Change Management...wie erfinde ich mich neu im Job

Das Leben ist wesentlich durch unsere Arbeit geprägt. Der Job kann jedoch auch Quelle von Ärger und Frustration sein, oder persönliche Probleme geradezu auf die Spitze treiben...
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Ratlosigkeit
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Beitrag Sa., 17.03.2012, 21:43

Naja,
Blaubaum hat geschrieben:diejenigen, die nichts anderes gelernt haben, als anderen leuten das leben schwer zu machen, und die damit auch noch gutes (oder eher schlechtes) geld verdienen, müssten sich nach einer tätigkeit umsehen, bei der sie anderen nützen könnten, anstatt sie zu schikanieren.
das wird ja dann überflüssig sein, weil die ja auch Existenzsicherung kriegen
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Passat
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Beitrag Sa., 17.03.2012, 21:54

Blaubaum hat geschrieben: also konsequenterweise rente mit 95...
Dann aber erstmal noch ordentlich in die Pharmaindustrie investieren, damit die Menschen auch annähernd unsterblich oder wenigstens durchschnittlich 100 werden. Irgendeine Masse muß ja die Scheiße wegschaffen.
Ich freu mich schon auf meinen Lebensabend in Altersarmut.


@Ratlosigkeit
Da bin ich ratlos.

Ja, Sicherheit und Versicherung ist Pflicht per Gesetz. Zumindest die festgesetzte Mindest(ab)sicherung. Das muß man. Man kann auch - und sollte vor allem - aber noch viel versicherter sein. Man weiß ja nie...

Um endlich mal vom Zeitgeist wegzukommen:
So wie es jetzt hier tatsächlich läuft, kanns nicht ok sein.
Da bin ich doch ganz bei dir!
"Alles entsteht durch den Konflikt" (Heraklit)

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Blaubaum
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Beitrag Sa., 17.03.2012, 22:06

Ratlosigkeit hat geschrieben:
...müssten sich nach einer tätigkeit umsehen, bei der sie anderen nützen könnten, anstatt sie zu schikanieren.
das wird ja dann überflüssig sein, weil die ja auch Existenzsicherung kriegen
wenn sie mit dem wenigen, was das BGE für sie ausspuckt, zufrieden sind, ja. leben könnten sie. ich bezweifle allerdings, dass es viele geben wird, denen das reicht. sicher nicht mehr, als heute zwangsweise von wenig leben müssen.
es ist schon komisch, wie wir uns daran gewöhnt haben, an dieses scheinbare naturgesetz, dass wohlhabend zu sein in aller regel bedeutet, egoistisch und verlogen sein zu müssen.
dass es so wenig echte win/win-situationen in der arbeitswelt gibt. und dass denen, die an solchen win/win-situationen echtes interesse haben und ihr leben sowohl im wohlstand als auch im sinne der mitmenschlichkeit verbringen wollen, es oft so schwer haben.
spezialisten wissen zuerst viel über wenig und am ende alles über nichts

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sofa-held
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Beitrag So., 18.03.2012, 07:27

Woman hat geschrieben:ich wurde krank! Ich wusste zudem, dass ich nie wieder auf diesem hohen Niveau verdienen und leben würde!
Das ist natürlich das Killerargument gegen die Honorbasis-Jobs - das andere Argument dagegen ist, dass sie längst nicht mehr so gut bezahlt werden, wie einst.

Woman hat geschrieben:ich würde mir ganz genau überlegen, ob Du Deine geliebte Stadt verlassen würdest und ob Du Dich tatsächlich abhängig machen möchtest, auch wenn die Mietfreiheit sehr verlockend sein mag.
Ja tue ich. Das ist ein Kapitel für sich. Der Abschied von einer Stadt, von der mir nie bewusst war, dass sie meine große Liebe ist..
Blaubaum hat geschrieben:finde ich es immer wieder erstaunlich und völlig unverständlich, warum sich nicht viel mehr menschen für das bedingungslose grundeinkommen incl. freier heilsfürsorge (verschiebung der versicherungspflicht vom oft völlig überforderten einzelnen hin zu dem, der diese pflicht fordert, nämlich dem staat) einsetzen.
Blaubaum, wie soll ich das tun, wir, die anderen? Es gibt in Österreich genau wie in Deutschland die Grünen. Die öst. Grünen sind absolut weltfremd und nervtötend. Neben guten Ideen haben sie immer so Rosenzüchterprobleme, die mir extrem am Nerv gehen.
Und vorm Parlament mag ich grad nicht mit einer „Dagegen“-Tafel herumlaufen.
Blaubaum hat geschrieben:momentan sitzen wir dagegen mehrheitlich (und diese mehrheit wird grösser und grösser) auf dem ökonomischen und psychosozialen pulverfass, dass 1. immer mehr waren und dienstleistungen mit immer weniger menschlicher arbeit produziert werden und menschliche arbeit infolgedessen nach und nach überflüssig wird
Da bin ich mir gar nicht so sicher. Die Weltbevölkerung steigt. Die globale Arbeitsverteilung ändert sich, was früher die Chinesen machten, machen jetzt die Inder und das bald die Afrikaner. Die Milliarden mehr Menschen brauchen Milliaraden mehr Tand. Also so einfach, wie man sich Fortschritt in den 70ern vorgestellt hat, ist es nicht. Außerdem brauchen wir im Stundentakt ein Wegwerf-Tablet und ein Wegwerf-iPhone, eine Tablet-Entsorgungsindustrie... also nach weniger Arbeit sieht es für mich nicht aus. Für uns sieht es so aus, als ob es immer weniger Arbeit, aber das ist nur das Schicksal der Länder mit hohem Lohnniveau.
Blaubaum hat geschrieben:der zweite schritt ergäbe sich daraus fast von selbst: zum DU finden, das heisst, seine mitmenschen nicht mehr als lieferanten für persönliche vorteile oder als konkurrenten zu sehen (oder als beides), sondern als liebenswerte individuen.
Ich weiß nicht, ob das die Natur des Menchen ist. Wir sind Neandertaler und wenn es uns einen Vorteil bringt fressen wird die anderen...klar gibt es schleichende Verbesserungen. (...mit Messer und Gabel ) Aber warte ab, bis eine Naturkatastrophe passiert, Klima zb. , dann herrscht wieder das Gesetz der Keule.

Blaubaum hat geschrieben: wenn die vorteile dieser entwicklungen bei einigen wenigen verbleiben
ich hab ca. 7 Jahre Marx & Co gelesen und konnte diese Autoren nicht widerlegen....

Blaubaum hat geschrieben: kann sich später idealerweise in einem anderen konsum(auch und besonders medienkonsum)-verhalten und in alternativen politischen willensbekundungen niederschlagen.
sozialromantisch... ich halte die ganze Idee, wenn ich meinen Keks im Öko-Laden kaufe, trage ich zu einer besseren Welt bei, zwar für richtig, z.b. haben die Konsumenten die Hersteller zur Bio-Produktion „gezwungen“, dennoch halte ich es für eine schöne Fantasie, die den einzelnen korrekten Konsumenten ein gutes Gefühl gibt, in Summe aber viel weniger bewirkt, als sich so mancher erträumt. Meine Meinung. Für mich ist das so ein bisschen das Denken ab dem „Club of Rome“, Grenzen des Wachstums, 70er, Beginn der Öko-Welle, die grad im Versanden ist. Schau doch, die Piraten mit ihrer hippen Internet-Nichts-Wissen-Philosophie stechen das locker aus. Im Ösiland kommen so Reserve-Piraten sich auch auch, mit 10 Jahren Verspätung halt . Bei uns fahren ja auch noch Fiaker herum.
lamedia hat geschrieben: es gibt eine Summe an Geld und Besitz, die "sinnlos" ist.
ich weiß nicht, ob du die Statistik dazu kennst, aber das ist ganz gut erforscht, dass Reiche, relational wenig Geld ausgeben für Essen, die Grundversorgung kann man tatsächlich nicht viel erweitern. Die Oberschicht kann nicht mehr essen, kauft sogar günstiger ein! Der statistische Tankstellenstellen-Einkäufer ist ein Niedriglohnempfänger.

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Sabriel
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Beitrag So., 18.03.2012, 11:32

Hallo allerseits,

ich frage mich, ob das allerdings praktisch wirklich funkuntionieren wuerde, mit der Grundsicherung, denn wenn dem Menschen freigestellt wird, ob er arbeitet und was, dann wird etliches, was fuer uns selbstverstandlich ist, auf einmal viel teurer, die Muellabfuhr, medizinische Versorung nachts und am Wochenende, Pflegeheime, Winterdienst, ... all das, wo Leute Knochenjobs erledigen muessen, nachts und am Wochenende arbeiten, weil da dann sicherlich auch viele sagen, ach, Strassenraeumen ist ja ganz lustig, aber das mach ich halt lieber morgen. Heut geh ich erstmal mit meinen Kindern im Schnee spielen. Und ob die Grundsicherung noch eine Grundsicherung ist, wenn der Alltag auf einmal viel teurer wird, das ist eine andere Frage.

Sabriel
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I make the sun, wind, rain and the colourful rainbow
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I can freeze my pain if I feel that way”

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Beitrag So., 18.03.2012, 14:24

Sabriel hat geschrieben:dann wird etliches, was fuer uns selbstverstandlich ist, auf einmal viel teurer, die Muellabfuhr,
das wäre sowieso gerecht und war eine der guten Ideen im Marxismus...

Aber ich erklärs mal so: das jetztige System, auch das AMS, geht mal davon aus, dass der Mensch faul, arbeitsunwillig, unkooperativ ist. Alleine die Rechtsbelehrung vom AMS z.b. wenn ein Arbeitgeber anruft, muss man ans Telefon gehen...steht im Vertrag...das musste mal gesagt werden.

und mal was anderes: Ich hab das System so wie es jetzt ist nicht erfunden und ich will es auch nicht so...

Damit meine ich z.b. die krankhafte Verfügbarkeit von allen Dingen zu jeder Uhrzeit,
die zwanghaft hektischen Kurierdienste, heute Buch bestellen, morgen an der Haustür
Essen in einer Stadt wie Wien rund um die Uhr, jeder Dienst 24/7 bei jedem Wetter.
Heuer ist ein Lehrling gestorben, weil er bei -20 Grad im Stockfinsteren eine Fassade verputzen musste Meine Großeltern waren sicher fleißige Leute, aber die hätten sich an Hirn gelangt! Früher hat man halt gebaut, wenn das Wetter danach war...
Dieses Sch****-Haus hätte auch ein Monat später fertig werden können. Wir leben in einer Gesellschaft, in der praktisch alles zum Notfall deklariert wird ... Klar, wenn jemand einen Herzinfarkt hat, sollte ein Arzt bereit sein, um 3.00 h hinzufahren, aber muss ein Pizza bei Minus 20 Grad um 4.00 h ausgeliefert werden, weil man von den Konsumenten nicht mehr verlangen kann, dass die Versorgung mit Nahrungsmittel für ein paar Tage vorausplant? Früher hats gereicht, wenn der Bäcker in der Nacht das Brot gebacken hat, in den Laden gestellt hat und dann vom Verkauf verkauft wurde. Heute muss die Verkäuferin die Auftauware auspacken, Aufbacken, im Sommer bei unerträglichen Temperaturen im Backshop, verkaufen, Brote streichen, Kaffee machen, Tische abwischen... und natürlich macht sie für zwei, weil eine zweite Arbeitskraft würde den Profit schmälern.


Bei mir kehrt z.b. jede Nach ein Straßenkehrer die Straße sauber - ist das nötig, dass der einen Dienst von Mitternacht bis Morgengrauen hat, wegen ein paar depperten Papierln, die sicher nicht davon rennen?

Und: Wollen, wollen tun das nur die Chefs, die Unternehmer, die mit ihren bescheuerten Services die Kunden an sich reißen wollen und müssen, weil der Mitbewerb genauso schräg ist. Sie sind ja selbst nur die Märtyrer des ach so gnadenlosen globalen Wettbewerbes und ihre Konzepte schaffen doch nur Arbeitsplätze. Ihre kranken Dienstleistungsangebote sind doch nur zum Bestern für die Beschäftigten und die Kunden wollen das so. Und wenn DHL das Buch künftig in 1 Stunden ausliefert, dann muss die UPS und DPD das in 30 Minuten schaffen, weil sonst könnte ja ein Auftrag verloren gehen. ein Arbeitsplatz verloren gehen, ein Kunde unglücklich sein, sein unnötiges Buch, ohne das er bisher auch leben konnte, um 30 Minuten später bekommen.... die Profite würden fallen, die Aktien einbrechen, die Wirtschaftkrise ist da... die Menschen plündern in ihrer Not die Geschäfte, vergessen die Zivilisation, verfallen dem Wahn, zünden Autos an und werfen Molotow-Cocktails....

Ich seh das nicht ein, warum ich in diesem Wahnsinn mitspielen muss.

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Ratlosigkeit
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Beitrag So., 18.03.2012, 16:28

Yow sofa, da hast recht.
Und ich geh noch ein Schritterl weiter: früher hat man mit seinen psychischen Zuständen leben und fertig werden müssen, heute schreit jeder gleich nach Therapie und Medikament. Früher waren Menschen, die nicht so waren wie der Durchschnitt interessante Egozentriker und liebenswerte Spinner, vielleicht auch nervig - heute haben sie Persönlichkeitsstörungen und müssen raschestmöglichst zurechgebogen werden. Früher nannte man jede Abweichung von der heiligen "Norm", sprich vom Durchschnitt "Charakter" - heute gilt das als schwerwiegendes Problem und muß behandelt werden. Heute muß für jeden Zustand (und wenns nur stinknormaler Liebeskummer ist) ein Pulverl parat liegen und sofort wirken...
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Beitrag So., 18.03.2012, 16:49

ganz genau Ratlosigkeit: Mozart hat post humum die Diagnose ADHS bekommen
Wahrscheinlich gäbs seine Musik gar nicht, wenn die schon Ritalin gehabt hätten.
Ein Bericht über den Einsatz von Ritalin bei dreijährigen Kindern hat mich extrem schockiert. Aber hier geht es halt auch nur um die Profite der Pharmaindustrie....

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Ratlosigkeit
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Beitrag So., 18.03.2012, 18:12

und darum dass alle gleich aussehen, gleich leben, gleich denken und fühlen.
Ich mein, ich hab ja nix gegen Normen an sich, nur sollten die viel viel breiter gefasst werden als sie es jetzt sind und nicht soooooooooooo wichtig genommen werden. Wo darf denn das sein, dass Leute todunglücklich bis zum Selbstmord sind, weil sie kleiner, größer, dicker, dünner, tauriger, ärmer, erschöpfter sind als es uns die Medien zubilligen? Was da für Geld verdient wird, mit Rezepten "Normal" zu werden - normal nach Definition der Medien.
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Beitrag So., 18.03.2012, 20:27

Ratlosigkeit hat geschrieben:und darum dass alle gleich aussehen, gleich leben, gleich denken und fühlen.
ich les zur Zeit ein Buch vom "Eso"-Guru Deepak Chopra, und ich bin grad bei dem Kapitel mit dem Körperkonzept. Er meint, es ist ziemlich egal, was man isst, wieviel, ob man dem Ideal entspricht oder nicht, es kommt auf das Seele an....die Seele in den Vordergrund rücken. Und das klingt so abgedroschen, aber es stimmt, ich hatte auch Phasen, wo ich mich so sehr wegen Blutfetten oder ein paar Kilo zuviel verrückt gemacht hatte. Seine Theorie: Heilung geht von der Seele aus. Jo na ned... Tut ganz mal so easy Eso zu lesen
Ich bin dann heut, weil es so schön war, ewig in der Sonne gesessen und hab mir die Leute angesehen, und mir die Frage aller Fragen gestellt: Sind die glücklich? .... vielleicht drei Prozent, der Rest ist irgendwie so dahingehetzt...wirkte unglücklich.
Ich will nie mehr so sein, das Hetzen, die Angst haben, die Normen erfüllen, den ersten Teil meines Lebens bin ich auch viel zu oft gerannt...

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Ratlosigkeit
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Beitrag So., 18.03.2012, 21:37

Mir macht das Rennen eigentlich grad Spaß - aber das ist eine andere Geschichte.
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Blaubaum
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Beitrag Mo., 19.03.2012, 13:37

Sabriel hat geschrieben:...denn wenn dem Menschen freigestellt wird, ob er arbeitet und was, dann wird etliches, was fuer uns selbstverstandlich ist, auf einmal viel teurer, die Muellabfuhr, medizinische Versorung nachts und am Wochenende, Pflegeheime, Winterdienst...
also ich persönlich hätte nichts dagegen, wenn ein krankenpfleger, eine assistenzärztin oder ein strassenkehrer mehr verdient als heute, und gleichzeitig mit dem systematischen abzocken anderer menschen weniger zu verdienen wäre.

zum thema zuverlässigkeit im job: heute gibt es viele leute, die ehrenamtlich arbeiten, z.b. in hospizen. und obwohl dort überhaupt kein geld verdient wird, sind diese ehrenamtlichen sehr zuverlässig, und das liegt wahrscheinlich daran, dass ihre tätigkeit für sie und andere einen sinn ergibt, eine echte dienstleistung darstellt und nicht nur eine möglichkeit, sich selbst auf kosten anderer zu bereichern. offensichtlich gibt es immer noch menschen, deren ego noch nicht krank ist, trotz des psychologischen dauerbombardements in schulen, universitäten, medien etc....
Und ob die Grundsicherung noch eine Grundsicherung ist, wenn der Alltag auf einmal viel teurer wird, das ist eine andere Frage.
heute gibt es für einen teil der beschäftigten (der immer kleiner wird) regelmässige gehaltserhöhungen, die die teuerungsrate mindestens ausgleichen, bei immer mehr abhängig beschäftigten wie auch selbständigen sinken die realeinkommen hingegen. daraus ergibt sich eine spirale nach unten, denn welcher frisörmeister findet noch kunden, wenn sich niemand mehr einen haarschnitt leisten kann?

ein BGE sollte natürlich regelmässig gemäss einer ehrlich ermittelten teuerungsrate angepasst werden.

die sog. inflationsraten, die man uns heute auftischt, sind mE fake, weil der ausgewählte warenkorb nicht repräsentativ für das tatsächliche konsumverhalten der durchschnittsbevölkerung ist. momentan haben wir meiner meinung nach eine teuerungsrate von 6-10% p.a. das statistische bundesamt und die mainstreammedien erzählen uns was von 0-2,5% und nennen das preisstabilität, weil es dem wirtschaftswachstum entspricht. nur leider wächst zwar "die wirtschaft", aber immer weniger menschen haben was davon...
spezialisten wissen zuerst viel über wenig und am ende alles über nichts

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Beitrag Mo., 19.03.2012, 15:02

(...und ja...der Warenkorb ist ein Witz.)

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sofa-held
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Beitrag Di., 20.03.2012, 13:25

....another day in paradise.....

keine Ahnung, warum es mir so geht. Ich les grad was, von einem Eso-Fritzi, was mich fasziniert, - nicht neu - aber mich neu fasziniert: wir kommen mit einer Unmenge an Gehirnzellen auf die Welt und bereits im Mutterbauch und später im Kleinstkindalter sterben Millionen davon ab. Die Theorie: Sie werden in Anpassung an die Gesellschaft, die Norm nicht gebraucht. Ein Evolutionsvorgang. Es gibt etwas größeres als die Evolution, aber wir benutzen nur das, was wir dieses Leben in dieser Welt brauchen.
Aber: der Autor meint, das Gehirn bestitzt eine große Plastizitiät, ähnlich wie ein Muskel und kann neu trainiert werden. Vielleicht mache ich das gerade.
Es hat tatsächlich immer etwas mit der "Norm" zu tun. Ich kämpfe zur Zeit gerade gegen die Norm. Ich versuche wiederherzustellen, was ich weggeworfen habe, weil es in meinem bisherigen Leben hinderlich oder unwichtig war.
Aber ich bemerke auch ganz praktische Effekte, die jetzt banal wirken. Ich kann zb. längere Zahlenreihen wieder leichter merken und fehlerfrei mit großer Geschwindigkeit eintippen... keine Ahnung warum sich das "repariert" hat. Eigentlich müsste es umgekehrt sein. Laut Theorie baut man in längerer Arbeitslosigkeit Intelligenz ab.

Das Leben ist wirklich spannend... Wer weiß, was man alles kann, man weiß es nur nicht.
Ich bin in den Grenzbereichen angekommen

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Ratlosigkeit
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Beitrag Di., 20.03.2012, 14:46

"Normen" sind ja an sich nix schlechtes sondern sogar notwendig, wenn man in "Gesellschaft" leben muss. Der Mensch ist ein Rudelwesen, allein eher aufgeschmissen. Insofern sind wir alle freiwillig bereit auf gewisse Dinge, die den Interessen der Gesellschaft zuwiderlaufen, zu verzichten, auch wenn sie für den einzelnen vielleicht grad superspannend wären.
Vielleicht gehts einfach um die Entscheidungsfreiheit???
Alles ist gut, wenn es aus Schokolade ist.

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