Lieber Herr Fellner,
Admin hat geschrieben: Fr., 28.02.2020, 04:03
Das Problem mit "flächendeckenden Testungen" ist aus meiner Sicht, dass die relativ einfachen & schnell durchführbaren Temperatur-Messungen zu kurz greifen (ein relativ hoher Prozentsatz der Infizierten zeigt keine auffälligen Symptome, andererseits könnten rein temperaturbasierte Tests auch zu unberechtigten Quarantäne-"Festnahmen" führen), und man aus logistischen Gründen ja nicht bei "allen" Menschen z.B. auf Bahnhöfen u.dgl. Blut- oder Speicheltests durchführen kann.
Mein Gedanke war weniger, ALLE Menschen zu testen und/oder in Quarantäne zu stecken, was effektiv absurd wäre, sondern vielmehr bei jenen Menschen Tests durchzuführen, die bereits Symptome aufweisen, aber keine Kontakte im oder aus dem Ausland hatten, was ja nach wie vor als Kriterium für eine Meldung gilt.
Meinem Sohn wurden vor 3 Wochen die Polypen entfernt, ich war in der Zeit ständig bei ihm. 1 Woche später war er sehr krank mit Husten, ich habe mich angesteckt. Wir sind beide Asthmatiker, ich selbst fange mir so gut wie jedes Jahr im Februar einen Virus ein, bekomme dadurch oft Bronchitis oder sogar Lungenentzündungen. Für Impfungen gibt es in meinem Fall verschiedene Kontraindikationen. Mein Mann ist aufgrund einer Immunschwäche geimpft.
Da wir aber keinerlei Auslandskontakte hatten (zumindest nicht wissentlich), war ich mit meinem Sohn beim Hausarzt wegen Influenzaverdacht, der nicht bestätigt wurde. Ich hatte mir vor allem Sorgen gemacht, weil er ja frisch operiert war. Zuvor habe ich bei der Ärztin angerufen und gefragt, ob wir wohl in die Praxis kommen sollen (Influenza ist ja auch nicht ohne).
Insgesamt ist es bei uns aber so normal, dass wir an Atemerkrankungen leiden, dass ich niemals beurteilen könnte, ob wir jetzt Covid 19 haben oder einfach einen grippalen Infekt.
Mittlerweile geht es uns beiden gut, hie und da wird noch gehustet.
Inzwischen war ich bei älteren Verwandten, in Supermärkten, beim PT, bei Fachärzten, die Kinder waren in der Schule, etc. Ich gehe jetzt wirklich nicht davon aus, dass wir Covid 19 hatten, aber falls ja hätten wir jetzt wohl unser halbes Bundesland angesteckt.
Daher fände ich es sinnvoll, wenn man flächendeckend jene Personen testet, die Symptome aufweisen. Also in unserem Fall hätte das m.M.n. von der Hausärztin eingeleitet werden sollen. Und gerade in Krankenhäusern sollte das standardmäßig gemacht werden.
So könnte man doch zumindest ältere und kranke Mitmenschen besser schützen, deren Kontakte sich häufig eh auf Verwandte, Ärzte und Pflegekräfte beschränken.
Aufhalten wird man es nicht können, aber Schadensbegrenzung sollte sehr wohl ein Ziel sein. Soweit meine Gedanken dazu.
LG nulla