aber ich habe die Therapie nicht mit dem Vorsatz begonnen, Gefühle für meine Therapeutin zu entwickeln. Und wenn ich es mir aussuchen könnte, hätte ich die lieber nicht. Denn das ist ganz und gar nicht hilfreich. Und kriege voll die Krawatte, wenn jemand behauptet, ich würde da nur hin gehen, weil ich sie liebe
Naja, Kiana, unsere Frage an Dich, warum Du denn dahin gehst, magst du uns ja nur mit patzigen Antworten beantworten. Ich zumindest hacke nicht auf deiner Therapeutin rum, mein Ziel ist vielmehr, dass Du beginnst bei Dir selber zu bleiben. Wenn du
selber sagst, dass deine Gefühle für deine Therapeutin
nicht hilfreich sind, dann stellt sich logischerweise die Frage, warum du denn dann in einer nicht hilfreichen Therapie bleibst.
Ich denke, dass zum jetzigen Zeitpunkt weitere Versuche dir zu helfen nicht hilfreich sind. Solange du nicht bei dir selber bleibst, nicht reflektierst, nur im Therapeuten-Verteidigungsmodus verweilst, sich alles nur um deine Therapeutin dreht, der Leidensdruck noch nicht so groß ist, dass Du etwas verändern möchtest, ... bringt es nichts.
Wie andere schon schrieben, irgendwann kommt der Tag an dem Deine Therapie zu Ende ist und du deine Therapeutin nicht mehr wieder siehst. Noch mag sich die Liebe schön anfühlen, aber eine therapeutische Arbeitsbeziehung ist eine Beziehung mit zeitlicher Begrenzung. Möchtest du so lange warten, bis die Zeit dein Problem löst und du dann vor lauter zerbrochener Liebe zusammenbrichst?
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.