Was Borderline wirklich ist... .

Fragen und Erfahrungsaustausch zu Persönlichkeitsstörungen und Schizophrenie, Bipolaren Störungen ('Manisch-Depressives Krankheitsbild'), Wahrnehmungsstörungen wie zB. Dissoziationen, MPS, Grenzbereichen wie Borderline, etc.
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geronimos secret
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Beitrag Fr., 04.02.2011, 19:09

Meiner Meinung nach ist "Borderline" eine absolute Modeerscheinung, genauso wie ADHS! Da werden dann schon mal gerne irgendwie abweichende Menschen pathologisiert und undiffenrenziert in einen Topf geworfen. Hauptsache es wurde wieder ne neue "Störung" kreiert!
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Saul
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Beitrag Fr., 04.02.2011, 19:14

geronimos secret hat geschrieben:Meiner Meinung nach ist "Borderline" eine absolute Modeerscheinung, genauso wie ADHS!
"Borderline" ist eine auf einem schweren Kindheitstrauma entwickelte Persönlichkeit.
Das hat es schon immer gegeben. Es heisst nur nicht seit jeher "Borderline". Die Bezeichnung ist vielleicht eine Mode - nicht aber die Symptomatik.

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geronimos secret
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Beitrag Fr., 04.02.2011, 19:16

Die Bezeichnung ist vielleicht eine Mode - nicht aber die Symptomatik.
Das mag sein, ändert aber nichts daran, dass die Diagnose "Borderline" derzeit boomt.
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Saul
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Beitrag Fr., 04.02.2011, 19:23

geronimos secret hat geschrieben:
Die Bezeichnung ist vielleicht eine Mode - nicht aber die Symptomatik.
Das mag sein, ändert aber nichts daran, dass die Diagnose "Borderline" derzeit boomt.
Boomen?

Meinst du, die lässt sich gut verkaufen, die Diagnose?

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geronimos secret
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Beitrag Fr., 04.02.2011, 19:42

Saul hat geschrieben:
Boomen?

Meinst du, die lässt sich gut verkaufen, die Diagnose?
Mit "Störungen" lässt sich sehr viel Geld verdienen.
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münchnerkindl
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Beitrag Fr., 04.02.2011, 19:49

geronimos secret hat geschrieben:Meiner Meinung nach ist "Borderline" eine absolute Modeerscheinung, genauso wie ADHS! Da werden dann schon mal gerne irgendwie abweichende Menschen pathologisiert und undiffenrenziert in einen Topf geworfen. Hauptsache es wurde wieder ne neue "Störung" kreiert!
Ah, nee, jetzt kommt hier die selbe nervtötende Diskussion auf der Basis von unsachlichen Scheinarguementen wie bei diesem gesund-essen Wahn.

Als Besitzerin einer emotional instabilen Persönlichkeitsstörung und als jemand die einige Leute mit ähnlich gelagerten Problemen kennengelernt hat kann ich aus erster Hand sagen, daß es nicht nötig war bei mir etwas zu "pathologisieren" da es bei mir schon jahrzente vor der Diagnose ziemlich pathologisch lief und das ganze dann irgendwann einfach einen Namen bekommen hat.

Hast du Borderline? Oder ADHS? Wenn nein, dann verschone uns doch bitteschön mit deinem Gesülz über etwas von dem du ziemlich wenig Ahnung hast. Ich ereifere mich hier auch nicht über Chemie oder Chinesisch.

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münchnerkindl
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Beitrag Fr., 04.02.2011, 19:54

geronimos secret hat geschrieben:
Mit "Störungen" lässt sich sehr viel Geld verdienen.
Ne, Borderline kostet viel Geld. Man denke nur an die Arbeitsunfähgikeiten bzw Krankheitszeiten die jemand mit einer Persönlichkeitsstörung ggf die Gesellschaft kostet. Bzw die Folgeschäden die Eltern mit solchen Störungen bei ihren Kindern hinterlassen, die dann ebenfalls wieder Probleme und Therapiebedarf haben aufgrund von emotionaler Vernachlässigung oder Mishandlung.


Laut deiner Philosophie gibt es anscheinend ja überhaupt keine psychischen Krankheiten. Na, das ist ja wunderbar, das musst du nun nur noch den Leuten erzählen, die so unwahrscheinlicherweise mit irgendwelchen obskuren psychischen Leidenszuständen kämpfen, dann sind die nämlich alle eigentlich gesund, bilden sich das alles nur ein. Eine sehr billige Kur, das muss man schon sagen!

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ENA
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Beitrag Fr., 04.02.2011, 20:10

anarchistin hat geschrieben:@ena: also ich war damals sehr verunsichert. vor allem weil übermich derart schnell ein so vernichtendes urteil gefällt wurde. manisch-depressiv ist ja nun mal wirklich heftig. nachdem ich aber relativ viel im netz recherchiert habe, wars immer mehr so, dass ich mir dachte:
NEIN, das passt zu mir NULL! ich kenn mich sicher besser als ein psychodoc der mich gerade mal ne halbe stunde kannte.
Ja, das kann ich gut verstehen.
anarchistin hat geschrieben:damit war das thema dann für mich vorerst vom tisch.
Schön, dass das für Dich so schnell klar gewesen schien!!!
anarchistin hat geschrieben:und (ganz wichtig) das es nur eine diagnose ist und kein stempel;-) fand ich super!
Ja!!!!...und Du konntest das dann einfach so annehmen und diese Diagnose für Dich so akzeptieren?
Hast Du keinen Gedanken daran verschwendet, dass da jetzt z.B. die Krankenkasse die falsche Diagnose von Dir hat (die andere) oder dass Dir irgendjemand (auch seitens Behandler) einen Stempel aufdrückt und Dich danach behandelt?

Schön übrigens, dass Du hier schreibst und erzählen magst!
münchnerkindl hat geschrieben:Borderline kostet viel Geld. Man denke nur an die Arbeitsunfähgikeiten bzw Krankheitszeiten...
Yes.

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geronimos secret
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Beitrag Fr., 04.02.2011, 20:21

@münchnerkindl
Ah, nee, jetzt kommt hier die selbe nervtötende Diskussion auf der Basis von unsachlichen Scheinarguementen wie bei diesem gesund-essen Wahn.
Stimmt, ich erinnere mich. War das nicht der Thread über die "Healthy Eating Disorder", einer neuen Störung aus dem Land der Hamburger, in der Menschen, die sich von Bio-Produkten ernähren, pathologisiert werden?!
viewtopic.php?f=26&t=17856

Nun, das ist sicher ein extremes Beispiel und hier geht es auch um etwas anderes. Und die These, dass ADHS eine Modediagnose darstellt, ist nun wirklich nicht neu. Was glaubst du wie wieviel zum Teil hochbegabte Kinder mit Ritalin vollgepumpt werden, nur weil unser Bildungssystem zu bequem ist sich mit diesen Kinder auseinanderzusetzen?! Das ist in meinen Augen ein Verbrechen.
Im Fall "Borderline" könnte es ähnliche Fälle geben, denn ob du es glaubst oder nicht: es gibt ziemlich viele inkompetente Therapeeten, denen Diagnosen ziemlich geschwind über die Lippen gehen. Und natürlich gibt es auch einen wirtschaftlichen Faktor.
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Lanzalotta
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Beitrag Fr., 04.02.2011, 20:30

geronimos secret hat geschrieben:Meiner Meinung nach ist "Borderline" eine absolute Modeerscheinung, genauso wie ADHS! Da werden dann schon mal gerne irgendwie abweichende Menschen pathologisiert und undiffenrenziert in einen Topf geworfen.
Bei ADHS mag das sein, aber frag mal diejenigen, die unter Borderline leiden und jahrelang falsch diagnostiziert wurden und dementsprechend falsche Therapie-Behandlungen bekommen haben.
Borderline gab es schon immer, nur die Bezeichnung dafür nicht.
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münchnerkindl
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Beitrag Fr., 04.02.2011, 20:50

geronimos secret hat geschrieben: Nun, das ist sicher ein extremes Beispiel und hier geht es auch um etwas anderes. Und die These, dass ADHS eine Modediagnose darstellt, ist nun wirklich nicht neu..
Das sind "Modediagnosen" weil vor 50 Jahren die meisten aufsässigen Kinder schlicht und ergreifen eine Tracht Prügel bekommen haben für das Generve, in den Wald zum Spielen gegangen sind und irgendwie die Hauptschule absolviert haben und die "Borderliner" halt fleissig ihre Familien tyrannisiert haben oder sich irgendann umgebracht haben. Eine vernünftige Erforschung und Behandlung psychischer Krankheiten gibt es doch erst seit 20 Jahren, wie kannst du da von "Modediagnosen" reden, wenn die Psychiatrie bis in die 70er Jahre alles was irgendwie abnorm war weggesperrt, mit Elektroschocks und Haldol malträtiert hat.

Heute wird zu ersten mal differenziert auf die verschiedenen Arten psychischer Störungen eingegangen, die es klarerweise schon immer gegeben hat.
Zuletzt geändert von münchnerkindl am Fr., 04.02.2011, 20:52, insgesamt 1-mal geändert.

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geronimos secret
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Beitrag Fr., 04.02.2011, 20:51

die unter Borderline leiden und jahrelang falsch diagnostiziert wurden und dementsprechend falsche Therapie-Behandlungen bekommen haben.
Wenn es falsch diagnostizierte Borderliner gibt, dann gibt auch falsch diagnostizierte Nicht-Borderliner.
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münchnerkindl
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Beitrag Fr., 04.02.2011, 20:56

geronimos secret hat geschrieben:
die unter Borderline leiden und jahrelang falsch diagnostiziert wurden und dementsprechend falsche Therapie-Behandlungen bekommen haben.
Wenn es falsch diagnostizierte Borderliner gibt, dann gibt auch falsch diagnostizierte Nicht-Borderliner.

Na, um überhaupt mal eine Diagnose zu bekommen muss man erst mal einen Leidensdruck haben und zum Arzt gehen. Von daher werden schon mal wenige bis garkeine völlig gesunde Menschen diese Diagnose bekommen. Und daß ein Arzt bei ähnliche Symptome machenden Krankheiten wo man nicht einfach ein Röntgenbild oder eine chemische Analyse zum Nachweis hernehmen kann auch mal daneben liegen kann ist klar. Und daß nicht alle Ärzte super toll und kompetent sind ist auch klar. Es gibt immerhin auch unter Kelmpnern oder Automechanikern Nieten.

Es haben auch schon Chirurgen das falsche Bein amputiert oder irgendwas im Bauch vergessen. Ist deshalb die Chirurgie schlecht und verdammenswert? Mein Knie haben sie jedenfalls gut hingekriegt und ich nehme in kauf, daß es da ein Restrisiko gibt.

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Lanzalotta
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Beitrag Fr., 04.02.2011, 21:01

geronimos secret hat geschrieben:Wenn es falsch diagnostizierte Borderliner gibt, dann gibt auch falsch diagnostizierte Nicht-Borderliner.
Und falsch diagnostizierte andere Diagnosen.Ja.Aber die meisten Therapeuten sind eher vorsichtig die Diagnose Borderline zu geben, weil viele von ihnen nicht so gut darin ausgebildet sind.
Die Ewigkeit dauert lange, besonders gegen Ende.

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geronimos secret
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Beitrag Fr., 04.02.2011, 21:02

Das sind "Modediagnosen" weil vor 50 Jahren die meisten aufsässigen Kinder schlicht und ergreifen eine Tracht Prügel bekommen haben für das Generve, in den Wald zum Spielen gegangen sind und irgendwie die Hauptschule absolviert haben und die "Borderliner" halt fleissig ihre Familien tyrannisiert haben oder sich irgendann umgebracht haben. Eine vernünftige Erforschung und Behandlung psychischer Krankheiten gibt es doch erst seit 20 Jahren, wie kannst du da von "Modediagnosen" reden, wenn die Psychiatrie bis in die 70er Jahre alles was irgendwie abnorm war weggesperrt, mit Elektroschocks und Haldol malträtiert hat.
Achso, dann sind also alle aufsässigen Kinder in deinen Augen psychisch krank? Fakt ist, dass viele "verhaltensauffällige" Kinder, denen ADHS attestiert wurde und die den Unterricht stören, häufig gar nicht diese Krankheit haben, sondern schlicht unterfordert sind. Meist sind diese Kinder nicht psychisch krank sondern hochbegabt, manchmal aber auch schlicht etwas lebbhaft. Das finde ich nicht krank, sondern ziemlich normal. Diese Kinder malträtiert man dann zwar nicht mit Haldol, dafür aber mit Ritalin (ein starkes Amphetamin), was auch nicht besser ist.
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