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So., 05.02.2012, 22:01
Hallo angelanny,
ich hab jetzt nicht den ganzen Thread gelesen (sorry, über 30 Seiten tue ich mir nicht an), nur die ersten 3 und einige der letzten Seiten. Weiß daher nicht, ob ich wesentliches verpaßt habe.
Wenn ich es richtig mitbekommen habe, hast Du kein Vertrauen dahinein, dass ein Mensch mal dauerhaft in Deinem Leben bleibt. Und daher ist jetzt auch die Trennung vom Therapeuten so schwierig, weil es ein neuerlicher Verlust wäre. Was ist mit Deinem direkten Umfeld, hast Du da keins, wo sich so ein Vertrauen, dass es mal länger hält, etablieren könnte?
Die anderen sagten ja schon, dass ein Therapeut dazu da ist, um jemanden zu therapieren, so dass man selbständig durchs Leben gehen kann, dass ein Therapeut aber nicht dazu da ist, als lebenslanger Begleiter da zu sein, als Ersatz fürs funktionierende persönliche soziale Umfeld. Das ist rein rational gesehen so. Nun kann man sich aber auch vorstellen, dass der Therapeut jetzt ja erstmal da ist (und ich fände es sinnvoll, wenn Du bei ihm weitermachst, aber nur wenn Du mit offenen Karten spielst und ich denke, wenn er mitkriegt, was ihm alles entgangen ist in der letzten Zeit, wird er Dich bestimmt auch versuchen, weiter zu therapieren; weiß halt nicht, wie es mit der Finanzierung bei Dir aussieht), und dann ist es sinnvoll, da keine weiteren Gefühle dran zu verschwenden, dass er irgendwann weg ist, sondern es ist wichtig, dafür zu sorgen, diese Zeit, die Du ihn noch hast, all das zu lernen, damit Du irgendwann wirklich ohne Therapeut durchs Leben gehen kannst. Dazu gehört der Aufbau eines sozialen Netzes und der Aufbau von Vertrauen dahinein. Das ist beides gut möglich. Geht aber nur, wenn Du Dir und dem Therapeuten gegenüber ehrlich bist.
Wenn die Therapie fortgeführt wird, finde ich es völlig legitim, den Gedanken an die Trennung vom Therapeuten emotional erstmal zu verdrängen, damit Du auch Deine Angst loswirst, die Dich in der Hinsicht blockiert, Hoffnung haben kannst. Aber rational sollte Dir gleichzeitig klar sein, dass Du an den hier schon diskutierten Problemen ARBEITEN MUSST. Der Therapeut wäre dann nur eine Hilfe, um Dir das Umfeld zu ermöglichen, das Du brauchst, um das zu lernen, was eigentlich wichtig ist. Das lernen und an Deinen Problemen arbeiten ist Deine Verantwortung Dir selsbt gegenüber. Und das kannst Du schaffen!
Ich hoffe, es ist einigermaßen verständlich geworden, was ich meinte.
Aber sprich ihn unbedingt an und bitte um einen früheren Termin und sage dann, wie es Dir momentan geht und welche Bedeutung er für Dich hat.
Viele Grüße