Hallo!
Ich brauche dringend den Rat von Angehörigen Kokain-Süchtiger oder von jenen, die es geschafft haben, von dem Teufelszeug loszukommen.
Vor einem dreiviertel Jahr kam heraus, dass mein Bruder kokainabhängig ist. Er nimmt das Zeug wohl schon seit 3-4 Jahren regelmäßig. Das, was wir als Familie seitdem ungewollten Outing mitbekommen haben: es hat sich seitdem kontinuierlich gesteigert, er spritzt mittlerweile auch, ist also hochgradig abhängig.
Seine Persönlichkeit hat sich stark verändert, er bringt Familienmitglieder in gefährliche Situationen ohne mit der Wimper zu zucken, hat sich selbst hoch verschuldet, wird aggressiv, wenn man einen stationären Entzug fordert. Auch wenn ich hier jetzt nicht alles detailliert wiedergeben kann: wir haben wirklich vieles probiert: im Guten auf ihn eingeredet, mit Verständnis und Entgegenkommen; im Bösen mit Drohungen, ihn auffliegen zu lassen usw. Alles hat nichts geholfen. Er will keine stationäre Therapie machen (dann würde er seine Arbeit verlieren) und sieht m. E. nach nicht die Tragweite seines Handelns. Ich habe wirklich Angst, dass er sich entweder zu Tode kokst (er hat jedes Maß verloren) oder sich in der Tiefphase danach, wenn er irgendwann keinen Ausweg mehr sieht, wirklich die Arbeit verliert etc. das Leben nimmt.
Was kann ich nur tun?
Selbst bei einer Zwangseinweisung wäre er nach einem Tag wieder draußen!
Die Einsicht auf seiner Seite ist einfach nicht da. NOCH läuft ja alles. Aber ihn ganz abstürzen lassen und hoffen, dass er dabei am Leben bleibt?? Kann man das als Schwester?! Was kann man sonst tun?
Wenn ihr irgendetwas wisst, was euch selbst oder eurem Freund/ Familienmitglied geholfen hat, einsichtig zu werden, schreibt mir bitte! ...Ich bin mittlerweile am Rande der Verzweiflung!
Danke im Voraus!
Mein Bruder ist drogenabhängig
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Tante Käthe
- [nicht mehr wegzudenken]
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, 58 - Beiträge: 1293
Nichts!!! Zumindest nichts von dem, was ihr bereits getan.... aber das hast Du ja gemerkt...sister2011 hat geschrieben:Was kann ich nur tun?
Hier gibt es so viele Threads über die Sucht, auch in Bezug auf das "Zusammenleben von Angehörigen und Abhängigen".... Es ist am Ende egal, was Dein Bruder konsumiert, sei es eben Koks, sei es die Kifferei, oder Heroin.... Sucht ist Sucht und wenn sie das Leben dirigiert, dann hast Du als "Normalo" verloren.... Aber Du hast nur verloren, wenn Du denkst, den Kampf aufnehmen zu müssen....
Es ist hart, aber lass Deinen Bruder sein LEben leben und gib ihm keine Vorschriften oder Drogebährden in Form von "wie er enden kann" sondern lass ihn..... Den Job verliert er ohnehin irgendwann, die Spirale macht keinen Halt....
Du kannst ihm signalisieren, dass Du für ihn da bist, wenn er sich die richtige Hilfe suchen möchte und dafür Untersützung sucht, mehr geht nicht....
Im Gegenteil, schütze Dich selber, das ist wichtig....
Gruss Käthe
Es ist schwieriger eine vorgefasste Meinung zu zertrümmern als ein Atom
(Albert Einstein)
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leuchtturm
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, 49 - Beiträge: 2009
leider muss ich Käthe recht geben
mann kann gar nichts machen, nur sich selbst schützen.
Also nicht mehr für ihn die Kastanien aus dem Feuer holen, ihm kein Geld geben, seine Schulden nicht bezahlen, nicht verheimlichen, dass er süchtig ist.
Wohnt er bei euch ?
Wenn er aggressiv wird, setzt ihn vor die Tür. macht euch keine Sorgen, wo er dann landet. Abhängige finden immer irgendeine Unterkunft.
Die rede war von Zwangseinweisung. Wenn er euch bedroht und/oder aggressiv wird, kann man durchaus die Polizei holen. Sollte man sogar.
Deckt seine Sucht nicht nach außen hin.
Ich wünsche euch viel Durchhaltevermögen!!
mann kann gar nichts machen, nur sich selbst schützen.
Also nicht mehr für ihn die Kastanien aus dem Feuer holen, ihm kein Geld geben, seine Schulden nicht bezahlen, nicht verheimlichen, dass er süchtig ist.
Wohnt er bei euch ?
Wenn er aggressiv wird, setzt ihn vor die Tür. macht euch keine Sorgen, wo er dann landet. Abhängige finden immer irgendeine Unterkunft.
Die rede war von Zwangseinweisung. Wenn er euch bedroht und/oder aggressiv wird, kann man durchaus die Polizei holen. Sollte man sogar.
Deckt seine Sucht nicht nach außen hin.
Ich wünsche euch viel Durchhaltevermögen!!
Hey Sister,
auch ich muss meinen Vorrednern leider Recht geben - ihr könnt nicht wirklich etwas tun. Gerade Koks verändert den Charakter derart, dass man wirklich nicht mehr "ganz da ist".
Ich war selbst ein Koksjunkie und habe auch jegliches Maß verloren - oftmals nächtelang eine Nadel nach der Anderen in die Vene gejagt obwohl ich kurz vorm abkratzen war. Es war alles egal, hauptsache der nächste Kick folgt.
Beim Koks entsteht eine unglaubliche Gier, die man niemandem der es nicht erlebt hat erklären könnte. Das ist Sucht im vollsten Ausmaß, was Koks mit einem macht. Man will diesen Kick wieder, egal wie, egal was nötig ist, egal wie hoch die Schulden schon sind. Ich hab das alles selbst erlebt.
Diese Gier ist unbeschreiblich... grausam.
Meine Eltern haben auch auf mich eingeredet wie auf eine kranke Kuh. Aber ich wurde aggressiv - aber nicht nur weil ich nicht wollte, sondern auch, weil ich wusste, dass sie recht haben. Ich bin sicher, dass dein Bruder auch sieht, was er sich selbst da antut - denn man ist beim Koksen ja nie wirklich dicht wie zB beim Heroinkonsum - man ist voll da und kriegt alles mit.
Bei mir war der ausschlaggebende Punkt der, dass ich irgendwann dachte es geht so nicht weiter. Meine Venen musste ich verstecken, fand auch kaum mehr welche weil ich es zeitweise so übertrieben hatte.
Ich war ziemlich am Arsch, aber nie so weit drinnen das ich übergeschnappt wäre. Das ist das große Problem beim Koks junken - irgendwann schnappt man total über, wird paranoid und fühlt sich ständig verfolgt. Ich glaube wenn es einmal so weit ist, ist eine Zwangseinweisung der letzte Ausweg. Am besten eine zeitlich begrenzte Entmündigung, damit man wirklich nicht mehr raus kann. Festgehalten wird.
Ich weiß natürlich nicht wie weit es bei deinem Bruder ist, aber 3-4 Jahre sind schon eine heftige Zeit. Ich kenne eine paar solcher Leute, die bereits 5-10 Jahre koksen, aber mit denen ist echt nicht mehr gut Kirschen essen - hart gesagt, aber die sind bereits übergeschnappt. Man merkt das nicht sofort, aber spätestens nach einer halben Stunde Gespräch.
Ich kann dir leider nur sagen, dass er wirklich selbst drauf kommen muss und du am besten den Kontakt abbrichst - denn wenn er da gar nicht raus will, kannst du nix tun. Du kannst leider keinen Süchtigen zwingen es zu wollen. Das geht nur von selbst - und obwohl ich ein absoluter Fein der "Fallen-lassen-Theorie" bin, weiß ich nicht ob es bei exzessiven Kokskonsum nicht der beste Schritt wäre.
In Deutschland gibt es angeblich ein Programm wo schwer Koksabhängige mit Ritalin sozusagen "substituiert" werden. Ich kann dir nichts dazu sagen, ob es gut oder schlecht ist, aber vielleicht ist es ein Weg?
alles Liebe,
es tut mir leid, dass ich dir nicht mehr aufmunternde Worte mitgeben kann,
otherwise
auch ich muss meinen Vorrednern leider Recht geben - ihr könnt nicht wirklich etwas tun. Gerade Koks verändert den Charakter derart, dass man wirklich nicht mehr "ganz da ist".
Ich war selbst ein Koksjunkie und habe auch jegliches Maß verloren - oftmals nächtelang eine Nadel nach der Anderen in die Vene gejagt obwohl ich kurz vorm abkratzen war. Es war alles egal, hauptsache der nächste Kick folgt.
Beim Koks entsteht eine unglaubliche Gier, die man niemandem der es nicht erlebt hat erklären könnte. Das ist Sucht im vollsten Ausmaß, was Koks mit einem macht. Man will diesen Kick wieder, egal wie, egal was nötig ist, egal wie hoch die Schulden schon sind. Ich hab das alles selbst erlebt.
Diese Gier ist unbeschreiblich... grausam.
Meine Eltern haben auch auf mich eingeredet wie auf eine kranke Kuh. Aber ich wurde aggressiv - aber nicht nur weil ich nicht wollte, sondern auch, weil ich wusste, dass sie recht haben. Ich bin sicher, dass dein Bruder auch sieht, was er sich selbst da antut - denn man ist beim Koksen ja nie wirklich dicht wie zB beim Heroinkonsum - man ist voll da und kriegt alles mit.
Bei mir war der ausschlaggebende Punkt der, dass ich irgendwann dachte es geht so nicht weiter. Meine Venen musste ich verstecken, fand auch kaum mehr welche weil ich es zeitweise so übertrieben hatte.
Ich war ziemlich am Arsch, aber nie so weit drinnen das ich übergeschnappt wäre. Das ist das große Problem beim Koks junken - irgendwann schnappt man total über, wird paranoid und fühlt sich ständig verfolgt. Ich glaube wenn es einmal so weit ist, ist eine Zwangseinweisung der letzte Ausweg. Am besten eine zeitlich begrenzte Entmündigung, damit man wirklich nicht mehr raus kann. Festgehalten wird.
Ich weiß natürlich nicht wie weit es bei deinem Bruder ist, aber 3-4 Jahre sind schon eine heftige Zeit. Ich kenne eine paar solcher Leute, die bereits 5-10 Jahre koksen, aber mit denen ist echt nicht mehr gut Kirschen essen - hart gesagt, aber die sind bereits übergeschnappt. Man merkt das nicht sofort, aber spätestens nach einer halben Stunde Gespräch.
Ich kann dir leider nur sagen, dass er wirklich selbst drauf kommen muss und du am besten den Kontakt abbrichst - denn wenn er da gar nicht raus will, kannst du nix tun. Du kannst leider keinen Süchtigen zwingen es zu wollen. Das geht nur von selbst - und obwohl ich ein absoluter Fein der "Fallen-lassen-Theorie" bin, weiß ich nicht ob es bei exzessiven Kokskonsum nicht der beste Schritt wäre.
In Deutschland gibt es angeblich ein Programm wo schwer Koksabhängige mit Ritalin sozusagen "substituiert" werden. Ich kann dir nichts dazu sagen, ob es gut oder schlecht ist, aber vielleicht ist es ein Weg?
alles Liebe,
es tut mir leid, dass ich dir nicht mehr aufmunternde Worte mitgeben kann,
otherwise
Seit ich dich liebe, bin ich nur ich, wenn ich nicht mehr nur ich bin!
Ich bin dankbar, dass ich erkannt habe, was Leben wirklich heißt!
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