stern hat geschrieben: Fr., 05.09.2025, 15:40
Ach, na ja, der Beitrag folgt dem Prinzip, dass man am besten einen ganzen Berufsstand verunglimpft, wenn ein Kollege eine Schreibtischlampe mitgehen lässt - garniert mit einem Hauch Neiddebatte ("auch eine Studienrätin kann mit 2.500,- EUR brutto leben") und der pt-forentypischer polit- bzw. staatsverdrossenheit.
Verunglimpfung ist wirklich super einfach und zeigt nicht die Verantwortung, mit der sich ein demokratischer Staat auf Dauer tragen kann: Bestehende Wirtschaft mit tariflichen Gefügen in die Taschen einiger Weniger trägt auf Dauer nicht zum Bruttosozialprodukt bei.
Von Besoldungen und tariflichen Bezügen mit entsprechenden Steigerungen profitiert nur eine Minderheit im Vergleich zu anderen Angestellten und Arbeitern, die nur nach Mindestlohn bezahlt werden. Zunmindest der öffentliche Dienst ist da besser finanziert - und das kann man auch im Vergleich der Arbeitsgeber in der freien Wirtschaft zu Tarifen im öffentlichen Dienst auf kommunaler Ebene, etc. gegenrechnen.
Mit Neid hat das nichts zu tun sondern mit der Überheblichkeit derer die schlafen und profitieren (Tarifsteigerungen, die sich auch in den Besoldungen darstellen - und dann auch weiter machen).
Im aktuellen Fall macht das einen Prozentsatz aus. In der Skalierung auf eine (noch) nicht sichtbare Quote ergibt sich einiges.
Bundes-, Landes- und Kommunaltarife müssen reformiert werden, damit behördliche Stärke, aber auch anpassbare Bezüge gewährleistet werden.
Es geht in erster Linie gar nicht um Bezüge die derartige Beschäftige beziehen dürfen, sondern um die allgemeine staatliche Wirtschaftlichkeit und schussendlich auch um die Finanzierbarkeit des Gesundheitssystems und des Sozialsystems. Also ergeben Besoldungen/tarifliche Bezüge in der bestehenden Skalierung auf Dauer keinen Sinn für eine Minderheit, die für Steuern bucklen muss, während "oberhalb" die öffentlichen Bezüge steigen.
"Sozialstaat" ist im blinden Empfinden ein großartiger Begriff - jedoch existiert erstaunlicher Weise kein Sozialstaat, weil nicht jeder gleich abgesichert ist: Gleiches Einkommen, gleiche Absicherung für jeden: Das ist ausdrücklich nicht gewollt.
Was mit einer Anpassung der Gelder folgt sind weniger kriminelle Strukturen, weniger Armut und ein stärkeres Gesundheitssystem, weil sich der soziale Staat umfassend kümmert - weil er dann erst sozial ist. Staatliche Gelder können durch Wirtschaft entsprechend generiert werden, um den Ärmsten der Betroffenen stärker zu helfen.
Mit ca. 2.500,- EUR bis 3.000,- EUR kann jeder (über)leben und muss sich selbst dann nicht überschulden. Dementsprechend darf ein Staat seine Tarifgefüge reformieren, indem z.B. Obergrenzen gekappt werden und tarifliche Steigerungen langsamer erfolgen. In der Reformierung ist das zu verkraften, wenn sich ein Staat ernsthaft um soziale Absicherung bemüht. Zugleich stünden mit der Reformierung auch Aufstockungen zu staatlichen und wirtschaftlichenm Investitionen im Raum.
Langfristig betrifft es die Skalierung tariflicher Bezüge und amtlicher Besoldungen, wobei die amtlichen Besoldungen selbstverständlich den öffentlichen Tarifen angelehent sind - weit seltenener, als in der freien Wirtschaft. Von den entscheidungsträgen Entscheidungsträgern verpennt? Ja und zwar mit Nachhall!
Also machen wir uns nichts vor, dass es so funktioniert und zum Beispiel die einfache Putzfrau von derartiger Abfederung zur träumen kann, wo tariflich und soldungsgebebundene Beschäftigte nur ein müdes Schmunzeln übrig haben. Klar: Das interessiert keinen - warum auch, wenn es einem selbst finanziell super geht?
Ist das jetzt immer noch Neid, oder der Spiegel zum Egoismus?