragen, bevor er Auskunft geben könne. Auf seine Nachfrage bei den Betreuern, erzählte er meiner Mutter dann, dass mein Bruder bereits am Donnerstag die Klinik auf eigenen Wunsch verlassen habe. Er meinte dann nur, dass mein Bruder nicht sehr zugänglich war und dass er gesagt habe, dass er keine Therapie machen wolle.
Und nun haben wir schon über zwei Wochen nichts von ihm gehört. Er ist wieder zu Hause und wir haben ein paar Dinge mitbekommen aber bei uns gemeldet hat er sich nicht.
Er hat einige Dinge verkauft und dadurch ziemlich viel Geld bekommen. Da aber sein Kumpel noch da ist, wird das auch nicht lange halten.
Meine Eltern waren auch die letzten Wochen bei einer Gruppe für Angehörige und einmal war ich mit meiner Mutter dort. Die sind da ziemlich hart und sagen, dass man sich zurückziehen soll und den Süchtigen nicht mit Geld, Essen oder sonstigen Dingen unterstützen soll.
Meine Mutter hat ihm auch wieder einen Brief geschrieben, da er nicht vorbeigekommen ist. Das sie es schade findet, dass er es nicht durchgehalten hat und das, wenn er unter Drogen ist, sie ihn nicht sehen will. Sie hat ihm auch den Umgang mit seinen Kindern versagt. Ich habe den Brief leider nicht gelesen, denke aber, er war wieder ziemlich deutlich.
Na ja, und nun macht er also so weiter, steckt sicher wieder voll drin. Und wenn ich ganz ehrlich bin, habe ich nicht viel Hoffnung. Kann mir nicht vorstellen, was ihn da jemals rausholen soll. Klar, er selbst, aber genau das ist ja das Problem.
Na ja, wollte Euch das nur mal erzählen und hoffe, dass es Euch allen gut geht.
Liebe Grüße,
KleineSchwester
ich wollte mich mal wieder melden. Habe die ganze Zeit das Forum verfolgt und wollte schon längst mal wieder berichten aber irgendwie bin ich in so eine Art Starre verfallen. Es ist alles so aussichtslos und das Nachdenken und über das Thema Reden macht einen so müde, strengt einfach so an.
Leider hat sich alles nicht so gut entwickelt.
Mein Bruder war ja dort in der Klinik zur Entgiftung und ich hatte ihm an einem Samstag ein Paket geschickt. Ich hatte einen, aus meiner Sicht, sehr lieben Brief mit reingelegt. Das Paket hatte er am Montag erhalten und hat sich dann gleich hingesetzt und mir einen Antwortbrief geschrieben. Den habe ich dann am Mittwoch erhalten. Ich habe mich so wahnsinnig gefreut und war doch voller Hoffung, dass er wenigstens die Entgiftung bis zum Ende durchzieht. Er hat mir erzählt, wie es dort langgeht und wie das mit dem Methadon abläuft usw.. Und das er sich so darauf freut uns alle wiederzusehen, das er sich gleich meldet, wenn er zurück ist und das er mich auch sehr lieb hat.
An diesem Mittwoch hatte er dann auch das Gespräch mit einem Sozialarbeiter. Meine Mutter hat am Donnerstag angerufen und wollte diesen befragen, er war aber nicht da. Am Freitag war er da aber sehr abweisend, er müsse erst den Patienten fragen, bevor er Auskunft geben könne. Auf seine Nachfrage bei den Betreuern, erzählte er meiner Mutter dann, dass mein Bruder bereits am Donnerstag die Klinik auf eigenen Wunsch verlassen habe. Er meinte dann nur, dass mein Bruder nicht sehr zugänglich war und dass er gesagt habe, dass er keine Therapie machen wolle.
Und nun haben wir schon über zwei Wochen nichts von ihm gehört. Er ist wieder zu Hause und wir haben ein paar Dinge mitbekommen aber bei uns gemeldet hat er sich nicht.
Er hat einige Dinge verkauft und dadurch ziemlich viel Geld bekommen. Da aber sein Kumpel noch da ist, wird das auch nicht lange halten.
Meine Eltern waren auch die letzten Wochen bei einer Gruppe für Angehörige und einmal war ich mit meiner Mutter dort. Die sind da ziemlich hart und sagen, dass man sich zurückziehen soll und den Süchtigen nicht mit Geld, Essen oder sonstigen Dingen unterstützen soll.
Meine Mutter hat ihm auch wieder einen Brief geschrieben, da er nicht vorbeigekommen ist. Das sie es schade findet, dass er es nicht durchgehalten hat und das, wenn er unter Drogen ist, sie ihn nicht sehen will. Sie hat ihm auch den Umgang mit seinen Kindern versagt. Ich habe den Brief leider nicht gelesen, denke aber, er war wieder ziemlich deutlich.
Na ja, und nun macht er also so weiter, steckt sicher wieder voll drin. Und wenn ich ganz ehrlich bin, habe ich nicht viel Hoffnung. Kann mir nicht vorstellen, was ihn da jemals rausholen soll. Klar, er selbst, aber genau das ist ja das Problem.
Na ja, wollte Euch das nur mal erzählen und hoffe, dass es Euch allen gut geht.
Liebe Grüße,
KleineSchwester
Hallo Kleine Schwester,
Dürfte anscheinden ziemlich drin sein und noch nicht erkannt haben dass er ein problem hat.
Aber Co-Abhängigkeit ist verdammt hart!
Wenn's dich interessiert und du mal mehr Zeit hast - http://www.bittere-traenen.de/
da schreibt eine Mutter.
http://lebensmut.chapso.de/ - da eine "Kleine Schwester"
Wünsche dir alles Gute, viel Kraft und trotz allem Zuversicht!
lg
EX
ja - ich glaube dass es da nicht recht viel mehr gibt.was ihn da jemals rausholen soll. Klar, er selbst,
Dürfte anscheinden ziemlich drin sein und noch nicht erkannt haben dass er ein problem hat.
Ich weiss das hört sich hart an aber es ist auch meiner meinung nach das beste - es ist auch ein Selbstschutz - man rutscht als Vater, Mutter sehr leicht in die Co-Abhängigkeit. Verständlicherweise auch - es ist ja ihr Kind.Die sind da ziemlich hart und sagen, dass man sich zurückziehen soll und den Süchtigen nicht mit Geld, Essen oder sonstigen Dingen unterstützen soll.
Aber Co-Abhängigkeit ist verdammt hart!
Wenn's dich interessiert und du mal mehr Zeit hast - http://www.bittere-traenen.de/
da schreibt eine Mutter.
http://lebensmut.chapso.de/ - da eine "Kleine Schwester"
Wünsche dir alles Gute, viel Kraft und trotz allem Zuversicht!
lg
EX
Krebs = Krank!
Aids = Krank!
Schizophrenie = Krank!
Sucht = willenloser Versager?
Aids = Krank!
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Sucht = willenloser Versager?
-
KleineSchwester
Thread-EröffnerIn - sporadischer Gast

, 28 - Beiträge: 29
Hallo Ex,
vielen Dank für Deine Antwort.
Die Seiten sind wirklich ergreifend, besonders das Tagebuch der Mutter ist so traurig, so schlimm.
Das zeigt mir auch, dass es richtig so ist, wie meine Mutter es versucht. Sie will es nicht mehr an sich ranlassen, diese Traurigkeit. Es bringt ja auch nichts, es macht einen nur fertig. Ich schaffe es auch tageweise aber dann holt es einen wieder ein. Dann träumt man wieder etwas oder verliert sich in Gedanken. Und ich, wir müssen jeden Tag an ihn und all das denken. Na ja, vielleicht wird es auch noch mal besser. Ich hoffe sehr, dass wir es schaffen, uns nicht mit in den Strudel ziehen zu lassen und das es irgendwann auch mal wieder Hoffnung gibt.
Liebe Grüße und ein schönes Wochenende für Dich!
Kleine Schwester
vielen Dank für Deine Antwort.
Die Seiten sind wirklich ergreifend, besonders das Tagebuch der Mutter ist so traurig, so schlimm.
Das zeigt mir auch, dass es richtig so ist, wie meine Mutter es versucht. Sie will es nicht mehr an sich ranlassen, diese Traurigkeit. Es bringt ja auch nichts, es macht einen nur fertig. Ich schaffe es auch tageweise aber dann holt es einen wieder ein. Dann träumt man wieder etwas oder verliert sich in Gedanken. Und ich, wir müssen jeden Tag an ihn und all das denken. Na ja, vielleicht wird es auch noch mal besser. Ich hoffe sehr, dass wir es schaffen, uns nicht mit in den Strudel ziehen zu lassen und das es irgendwann auch mal wieder Hoffnung gibt.
Liebe Grüße und ein schönes Wochenende für Dich!
Kleine Schwester
Hallo und guten Morgen!
ja die geschichte von der Mutter ist schon hart - man kann von ihr lernen
Am Schluß merkt sie auch dass sie sich anders verhalten muss.
Am besten für dich wäre es zu aktzeptieren, dass dein Bruder krank ist. Und ihm derzeit nicht geholfen werden kann - könnte nur er, aber auf Grund seiner Krankheit erkennt er derzeit nicht das er krank ist.
Bin mir nicht sicher ob der Vergleich passt aber ungefähr wie ein HIV-positiver.
Ist krank, man kann nicht soviel machen dagegen. Es kann AIDS daraus werden und er könnte daran sterben aber wenn er brav seine Medikation einhält und nicht aufgibt kann er auch normal alt werden.
so ungefähr halt.
Wünsche dir viel Kraft! und ein ganz schönes gemütliches Wochenende
lg
EX
ja die geschichte von der Mutter ist schon hart - man kann von ihr lernen
Am Schluß merkt sie auch dass sie sich anders verhalten muss.
Am besten für dich wäre es zu aktzeptieren, dass dein Bruder krank ist. Und ihm derzeit nicht geholfen werden kann - könnte nur er, aber auf Grund seiner Krankheit erkennt er derzeit nicht das er krank ist.
Bin mir nicht sicher ob der Vergleich passt aber ungefähr wie ein HIV-positiver.
Ist krank, man kann nicht soviel machen dagegen. Es kann AIDS daraus werden und er könnte daran sterben aber wenn er brav seine Medikation einhält und nicht aufgibt kann er auch normal alt werden.
so ungefähr halt.
Wünsche dir viel Kraft! und ein ganz schönes gemütliches Wochenende
lg
EX
Krebs = Krank!
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KleineSchwester
Thread-EröffnerIn - sporadischer Gast

, 28 - Beiträge: 29
Hallo Ex,
ja ich weiß, dass man so denken kann und muss. Ich mache das auch, ich akzeptiere es als Krankheit, weil es ja auch eine ist. Aber zwischen Krebs oder Aids und einer Suchterkrankung liegen doch einige Unterschiede. Aber das spielt eigentlich alles keine Rolle.
Die Probleme sind eigentlich folgende.
1. wird es oft von der Gesellschaft nicht als Krankheit anerkannt und 2. führt es alles zum gleichen Ziel:
Man weiß nicht, wie lange der Patient, der Angehörige noch leben wird, ob er es am Ende schafft die Krankheit zu besiegen. Und das macht einen dann trotz alledem oft traurig und lässt einen verzweifeln.
Von zwei meiner Freundinnen haben die Mütter Krebs und wenn ich mit ihnen darüber spreche, dann tun sie mir leid, ich habe Angst, dass sie es nicht schaffen könnten. Und man ist am Ende genauso hilflos. Trotzdem traue ich mir nicht von meinem Bruder zu erzählen oder es sogar zu vergleichen. Ich glaube, dass sie das nicht so sehen würden. Sie würden sicher sagen oder denken, dass er selbst Schuld ist an seiner Krankheit/ seinem Zustand. Und das sehen fast alle Leute so. Ich allerdings nicht, jedenfalls nicht so absolutistisch!
Na ja, man kann eben nichts machen und es geht mir auch schon besser, als vor ein paar Wochen aber so ganz lässt es einen eben doch nicht los. Aber so geht es meinen Freundinnen ganz sicher auch. Haben eben alle ihre Sorgen.
Also dann, schönes Wochenende noch!
Wir werden jetzt gleich ins Kino gehen, mit meinen Eltern und den beiden kleinen Knirpsen. Er hat schon tolle Kinder auf die Welt gebracht. Schade nur, dass er sich nicht so um sie kümmert und sich von ihnen Kraft holt.
Liebe Grüße,
Kleine Schwester
ja ich weiß, dass man so denken kann und muss. Ich mache das auch, ich akzeptiere es als Krankheit, weil es ja auch eine ist. Aber zwischen Krebs oder Aids und einer Suchterkrankung liegen doch einige Unterschiede. Aber das spielt eigentlich alles keine Rolle.
Die Probleme sind eigentlich folgende.
1. wird es oft von der Gesellschaft nicht als Krankheit anerkannt und 2. führt es alles zum gleichen Ziel:
Man weiß nicht, wie lange der Patient, der Angehörige noch leben wird, ob er es am Ende schafft die Krankheit zu besiegen. Und das macht einen dann trotz alledem oft traurig und lässt einen verzweifeln.
Von zwei meiner Freundinnen haben die Mütter Krebs und wenn ich mit ihnen darüber spreche, dann tun sie mir leid, ich habe Angst, dass sie es nicht schaffen könnten. Und man ist am Ende genauso hilflos. Trotzdem traue ich mir nicht von meinem Bruder zu erzählen oder es sogar zu vergleichen. Ich glaube, dass sie das nicht so sehen würden. Sie würden sicher sagen oder denken, dass er selbst Schuld ist an seiner Krankheit/ seinem Zustand. Und das sehen fast alle Leute so. Ich allerdings nicht, jedenfalls nicht so absolutistisch!
Na ja, man kann eben nichts machen und es geht mir auch schon besser, als vor ein paar Wochen aber so ganz lässt es einen eben doch nicht los. Aber so geht es meinen Freundinnen ganz sicher auch. Haben eben alle ihre Sorgen.
Also dann, schönes Wochenende noch!
Wir werden jetzt gleich ins Kino gehen, mit meinen Eltern und den beiden kleinen Knirpsen. Er hat schon tolle Kinder auf die Welt gebracht. Schade nur, dass er sich nicht so um sie kümmert und sich von ihnen Kraft holt.
Liebe Grüße,
Kleine Schwester
Guten Morgen!
ja der vergleich hinkt ein bissi - aber mir ist kein besserer eingefallen.
Das Problem ist, dass wir alle unbewusst werten. Das kann man nur sehr schwer verhindern. Passiert mir auch - obwohl ich selber drauf war, obwohl ich die junks verstehe, obwohl ich in einer Drogenberatungsstelle arbeite.
Da muss ich noch viel an mir arbeiten. wie ist das erst für einen der nie etwas mit Drogen am hut gehabt hat?
Aber die Tendenz geht schon in Richtung krankheit anerkennen - langsam aber stetig.
Glaubst du nicht, dass wenn du mit deinen Freundinen darüber sprichst, dass sie es verstehen könnten? Gespräche mit Freunden sind in so einer Situation sehr wichtig - als eine Art Psychohygiene - du verteilst deine Probleme auf ein paar andere in kleinen brocken. (Und das ist keine Belastung für die anderen sondern das ist auch sinn einer guten Freundschaft. Die erzählen dir ja auch ihre Probleme)
lg
EX
ja der vergleich hinkt ein bissi - aber mir ist kein besserer eingefallen.
Das Problem ist, dass wir alle unbewusst werten. Das kann man nur sehr schwer verhindern. Passiert mir auch - obwohl ich selber drauf war, obwohl ich die junks verstehe, obwohl ich in einer Drogenberatungsstelle arbeite.
Da muss ich noch viel an mir arbeiten. wie ist das erst für einen der nie etwas mit Drogen am hut gehabt hat?
Aber die Tendenz geht schon in Richtung krankheit anerkennen - langsam aber stetig.
Glaubst du nicht, dass wenn du mit deinen Freundinen darüber sprichst, dass sie es verstehen könnten? Gespräche mit Freunden sind in so einer Situation sehr wichtig - als eine Art Psychohygiene - du verteilst deine Probleme auf ein paar andere in kleinen brocken. (Und das ist keine Belastung für die anderen sondern das ist auch sinn einer guten Freundschaft. Die erzählen dir ja auch ihre Probleme)
lg
EX
Krebs = Krank!
Aids = Krank!
Schizophrenie = Krank!
Sucht = willenloser Versager?
Aids = Krank!
Schizophrenie = Krank!
Sucht = willenloser Versager?
-
KleineSchwester
Thread-EröffnerIn - sporadischer Gast

, 28 - Beiträge: 29
Hallo Ex,
Das mit dem Erzählen ist so eine Sache. Ich glaube schon, dass meine Freundinnen mitfühlen können und es auch verstehen aber irgendwie tue ich mich da schwer. Krebs z.B. ist allen bekannt, eben fast schon eine Volkskrankheit. Aber Sucht oder eine geistige Behinderung, da haben die meisten Leute Berührungsängste. Ich habe auch sehr lange gebraucht, bis ich offen über meinen kleinen Bruder sprechen konnte. Bis ich auch anderen Menschen davon erzählen konnte. Aber ich werde es auch bei meinem großen Bruder hinbekommen, muss nur auf die richtige Gelegenheit warten. Habe schon lange keinen Weiberabend mehr gemacht.
Ich finde es toll, dass Du jetzt in der Suchtberatung arbeitest. Ich finde, dass Ex-Süchtige genau die richtigen Leute für so etwas sind. Wer sonst sollte Süchtige verstehen können und wer sonst sollte so gute Erfahrungen mit Entzug und Therapie haben und damit auch Vorbild sein können. Macht Dir die Arbeit Spaß?
Ich wünsche Dir eine tolle Woche.
Liebe Grüße,
KleineSchwester
Ja, da hast Du wohl recht, jeder tut es irgendwo. Ich habe wahrscheinlich gegenüber meinen Eltern und Großeltern den Vorteil, dass ich wie mein Bruder in dieser Zeit aufgewachsen bin und das ich selbst auch schon Erfahrungen mit Drogen gemacht habe. Auf der anderen Seite zeige ich auch für andere Dinge Verständnis und kann mir so manche Gründe vorstellen. Eben z.B. warum jemand nicht arbeiten geht oder Schwierigkeiten im Berufsleben und bei der Selbstfindung hat.EX-H hat geschrieben:Das Problem ist, dass wir alle unbewusst werten. Das kann man nur sehr schwer verhindern. Passiert mir auch - obwohl ich selber drauf war, obwohl ich die junks verstehe, obwohl ich in einer Drogenberatungsstelle arbeite.
Das mit dem Erzählen ist so eine Sache. Ich glaube schon, dass meine Freundinnen mitfühlen können und es auch verstehen aber irgendwie tue ich mich da schwer. Krebs z.B. ist allen bekannt, eben fast schon eine Volkskrankheit. Aber Sucht oder eine geistige Behinderung, da haben die meisten Leute Berührungsängste. Ich habe auch sehr lange gebraucht, bis ich offen über meinen kleinen Bruder sprechen konnte. Bis ich auch anderen Menschen davon erzählen konnte. Aber ich werde es auch bei meinem großen Bruder hinbekommen, muss nur auf die richtige Gelegenheit warten. Habe schon lange keinen Weiberabend mehr gemacht.
Ich finde es toll, dass Du jetzt in der Suchtberatung arbeitest. Ich finde, dass Ex-Süchtige genau die richtigen Leute für so etwas sind. Wer sonst sollte Süchtige verstehen können und wer sonst sollte so gute Erfahrungen mit Entzug und Therapie haben und damit auch Vorbild sein können. Macht Dir die Arbeit Spaß?
Ich wünsche Dir eine tolle Woche.
Liebe Grüße,
KleineSchwester
Guten Morgen little Sister!
schon einen Weiberabend gemacht?
wenn du mit deinen Freundinnen sprichst, geht es ja nicht direkt um Sucht bzw. deinen Bruder. Primär geht es dabei ja um dich. Deine Ängste, deine Sorgen. Deine Freundinnen sollen deine Sorgen "aufnehmen"
Glaube dass es dir gut täte einfach nur einmal zu erzählen, richtig helfen können sie dir wahrscheinlich nicht. (Kann in deiner Situation wahrscheinlich keiner, weil du auch keinen wirklichen Einfluss auf das Problem hast)
Also ich würde mal mit einer besonderen Freundin in einem privaten Rahmen darüber sprechen.
Selbst süchtig gewesen zu sein ist in dieser Arbeit ein Vorteil und ein Nachteil.
Vorteil: man kennt vieles und kann das Denken des Klienten nachvollziehen.
Nachteil: man muss aufpassen, dass man nicht selber wieder so zu denken anfängt - sich zu sehr mit klienten identifiziert . . . kann das jetzt nicht so ausdrücken wie ich es meine - hoffe du verstehst ungefähr was ich meine
Spass . . . naja . . . Spass ist nicht wirklich dabei. Hier gilt Stillstand ist Erfolg. Wir haben meißt die, die schon ziemlich weit drin sind. Da geht es zuerst um solche Sachen wie, schauen dass klient überlebt, dass er was zu essen hat etc.
Dann irgendwann einmal um Stabilisation in der Sucht. Dann vielleicht Substi
Substanzfreiheit ist meißtens nicht in Sicht aber auch gar nicht angestrebt.
Und man hat halt das Problem, dass die Klienten süchtige sind. = eher unzuverlässig - wenn er nicht kommt kommt er nicht, meldet sich nicht, hebt nicht ab etc . . . .
lg
EX
schon einen Weiberabend gemacht?
wenn du mit deinen Freundinnen sprichst, geht es ja nicht direkt um Sucht bzw. deinen Bruder. Primär geht es dabei ja um dich. Deine Ängste, deine Sorgen. Deine Freundinnen sollen deine Sorgen "aufnehmen"
Glaube dass es dir gut täte einfach nur einmal zu erzählen, richtig helfen können sie dir wahrscheinlich nicht. (Kann in deiner Situation wahrscheinlich keiner, weil du auch keinen wirklichen Einfluss auf das Problem hast)
Also ich würde mal mit einer besonderen Freundin in einem privaten Rahmen darüber sprechen.
Selbst süchtig gewesen zu sein ist in dieser Arbeit ein Vorteil und ein Nachteil.
Vorteil: man kennt vieles und kann das Denken des Klienten nachvollziehen.
Nachteil: man muss aufpassen, dass man nicht selber wieder so zu denken anfängt - sich zu sehr mit klienten identifiziert . . . kann das jetzt nicht so ausdrücken wie ich es meine - hoffe du verstehst ungefähr was ich meine
Spass . . . naja . . . Spass ist nicht wirklich dabei. Hier gilt Stillstand ist Erfolg. Wir haben meißt die, die schon ziemlich weit drin sind. Da geht es zuerst um solche Sachen wie, schauen dass klient überlebt, dass er was zu essen hat etc.
Dann irgendwann einmal um Stabilisation in der Sucht. Dann vielleicht Substi
Substanzfreiheit ist meißtens nicht in Sicht aber auch gar nicht angestrebt.
Und man hat halt das Problem, dass die Klienten süchtige sind. = eher unzuverlässig - wenn er nicht kommt kommt er nicht, meldet sich nicht, hebt nicht ab etc . . . .
lg
EX
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Schizophrenie = Krank!
Sucht = willenloser Versager?
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Sucht = willenloser Versager?
hallo,
in meinem beitrag geht es um meinen bruder. ich weiß nicht wie ich ihm helfen kann.
seine vorgeschichte:
-mit 17 kontakt zum heroin, seit ca. 12 jahren h abhängig
-zwischendurch metho-programm
-3 mal in jva, mit abtänden
-2 mal drogentherapie abgebrochen
seine letzte therapie hat er erfolgreich verlassen. wir hatten wieder größere hoffnung das er sein leben langsam in den griff bekommt, und auch neue ziele vorgenommen, die er schon seit langem nicht mehr hatte. er war ein anderer mensch. auch bakam er "nachsorge", wo er nach 3 sitzungen meinte, das für ihn dies nich mehr nötig sei. bis er nach ca. 3 mon. durch alk wieder heroin nahm. er hat noch eine offene gerichtsverhandlung. ich denk das dies auch ausschlaggebend für seinen rückfall war. er hat angst in haft zu gehen, da er dort aus unwissenheit etwas verbockt hat. jetzt sauft er sich oft voll, nimmt auch heroin(ich dacht das sich diese substanzen miteinader nicht vertragen!?) doch bei ihm geht jetzt alles, man kann sagen das er sein körper zu tode quellt. die ratschläge von mir od eltern setzt er kaum um, für ihn ist illegaler lösungsweg oft realistischer. dies ärgert mich wahansinnig, das er nicht versteht das ihm dieses noch mehr probleme bereiten wird. er verdrängt seine probleme und versucht diese zu überspielen, meint das er das schon irgendwie meistern wird. doch manchmal kommen argumente zum vorschein das er sehr überfordert ist und dringend psychische hilfe braucht. er weiß nicht wohin. ihm kann nichts mehr helfen, meint er. kann ihn noch irgendwas vor gefängnis retten?
wie kann ich ihm helfen? an wen soll ich mich wenden?
um missverständnisse vorzubeugen: mein bruder ist ein sehr liebenswerter mensch, er hat viele positive seiten und fähigkeiten. er ist kein krimineller.
danke im voraus
in meinem beitrag geht es um meinen bruder. ich weiß nicht wie ich ihm helfen kann.
seine vorgeschichte:
-mit 17 kontakt zum heroin, seit ca. 12 jahren h abhängig
-zwischendurch metho-programm
-3 mal in jva, mit abtänden
-2 mal drogentherapie abgebrochen
seine letzte therapie hat er erfolgreich verlassen. wir hatten wieder größere hoffnung das er sein leben langsam in den griff bekommt, und auch neue ziele vorgenommen, die er schon seit langem nicht mehr hatte. er war ein anderer mensch. auch bakam er "nachsorge", wo er nach 3 sitzungen meinte, das für ihn dies nich mehr nötig sei. bis er nach ca. 3 mon. durch alk wieder heroin nahm. er hat noch eine offene gerichtsverhandlung. ich denk das dies auch ausschlaggebend für seinen rückfall war. er hat angst in haft zu gehen, da er dort aus unwissenheit etwas verbockt hat. jetzt sauft er sich oft voll, nimmt auch heroin(ich dacht das sich diese substanzen miteinader nicht vertragen!?) doch bei ihm geht jetzt alles, man kann sagen das er sein körper zu tode quellt. die ratschläge von mir od eltern setzt er kaum um, für ihn ist illegaler lösungsweg oft realistischer. dies ärgert mich wahansinnig, das er nicht versteht das ihm dieses noch mehr probleme bereiten wird. er verdrängt seine probleme und versucht diese zu überspielen, meint das er das schon irgendwie meistern wird. doch manchmal kommen argumente zum vorschein das er sehr überfordert ist und dringend psychische hilfe braucht. er weiß nicht wohin. ihm kann nichts mehr helfen, meint er. kann ihn noch irgendwas vor gefängnis retten?
wie kann ich ihm helfen? an wen soll ich mich wenden?
um missverständnisse vorzubeugen: mein bruder ist ein sehr liebenswerter mensch, er hat viele positive seiten und fähigkeiten. er ist kein krimineller.
danke im voraus
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