Habe ich eine Depression, sind das Depressionen?

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ENA
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Beitrag Mo., 08.02.2010, 17:59

Hast Du denn eine Idee, was sie stattdessen machen könnte?

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Nordlicht2
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Beitrag Mo., 08.02.2010, 18:17

Hallo ihr beiden,

es kann durchaus sein das das allein sein die Depressionen begünstigen, ich wohne jetzt erst seit 8 monaten alleine, zuvor habe ich noch nie alleine gelebt. Es war und ist auch immernoch eine große Umstellung für mich und ich fühle mich auch sehr oft einsam und vermisse meine Familie, aber na ja, trotz der Depression habe ich ja noch andere schwere Symptome, starke Ängste und Panikattacken die mir das Leben zusätzlich schwer machen.
Ich war übrigens grade bei meinem Hausarzt und habe mit ihm bezgl. eines Klinikaufenthaltes gesprochen und ob er mich dabei unterstützen würde das einzuleiten. Er sagte er würde mir natürlich dabei helfen, allerdings werden wohl 9 von 10 anträgen abegelehnt ich solle mir da nicht so große Hoffnungen machen. Aber ich will es denke ich mal trotzdem versuchen. Bevor bald gar nichts mehr geht und es mir immer schlechter geht, ich versuche natürlich dagegen anzukämpfen, dass es nicht allzu schlimm wird und versuche mich abzulenken wo es nur geht, aber das geht auch nicht immer. Ich tue schon alles was ich kann damit es mir besser oder nicht noch schlechter geht. Aber ich habe das Gefühl ich schaffe es nicht ohne Hilfe.

Vielen Dank ihr beiden
LG Nordlicht
Man muß immer wieder im Leben steinige Wege gehen, dabei besteht oft die Gefahr zu stolpern, aber solange man wieder aufsteht hat man nicht verloren...

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ENA
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Beitrag Mo., 08.02.2010, 18:25

Hallo Nordlicht!

Dann nimmt Dir die Hilfe!...und ich finde es sehr gut, dass Du da auf Dich hörst,...denn was nutzt es Dir, wenn Du bis auf den letzten Drücker wartest und dann gar keine Kraft mehr hast?...Dann dauert auch die Genesung länger... .

Das mit dem Ablehnen 9 von 10 Anträgen habe ich übrigens noch nie gehört! Das kommt mit Sicherheit darauf an, für welche Klinik Du Dich bewirbst und bei welcher Kasse Du bist!

Vielleicht kann Dir Dein Therapeut etwas dazu sagen,...oder Du fragst bei den Kliniken selber mal nach. Die wissen doch auch Bescheid, wie lange das mit dem Aufnahmeverfahren so dauert. Also bei einer Akutklinik wirst Du mit Sicherheit nicht so lange warten müssen,...bei den Reha-Kliniken schon eher,...aber eine generelle Ablehnung 9 von 10 Anträgen bezweifle ich grade sehr... .

Liebe Grüße,

ENA!

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Nordlicht2
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Beiträge: 21

Beitrag So., 14.02.2010, 16:35

Hallo ihr lieben,

ich werde mir die Unterstützung auf jeden Fall nehmen, habe auch schon ein paar Kliniken angerufen und da nach gefragt, es scheint wohl doch nicht so schwer zu sein einen Platz zu bekommen. Ich leide ja zusätzlich auch noch an so starken Psychosomatischen Beschwerden, wie Übelkeit und Bauchschmerzen die mich sehr einschränken und lebe alleine, manchmal ist es so schlimm, dass sich meine Angst dadurch noch verschlimmert. Ich denke dann, was ist, wenn ich bald gar nicht mehr aus dem Haus gehen kann? wer hilft mir dann mit dem einkaufen und allem? und weitere Gedanken, ihr könnt es euch vielleicht vorstellen. Eben alles was dazu gehört, wenn man sich selbt versorgen muss. Ich habe echt Angst das es soweit kommt und ich mir dann nicht mehr selbst helfen kann.

Liebe Grüße

Nordlicht
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ENA
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Beiträge: 9882

Beitrag So., 14.02.2010, 17:38

Na das hört sich ja gut an, dass die Wartezeiten doch nicht so lang zu sein scheinen,...und ich denke, mit Deinen zusätzlichen körperlichen/psychosomatischen Symptomen steigt nochmal die Chance darauf, bald einen Platz zu bekommen!

Wünsche Dir viel Erfolg, ENA!

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Halbtrocken
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Beitrag So., 30.05.2010, 14:31

Hallo

Ich bin schon ein äußerst seltsamer Kautz. Männlich, 23 Jahre alt, Jurastudent, keine körperlichen Defizite, normales Gewicht, Weichteile nicht zu Klein usw. Nichts wofür ich mich schämen müsste.

Ich bin noch Jungfrau, habe sogut wie keine Freunde, kaum emotionalen Bezug zu meiner Familie. Ich war noch nie verliebt. Ich hege kein interesse an dem, was meine Mitmenschen so tun. Ich hege generell kein Interesse an meinen Mitmenschen. Es scheint mir manchmal als sind sie mir egal. Ich leide darunter. Ich habe so gut wie kein Selbstvertrauen. Ich war noch nie richtig verliebt. Ich kann es mir auch nicht vorstellen, dass mich jemand lieben kann. Ich kann es mir auch nicht vorstellen, wie Frau überhaupt Interesse am Mann hegen kann. Ich bin unter mir noch unbekannten Menschen äußerst Unsicher. Noch unsicherer bin ich, wenn ich Menschen ohne Zweckhaftigkeit kennen lerne. Sobald es nämlich um mich geht, wars das auch mit mir.

Es ist so als ob ich innerlich Leer bin. Ich fühle keine Liebe zu mir. Ich fühle keine Liebe zu meinen Mitmenschen. Der Natur und dem Tier gegenüber verhält es sich da schon anders. Dort noch keimen Gefühle in mir. Aber auch nur dort. Ich beginne den Menschen als Ganzen gar zu verabscheuen, weil er keine Naturverbundenheit in sich trägt. Er keine Tiere an sich gern hat. Selektiv betrachtet hat der ein oder andere sein Haustier gern, aber im Generellen tangiert ihn das Tier nicht. Menschen sehen sich als was besseren an, als sie sind. In meinen Augen sind Menschen nichts. Ich bin nichts. Mir fallen so viele Dinge ein, die mir klar machen, das wir eigentlich nichtmal eine Daseinsberechtigung haben. Ich hasse die Menschen beinahe. Ich bin ein Mensch und mache mit mir keine Aussnahme.

An der Juristerei finde ich freude. Sie erhebt sich von menschlichen Gefühlen. Moral und Ethik werden abstrakt formuliert, richten sich weniger nach dem aktuellen Empfinden der breiten Masse. Intelektuell anspruchsvoll ist sie auch. Macht mit also Spaß. Doch meine Probleme löst sie nicht.

Ich habe das Gefühl, ich kann nicht lieben, gar Fühlen. Ich habe kaum Mitgefühl mit anderen. Mitleid zu Kindern und Frauen ist noch möglich. Der Rest lebt, weil niemand anders darüber entschieden hat. Auch ich.

Das was von mir noch übrig ist, ist Zwiegespalten. Gedanken und Geühle sind kein Miteinander, sondern ein Nebeneinander. Während ich fühle, kann icht nicht denken. Meine Gedanken hingegen sind rein pragmatisch. Sie erlauben kaum Gefühle.

Wenn ich mit Freunden und Familie zusammen sitze und wir über Wesentliches oder auch Banals sprechen merke ich, wie sie _sind_ während ich nur den Anschein wahre hier zu sein. Ich bin immer Beobachter. Ich kann nicht mitfühlen, was in meinem Gegenüber so vorsichgeht. Ich kann es nur versuchen zu erdenken. Wenn andere wirklich mitfühlen für Irgendjemand und Irgendetwas muss ich, um nicht als Ungeheuer dazustehen, mir die Gefühle, die man hätte, könnte man sie fühlen, erdenken und vorspielen. Haben tu ich sie nicht.

Das alles stresst mich ungemein. Ich habe oft Probleme mich zu motivieren, zermürbende Träume die mich Kraft kosten, weil ich nicht vernünftig schlafen kann. Kann keine Bindungen eingehn etc...

Denke mal sind Depressionen oder sowas in der Richtung. Keine Ahnung aber was genau. Nur gehts so nicht weiter. Wer ne Idee?

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angel88
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Beitrag So., 30.05.2010, 15:40

Hallo Halbtrocken

Mir geht es manchmal sehr ähnlich wie Dir. Ich kann gut nachvollziehen, wie Du Dich fühlst.

Eigentlich bin ich ein herzensguter Mensch. Im nachhinein denke ich, dass ich früher zu gutmütig mit meinen Mitmenschen und Familie war. Dies wurde oft ausgenutzt und irgendwann fühlte ich mich richtig ausgesaugt. Wenn jemand Hife brauchte, war ich sofort da. Andersrum hingegen, wenns mir mal schlecht ging, hatte keiner Zeit für mich. Das hat mich alles sehr enttäuscht.

Mittlerweile habe ich mich, zum Schutz für mich selber, von vielen Menschen getrennt. Ich habe auch nicht viele Freunde, vielleicht auch einfach aus Angst vor Enttäuschungen. Ich habe grosse Mühe, jemanden vertrauen zu können. Oft will ich das alles gar nicht wahrhaben und lenke mich ab. Aber das kann es ja auch nicht sein.

Ich habe angefangen, MICH an 1. Stelle zu setzen. Für meine engeren Freunde und Bekannte bin ich natürlich nach wie vor noch für sie da. Aber ich schaue jetzt immer mehr darauf, meine Bedürfnisse nicht zu vergessen.

Ob das Depressionen sind kann ich nicht sagen. Wie lange geht's Dir denn schon so? Bei mir ist es phasenweise. Eine Woche gehts mir suuuper gut, eine Woche später könnte ich jeden Tag heulen.

Bei mir ist's auch so, dass ich auf die eine Seite sehr gerne neue Leute kennenlernen möchte, und auf die andere Seite denke ich, wer will denn schon mit mir was zu tun haben. Wer interessiert sich denn schon für mich?

Hast Du denn überhaupt keine Freunde? Und Deine Familie? Wissen die davon?

Ich wünsche Dir alles liebe und viel Kraft!!

Liebe Grüsse

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Halbtrocken
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Beitrag So., 30.05.2010, 18:11

Also ich habe schon Freunde. Aber nicht mehr sehr viele. Diese Probleme habe ich eigentlich schon mein ganzes Leben. Ich bin hypersensibel, werde sehr schnell eifersüchtig. Reagiere nicht gut auf Kritik. Früher versuchte ich immer im Mittelpunkt zu stehen. Das tat ich durch auffälliges Verhalten. Eben immer das, was man an den Tag legen musste, um Aufmerksam zu bekommen, egal ob Gegenüber sie einem eigentlich geben wollte. Früher übertönte ich so meine inneren Probleme. Ich kann mich erinnern, schon mal in er fünften Klasse beim Psychologen in einer Gruppentherapie gewesen zu sein. Dort fühlte ich mich so unwohl, dass ich alles tat, was man von mir verlangte, um dort wieder rauszukommen.

Bislang verstoben sind mir ein "werdendes Geschwisterchen (Mum war im 9. Monat) und mein Vater. Musste mit 13 mal meine damals besten Freunde unter Tränen verlassen, weil meine Eltern in eine andere Stadt zogen. Könnte also ein Grund für meine Probleme sein.

Das letzte mal geweint mit 18, davor mit 13, davor regelmäßig als Instrument um zu bekommen was ich wollte. Im Rückblick hasse ich mich dafür, so eklig zu meinen Eltern und Verwandten gewesen zu sein. Ich habe mich nie für deren Gefühle interessiert. Ich wollte gutes Essen, teure Klamotten und die neuesten Spielsachen. Dafür habe ich gekämpft, gegen sie. Sie gegeneinander ausgespielt, getäuscht und getrickst bis zum geht nicht mehr. Ich bin kein dummes Kind gewesen. Ich kannte meine Rechte, verweigerte die Pflichten. Ich verachte mich dafür sehr. Ich war kein gutes Kind. Mein Vater starb als ich 18, das lies mich lange kalt. Ich brauchte danach 6 Monate um das erste mal einen Nervenzusammebruch zu bekommen. Nun hatte ich vor 7 Monaten wieder einen. Unter Alkohol. Ich wurde gewalttätig. Ich habe vorher noch nie einfach so Gewalt angewandt. Wie erbärmlich ....

Ach ich könnt die Liste fortführen bis in die Nacht... Ich weiß um so viele Dinge bescheid, doch kann ich keine Konsequenzen daraus ziehen.

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pow-pow
Helferlein
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Beitrag Di., 03.08.2010, 10:11

Ich denke, ich könnte Depressionen haben, diese Frage beschäftigt mich schon seit einiger Zeit. Mit Beginn meines Studiums vor 3 Jahren ging es noch, bin dann aber umgezogen im Frühjahr 2008 und hatte danach im Winter 08 einen richigen Zusammenbruch wo es mir ein halbes Jahr lang richtig schlecht ging.
Angefangen hat es damit, dass ich (innerlich) unruhig und rastlos war. Ich hoffte, das würde vorbei gehen, allerdings wurde es schlimmer. Dazu mischten sich irgendwann die Traurigkeit und Lethargie. Wegen jedem Mist musste ich anfangen zu heulen, egal wo ich gerade war, im Supermarkt oder in der U-Bahn. Irgendwann lag ich nur noch im Bett und hab an die Wand gestarrt und mir überlegt, wie ich dem ganzen ein Ende machen kann (im negativen Sinne).Ans Lernen war nicht mehr zu denken, brauchte einen Tag um 5 Seiten zu lesen (nicht lernen). Höhepunkt (oder Tiefpunkt) des Ganzen: am 23.12.2008 wär ich in Meidling (wollte über Weihnachten zu meinen Eltern fahren) beinah vor meinen Zug gesprungen, wenn ich nicht wieder Angst gehabt hätte. Bin dann darauf gekommen, dass das ganze durch Medikamente ausgelöst worden war. Nach Absetzen wars wieder besser. Im Winter 09 war es (ohne Medikamente) wieder etwas schlechter, aber nicht annähernd so arg wie 08.
Deshalb: ich glaube nicht, dass Medikamente so etwas auslösen, ich denke eher sie verstärken eine Tendenz. Zumal ich so einen Zusammenbruch schon von mir kannte, auch mit etwa 14/15 hatte ich einen derartigen Zusammenbruch bereits ein Mal (ausgelöst durch ein Erlebnis, über das ich hier noch nicht schreiben möchte), damals sogar mit Suizidalität, 2 Mal hatte ich die Rasierklinge bereits in der Hand und hatte alles "vorbereitet", machte aber aus Angst einen Rückzieher (Gott sei Dank). Damals wusste niemand davon wie schlecht es mir geht, 2008 fiel es meiner Familie dann schon auf. Seit diesem Alter (und auch heute habe ich das noch!) passiert es alledings regelmäßig, dass ich heulend im Bett liege, seit frühester Kindheit habe ich Schlafprobleme, allerdings wäre es denke ich zu früh zu sagen: es hat SO früh begonnen aufgrund der familiären Probleme, die wir damals hatten (heute haben wir auch welche, aber andere ).
Für mich war das alles normal und ich habe dem Ganzen keine Bedeutung beigemessen.

Erst durch diesen Zusammenbruch und eine Freundin, die selbst wegen Depressionen in Behandlung ist und meinen Crash damals miterlebt hat habe ich begonnen mich damit auseinander zu setzen, ob ich vielleicht krank sein könnte. Und ich habe beschlossen, mir das erste Mal in meinem Leben psychologische Hilfe zu holen, auch, wenn es mir momentan "gut geht" (bis auf die für mich normalen Heulkrämpfe 2 Mal die Woche , ausgelöst durch die kleinste Erinnerung an das Erlebnis, das mit 14/15 meinen ersten Zusammenbruch ausgelöst hatte. So 'ne Art "Vietnam-Flashback). Also keine Angst: ich habe mir schon (SCHON is gut, nach fast 10 Jahren ) Hilfe geholt...

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pow-pow
Helferlein
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Beitrag Mi., 04.08.2010, 10:20

Hmm... vielleicht ist meine Post hier einfach nur Untergegangen bei der vielen Schreiberei, aber eine Antwort wäre trotzdem nett gewesen ...


bobby
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Beitrag So., 09.01.2011, 22:58

Ich weiss, das thema ist schon sehr abgedroschen, aber für mich ist es nach vielen jahren noch immer nicht klar.

Heute war wieder so ein typischer tag.
Eine nicht erholsame nacht, ich musste mich zwingen aufzustehen.
Gott sei dank hatte ich mit freunden schon was vereinbart, und so quasi aus pflichterfüllung heraus quälte ich mich in den tag hinein…

Das ganze geht nun schon seit vielen jahren (zehn oder mehr, was weiss ich) so.
Seit 2003 jedenfalls führe ich aufzeichnungen darüber.

Das grundproblem ist immer das gleiche.
Beginnen tut´s immer mit nicht erholsamen nächten, der tag ist dann immer mehr oder weniger eine qual, zum leben eigentlich zu wenig, zum sterben doch (noch) zu viel.
Es ist grausam, sich so durch den tag quälen zu müssen.

Und dann gibt es wieder diese herrlich erholsamen nächte (meist nach drei oder fünf dieser bescheuerten quältage). Da fühlt man sich wie neu geboren, hat energie ohne ende, und betet dass dies so bleiben möge… …aber leider bleibt es nicht so.

Was ist das?

Die handvoll ärzte, mit denen ich unser gesundheitssystem bereits belastete und ich in dieser zeit konsultierte waren sich nicht wirklich einig, und bieteten die ganze bandbreite.

Von weiß nicht wirklich was es ist (hausarzt) über einen zu tiefen DHEA-spiegel, einer pilzerkrankung mit anschließender null-zucker-diät, akkupunktur und TCM , bis hin zur schweren depression mit auf mich extrem (negativ) wirkende antidepressiva.

Geholfen hat alles nix.

Aus meiner sicht liegt das grundübel im schlechten schlaf. Wenn ich es schaffen könnte, ein oder zwei wochen ununterbrochen tief und erholsam zu schlafen, es könnten sich alle anderen probleme lösen.

In den letzten beiden jahren, stieg auch noch (aus folge des schlecht schlafens)der blutdruck – nicht ins extreme, aber vor allem der zweite wert mit ca. 110 ist doch für mein alter zu hoch. Dazu kam nun ein leichter, aber permanenter kopfschmerz. Organisch wurde alles abgeklärt, und nichts gefunden.

Ich betreibe auch regelmäßig sport und gymnastik und hab ein normales gewicht.

Wer kann mir da helfen, oder wer hat vielleicht auch ähnliches erlebt?

So ist es ein „scheiß-leben“ (bitte verzeiht mir die deftigen ausdrücke, werden aber eh ausgesternelt ) und ich möchte mich nicht mehr länger so quälen.

Danke schon für eure kommentare.

Bobby

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uvwxyz
Helferlein
Helferlein
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Beitrag Mo., 10.01.2011, 00:36

Hallo,

deine Ausgangsfrage „Bin ich depressiv?“ würde ich meinem laienhaften Verständnis nach mit Ja beantworten – wobei Depression eine Krankheit ist, die sehr unterschiedliche Facetten haben kann und außerdem auch gern als Begleitung anderer psychischer oder körperlicher Erkrankungen auftritt.

Die Schlafstörungen können sowohl Symptom der Depression sein als auch diese verstärken – das ist wohl ein Henne-Ei-Problem. Leider entwickeln sie oft auch eine Eigendynamik, wenn man bereits im voraus Angst hat, wieder nicht schlafen zu können, und durch diese Erwartungen den „normalen“ Einschlafprozess behindert – vielleicht hast du das schon beobachtet.
Wie sieht es mit Schlafhygiene aus? Möglichst immer zur gleichen Zeit schlafen gehen, Raum gut durchlüften, nicht zu warm (!), gut abdunkeln, ev. bestimmte Rituale zur Entspannung. – Das sind zumindest die üblichen Empfehlungen, aber vielleicht hast du das schon alles probiert. Bei mir (habe aber nur selten bzw. leichtere Schlafstörungen) wirken allerdings oft gegenteilige Maßnahmen besser – Dämmerlicht und leise Musik. Das muss man einfach ausprobieren.
Körperliches Auspowern kann auch hilfreich sein.

Mir persönlich haben Medikamente ganz gut geholfen, aus dem Ärgsten wieder herauszukommen – aber das lässt sich nicht verallgemeinern und es gibt auch Menschen, die darauf gar nicht ansprechen bzw. die unter unzumutbaren Nebenwirkungen leiden.
Was ich allerdings aus deinem Beitrag herauslese, ist dass du offenbar noch keine gute ärztliche Begleitung gefunden hast – da würde ich stark zum Weitersuchen raten. Am besten wäre wahrscheinlich ein FA für Psychiatrie – nicht alle wollen dir sofort Medikamente verschreiben – vielleicht würde er die auch eine Psychotherapie empfehlen.

Hast du eigentlich auch längere Phasen, in denen es dir besser geht, oder ist die Stimmung mehr oder weniger dauerhaft gedrückt?
Die Depression kann sich auch in körperlichen Beschwerden äußern – Kopfschmerzen können allerdings auch 100e andere Ursachen haben.

Mehr kann ich dazu leider auch nicht sagen – vielleicht steuert noch jemand ein qualifizierteres Kommentar bei.


bobby
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Beitrag Mi., 12.01.2011, 10:43

Danke u...z

für deinen kommentar.

Ich hab erst spät erkannt, das mein artikel gelöscht und in einen schon bestehenden thread implementiert wurde, was sinn macht, da in diesem thread genau das thema behandelt wird.
Hab diesen thread auch aufmerksam gelesen und komm eigentlich zur erkenntnis, dass es sich bei mir NICHT um eine klassische depression handelt.
Fast alle leidgeplagten berichten von stimmungsschwankungen, von plötzlichen heulkrämpfen von nicht aus dem bett wollen. Das hab ich (gottseidank) nicht wirklich.
Was übereinstimmt ist die enorme antriebslosigkeit, die oft so schlimm ist, dass es schon körberlich weh tut, wenn ich mich bewege.

Ich war auch die tage bei einem neuen arzt. Auch er meint, dass ich kein typischer vertreter der depressiven bin. Er hat mir blut genommen, und will es auf den DHEA-spiegel hin untersuchen. Dieser wert ist angeblich in hohem maße für agilität aber auch für gutes schlafen verantwortlich. Dieser wert wird als sulfat (DHEAS) im blut gemessen und nimmt mit zunehmenden alter ab.
Bin mal gespannt was da rauskommt - i keep you informed.

bobby


zuversicht
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Beitrag Mi., 12.01.2011, 22:11

Hab lange gebraucht überhaupt auf irgendeine Art um Rat zu bitten. Nach meinen Beobachtungen und Gesprächen mit Freunden meinen viele mein Mann würde an Depressionen leiden. Es äußert sich kurz gesagt so, dass er von einer Sekunde auf die andere in Schweigen verfällt, sich komplett in sich zurückzieht, mit keinem Familienangehörigen spricht, nur in Ruhe gelassen werden möchte. Er sit der Meinung er habe kein Problem, brauche keine Hilfe, das benötigte nur ich. Zur Zeit hält das Schweigen schon 7 Wochen an! Zeitweise gibt er Äußerungen von sich, die fast auf Verfolgungswahn schließen lassen! Gibt es Hilfe zur Selbsthilfe für mich und unsere Kinder oder muss man zusehen, wie ein ganzes Lebenswerk den Bach hinuntergeht? Liebe ihn sehr, hatte schwere Kindheit usw.

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Virtu
Helferlein
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Beitrag Mi., 12.01.2011, 22:54

Willkommen zuversicht!

Wenn er keine Krankheitseinsicht hat und nicht zu einem Arzt gehen will, dann könntest du das machen, um Hilfe zur Selbsthilfe zu erhalten.

Also beispielsweise alle Krankheitssymptome und den Verlauf seiner Krankheit aufschreiben und dann einen Psychiater aufsuchen, um mit dem darüber zu sprechen.
So bekommt die Krankheit deines Mannes vielleicht einen Namen und du würdest wissen, wie sein Verhalten zu bewerten ist und was getan werden könnte, um ihm zu helfen.

Vielleicht lässt er sich auch dann mal zu einem Arztbesuch überreden, wenn er gerade nicht in der Phase dieses Mutismus ist.

MfG

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