Beziehung mit dem Therapeuten

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peppermint patty
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Beitrag Fr., 19.09.2014, 11:40

catharrina hat geschrieben:hopeless, wenn es so klar und einfach wäre, würde auch ich mir das Tippen darüber ersparen...Klarheit bekommt man manchmal erst beim Tippen!
Naja, gänzlich unklar dürfte es dir trotzdem nicht sein, denn dieser Thread scheint ja von dir zu sein:

viewtopic.php?f=4&t=30234
catharrina hat geschrieben: Viciente, ja, weißt du, es hat Phasen gegeben, da hab ich mich GUT gefühlt, gesund an seiner Seite, mit ihm, und auch begehrt...von ihm....zumindest hab ich mir das eingebildet....ich schätze, hopeless` Vergleich mit Drogen ist gar nicht so falsch.
Und von daher vielleicht ähnlich behandelbar??
catharrina hat geschrieben: Ist aber nicht so.... Vielleicht gibt es eine Entzugsklinik für Abhängige von Therapeuten, oder überhaupt Menschen? Ich kenne sowas leider nicht....
Ich glaube eine "stinknormale" Entzugsklinik reicht aus. Denn das Suchtmittel ist nicht das Problem, sondern die Sucht an sich.

Für mich kommt aber gar nicht so recht der Wille zum Beenden hier zum Ausdruck, als vielmehr über das Problem = den Therapeuten hier zu schreiben. Ich spüre Leidensdruck und auch wieder nicht. Eigentlich eher Leidensdruck nicht das vom Therapeuten zu bekommen was du dir wünscht. Nicht so sehr Leidensdruck dort weg zu wollen. Insofern möchte ich Gellis Frage noch mal aufgreifen: Willst du mit mit allem auf der Welt weg von diesem Thera?

Als kleiner Tipp: auch in diesem Forum gibt es eine Rubrik, die sich mit Sucht befasst. Vielleicht lassen sich dort erste Anregungen oder Tipps holen bzgl deines Problems.

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catharrina
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Beitrag Fr., 19.09.2014, 12:48

ja, klar gibt es schon einige threads im Vorfeld, peppermint patty, ich sag ja, dass ich mich bald 10 Jahre damit herumschlage...und oft nach einem Austausch hier oder woanders die Therapie dann einsichtsvoll und reumütig abgebrochen habe, weil ich von vielen Menschen angeregt und belehrt worden bin, was ich natürlich aufgegriffen habe.
Ich meine Klarheit über die IST-Situation bekommen wollen, die sich ja ständig wandelt...was vor 1, 2, 3 Jahren klar war, kann heute wieder verschwommen sein...ist es nicht gut, sich immer wieder, im Austausch, Klarheit verschaffen zu wollen??

Ich hab Gellis Frage ehrlich gesagt nicht ganz verstanden: "..mit allem auf der Welt"..ihr meint, dass ich alles zur Verfügung stehende auf der Welt machen und tun würde, um wegzukommen?

Natürlich will ich das NICHT....wer will schon weg, wenn sein Sein davon abhängt?? Will ich im Weltraum die Halteleine durchschneiden? - wohl kaum.
Ich will zwar auch nicht im Weltraum schweben, auch nicht mit Halteleine...ich will auf den Boden zurück...aber indem ich die Leine kappe, entschwinde ich total im Nichts.

Ich klammere mich mit allem auf der Welt dran an!

Ja, der Leidensdruck, nicht zu bekommen, was ich mir von ihm wünsche, ist der eigentliche Leidensdruck. Das hast du richtig erkannt!!

Okay, guter Tipp, werde mich mal ins Sucht-Forum begeben...
Danke und liebe Grüße!!

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Tristezza
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Beitrag Fr., 19.09.2014, 13:00

Das Fatale ist ja, dass es nicht um die Sucht einer einzelnen Person, sondern um ein krankes System geht, an dem du, dein Mann und dein Therapeut beteiligt sind. Du scheinst diejenige zu sein, die am ehesten dieses System durchbrechen will, vielleicht weil dein Leidensdruck am größten ist. Kein Wunder, dass sich schon viele die Zähne daran ausgebissen haben dir zu helfen, diesen Zustand zu beenden. Es müsste zumindest dein Mann auch ein Ende dieser ménage à trois wollen, damit ihr eine Chance habt, da raus zu kommen. Ist dein Mann in therapeutischer Behandlung?

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catharrina
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Beitrag Fr., 19.09.2014, 13:38

ja, das ist sehr wahr, Tristezza.
Mein Mann wurde weitergeleitet an eine Kollegin, die ihn mit Tabletten ruhig gestellt hat (es ist nämlich auch Gewalt im Spiel gewesen)...für ihn ist die Welt in Ordnung, er will nicht drüber nachdenken müssen...er holt sich alle paar Wochen ein neues Rezept und redet kaum, und wenn, auch nur die von der Kassa bezahlten 20 min.....Therapie kann man das nicht nennen.

Mein Psy hängt drinnen, weil er weiß, wenn er die Kontrolle über mich verliert und ich auszucke, ich ihn dann mit in den Abgrund reißen würde, was auch stimmt. Drum tut er alles dafür, dass ich bleibe, bzw. immer wieder komme.

Gefährdet sind auf alle Fälle alle 3, das stimmt!
Die Männer wiegen sich aber trotzdem mehr in Sicherheit, als ich mich....vielleicht weil auch ich am wenigsten Stand halte...?? zumindest leide ich sicher mehr, als die beiden, das ist klar.

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peppermint patty
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Beitrag Fr., 19.09.2014, 13:43

catharrina hat geschrieben: weil ich von vielen Menschen angeregt und belehrt worden bin, was ich natürlich aufgegriffen habe.
Nun gut, wenn du belehrt worden bist oder dich vielleicht eher "belehrt worden zu sein" gefühlt hast, dann wundere ich mich nicht, dass deine Versuche bisher erfolglos blieben. Denn um von deinem Thera loskommen zu wollen benötigst du selbst die Einsicht und den unbedingten Wunsch dazu... Belehrung ist ganz sicher nicht das richtige.

catharrina hat geschrieben:Natürlich will ich das NICHT....wer will schon weg, wenn sein Sein davon abhängt?? Will ich im Weltraum die Halteleine durchschneiden? - wohl kaum.

Ich klammere mich mit allem auf der Welt dran an!
Okay, die Ambivalenz fällt dir wahrscheinlich selbst auf, dass du zwar leidest, aber eigentlich gar nichts dagegen tun möchtest. Das lässt sich in deinen Beiträgen (für mich) auch irgendwie spüren.
catharrina hat geschrieben:Ja, der Leidensdruck, nicht zu bekommen, was ich mir von ihm wünsche, ist der eigentliche Leidensdruck. Das hast du richtig erkannt!!
Okay, dass kenne ich selbst zu gut. Und dieses sinnlose Hoffen bindet manchmal stärker an die Person, als wenn die Beziehung "so gut wäre" und die Wünsche erfüllt werden würden. (Oder in der Therapie besser bearbeitet werden würden.)

Wichtig ist es schon mal das erkannt zu haben. Das ist der erste Schritt. Der zweite ist sich klar zu machen, das die Wünsche nie, niemals und nochmals niemals (von dieser Person) erfüllt werden. Das alles Ausharren, Leiden, Bitten, Wünschen etc... nichts nützt. Mir hat das sehr geholfen. Denn das ist die Realität. Dein Therapeut wird dir deine Wünsche nicht erfüllen! Schon gar keiner der sein eigenes Ego in der Therapie befriedigen muss. Der wird dich nur hinhalten.

Das heisst aber nicht, dass deine Wünsche verkehrt sind. Nur der Ort und die Person sind ungeeignet. Besser geeignet wären dein privates Umfeld, dein Mann, Familie, Freunde,...

Ich würde dir wünschen, dass es irgendwann dein wirklich innerster Wunsch wird aufzuhören.

LG,
pp

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Gelli
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Beitrag Fr., 19.09.2014, 13:46

Siehst du catherrina,du hast es selbst beantwortet.
Meine Frage an dich ob du alles dran setzen würdes diese "Sucht"loszuwerden,hast du mit einem klaren Nein beantwortet.Und zusätzlich hast du geantwortet,das du mit allem auf der Welt daran klammerst.

Du schreibst ganz klar das du von dieser "Sucht"nicht weg willst,weil dein sein davon abhängig wäre und du dieses nicht aufgeben möchtes.
Und ich bleibe dabei,hier liest jeder nur deine Sicht von allem,keiner hört den anderen dazu.Du kämst garnicht auf die Idee das du mit deiner "Sucht"dir alles selbst kaputt machst.Wie jeder der süchtig ist sagts du,die Sucht hat mich im Griff,ich kann ja garnichts dafür
Und klar ein jeder der von der "Sucht"weg will aber es selbst noch garnicht eingesehen hat das er süchtig ist,und von anderen dazu geraten oder gedrängt wird dagegen was zu machen,dem kann im Endefekt nicht geholfen werden.
Dein Wille es zu wollen ist noch garnicht groß genug,deshalb auch die vielen Versuche davon loszukommen was letztendlich zu nichts geführt hatte.
Aber bitte du hast ja Zeit!
GUT DING WILL WEILE HABEN

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catharrina
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Beitrag Fr., 19.09.2014, 13:49

ich danke dir sehr für diese Worte, Peppermint Patty!!!

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catharrina
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Beitrag Fr., 19.09.2014, 14:07

ich weiß echt nicht, was ich darauf schreiben soll, Gelli...ich hab den thread ja gar nicht begonnen mit dem Aufhänger "hilfe, ich will hier raus" oder so...ich wollte lediglich wissen, ob das im Laufe einer langjährigen Therapie- Beziehung normal ist, oft passiert, wie man damit umgeht und ob das je aufhören wird....weil die Schaukel bediene ja nicht ich allein!!
schon im ersten Beitrag habe ich klar geschrieben, dass ich ohne ihn nicht kann....genau das ist ja ein Teil des Problems!!

Abspringen kann nur ich allein, das weiß ich ja....aber ich werde sehr hart aufkommen und mich verletzen....ein Fangnetz wäre schön....ja, vielleicht Ehepartner, Familie, Freunde, andere Therapeuten.....schon probiert, durchgerissen!

also wieder klammern an der Schaukel....verstehst du das nicht??

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peppermint patty
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Beitrag Fr., 19.09.2014, 15:18

catharrina hat geschrieben:ich wollte lediglich wissen, ob das im Laufe einer langjährigen Therapie- Beziehung normal ist, oft passiert, wie man damit umgeht und ob das je aufhören wird....weil die Schaukel bediene ja nicht ich allein!!
Nun catharrina, ich glaube schon, dass du weisst, dass so eine verzwackte und sehr verwickelte Beziehung entstehen KANN. Dafür gibt es ja auch einige Beiträge hier im Forum.
Normal, im Sinne von professionell ist sie ganz sicher nicht. Denn du bearbeitest ja keine Themen, sondern hängst an deinem Thera in besonderer (ungesunder) Weise. Und er nutzt deine Abhängigkeit aus, um sein ego zu puschen. All das weisst du.
Der Umgang ist auch klar:beenden der Situation.

Und nein, aufhören wird es natürlich nicht. Weil alle Beteiligten Nutzen verspüren. Und ja, die Schaukel bedienst du nicht alleine, aber alleine stoppen oder abspringen könntest du schon. Dafür könntest du die Verantwortung übernehmen.
catharrina hat geschrieben: Abspringen kann nur ich allein, das weiß ich ja....aber ich werde sehr hart aufkommen und mich verletzen....ein Fangnetz wäre schön....ja, vielleicht Ehepartner, Familie, Freunde, andere Therapeuten.....schon probiert, durchgerissen!
Das hart aufkommen tut in der Summe nicht mal halb so weh, wie die ganzen kleinen Verletzungen und Demütigungen. Da bin ich mir recht sicher.
Vielleicht gibst du deinem Umfeld auch gar nicht die Chance dich aufzufangen. Denn auch das ist ja ein gewollter/nicht gewollter Prozess. Oder du hast nicht das entsprechende Umfeld. Dann könntest du dir andere Menschen suchen, die dich unterstützen könnten.
Ich denke es geht mehr darum hinzuschauen was möglich wäre, nicht, was nicht möglich wäre.

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leuchtturm
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Beitrag Fr., 19.09.2014, 17:10

catharrina,
meine Erfahrungen mögen mit Therapeuten nicht vorhanden sein, aber mit Sucht.
Und letztendlich ist es egal, um welches Suchtmittel es sich handelt. Die Mechanismen sind immer die gleichen.
Wie eine Drogenabhängige klammerst du dich (noch) an dein Suchtmittel.
Und solange das so ist, wird es dir auch nciht besser gehen können.
Wie jemand, der von Substanzen abhängig ist, musst auch du wahrscheinlich erst einen richtigen Leidendruck verspüren, um dich aus der Siucht befreien zu können. Dann kannst du dafür auch Hilfe in Anspruch nehmen.
Aber alle Argumente, dass du sonst niemanden hast, dass dein Mann mit drinhängt, dass du profitierst von deinem Suchtmittel, dass alle Möglichkleiten, davon wegzukommen, gerade für dich nicht gelten können,dass du ohne dein Siuchtmittel nichts mehr hast, ins Bodenlose fällst-- genauso würde ein Junkie argumentieren.

Es tut mir wirklich sehr sehr leid für dich, dass du an so einen äußerst professionellen Dealer geraten bist.
Aber ich muss auch PP recht geben:
Nicht der Dealer allein macht die Sucht. Das macht schon jeder selbst. Ganz sicherlich ist in deinem Fall alles viel subtiler abgelaufen als bei einem Drogen- oder Alkoholanhängigen, aber die Mechanismen sind gleich.

Ich fürchte, es muss dir noch viel viel schlechter gehen, bis du eine Thearpieeinsicht entwickelst.
Momentan sieht es aus, als wärest du davon noch genauso weit entfernt wie jeder Junkie, der gerade seinen akuten Entzug mit einem neuen Konsum stillgelegt hat und schon nach dem nächsten Schuss, der nächsten Linie, dem nächsten Amphe-Cocktail giert.
Echt traurig !!

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Thread-EröffnerIn
catharrina
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Beitrag Fr., 19.09.2014, 22:05

Liebe Peppermint Patty, mir ist noch was eingefallen zu dem, wo du geschrieben hast, er wird mir meine Wünsche nie, niemals erfüllen...und jetzt das mit den ständigen kleinen Demütigungen...
Das alles stimmt, aber doch auch wieder nur zum Teil, denn das Fatale ist, DASS er tatsächlich meine Wünsche irgendwann schon erfüllt und zwar immer dann, wenn ich abzuspringen versuche....

Ich nenne es manchmal ein SM-Spiel auf Psycho-Ebene.

Er verletzt mich gezielt, weil er kennt mich mittlerweile in- und auswendig. Ich mache das gleiche mit ihm, denn auch ich habe ihn studiert.
Themen bearbeiten wir nicht, das stimmt....sie sind zwar immer Aufhänger, aber gearbeitet wird letztendlich nicht, im Gegenteil, es wird mir dann vorgeworfen, wenn ich es ernst zu nehmen versuche.

ZB. soll ich eine Liste schreiben , das war eine Aufgabe...komm ich nächstes Mal mit der Liste an, heißt es, es sei typisch, wie gestört ich bin, weil ich das sofort und so vollständig erledigt hätte...die Liste wird dann NIE mehr angeschaut...

Also hab ich Gelegenheit, mich wieder der Sache an sich, die zwischen uns läuft, ganz zu widmen.

Ich bekomme schon einen positiven Reiz, sonst hätte es ja keine Anziehung mehr auf mich....vielleicht bereitet mir auch Leiden eine gewisse Lust....das hab ich mir überlegt...??

Er demütigt mich ständig , und wie!! Natürlich wehre ich mich und er kriegt alles zurück. Er steckt es auch ein....was eigentlich wenig professionell ist...und kommt reumütig angekrochen...rechtfertigt und entschuldigt sich bei mir....in diesen Phasen fühle ich mich stark, und gut...aber es dauert nicht lange an....dann bin ich wieder am Boden und ER drückt mich runter...

Ja, LEUCHTTURM, es ist sicher mit Sucht zu vergleichen.
Ich wiederum habe damit keinerlei Erfahrung, weil ich noch nie in meinem Leben, außer Schokolade, was Suchtmachendes konsumiert habe....aber ich kann mir das gut vorstellen.

Vielleicht ist auch der Hang zum Leiden und Leid zufügen eine Art von Sucht.....die aber auch ER in sich tragen muss, deswegen ergänzen wir uns da leider....nicht gesucht, aber gefunden....wie die Faust aufs Auge passend.

Wie der mit mir in den ersten Minuten umgesprungen ist, hätte so ziemlich JEDE Frau, die bei Sinnen ist, die Flucht ergreifen lassen...ich aber war hin und weg....und verknallt und verloren....

Manchmal fetzen wir uns so sehr, dass ich denke, jetzt knallt er mir gleich eine....oder wir sind so sanft und zärtlich, dass ich glaube, jetzt küsst er mich gleich...

Vielleicht will ich so lange bleiben, bis eines davon mal wirklich passiert....vielleicht ist es das, was ich ausreizen will?? Ich weiß selbst nicht....

Aber jedenfalls spüre ich dabei, dass ich LEBE...durch ihn spüre ich mich endlich....bei niemandem sonst, den ich kenne, kann ich so sehr an die Grenzen gehen und Schmerzgrenzen, im positiven, wie negativen ausreizen....das hält mich, schätze ich....hält mich und hält mich fest.

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Schneerose
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Beitrag Sa., 20.09.2014, 07:31

@catharrina,

SM Spiel - Sucht - Abhängigkeit...
möglicherweise arbeitet er sehr "professionell"? ABER AUF DIE HARTE TOUR

ER SPIEGLET DIR ETWAS IN DEINEM LEBEN
und
DU
musst ENTSCHEIDEN ob du das weiterhin willst, oder nicht.

Das ist für Patienten das Traurige, und schmerzliche Erwachen,
dass der Therapeut einem nicht rausholt aus der schiefen Lage,
wie der Prinz der Aschenputtel rettet,
sondern du musst aufwachen!

Wie wäre es mit Absprung von der Schaukel,
in lebenslange Abstinenz gehen - DAS IST EINE INNERE ENTSCHEIDUNG,
und dann nach längerer Phase mal sehen,
ob du "OHNE GEFAHR" zu ihm zurückkehren kannst, um
an weiteren Themen zu arbeiten,
oder für dich dann sogar entscheiden kannst,
OK, danke lieber Th. von damals, ich kann anderweitig weitergehen.

Vermutlich, provoziert er dich auf markante Art und Weise,
und du sagst,
"oh ja bitte liebe Droge, versüsse mir mein Leben",
auch wenn mir danach der Magen fast aus dem Körper springt vor lauter Schmerz,
hat schon was von SM

Mein Therapeut sagte, damal mal zu mir:
"wieviel wollen Sie sich denn noch gefallen lassen???"
ich darauf:
"ich halte viel aus" (auf diese Aussage war ich auch noch stolz)
er dann:
"ja, hm "

Aber jedem das seine, du weißt in deinem Inneren zum passenden Zeitpunkt,
was für dich gut ist,
wieviel Schmerz du noch ertragen willst, das musst du allein entscheiden...
eines ist klar,
während dieser drogenabhängigen Zeit, löuft das Leben an dir vorbei!

...ich spreche aus eigener Erfahrung,
LG Schneerose
"Der Einzige, der sich wirklich vernünftig benimmt ist mein Schneider, er nimmt jedesmal neu Maß, wenn er mich sieht" :->


dieeineundandere
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Beitrag Sa., 20.09.2014, 07:57

Es haben schon alle vor mir das Wesentliche geschrieben, ich werde es nicht nochmals wiederholen, denn letztlich liegt die Entscheidung bei dir. Du suchst derzeit noch tausend Gründe, um sie aufzuschieben - dein gutes Recht, aber damit musst du eben die "Nebenwirkungen" in Kauf nehmen, du kennst sie ja schon ausreichend.

Ich war mehrere Jahre in einer sehr manipulativen und ambivalenten Beziehung. Nicht zu einem Therapeuten, sondern sehr herkömmlich mit einem Mann in Form einer heterosexuellen Partnerschaft. Ich weiß trotzdem sehr gut, was da auf dich einwirkt, es ist das persönliche Drama, die Muster von negativer Verstrickung, die jedoch starke Intensitäten in einem auslösen, die man gezwungen ist so lange mit jemandem zu wiederholen, bis man sich daraus lösen kann. Und dazu braucht es nicht irgendjemanden, sondern ganz konkret nur eine Person: dich selbst.
Du machst entweder den Schritt hinaus oder nicht. It's up to you.
Ich habe es irgendwann geschafft und wurde wirklich in jeder Hinsicht belohnt. Zuerst war da das Gefühl einer immensen Befreiung und zugleich habe ich gelernt mich auf positive Weise zu spüren, nicht nur durch das Drama, sondern auch schöne Emotionen zu erleben und für mich zuzulassen, denn irgendwie habe ich vorher tatsächlich Angst davor gehabt - Gutes zu erleben, zu integrieren, es mir sozusagen zu gestatten. Wäre da dieser Schaden nicht gewesen, hätte mein Ex mich gar nicht manipulieren können und wir uns gegenseitig spiegeln. Es bringt somit auch die einseitige Anklage nix, es braucht immer zwei Personen für solche Psychodramen. Beide entscheiden sich für die Verstrickung und darin zu bleiben oder es macht eben eine/r den Schritt hinaus und befreit sich.
Mit meinem neuen Partner habe ich eine sehr beglückende Form von Liebe entwickeln können, ich fühle mich weder "fremdbestimmt" durch ihn, noch versucht er unser Band durch Spiele zu intensivieren, sondern alleine durch beständige Zuneigung, auf die ich vertrauen kann.
Geholfen hat mir damals u.a. ein Song von Alanis Morissette, viele Zeilen davon wurden Wegweiser:

How 'bout me not blaming you for everything
How 'bout me enjoying the moment for once
How 'bout how good it feels to finally forgive you
How 'bout grieving it all one at a time

The moment I let go of it
Was the moment I got more than I could handle
The moment I jumped off of it
Was the moment I touched down

How 'bout no longer being masochistic
How 'bout remembering your divinity
When I see the light, true love forever
burn my shadow away
Oh, how I love you

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peppermint patty
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Beitrag Sa., 20.09.2014, 10:30

catharrina hat geschrieben:Liebe Peppermint Patty, mir ist noch was eingefallen zu dem, wo du geschrieben hast, er wird mir meine Wünsche nie, niemals erfüllen...und jetzt das mit den ständigen kleinen Demütigungen...
Das alles stimmt, aber doch auch wieder nur zum Teil, denn das Fatale ist, DASS er tatsächlich meine Wünsche irgendwann schon erfüllt und zwar immer dann, wenn ich abzuspringen versuche....
Gut, da habe ich mich entweder missverständlich ausgedrückt oder wild herum spekuliert. Ich meinte mit Wunscherfüllung, Bedürfnisse nach gesehen, angenommen, geliebt werden (aber rein professionell). Bedürfnisse, die häufig in der Kindheit zu wenig erfüllt wurden - nicht umsonst sind einige von "uns" (diesen Ausdruck mag ich eigentlich nicht hier im Forum) in Therapie und im Forum. Diese Bedürfnisse können, je nach Therapieform ein Stückchen nachgeholt (Sprichwort: Nachbeelterung) werden.

Ich weiss aber nicht ob wir von dem gleichen reden. Und dann gilt es in einer Therapie natürlich die eigenen Themen zu bearbeiten. Da kommt mir dein Thera schon sehr destruktiv rüber. Aber bei dem möchte ich mich nicht aufhalten.


Nein, bei dir. Ich finde du reflektierst schon sehr gut, wie dass bei dir/euch abläuft. Damit ist ein entscheidender Schritt getan. Nun ist es an dir (und zwar nur an dir), und dass sehe ich wie die anderen hier, den nächsten zu tun. Ins Handeln kommen.


leberblümchen
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Beitrag Sa., 20.09.2014, 10:45

Natürlich will ich das NICHT....wer will schon weg, wenn sein Sein davon abhängt?? Will ich im Weltraum die Halteleine durchschneiden? - wohl kaum.
Ich will zwar auch nicht im Weltraum schweben, auch nicht mit Halteleine...ich will auf den Boden zurück...aber indem ich die Leine kappe, entschwinde ich total im Nichts.
Mir ist nicht so klar, wieso der Tenor hier zu sein scheint: "Du musst weg von der Sucht" - du hast doch schon sehr gut beschrieben, welchen Sinn diese Sucht hat (also, wenn man sich überhaupt an dem Wort 'Sucht' festhalten mag). Du suchst Halt. Da du nichts anderes kennst, fühlst du dich auch schon durch diesen Therapeuten gehalten. Hier gibt es weitere Beiträge, die suggerieren, man könnte den Halt durch einen anderen Menschen finden, von wegen: "Vielleicht findest du einen anderen Therapeuten, der dich nachbeeltern kann und dann ist es gut" - hm, ja. Es wird nie gut werden. Es gibt immer nur die Illusion des Gutwerdens. Du kannst an einen Therapeuten geraten, von dem du dich gehalten fühlst - dann lehnst du dich quasi an jemanden an. Und wenn der - aus welchen Gründen auch immer - nicht mehr da ist, dann ist auch der Halt weg. Jedenfalls der, den du dir phantasiert hast. Dann ist im Grunde auch ein Therapeut ein Suchtmittel, jemand an dem man sich festhält.

Das kann nur überwunden werden, wenn du durch den Halt des Therapeuten lernst, dich selbst zu halten. Und das kann dauern... Dafür wäre es dann aber auch stabiler. Der Ansatz wäre dann aber nicht, IRGENDWO Halt zu finden, sondern zu verstehen, was genau dir im Leben fehlt, gefehlt hat. Dein Gefühl, im All zu schweben, deckt sich mit meiner eigenen Problematik. Dir hat wohl als Baby der Halt gefehlt - und das kann niemand mehr von außen nachholen. Aber du kannst lernen, dich selbst zu halten. Wenn du Geduld hast - die Lösung wäre dann aber m.E. nicht, dass du der Sucht den Kampf ansagst. Vielleicht kannst du erst mal annehmen, dass du etwas suchst?

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