Haben wir die wirklichen Probleme im Blick?

[Nico]

Ob in Ordnung oder nicht, die eigentliche Frage ist doch warum das so ist?
Irgendeine Idee?

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[Chad]

Ich denke an: (i) die langfristige Bezuschussung der Renten (ii) Anhebung des Rentenniveaus für Geringverdiener (iii) massive Investitionen in Schule und Bildung, kleinere Klassen, intensivere Betreuung von Nicht-Muttersprachlern, wir können uns demographisch nicht mehr leisten 1/3 scheitern zu lassen (iv) sozialer Wohnungsbau: In Berlin haben 1,3 Mio Menschen Anspruch auf eine Sozialwohnung, es gibt ca. 350.000 Wohnungen in kommunaler Hand.

Klar, und das alles finanzieren wir mit "tax the rich" und indem wir es Unternehmen so unangenehm wie möglich in Deutschland machen.
Fast alle deutschen Großkonzerne bauen aktuell massiv Stellen ab, bis 2030 werden schätzungsweise 30% aller Stellen technisch ersetzbar sein. Das allerletzte, was wir brauchen, ist dass die halbe Welt hier Abitur macht und studiert, wenn es am Ende für die eigene Bevölkerung nicht mal mehr Beschäftigungsmöglichkeiten geben wird

[ziegenkind]

Wegen ungleicher Verteilung sozialer Lasten. Länder in denen Renten prozentual höher sind, besteuern entweder Kapitalerträhe höher und/oder lassen auch Beamte Rentenbeiträge zahlen. Ich finde beides gute Ansätze.

[chrysokoll]

Ich glaube ja nicht daran dass wirklich 30 Prozent der Stellen technisch ersetzbar sind. Sicherlich viele, aber keineswegs die, die mit wirklicher Dienstleistung, Handwerk, Medizin, Tourismus, Freizeit etc. zu tun haben.

Allerdings ist es dringends nötig dass Stellen ersetzt werden, wir haben schon jetzt massiven Fachkräftemangel und wenn erst Mal alle Boomer in Rente sind dann schaut es düster aus. Die arbeiten nämlich anders als gefordert nicht alle bis 70 und leisten dann noch ein Sozialjahr

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[ziegenkind]

In vielen Unternehmen sind die Krisen selbst verschuldet. VW hat durch die Betrügereien im Dieselskandal 28 Milliareden an Stradzahlungen verloren. Der Marktanteil an Dieselautos sank in Europa von 50% 2015 auf 18% in 2023. In den USA lag der Rückgang bei 24%.

Und da rede ich noch nicht davon, dass sie die Wende zum E-Auto verpennt haben. In China liegt der Anteil von E-Autos bei etwa 40%. In D sind es 3,3%.

[Nico]

Dein Beispiel von der Verkäuferin gilt übrigens auch ebenso für Spitzenverdiener denen du ja gerne noch was wegnehmen würdest.
Ich gehe nächstes Jahr in Pension, zahle seit meinem 15 Lebensjahr regelmäßig und in den letzten 25 Jahren den Höchstsatz ein.
Und was ich in der Pension bekomme ist ein Taschengeld

[chrysokoll]

Und da rede ich noch nicht davon, dass sie die Wende zum E-Auto verpennt haben. In China liegt der Anteil von E-Autos bei etwa 40%. In D sind es 3,3%.

China ruft ja auch bei E-Autos ganz andere Modelle, Preise und zudem Lademöglichkeiten auf.
Auf der gerae abgelaufenen IAA präsentierten deutsche Autobauer grinsend und immer noch selbstgefällig ausschliesslich noch größere, teurere E-Autos. Ja klar, kleiner lohnt sich nicht, die sind nicht die Wohlfahrt.
Nur läuft so halt die Wende hin zur E-Mobilität nicht bei uns.

[ziegenkind]

Meine Rente wird okay sein - und das obwohl ich unfreiwillig in den „Nutzen“ der Kappungsgrenze kam. Was ist bei Dir schief gelaufen, Nico. Oder lachst Du, worüber andere vor Freude weinen würden. In Ö ist die Rente prozentual eh höher.

Chrysokoll: Ich war jüngst in Usbekistan. Da siehst Du gefühlt auf den Straßen 50% E-Autos aus China, die man gebraucht z.T. für 2000 $ bekommt

[Nico]

Ja, ist eher das Zweite.
Aber ich muß zum Glück nicht ausschließlich von der Rente leben, also keine Panik.

Aber im Verhältnis zum Betrag der eingezahlt wurde und zum langjährigen Einkommen nach dem sich der Lebensstandard ausrichtet, ist es das Gleiche wie bei der Verkäuferin.

[ziegenkind]

In Deutschland gibt es 1,75 Millionen Beamte. Die bekommen maximal, bei 40 Dienstjahren, 71% Ihres letzten Gehalts an Pensionen - ohne je in eine Rentenkasse eingezahlt zu haben. Früher lag der Satz bei 75%. Der ist erst in den 2000ern "drastisch" gesenkt worden - um ganze 4%. Bei der gesetzlichen Rente war die Senkung radikaler: sie wurde von 70% auf 48-50% gesenkt, also um 22% und damit mehr als 5 Mal so viel wie die Beamtenpensionen, durch Reformen von 1992, 2001, 2004/05 - bei 45 Jahren Beitragszeit.

Das mit den Beamtenpensionen ist in GG Art 33 so verankert.

In vielen Ländern ist das anders - in Österreich, in Skandinavien, in Frankreich, in Italien. EInige haben das erst in den letzten Jahren reformiert.

2023 hat den Staat der Verzicht auf entsprechende Reformen 63,4 Milliarden gekostet. Im Vergleich dazu: 2024 gab der Staat 6,7 Milliarden für Geflüchtete aus. Wo ist das größere Einsparpotential, um mehr Geld in Schulen und Infrastrujtur investieren zu können?

Warum ist das so?

Ändern lässt sich das nur durch eine Grundgesetzänderung. Für eine solche Änderung sind SPD, AFD, BSW, die Linke und die Grünen. Gegen eine Änderung sind Union und FDP. Merz tritt dafür ein, dass Menschen zusätzliche Altersversorgung über den Kapitalmarkt betreiben.

Schöne Scheiße.

[caduta]

@ziegenkind was mir gerade ziemlich aufstößt ist, dass du die AFD mal ebenso mit den anderen Parteien in einem Atemzug nennst und ich frage mich langsam, ob das überhaupt das Ziel von diesem Thread ist, die AFD hoffähig zu machen durch solche Aussagen.

Ob die AFD tatsächlich irgendwas zu dem Thema sagt, weiß ich nicht. Aber in dem ganzen anderen Müll, den sie verzapft interessiert es mich auch nicht. Ich finde die Partei gefährlich und solche relativierenden Aussagen sogar extrem gefährlich, weil sie so harmlos daher kommen. Nach dem Motto: ach ja, die AFD ist ja doch nur eine ganz normale Partei...

[ziegenkind]

Caduta, ich glaube, wir brauchen Reformen, um die drohende Machtpbernahme der faschistischen AFD zu verhindern. Mir machen die Wahlergebnisse wirklich Angst. Außerdem bin ich mir sicher, dass die AFD letztlich Kapitalinteressen dient. Dass sie in diesem einzigen Punkt neben all der Hetze gegen sozial Schwache umd Migrant*innen eine in meinem Augen vernünftige Position vertritt, hat mich selber überrascht, macht aber all den anderen rassistischen und sozialdarwinistischen Müll, den sie in 99,9 % verzapft, nicht ungeschehen.

Mein Motiv: ich recherchiere gerade für mich selber, wo der Hase im Pfeffer liegt und reib mir hier und da ungläubig die Augen.

Mein Ziel: wo ich geh und steh, eine Umkehr von Diskursen anzustoßen, auf das wir uns nicht von Faschist*innen die Agenda vorgeben lassen und wirklich glauben, die paar Muslime sind unser Unglück und rufen morgen die Scharia aus.

[Chad]

Mein Ziel: wo ich geh und steh, eine Umkehr von Diskursen anzustoßen, auf das wir uns nicht von Faschist*innen die Agenda vorgeben lassen und wirklich glauben, die paar Muslime sind unser Unglück und rufen morgen die Scharia aus.

Die Antworten der befragten muslimischen Schüler sind dabei teils besorgniserregend. So unterstrichen rund zwei Drittel – genau 67,8 Prozent – der teilnehmenden Muslime den Satz: „Die Regeln des Korans sind mir wichtiger als die Gesetze in Deutschland“.

Knapp die Hälfte (45,8 Prozent) glaubt, dass ein islamischer Gottesstaat die beste Staatsform sei.

https://www.bild.de/regional/niedersach ... 17ce779536

[Entknoten]

Bei der Kranken- und Rentenversicherung gibt es eine Beitragsbemessungsgrenze. Was bedeutet das? Auf Jahresinkommen über 66.600 Euro wird keine Kranken-, auf Jahreseinkommen über 88.200 EUro wird keine Rentenversicherung gezahlt. Das betrifft ca. 2,5 Millionen Menschen. Nach zugegeben sehr wackeligen Schätzungen - warum haben wir dafür eigentlich keine genauen Zahlen? - entgeht den Kassen damit eine Summe von 61,5 Milliarden Euro.

Beitragsbemessungsgrenzen haben den einfachen Grund, dass es auch Ausgaben deutlich senkt. Was eingezahlt wird, wird prozentual ausgezahlt. Da wären nämlich ganz schnell 1,5 Jahre Krankengeld enorme Summen, ebenso die Rente.

Die finanziellen Belastungen der Krankenversicherungen und Pflegeversicherungen liegen an der Höhe der Ausgaben, nicht der Einnahmen.

[Sehn-Sucht]

Die Antworten der befragten muslimischen Schüler sind dabei teils besorgniserregend. So unterstrichen rund zwei Drittel – genau 67,8 Prozent – der teilnehmenden Muslime den Satz: „Die Regeln des Korans sind mir wichtiger als die Gesetze in Deutschland“.

Knapp die Hälfte (45,8 Prozent) glaubt, dass ein islamischer Gottesstaat die beste Staatsform sei.

https://www.bild.de/regional/niedersach ... 17ce779536

Zitat aus dem Bild-Artikel:
"Die Zahl von 300 Schülern aus einem Bundesland ist dabei nicht bundesweit repräsentativ"

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