Erfahrungen istdp, Davanloo, is-tdp

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
Benutzeravatar

Philosophia
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
anderes/other, 39
Beiträge: 4678

Beitrag Do., 06.02.2025, 12:24

Im Ernst??? Das ist ja furchtbar...
"Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen." - Albert Schweitzer

Werbung

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
diesoderdas
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 80
Beiträge: 3701

Beitrag Do., 06.02.2025, 12:52

Philosophia hat geschrieben: Do., 06.02.2025, 12:24 Im Ernst??? Das ist ja furchtbar...
Bei mir zumindest war es so.

Habe das schriftlich auf den Unterlagen so stehen.

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
diesoderdas
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 80
Beiträge: 3701

Beitrag Do., 06.02.2025, 13:54

Da der thread wieder hoch geholt wurde, kann ich die Gunst der Stunde auch nutzen, um mal wieder zu berichten, wie es mir inzwischen geht.

Auf mein Leben generell bezogen gibt es keine großen Änderungen. Ich empfinde es zumindest nicht so. Ja, es gab schon Bewegung in manchen Bereichen, aber nichts (für mich) bahnbrechendes.

Ich verstehe mich ganz gut mit meinem Psychiater (Dauertherapie ist immer noch nicht meins...), den ich nun auch schon eine ganze Weile kenne. Anfangs habe ich dort bei jedem Termin ausführlich über die alte Therapie geredet. Dieser Drang war ganz heftig. Glücklicherweise hat er das immer akzeptiert.
Wenn man beachtet, dass die Therapie schon Jahre her ist, finde ich es schon beachtlich, dass das Thema immer noch nicht 100% durch ist. Oder nehmen wir besser 90 %, 100 werden es wohl nie werden. Ich denke, ich werde beispielsweise nie vor einem Therapeuten sitzen und NICHT zeitweise in der alten Therapie landen.

Letztens beim Psychiater habe ich auch kurz davon geredet. Es war mir aber keine 60 Sekunden mehr wert und dann habe ich drängendere Themen angesprochen.
Und so ist es auch ansonsten. Vor Jahren wollte ich ja am liebsten alles raus in die Weltgeschichte schreien, so dass es nicht mehr nur bei mir ist, sondern es andere sehen. In meiner Fantasie haben die anderen (z.B. andere Fachleute) dann geurteilt.

Das ist mir inzwischen kaum mehr wichtig. Vielleicht habe ich inzwischen genug "Urteil" von außen bekommen. Welches mir half insgesamt wieder friedlicher zu werden, was dieses Thema angeht. Da ist nicht mehr diese riesige Wut. Wenn ich mir vorstelle, ich würde ihn jetzt sehen und er würde so reden, wie ich es von ihm gewohnt war, dann ginge es wohl so in Richtung: "Jaja, rede eben, tob dich aus, teile aus. Ich reagiere zwar noch darauf, aber ich werde es nicht mehr annehmen. "
( ich merke, dass ich dabei ins du verfalle???)

Das Gefühl, das ich jahrelang hatte, dass da noch etwas offen ist, ist einfach nicht mehr so drängend. Alles erscheint mir für mich klarer.

Zugegeben, es gab auch ein paar äußere Vorkommnisse, die mir das erleichtert haben. Es tat wohl irgendwie so eine Art größeren Klick.

Benutzeravatar

Philosophia
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
anderes/other, 39
Beiträge: 4678

Beitrag Do., 06.02.2025, 16:41

diesoderdas hat geschrieben: Do., 06.02.2025, 12:52 Bei mir zumindest war es so.
Das ist doch bestimmt eigentlich so nicht erlaubt...
"Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen." - Albert Schweitzer

Werbung

Benutzeravatar

chrysokoll
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 45
Beiträge: 4472

Beitrag Do., 06.02.2025, 17:25

Philosophia hat geschrieben: Do., 06.02.2025, 16:41 Das ist doch bestimmt eigentlich so nicht erlaubt...
ich fürchte das gilt tatsächlich als Variante der TfP und ist damit - leider - möglich.
Es scheint zum Glück nicht sehr viele Therapeuten zu geben, die dem nachgehen. Es tut mir aber für jeden einzelnen Patienten leid, der das so erfahren musste, ohne zu wissen was da gemacht wird.

Benutzeravatar

Philosophia
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
anderes/other, 39
Beiträge: 4678

Beitrag Fr., 07.02.2025, 10:53

Ja... das ist ja heftig. Man müsste das irgendwie aufdecken. Ich habe von dieser Methode erst hier gelesen und dachte nur: OMG, was ist das...???
"Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen." - Albert Schweitzer

Benutzeravatar

mita
sporadischer Gast
sporadischer Gast
männlich/male, 31
Beiträge: 26

Beitrag Di., 11.02.2025, 14:18

diesoderdas hat geschrieben: Mi., 05.02.2025, 11:11
mita hat geschrieben: Mo., 03.02.2025, 14:28 Gibt es hier noch jemanden der den Quatsch nach Davanloo macht?
Zum Glück wohl weiterhin kaum verbreitet ;-)
Kann ich so nicht bestätigen. Ich bin leider wieder in die Fänge von jemanden geraten der diese Art der "Therapie" macht... Die Erfahrung war wieder die selbe. Wenn das nicht 1:1 nach Vorlage klappt sind die "Jünger Davanloos" aufgeschmissen und wissen nicht was sie machen soll. Dann ist der Patient daran schuld.

Ich kann hier leider aus bestimmten Gründen nicht viel mehr dazu schreiben. Ich würde mir jedoch wünschen, dass die Therapeuten, die diese Methode anwenden auch mal realisieren, dass derjenige vielleicht mehr Hilfe benötigt als es zunächst den Anschein macht. Hundert Mal zu fragen "was fühlen sie mir gegenüber" reicht halt nicht wenn derjenige gegenüber gar keinen Zugang zu seinen Gefühlen hat. Wenn man dann um Hilfe bittet und nur als Antwort bekommen "sie müssen es einfach zulassen", dann hört es bei mir auf.

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
diesoderdas
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 80
Beiträge: 3701

Beitrag Di., 11.02.2025, 14:38

mita hat geschrieben: Di., 11.02.2025, 14:18
diesoderdas hat geschrieben: Mi., 05.02.2025, 11:11

Zum Glück wohl weiterhin kaum verbreitet ;-)
Kann ich so nicht bestätigen. Ich bin leider wieder in die Fänge von jemanden geraten der diese Art der "Therapie" macht...
Wie passierte das denn? Wusstest du vorher nicht, welche Art der Therapie benutzt wird?

Benutzeravatar

chrysokoll
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 45
Beiträge: 4472

Beitrag Di., 11.02.2025, 14:54

Nicht nur deshalb rate ich jedem Patienten, schon in der ersten Stunde genau nachzufragen: Welche Ausbildung und Qualifikation hat der Therapeut, welche Zusatzqualifikationen, nach welchen Methoden arbeitet er.
Und auch klar zu sagen was man selber wichtig findet, im Zweifel lieber dreimal nachfragen!

Und ja, es ist schwer einen Therapieplatz zu finden. Aber ein schlechter Therapeut und eine schlechte Methode helfen gar nicht. Im Gegenteil, das schadet und vergeudet wertvolle Therapiestunden.
Am Ende muss man sich von der vorherigen Therapie auch noch erholen und die berabeiten, statt sich um die eigenen Themen zu kümmen.

Benutzeravatar

mita
sporadischer Gast
sporadischer Gast
männlich/male, 31
Beiträge: 26

Beitrag Di., 11.02.2025, 15:28

Wie gesagt, ich will hier nicht zu sehr ins Detail gehen, da ich aus verschiedenen Gründen Angst bekommen habe, dass hier mitgelesen wird. Ich hatte eine neue Therapie angefangen. Wieder Gruppe, diesmal aber wesentlich kleiner (4-5 Leute). Es hat mir sehr geholfen. Was ich in der Zeit für neue Sachen, ganz alleine und von mir aus, gemacht habe, hätte ich bis dahin nie für möglich gehalten.

Als es um die Verlängerung ging, hieß es aber auf einmal es könne nichts mehr für mich getan werden. Man könne mich aber "vermitteln". So landete ich wieder bei jemanden mit Davanloo. Es gab für mich in dem Moment nur komplett aufhören und alles hinwerfen oder es zumindest zu versuchen. Das Resultat war wieder das gleiche. Wie damals, als ich die ersten Erfahrungen mit ISTDP gemacht habe.

Benutzeravatar

Inner_hero
sporadischer Gast
sporadischer Gast
weiblich/female, 40
Beiträge: 25

Beitrag Do., 03.04.2025, 11:58

Hallo, bei/mit mir wurde das kürzlich gemacht. Ich habe nun hierzu mehr gelesen und bin erleichtert und entsetzt. Denn im Anschluss an diese Stunde entstanden bei mir tatsächlich sehr intensive Gefühle von abwechselnder Zu- und Abneigung ggü meinem Behandler, die ich nicht wirklich einordnen konnte, ein Gefühl starker emotionaler Abhängigkeit und Verwirrung über eben diese.
Konkret fragte mich der Therapeut, ob ich eine Methode kennenlernen möchte, nach der er zusätzlich arbeitet und die dazu da sei, schneller an den Kern der Probleme zu kommen. Er werde mir nun eine Stunde lang immer wieder dieselbe Frage stellen, nämlich: "Wie fühlen Sie mir gegenüber?"
Ich fand diese Ankündigung recht harmlos und ließ mich aus Neugier darauf ein. Zu dem Zeitpunkt kannte ich ihn noch nicht lange.
Während der Stunde, in der mir diese Frage gestellt wurde, passierte erstmal gar nicht viel. Ich fühlte auch erstmal nicht viel "ihm gegenüber" und gab dann dementsprechend an, ich sei "leicht irritiert ", "etwas ängstlich, aber könnte es nicht einordnen" etc. Daraufhin schaute er mich nur aufmerksam an und wiederholte seine Frage. Ich drehte es irgendwann auch um und fragte ihn dasselbe, worauf er auch antwortete. Und dann wieder dieselbe Frage stellte. Die Intensität der Szene steigerte sich sukzessive und auch das Tempo nahm zu.
Und irgendwann, ganz am Ende, kam es zu einer Art "Drehung" und ich konnte mir selbst dabei zusehen, wie ich, hoch emotional, mehr liegend als sitzend in der Ecke meines Sessels "festhing" und von starken Gefühlen mehr oder weniger überrollt wurde. Diese benannte der Therapeut dann korrekt (ich lasse es hier aus Gründen der Privatheit dabei bewenden) und es folgte ein kurzes Gespräch zur Reflexion, dann die Verabschiedung.
Ich habe mich in den letzten Monaten öfter gefragt, wieso ich in dieser Therapie und gegenüber diesem Behandler so starke emotionale Schwankungen erlebe und habe nun eine Antwort gefunden, die mich einerseits sehr erleichtert (da ich nun weiß, ich bin nicht "gestörter" als gedacht und es wurde gezielt darauf hingearbeitet, in mir eine so starke Reaktion auszulösen), andererseits auch sehr beunruhigt, denn: WTF?!!! Dies war weder ausreichend vor- noch nachbesprochen, was massiv in meine Persönlichkeitsrechte als Patientin eingreift! Danke also für den Impuls und nein: Mit der Methode ist nicht zu spaßen, denn etwas daran wirkt.
Liebe Grüße

Benutzeravatar

chrysokoll
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 45
Beiträge: 4472

Beitrag Do., 03.04.2025, 12:32

puh, das klingt übel und das tut mir leid was du da erleben musstest.
Wie geht es dir denn jetzt?

Ich finde ein Therapeut, der sowas mal eben lässig mit "möchten Sie mal was ausprobieren" anbietet und startet und dann ohne weitere Aufklärung durchführt begeht einen klaren Kunstfehler.
Und ich könnte einen Therapeuten dann auch nicht mehr vertrauen. Erstens weil er mich da reinfallen lässt und sowas einfach mal durchführt und zweitens könnte ich keinem Therapeuten vertrauen, der echt diese Form von Therapie anbietet und ja offenbar gut findet. Das offenbar für mich ein Menschenbild, bei dem ich davonlaufen würde.

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
diesoderdas
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 80
Beiträge: 3701

Beitrag Do., 03.04.2025, 13:57

Inner_hero hat geschrieben: Do., 03.04.2025, 11:58 Hallo, bei/mit mir wurde das kürzlich gemacht. Ich habe nun hierzu mehr gelesen und bin erleichtert und entsetzt. Denn im Anschluss an diese Stunde entstanden bei mir tatsächlich sehr intensive Gefühle von abwechselnder Zu- und Abneigung ggü meinem Behandler, die ich nicht wirklich einordnen konnte, ein Gefühl starker emotionaler Abhängigkeit und Verwirrung über eben diese.
Inner_hero hat geschrieben: Do., 03.04.2025, 11:58 Ich habe mich in den letzten Monaten öfter gefragt, wieso ich in dieser Therapie und gegenüber diesem Behandler so starke emotionale Schwankungen erlebe und habe nun eine Antwort gefunden, die mich einerseits sehr erleichtert (da ich nun weiß, ich bin nicht "gestörter" als gedacht und es wurde gezielt darauf hingearbeitet, in mir eine so starke Reaktion auszulösen), andererseits auch sehr beunruhigt, denn: WTF?!!!
Danke für deine Schilderungen.
Eines habe ich nicht ganz verstanden. Bist du immer noch bei diesem Therapeut und hast du nur diese 1 Stunden istdp erlebt oder ab da dann dauerhaft?

Benutzeravatar

lisbeth
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 80
Beiträge: 4121

Beitrag Do., 03.04.2025, 16:00

Inner_hero hat geschrieben: Do., 03.04.2025, 11:58 Hallo, bei/mit mir wurde das kürzlich gemacht. Ich habe nun hierzu mehr gelesen und bin erleichtert und entsetzt. Denn im Anschluss an diese Stunde entstanden bei mir tatsächlich sehr intensive Gefühle von abwechselnder Zu- und Abneigung ggü meinem Behandler, die ich nicht wirklich einordnen konnte, ein Gefühl starker emotionaler Abhängigkeit und Verwirrung über eben diese.
Ist das derselbe, der so vergesslich war?
Tut mir leid, dass du das erleben musstest und ja, die fehlende Transparenz ist ein echtes Problem.
When hope is not pinned wriggling onto a shiny image or expectation, it sometimes floats forth and opens.
― Anne Lamott

Benutzeravatar

mita
sporadischer Gast
sporadischer Gast
männlich/male, 31
Beiträge: 26

Beitrag Do., 03.04.2025, 22:16

Inner_hero hat geschrieben: Do., 03.04.2025, 11:58 Mit der Methode ist nicht zu spaßen, denn etwas daran wirkt.
Hast du denn das Gefühl dass es POSITIV gewirkt hat? Und hat dein Therapeut dann auch mit anderen Sachen/Worten den Druck erhöht noch, oder hat er die ganze Zeit nur "wie fühlen sie mir gegenüber" abgeleiert?

Werbung

Antworten
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag