Therapie beenden - auf anderer Ebene fortsetzen

[münchnerkindl]

Man könnte auch mit der Anbahnung einer neuen Beziehung warten bis die schwer kranke Frau verstorben ist.

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[candle.]

aber stellt euch mal vor, was das mit ihm und mit uns machen würde, wenn sie daraufhin ihrem Leben ein Ende setzen würde.

Habe ich ja oben schon beschrieben. Ich bin so groß geworden mit einer ewig suizidalen Mutter und mußte den Weg gehen mich dahingehend abzugrenzen. Ich bin davon ausgegangen, dass ein Therapeut das können muß. Er kann ja seine Klienten nicht dauernd beobachten.

Dein Paket möchte ich nicht schleppen wollen. Jetzt mußt du noch einen Therapeuten therapieren.

Ich weiß nicht wie du es anstellen könntest, aber irgendwie muß langsam mal Klarheit in die Dreiecksgeschichte, wenn dir diese Beziehung was wert ist und ihm natürlich auch.

candle

[LuciaÉtoile]

Ohne Spaß, Candle. Das ist eine Nachricht von dir, die mir hilft. Das ist nämlich tatsächlich etwas, mit dem ich nicht ganz fertig werde. Er lässt sich blockieren und bekennt an dieser Stelle, wo er es sonst doch tut, keine Farbe. Steht nicht zu sich und somit nicht zu mir.
Und so kann es nicht ewig weitergehen. Da hadere ich auch mit mir selbst, ob ich nicht mehr fordern, erwarten sollte.
Aber andererseits verstehe ich seine Riesenangst davor, sie frühzeitig ins Grab zu bringen.
Es gab mal die Situation, da habe ich an zwei Tagen hintereinander aus Versehen in der Skype-Session mit ihr angerufen und danach war sie super misstrauisch, weil das am späteren Abend war und sonst niemand so spät bei ihm anruft. Daraufhin war sie wohl ne Woche lang emotional und körperlich down.

Naja, so wichtig ich ihm doch bin und daran habe ich keinerlei Zweifel, dass ich der wichtigste Mensch und emotional die Frau an seiner Seite bin, so verhält er sich aber nur teilweise so.
Und darunter leide ich. Er aber auch. Nur hast du recht, ER blockiert an der Stelle und ist gedanklich festgefahren. Er hat so eine Angst vor den Konsequenzen, die sie ziehen könnte, dass er kaum anderes sehen kann.

Sexualität ist so eine Sache, die das Ganze sehr berührt.
Candle, du fragtest ob wir inzwischen miteinander intim geworden sind.
Ich hätte schon seit ein paar Monaten gerne mit ihm geschlafen und er auch mit mir, aber auch da ist er sehr blockiert. Und zwar emotional.
Wir kommen uns nahe und könnten es praktisch gesehen tun, alles stimmt und passt und dann bricht er immer wieder ab. Und ist selbst traurig darüber.
Das ist auch schon seit dem Sommer Thema.
Seine Frau hat mal gesagt, dass es für sie der größte Vertrauensmissbrauch wäre, wenn er mit einer anderen Frau schlafen würde. Und da sie gesagt hat, dass sie nicht mehr leben wollen würde, würde er sich von ihr abwenden, hat sich da eine sehr ungünstige gedankliche und emotionale Verbindung ergeben.
Sprich, wir kommen uns nah und näher, er hat diesen Gedanken und stoppt das Ganze, weil er sonst das Gefühl hätte sie mit dem Sex potenziell umzubringen.
Tja...da arbeite ich mit ihm schon seit Längerem dran, dass das Blödsinn ist.
Sollte sie von uns erfahren, wäre eh für sie vorbei, ob nun mit Sex oder nicht.
Aber solche Verknüpfungen sind mitunter hartnäckig.

[candle.]

Ähm was willst du gleich nochmal von dem Mann???

candle

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[Sydney-b]

Und warum geht er nicht in Therapie?
Um seine Probleme aufzuarbeiten?

Und du gehst zwar zu einer Beratungsstelle, ist aber nicht das gleiche wie eine Therapie.
Zumal die Frequenz dort viel seltener ist.

Eigentlich müsste jeder von euch eine Therapie machen…

[Cranberry]

Ok, die Leute wissen von dir, aber hast du sie auch mal kennengelernt?
Ich glaub sehr stark, dass er dich verarscht.
Wenn er bei dir ist, erzählt er die gleichen Geschichten, dass er sich um die kranke Frau kümmert und sie nichts von ihr erfahren darf, einer anderen. Wer bettelt schon, wenn es um Leben und Tod geht...
Das geht so lange bis es auffliegt, dann erzählt er der nächsten Patientin von projektiver Identifikation und dass sie ihn verführt hat...
Mich würde nur interessieren, mit wie vielen er das so gleichzeitig schafft.
Es ist bekannt, dass Therapeuten, die Patienten ausnutzen, fast nie Einzeltäter sind, sondern das wiederholt machen. Liegt wohl an der Unreife. Passt auch zu deinem.
Ich würde darauf bestehen, die Frau kennen zu lernen, sonst wäre Schluss. Sie freut sich bestimmt auch über neue Kontakte, wenn sie so eingeschränkt ist.

[LuciaÉtoile]

Klarheit tja...das fühlt sich auch so an, für mich. Für ihn aber auch. Er hat selbst im November gesagt, dass er bis Ende des Jahres/Anfang des neuen Jahres eine Veränderung reinbringen will.
Ich frage mich auch, wie sich das entwickeln soll, wenn seine Frau tatsächlich noch 1, 2 Jahre leben sollte.
Ich weiß ja nicht, ob unsere Beziehung diesen Heimlichkeitsstatus so überstehen wird.
Schließlich wird unsere Partnerschaft immer "größer" und diese Blockaden an einigen Stellen drücken unsere Beziehung und hemmen den natürlichen Fluss.

Was ich von ihm will? Wie meinst du das?

[Sydney-b]

Wie alt ist denn seine Frau?
Er ist 50?

[LuciaÉtoile]

Und warum geht er nicht in Therapie?
Um seine Probleme aufzuarbeiten?

Und du gehst zwar zu einer Beratungsstelle, ist aber nicht das gleiche wie eine Therapie.
Zumal die Frequenz dort viel seltener ist.

Eigentlich müsste jeder von euch eine Therapie machen…

Er hat zwei Supervisionsgruppen.
Und unser Thema war dort schon öfter Gegenstand.

Weil mir das im Moment zu viel wäre.
Es ist auch ohne Therapie genug in Bewegung in mir.

[münchnerkindl]

Die Tage seiner Frau sind ja offenbar gezählt. Warum legt er die Beziehung mit dir nicht auf Eis bis er sie begraben hat.

2 Jahre Abstinenz bis zum Beginn einer privaten Beziehung mit Ex Klienten verlangt ja auch das Abstinenzgebot.

Also warum sagst DU ihm nicht, er möge dich doch wieder kontaktieren wenn er seine Frau begraben hat.

[Cranberry]

Es gab mal die Situation, da habe ich an zwei Tagen hintereinander aus Versehen in der Skype-Session mit ihr angerufen und danach war sie super misstrauisch, weil das am späteren Abend war und sonst niemand so spät bei ihm anruft. Daraufhin war sie wohl ne Woche lang emotional und körperlich down.

Da war er wohl mit einer anderen Patientin beschäftigt.

Geht doch mal zusammen zu einer Paartherapiestunde.
Er hat bestimmt gute Kontakte.
Würde mich brennend interessieren, was der Therapeut dann zu euch sagt.

[Cranberry]

Hast du irgendwelche Beweise, dass es seine Frau wirklich gibt?
z.B. Eheurkunde, Hochzeitsfotos, Arztbriefe über die schwere Krankheit?

[LuciaÉtoile]

Er verarscht mich nicht. Es gab mittlerweile so viele Momente, durch die ich mitbekommen habe, dass alles so stimmt.
Mails, Telefonate, Gespräche mit Dritten, Briefe, Rechnungen, Fotos, etc.
Außerdem vertraue ich ihm.
Er macht sich allerdings selbst etwas vor, an der Stelle, dass er sich nicht von ihr abhängig macht.
Er könnte freier sein. Aber sie hat ihn ein Stück weit im Griff, weil sie genau weiß, welche Knöpfe sie bei ihm drücken muss, um zu bekommen, was sie will. Unabhängig von der Krankheit.
Das sieht er nur teilweise ein.

Und ja, er hat auch noch einen Rucksack zu tragen, ist aber in vielerlei Hinsicht so sehr mit sich im Reinen, wie kaum jemand..

[candle.]

Ich frage mich auch, wie sich das entwickeln soll, wenn seine Frau tatsächlich noch 1, 2 Jahre leben sollte.

Soweit ich weiß, muß die "normale" Lebenserwartung nicht eingeschränkt sein. Das kann also noch Jahrzehnte gehen. Und du siehst ja, wenn es stimmt und sie sich verbal noch kräftig äußern kann, dass es noch nicht "so schlimm" ist.

Was ich von ihm will? Wie meinst du das?

Du hast einen Ex und weißt schon ein bißchen wie Beziehung geht. Was hat er dir nun "zu bieten" was so toll ist und für das Leben reichen soll?

Leider habe ich auch keine Lösung, weil es bei mir mit "solchen" Erkenntnissen direkt "aus" ist, weil ich es ja erlebe wie manche sich in gebundene Männer "verlieben" und das noch nie in eine langfristige Beziehung geführt hat.
Und ihm alles selber zu überlassen funktioniert auch nicht, von daher wäre ich eher bei einer Trennung von ihm.

candle

[Cranberry]

Mir wäre das auch zu blöd, immer für die Gefühlszustände der Ehefrau verantwortlich gemacht zu werden.

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