konstruktiver Umgang mit Übertragungsliebe

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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Elena_98
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Beitrag Sa., 04.04.2020, 20:00

Marlena hat geschrieben: Sa., 04.04.2020, 18:35 Das klingt sehr schräg mit den Umarmungen ehrlich gesagt.... Ich finde das geht nicht aber naja. Also ich finde dad nicht sehr professionell, scheinbar hatte sie ihre gegenübertragung nicht im Griff!
Meiner hat mich am Anfang kurz aufgeklärt, aber hat auch nicht gesagt "hey du wirst vl abhängig" ich denke dass es vorwiegend menschen sind, die keine gute Abhängigkeit erfahren haben! Und genau darum geht's! Gute Abhängigkeit erfahren können und dann gut auflösen! Habt ihr das scheinbar nicht gut aufgelöst das ist sehr traurig.... Wobei ich sagen muss ich habe keine Ahnung wie das sein wird bei uns!

4 Jahre warst du dort? Wow.... Wieviele Stunden hast du da bekommen?


Ich hatte glaube ich 80 Stunden. Aber es waren teilweise immer längere Pausen dazwischen, einmal sogar fast ein halbes Jahr, weil ich Abschlussprüfungen hatte. Nein das ganze wurde nicht aufgelöst, sie war auch selbst überfordert damit, das hat man total gemerkt. Ich bin auch sehr traurig darüber, da hat man eh schon einen Knacks und geht in Therapie und dann geht man mit einem zusätzlichen Knacks wieder raus. Umso wichtiger ist es jetzt für mich, zu lernen damit umzugehen. Und die ganzen Gefühle zuzulassen. Und das zu verarbeiten irgendwie. Das mit den Umarmen fand ich auch komisch, aber ich wusste mir nicht anders zu helfen und hab es deswegen angenommen. Im Nachhinein muss ich sagen das mir das nicht gut getan hat. Man wird nur noch abhängiger. Nicht gut sowas.
Wir müssen bereit sein, uns von dem Leben zu lösen, das wir geplant haben, damit wir das Leben finden, das auf uns wartet.......

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Arakakadu
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Beitrag Sa., 04.04.2020, 20:23

Ja. Das kann ich mir vorstellen! Naja und wegen den Umarmungen.... Ist ja nicht deine Schuld! Ok 80h in 4 Jahren sind sehr wenig!


Fighter1993
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Beitrag Sa., 04.04.2020, 21:08

Übertragung gabs in den letzten 2 1/2 Jahren durchaus in meiner Therapie. Ziemlich schnell rutschte sie in eine Mutterrolle für mich, sie war die Frau, die ich als Kind gewollt hätte als Mutter. Ich hab dem Ganzen aber glaube tatsächlich noch eins aufgsetzt, da diese Mutterübertragung meinerseits noch in sexuelle Übertragungen abgerutscht sind. Ich weiß nicht, was zuerst da war - Mutter oder Sexualpartner. Sah bei mir dann so aus, dass ich mir auf sexueller Ebene eine lesbische Affäre gewünscht hätte und zum Teil ganz konkrete Gedanken und Bilder im Kopf hatte. Auf der Mutterübertragungsebene sah ich da allerdings irgendwann das Bedürfnis eines Babys, genährt zu werden an der Brust der Mutter.
Ich habs angesprochen, ausgesprochen. Wir haben drüber gesprochen. Sie hats sehr gelassen aufgenommen, hat darüber gesprochen als wäre es das normalste der Welt. Und ich, ich bin im Boden versunken, wollte gehen, wollte nie wieder kommen und sie nie wieder sehen. Bin dann aber doch immer wieder zu ihr, wir sprachen nur noch darüber wenn ich es wollte - also so gut wie nie. Und es war ok, es durfte von ihrer Seite aus alles an Gefühlen da sein, ich sträubte mich dagegen. Ich kam damit nicht gut klar, aber es war aushaltbar. Und irgendwann wurde es besser, es stand alles nicht mehr im Vordergrund, es hat mich nicht mehr belastet und es hat auch unsre Beziehung nicht belastet. Es war da. Und es ging wieder. Wie lange das dauerte weiß ich nicht, es war schon ne Weile, aber auch immer mal wieder abflachend und so. Vermutlich ists auch nicht ganz weg, zumindest die Mutterübertragung. Aber es ist an einem Punkt, an dem es gut funktioniert und wir eine gute Arbeitsbeziehung haben können.
Ich bin mittlerweile nicht mehr so regelmäßig bei ihr, weil ich sie und die Therapie gerade nicht brauche und die Termine bei ihr mein "Luxus" sind. Wir nutzen sie schon noch für Arbeit aber eben nicht so intensiv wie die letzten 2 Jahre. Ich bin glücklicherweise in der Zeit bei ihr nie in eine Abhängigkeit gerutscht und konnte auch immer sehr entspannt in längere Pausen gehen. Also alles in allem war das was ich mit den Übertragungen durchgemacht habe total positiv für die Beziehung, die jetzt sehr losgelöst und locker ist, vertrauenvoll und hilfreich. Wir haben dadurch eine gute Basis bekommen und ich konnte für mich vieles mitnehmen und hoffentlich verankern.

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Beitrag Sa., 04.04.2020, 23:47

Wow, ich hab mich gerade über die vielen Beiträge von euch gefreut (bin nur einmal in der Woche am PC).
Vielen Dank; ich werde jetzt auf Einiges genauer eingehen. Entschuldigt, wenn ich nicht auf jedes Mitglied eingehe.
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Beitrag Sa., 04.04.2020, 23:51

Candykills hat geschrieben: So., 29.03.2020, 10:44
Herausgefunden habe ich für mich, dass ich mich wohl immer abgelehnt gefühlt habe (Negativübertragung) und auf der anderen Seite eben viele kindliche Gefühle in mir schlummerten und dann natürlich auch bei meinen kleinen Anteilen. Seither bin ich in keine Übertragunsliebe mehr geschlittert. Davor war das Programm bei uns.
Interessant, dass deine Gefühle mit kindlichen Bedürfnissen zu tun haben. Genauso ist es bei mir. Meine Idealisierung hat meiner Meinung nach mit einigen kindlichen und jugendlichen Bedürfnissen, die teilweise nicht erfüllt wurden, zu tun.
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Beitrag Sa., 04.04.2020, 23:54

Hasenmaus123 hat geschrieben: So., 29.03.2020, 12:54 Ich brauche sie einfach wie ein kleines Kind seine Mutter braucht.

Alleine schon durch das Schreiben hier, bin ich ihr schon wieder näher.
In deinen Worten finde ich mich total wieder. Ich empfinde zwar schon auch eine erotische Hingezogenheit zu ihr, aber worum es vorwiegend geht, ist, dass ich in ihr eine Mutterfigur sehe.
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Beitrag Sa., 04.04.2020, 23:57

Marlena hat geschrieben: So., 29.03.2020, 13:42 Also mir würde gesagt dass das sogar förderlich ist. Ich habe diese übertragungsliebe auch schon eine Zeit und anfangs nie darüber geredet aber es war eh offensichtlich. Scheinbar ist das aber normal und sogar samt der Abhängigkeit sehr förderlich für den Verlauf wurde mir versichert
Und was konkret daran ist förderlich?
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Beitrag So., 05.04.2020, 00:03

Elena_98 hat geschrieben: Fr., 03.04.2020, 21:16
Aber statt weiter in der Fantasie mir vorzustellen, das ich Trost bei der Therapeutin suche, versuche ich mir zu überlegen, wie ich mir selbst größtenteils bzw außerhalb der Therapie im wahren Leben diesen Trost geben kann.
Hier sagst du etwas ganz Entscheidendes.
Bei mir ist es so, dass ich mich v.A. nach Sicherheit, Geborgenheit und Halt sehne, und in den letzten Jahren gelingt es mir immer besser, mir das selbst zu geben.
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Beitrag So., 05.04.2020, 00:13

Jetzt möchte ich etwas genauer über meine momentane Situation berichten. Die Therapeutin, für die ich momentan diese Gefühle empfinde, ist schon lange nicht mehr meine Therapeutin, aber seit etwa 2 Monaten sind diese Gefühle wieder in den Vordergrund getreten, als ich mich mit meinen Zeiten der Alkoholtherapie auseinandergesetzt habe (bin seit mehr als 10 Jahren trocken). Zufällig sah ich sie kurz darauf auch noch in einer TV Reportage, und dann entstand mein Wunsch, ihr zu schreiben, wie es mir jetzt geht. Als ich (mehrmals) in der Suchtklinik war, hat sie mehrmals gesagt, dass sie sich freut, wenn sie auch noch später von ihren Patientinnen liest, wie es ihnen jetzt geht. Ich hab die Nachricht über mehrere Wochen hinweg gut überlegt und oft umgeschrieben, und sie ihr vor 1 Woche geschickt. Nun hab ich vorhin in mein Postfach geschaut, und noch keine Antwort erhalten. Das verunsichert mich ein bisschen, denn sie antwortet sonst immer recht rasch. Vielleicht liegt es daran, dass sie sich nicht gleich an mich erinnern konnte und erst in ihren Aufzeichnungen von früher über mich nachlesen möchte, bevor sie mir schreibt. Vielleicht liegt es auch an der Coronakrise. Ich weiß es nicht. Jedenfalls beunruhigt es mich total.
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Candykills
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Beitrag So., 05.04.2020, 08:51

Reflektierte hat geschrieben: Sa., 04.04.2020, 23:51 Interessant, dass deine Gefühle mit kindlichen Bedürfnissen zu tun haben. Genauso ist es bei mir. Meine Idealisierung hat meiner Meinung nach mit einigen kindlichen und jugendlichen Bedürfnissen, die teilweise nicht erfüllt wurden, zu tun.
Da kann auch der/die Therapeut/in helfen. Meine hat uns schon eine Weile ein Stück weit nachbeeltert. Natürlich alles im Rahmen, so dass es noch professionell blieb. Uns hat das unglaublich geholfen. Das ließ zwar dann auch irgendwann nach, aber auch die Abhängigkeit ließ irgendwann nach und wir brauchten das irgendwann dann auch nicht mehr so.

Das Tolle daran ist, dass ich seit dem in keine Mutterübertragung bei irgendwem "fremden" gerutscht bin. Das Problem wirkt wie gelöst.
Aber die Therapeutin muss halt auch ein bisschen mitmachen und es nicht nur "hinnehmen, dass es so ist". Und das geht auch, ohne den Rahmen zu sprengen.
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)

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Arakakadu
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Beitrag So., 05.04.2020, 09:04

Reflektierte hat geschrieben: Sa., 04.04.2020, 23:57
Marlena hat geschrieben: So., 29.03.2020, 13:42 Also mir würde gesagt dass das sogar förderlich ist. Ich habe diese übertragungsliebe auch schon eine Zeit und anfangs nie darüber geredet aber es war eh offensichtlich. Scheinbar ist das aber normal und sogar samt der Abhängigkeit sehr förderlich für den Verlauf wurde mir versichert
Und was konkret daran ist förderlich?
Das nennt man nachbeelterung und funktioniert tatsächlich wenn es in einem gewissen Rahmen bleibt! Auch kommt man ganz tief an themen ran, die man vl sonst nicht so gut ansprechen kann! In der psychoanalyse wollen die Therapeuten sogar dass man "abhängig" wird. Es gehört dazu! Manche sagen sogar:keine gute Therapie ohne Abhängigkeit. Es eröffnet neue Wege und ist ein Zeichen von einem großen Fortschritt :) aber suuuper Zach und anstrengend

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Beitrag So., 12.04.2020, 00:00

Marlena hat geschrieben: So., 05.04.2020, 09:04
Reflektierte hat geschrieben: Sa., 04.04.2020, 23:57

Und was konkret daran ist förderlich?
Das nennt man nachbeelterung und funktioniert tatsächlich wenn es in einem gewissen Rahmen bleibt! Auch kommt man ganz tief an themen ran, die man vl sonst nicht so gut ansprechen kann! In der psychoanalyse wollen die Therapeuten sogar dass man "abhängig" wird. Es gehört dazu! Manche sagen sogar:keine gute Therapie ohne Abhängigkeit. Es eröffnet neue Wege und ist ein Zeichen von einem großen Fortschritt :) aber suuuper Zach und anstrengend
Das hab` ich jetzt leider nur teilweise verstanden.
Was ich nicht versteh`, ist, was an einer Abhängigkeit gut sein soll - denn ich war in all meinen bisherigen Beziehungen mit Frauen auf verschiedenster Weise von ihnen abhängig, was ich nie mehr wiederholen möchte; ich war alkoholabhängig. Umso abhängiger ich mich vom "Außen" (ob andere Menschen, Alkohol, Süßigkeiten, Fernsehen,....) mache, umso stärker sind meine Angstzustände.
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chrysokoll
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Beitrag So., 12.04.2020, 11:51

Abhängigkeit ist ein sehr großes und negativ besetztes Wort
Aber die Beziehung zu einem Therapeuten kann sehr wichtig werden und das wird von denen je nach Ausrichtung auch gefördert - einfach um eine heilsame Erfahrung zu machen, um daran zu wachsen, sich orientieren zu können.
Und ja, das ist schwer, so wie Therapie schwer ist wenn man richtig an sich arbeitet. Das ist nicht nur leichtes Plätschern, das kann richtig Angst machen, richtig weh tun. Das muss man auch wollen und aushalten können.
Aber es kann verändern und dann in die richtige Richtung gehen und ist eben nicht vergleichbar mit der Abhängigkeit im "normalen" Leben

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Beitrag So., 19.04.2020, 00:46

chrysokoll hat geschrieben: So., 12.04.2020, 11:51 Abhängigkeit ist ein sehr großes und negativ besetztes Wort
Aber die Beziehung zu einem Therapeuten kann sehr wichtig werden und das wird von denen je nach Ausrichtung auch gefördert - einfach um eine heilsame Erfahrung zu machen, um daran zu wachsen, sich orientieren zu können.
Und ja, das ist schwer, so wie Therapie schwer ist wenn man richtig an sich arbeitet. Das ist nicht nur leichtes Plätschern, das kann richtig Angst machen, richtig weh tun. Das muss man auch wollen und aushalten können.
Aber es kann verändern und dann in die richtige Richtung gehen und ist eben nicht vergleichbar mit der Abhängigkeit im "normalen" Leben
Ich hab` leider noch immer nicht herausgefunden, wie ich hier im Forum einzelne Sätze zitiere, daher mache ich es so.

Ja, das was du in den ersten Zeilen beschreibst, kann ich voll und ganz nachvollziehen. Meine jetzige Therapeutin nennt das u. A. "nachnähren" (was ich ja teilweise auch selbst tun kann, indem ich mir selbst Sicherheit, Geborgenheit und Halt gebe). Für mich hat das aber nichts mit Abhängigkeit zu tun.

Dass Psychotherapie harte Arbeit ist, merke ich in den letzten Jahren, und meistere das relativ gut, worauf ich sehr stolz bin, und bleibe weiter dran.

Zu meiner Idealisierung meiner früheren Therapeutin, von der ich hier im Thema schrieb: Momentan empfinde ich komischerweise fast gar nichts für sie, was sich sehr erholsam anfühlt, weil dadurch die Unruhe so gut wie weg ist.
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Beitrag So., 26.04.2020, 01:03

So, liebe Leute, eine Woche ist vergangen, und schon ist alles wieder ganz anders.

Meine ehemalige Therapeutin hat auf meine Nachricht geantwortet, und ich bin ziemlich aufgewühlt und durcheinander. Das Positive ist, dass
*) sie sich an mich erinnern kann,
*) sie mich gelobt hat, und
*) ich spüre, dass sie sich wirklich darüber freut, dass es mir deutlich besser geht.
Das Negative ist, dass
*) sie auf nichts näher eingegangen ist, was ich vorher gehofft hatte, und
*) sich ihre Antwort so endgültig liest, mit keiner Möglichkeit auf eine weitere Korrespondenz (wann auch immer).

Dass meine Gefühle für sie (die Verliebtheit, mein` ich) wieder teilweise recht stark sind, und einer der Gründe für mein Schreiben an sie waren, hab` ich nicht erwähnt, und bin jetzt fast froh darüber, denn irgendwie komm` ich mir lächerlich vor. Dass ich seit 2 Monaten an einer fiktiven Geschichte schreibe, in der mein Alter Ego in einer Suchtklinik ein Verhältnis mit ihrer behandelnden Therapeutin beginnt, kommt mir momentan so lächerlich vor, wo ich durch das Lesen ihrer Antwort so deutlich die Grenzen zwischen uns spüre. Ich hab` schon seit Wochen nicht mehr geweint, aber jetzt musste ich gerade eine halbe Stunde weinen.

Wie passend, dass ich vorhin im Fernsehen den Film "American Beauty" gesehen hab`, denn so ähnlich wie einige Hauptfiguren zum Schluss fühl` ich mich gerade: so, als ob die Welt unterginge.
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