Schwierigkeiten in der Beziehung zu meinem Therapeuten

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Baerchen
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 34
Beiträge: 1065

Beitrag Do., 12.05.2016, 10:45

ziegenkind hat geschrieben:was sagt denn dein nukleararzt dazu?
nuk weiß leider auch nicht weiter. ich war bei etlichen aerzten, aber was ich da beschreibe, kann sich leider niemand erklaeren.

ich denke aber, dass sich die lange schilddruesenunterf. in irgendeiner weise ausgewirkt hat.

auch der knochenabbau verdeutlicht, dass irgendetwas nicht stimmt.

Werbung

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Baerchen
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 34
Beiträge: 1065

Beitrag Do., 12.05.2016, 11:36

es verunsichtert mich ein wenig, dass mein thera mir nicht sagt, welchen befund er bei mir gestellt hat. er wird es erst am ende sagen. aber weshalb?

auf der anderen seite will ich es auch nicht wissen. ich bin da wieder mal sehr hin und hergerissen, wie andauernd.

ich habe ihm aber gesagt, dass ich mich in diesen und jenen erkrankungsbilder wiederfinde. aber er hat kaum etwas dazu gesagt.

wichtig waere, dass ich die zusammenhaenge verstehe, meinte er. und er denkt, dass ich ziemliche schwierigkeiten mit vertrauen habe.


isabe
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
anderes/other, 39
Beiträge: 3066

Beitrag Do., 12.05.2016, 15:24

Wenn dein Therapeut dir eine Diagnose nennt, besteht die Gefahr, dass du dich mit der Diagnose identifizierst. Das ist gerade für die Menschen ein Problem, die sowieso schon Angst davor haben, sie selbst zu sein. Du hast dich deiner Mutter und ihren Bedürfnissen angepasst, und da du noch nicht so weit bist, ein eigenes, selbstbestimmtes Leben zu führen, wäre es fatal, dir zu sagen, wie er dich sieht, auch wenn es genau das ist, was du willst. Dass du es willst, ist ganz natürlich. Du willst es, weil du selbst nicht weißt, wer du bist. Indem er es dir sagt, wirst du es aber nicht herausfinden, denn Diagnosen sind nicht die Identität selbst.

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Baerchen
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 34
Beiträge: 1065

Beitrag Do., 12.05.2016, 18:00

ein teil will es wissen, ein anderer nicht. ich vermute, es wuerde mich wuetend machen, wenn ich von ihm erfahre, was er ueber mich denkt. ich wuerde es sehr schlecht aushalten.

ich vermute, es ist, wie du es beschreibst, isabe.

kann ich den noch eine eigene identitaet aufbauen? klappt es nur, wenn ich durch meinen thera in den sitzungen erfahre, dass ich auch etwas eigenes haben darf?

wenn ich jetzt versuche, einen freundeskreis aufzubauen, dann werde ich bestimmt wieder an menschen geraten, die meinen eltern aehnlich sind.

das waren naemlich meine erfahrungen, im verein, in der ausbildung und in der schule.

Werbung

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Baerchen
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 34
Beiträge: 1065

Beitrag Fr., 13.05.2016, 16:12

vielleicht sind es ja bei mir dissoziative krampfanfaelle. allerdings tauchten sie erst mit der gabe von l-thyroxin auf.

denkbar ist, dass ich diese zustaende kriege, wenn mich bestimmte ereignisse zu sehr belasten. das heißt bei etlichen stressbelastungen (somatisch, wie seelisch) tauchen dann diese seelische beschwerden wieder auf.

vielleicht wie bei meiner mum, die einen zusammenbruch hatte, als sie in die wechseljahre kam, dann seelische stressbelastungen. als dann eine erkaeltung dazu kam, brach sie zusammen.

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Baerchen
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 34
Beiträge: 1065

Beitrag Sa., 14.05.2016, 16:48

waere es denn denkbar, dass sich diese seelischen krampfanfaelle (wenn es seelisch bedingte sind) nur dann aeußern, wenn ich beispielsweise mich in einer sehr starken schilddruesenunterfunktion fuehle?

diese kraempfanfaelle sind ja erst aufgetreten, als ich das schildruesenpraeparat einnahm und damit erstmal eine erstverschlechtung auftrat.

das bedeutet dann, seelische beschwerden tauchen dann auf, wenn ich mich allgemein sehr gestresst fuehle.

wie kann ich nun herauskriegen, dass es seelisch kraempfe sind?

Benutzeravatar

stern
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 99
Beiträge: 25003

Beitrag Sa., 14.05.2016, 17:03

Dass etwas zeitlich gleichzeitig auftritt ist noch kein ausreichender Beweis für einen ursächlichen Zusammenhang, also dass die Krämpfe durch das Schilddrüsenpräparat bzw. durch eine zu starke Unterfunktion (aufgrund schlechter Einstellung) verursacht werden.

Auch Stress kann evtl. bereits vorhandene Probleme zum Ausbruch bringen... auch hier wird man daher eher nicht zweifelsfrei sagen können, dass kein körperlicher Befund vorliegt und Stress daher in jedem Fall auch die Ursache für die Krämpfe sein muss. Sondern Krämpfe können wohl alle möglichen Ursachen haben... meinetwegen auch ein Mineraliemangel wie Magnesium und und und (hier wären aber eher Wadenkrämpfe typisch). Hier sind wohl in erster Linie Körperärzte gefragt, woran die Krämpfe liegen können (der Schilddrüsenarzt kennt evtl. manche typischen Begleitschwierigkeiten... als Laie finde ich Krämpfe jedoch eher untypisch, aber das bedeutet nichts. Nur kann der Schilddrüsenarzt fachfremde Problematiken evtl. nicht gleichermaßen diagnostizieren wie sein Fachgebiet. Erster Anlaufstelle wäre daher ein kompetenter Allgemeinmediziner, wenn der Schilddrüsenprofi hier auch nicht helfen kann, würde ich sagen. Evtl. auch ein Neurologe. Aber der Allgemeinmediziner sollte etwas koordinieren können). Wenn körperliche Ursachen ausgeschlossen sind, liegt es nahe oder zumindest näher, dass die Krämpfe seelischer Natur sind. Aber ich fürchte, das kann man nur über den Ausschluss anderer Erkrankungen sicherer diagnostizieren, dass eine psychische Störung zugrunde liegt (auch vor Aufnahme einer PT ist IMMER ein Arzt aufzusuchen, um nicht zu übersehen, dass etwas evtl. vielmehr eine körperliche Erkrankung sein könnte. Der Psychologe hat sicher auch manche Ahnung, darf das aber nicht beurteilen).
Liebe Grüße
stern 🌈💫
»Die Dummheit hat aufgehört sich zu schämen«
(Heidi Kastner)

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Baerchen
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 34
Beiträge: 1065

Beitrag So., 15.05.2016, 16:13

herzlichen dank stern.

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Baerchen
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 34
Beiträge: 1065

Beitrag So., 15.05.2016, 16:31

es tut unfassbar weh, eine mutter zu haben, mit der man andauernd machtkaempfe fuehrt. ich hasse sie.

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Baerchen
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 34
Beiträge: 1065

Beitrag So., 15.05.2016, 16:37

ich kann es nicht fassen, dass sie mich nicht lieben kann. weshalb, was habe ich den gemacht?

und wie geht es weiter. wie, ich bin berentet und kann nicht arbeiten gehen.

wie will ich da alleine leben. selbst im betreuten leben, wie wird es da sein? mit anderen seelisch erkrankten? ich brauche eltern, anders kann ich nicht ueberleben.

es besser gewesen, wenn meine mum mich nicht auf die welt gebracht haette.

Benutzeravatar

Sprachlos.
Forums-Insider
Forums-Insider
weiblich/female, 80
Beiträge: 150

Beitrag So., 15.05.2016, 16:57

Du hast deine Mutter noch genauso wie jetzt, auch wenn du woanders wohnst. Du kannst sie doch immer wieder besuchen fahren. Aber du kannst auch gehen, wenn du sie gerade nicht erträgst. Und ich glaube, euer Verhältnis kann sich verbessern, wenn ihr nicht den kompletten Alltag miteinander verbringt und viele alltägliche Streitpunkte wegfallen. Ihr könnt euch dann treffen, um euch zu sehen. Ich denke, dass die gemeinsame Zeit dann eine ganz andere Qualität hat und dass euch beiden das gut tut.

Hast du dich schonmal erkundigt, was es für Möglichkeiten des betreuten Wohnens es bei euch in der Nähe gibt?

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Baerchen
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 34
Beiträge: 1065

Beitrag So., 15.05.2016, 17:09

ja, ich befasse mich zurzeit zumindest gedanklich damit, wie es ist, wenn ich in betreutes leben ziehe.

ich werde mich auch die naechste woche mal darum kuemmern. nur um zu schauen, welche moeglichkeiten es da gibt.

aber ich kann es mir nicht wirklich vorstellen. ich kann beispielsweise nicht in der innenstadt bzw. nahe innenstadt leben.

wenn ich das muesste, wuerde ich mein leben eher beenden. ich wuerde in einer stadt eingehen. alles ekelt mich da an.

ich lebe auf dem land.

und ich vermute, dass es nicht wirklich jedemenge auswahl gibt, was das betreute leben angeht.

und sebst wenn ich etwas geeignetes finden wuerde, waere die frage, wie ich dann da genau lebe.

ich kann ja meines erachtens nur ueberleben, wenn ich einen menschen an meiner seite habe, dem ich vertrauen kann. jemand, der auf mich, wie ein therapeut/in wirkt.

nur mit gleichaltrigen menschen zusammenzuleben, waere nicht denkbar. dann besser nicht mehr leben.
Zuletzt geändert von Baerchen am So., 15.05.2016, 17:10, insgesamt 1-mal geändert.

Benutzeravatar

peppermint patty
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 80
Beiträge: 1928

Beitrag So., 15.05.2016, 17:09

Baerchen hat geschrieben: ich brauche eltern, anders kann ich nicht ueberleben.
Nein, du brauchst keine Eltern um zu überleben. Das fühlt sich für dich nur so an, es entspricht aber nicht der Wahrheit. Du bist erwachsen und kein Kind mehr. Damals warst du auf Eltern angewiesen - heute nicht mehr. Ich denke sogar solange du mit deiner Mutter zusammenlebst und insofern weiterhin diese ungesunde Dynamik lebst wirst du keine großen Entwicklungsschritte vollziehen können. Es wird alles so bleiben wie es ist.
Da ist es mMn wenig hilfreich wenn nicht gar schädlich dir einzureden du könntest nicht ohne Eltern leben. Du kannst. Vermutlich sogar viel besser als du glaubst.
Möchtest du denn nicht irgendwann mal selbstbestimmt auf eigenen Füßen stehen? Mal von Menschen umgeben sein die du dir wirklich aussuchst - ohne dein konkretes Umfeld zu hassen? Ich verstehe deinen Thera nicht, dass er dir diesbezüglich nicht auf die Sprünge hilft.

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Baerchen
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 34
Beiträge: 1065

Beitrag So., 15.05.2016, 17:12

die sache mit meiner mum ist die eine sache, aber keiner weiß, wie mein gesamtes leben war.

wie meine beziehung zu meinem vater war.

wer kann das beurteilen, wie sehr ich ueberlebensfaehig bin?

Benutzeravatar

peppermint patty
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 80
Beiträge: 1928

Beitrag So., 15.05.2016, 17:14

Baerchen hat geschrieben: wer kann das beurteilen, wie sehr ich ueberlebensfaehig bin?
Wenn du dein Leben nicht selbst beendest bist du es! Die Frage ist nur was du willst.

Werbung

Gesperrt
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag