Therapie beenden - auf anderer Ebene fortsetzen

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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Cranberry
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Beitrag Mo., 13.01.2025, 22:09

Ich kann die Verlustangst gegenüber seiner Frau schon nachvollziehen.
Woher sollen denn die ganzen Ausreden und Vertröstungen für dich kommen, wenn sie gestorben ist oder er sich von ihr getrennt hat?

Hat er noch einen alten kranken Onkel?
Oder eine plötzlich auftauchende uneheliche Tochter, die jetzt alles nachholen will?

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chrysokoll
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Beitrag Mo., 13.01.2025, 22:22

LuciaÉtoile hat geschrieben: Mo., 13.01.2025, 21:16 Und ich will mich nicht so bestimmen lassen, von einer Person, die ich nicht mal kenne.
Ich will nicht auf Sex und gemeinsame Freunde mit ihm verzichten, nur weil sie es so will.
das ist doch eine sehr klare Aussage. Du weisst was du nicht willst. Warum lässt du das dann mit dir machen? Und wie lange willst du das noch mitmachen?

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Solage
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Beitrag Mo., 13.01.2025, 23:00

Wenn das alles wirklich stimmt, mit dem Bild seiner Frau neben deiner Bettseite und dass er „keinen hoch kriegt“ oder Sexualität abwehrt, dann würde ich mich an deiner Stelle sehr verarscht fühlen.
Nicht seine Frau ist die, die euch ausbremst! Das macht dein ehemaliger Therapeut ganz alleine!
Es wirkt auf mich wie in einem gruseligen Film, was du schreibst: Gaslighting.
In meiner Fantasie entsteht so ein alter Schwarzweißfilm, wo der alternde Schauspieler seine junge Geliebte verrückt machen will. Die Kerzen flackern in der Dunkelheit, die Ehefrau im Rollstuhl ist überall im Haus und die Geliebte wird immer verrückter. Sie kann einfach nicht glauben, dass ihr Geliebter ein schauriges Spiel mit ihr spielt.
Da muss dann die schwerkranke Frau den Bösewicht geben.

Sind meine Empfindungen zu der Geschichte.

Professor mit eigener Wohnung, warum?
Ein Liebesnest für Studentinnen und Patientinnen.
Daneben noch eine gemeinsame Wohnung mit der schwerkranken Frau.

Klingt für mich nach Horrorfilm.

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Solage
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Beitrag Mo., 13.01.2025, 23:19

Er bekennt sich nicht zu dir.
Du wirst weder in seine Familie, noch in seinen Freundeskreis eingeführt.

Das Foto seiner Frau und die fehlende körperliche Vereinigung soll dir zeigen, wo deine Grenze ist. Du gehörst nicht wirklich zu ihm, zu seinem Kreis!

Dass er die Verantwortung für den Missbrauch übernehmen möchte, ist doch insofern ein Quatsch, als dass es erst zu einer Anzeige durch dich kommen müsste. Sonst existiert doch kein Fehlverhalten öffentlich.
Wenn es aber nicht zu Sex gekommen ist, dann gibt es auch keinen Anzeigegrund!

Solltest du um sexuelle Liebe betteln und die Therapie ist beendet, dann könnte er sich schon erbarmen, weil sein Anwalt würde dann von einer von dir gewünschten Liebesbeziehung nach Therapieende ausgehen. Also keinProblem!

Dieser Gedanke bezieht sich natürlich nur darauf, dass falls du von ihm enttäuscht werden solltest und deshalb für ihn unangenehm werden könntest….dass er da schon evtl. vorbaut.

Ganz aus der Luft gegriffen ist das nicht. Solch ähnliche Geschichten habe ich leider schon zur Genüge mitbekommen.

Muss ja nicht sein, aber kann.

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Sydney-b
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Beitrag Di., 14.01.2025, 00:19

LuciaÉtoile hat geschrieben: Mo., 13.01.2025, 21:26

Und wenn dann wieder ein Familientreffen mit ihren Kindern und Enkelkindern ist, dann will er nicht hingehen, muss aber und muss, von ihr erwartet, auch alles organisieren.

Auch wenn er mir sagt dass es für ihn nicht seine Familie ist, fühlt sich das für mich doch schlimm an.

An Weihnachten war es zum Beispiel so.
Geht es dir psychisch eigentlich gut?

Ich frage, weil ich nicht ernsthaft glauben kannst, das du tatsächlich glaubst,dass er sich nicht gerne mit seinen (Stief) Kindern und Enkelkindern treffen möchte??

Die beiden sind seit 20 Jahren verheiratet, seit 25 Jahren ein Paar.

Natürlich hat er in dieser langen Zeit eine enge Bindung zu ihren Kindern aufgebaut, die haben zusammen gefeiert, Urlaub gemacht, sich gegenseitig geholfen und unterstützt, tiefgründige Gespräche geführt und auch gealbert miteinander.
Die Enkelkinder wird er total lieben, er kennt sie vom Säuglingsalter an, genauso werden die Enkel ihren Opa lieben.
Er wird ganz freiwillig und gerne mit allen zusammen Weihnachten feiern.

Der ist mit dieser Familie länger verbandelt , als du an Lebensjahren alt bist!

Deshalb frage ich ernsthaft: Was stimmt mit dir nicht?

Bitte Suche dringend eine neue Therapie auf

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Nili
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Beitrag Di., 14.01.2025, 00:55

An sydney. Man kann es natürlich trotzdem nicht sicher wissen, wie er zur Familie steht. Könnte ja auch konfliktreich sein. Vielleicht hatte er schon zahlreiche Affären und die Frau ist nicht umsonst eifersüchtig und er gilt dort auch als Narzisst. Das könnte alles auch sein. Und deswegen ist er dann nicht gern da und fühlt sich nicht verbunden. Letztendlich wissen wirs nicht.

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Cranberry
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Beitrag Di., 14.01.2025, 01:21

LuciaÉtoile hat geschrieben: Mo., 13.01.2025, 01:02 zu einem Bruder besteht nach schweren Konflikten leider kein Kontakt mehr
Habt ihr darüber mal gesprochen, was vorgefallen ist?
LuciaÉtoile hat geschrieben: Mo., 13.01.2025, 01:02 Wir wollen vielleicht morgen in seine Heimat fahren, das hatte er vorhin noch erwähnt.
Wart ihr dort? Konntest du ihn besser kennenlernen?
LuciaÉtoile hat geschrieben: Mo., 13.01.2025, 01:20 Steht nicht zu sich und somit nicht zu mir.
Und so kann es nicht ewig weitergehen. Da hadere ich auch mit mir selbst, ob ich nicht mehr fordern, erwarten sollte.
Das solltest du unbedingt!
LuciaÉtoile hat geschrieben: Mo., 13.01.2025, 01:20 Naja, so wichtig ich ihm doch bin und daran habe ich keinerlei Zweifel, dass ich der wichtigste Mensch und emotional die Frau an seiner Seite bin, so verhält er sich aber nur teilweise so.
Und darunter leide ich.
Was macht dich so sicher, wenn doch sein Verhalten dagegen spricht? Glaubst du mehr an das, was er sagt?
LuciaÉtoile hat geschrieben: Mo., 13.01.2025, 01:20 Er hat so eine Angst vor den Konsequenzen, die sie ziehen könnte, dass er kaum anderes sehen kann.
Dich zum Beispiel. Er scheint auf jeden Fall weniger Angst davor zu haben, dass du Konsequenzen ziehen könntest oder dich zu verlieren.
LuciaÉtoile hat geschrieben: Mo., 13.01.2025, 01:20 Wir kommen uns nahe und könnten es praktisch gesehen tun, alles stimmt und passt und dann bricht er immer wieder ab.
LuciaÉtoile hat geschrieben: Mo., 13.01.2025, 01:20 Sprich, wir kommen uns nah und näher, er hat diesen Gedanken und stoppt das Ganze, weil er sonst das Gefühl hätte sie mit dem Sex potenziell umzubringen.
Ich befürchte auch, dass es da vor allem um die rechtlichen Konsequenzen für ihn geht.
LuciaÉtoile hat geschrieben: Mo., 13.01.2025, 01:30 Ich weiß ja nicht, ob unsere Beziehung diesen Heimlichkeitsstatus so überstehen wird.
Das liegt an dir, ob du damit zufrieden bist.
LuciaÉtoile hat geschrieben: Mo., 13.01.2025, 01:30 Schließlich wird unsere Partnerschaft immer "größer" und diese Blockaden an einigen Stellen drücken unsere Beziehung und hemmen den natürlichen Fluss.
Er blockiert. Er möchte keine größere Beziehung.
LuciaÉtoile hat geschrieben: Mo., 13.01.2025, 01:32 Er hat zwei Supervisionsgruppen.
Und unser Thema war dort schon öfter Gegenstand.
Mit welchem Ergebnis? Was sagen seine Kollegen dazu?
LuciaÉtoile hat geschrieben: Mo., 13.01.2025, 01:32 Weil mir das im Moment zu viel wäre.
Es ist auch ohne Therapie genug in Bewegung in mir.
Vielleicht gerade deshalb, um Ordnung und einen besseren Überblick zu bekommen und gut mit deinen Gefühlen umgehen zu können?
LuciaÉtoile hat geschrieben: Mo., 13.01.2025, 01:45 Im Grunde hat sie kein Recht dazu, ihm eine andere Beziehung zu "verbieten".
Er sagt ihr auch klar dass es so ist.
Kann sie auch gar nicht. Er muss auch nicht auf eine Erlaubnis warten.
LuciaÉtoile hat geschrieben: Mo., 13.01.2025, 02:02 Wie soll sie mich denn treffen, wenn meine bloße Existenz für sie der selbstgewählte Tod wäre?
Da überschätzt du dich aber.
LuciaÉtoile hat geschrieben: Mo., 13.01.2025, 02:02 Ich werde das morgen mal ansprechen. Ich finde es aber blöd, direkt zu fordern, das Bild zu entfernen. Aber ich werde ihn offen fragen, warum es da noch steht und was es denn emotional mit ihm machen würde, wenn es dort nicht mehr stehen würde.
Ich meine, alleine aus Rücksicht und als Zeichen für mich hätte er es längst wegräumen müssen.
Sonst ist er eben NICHT eindeutig...
Finde ich gut! Hast du es gemacht und wie war seine Reaktion?
Tauherz-_ hat geschrieben: Mo., 13.01.2025, 06:51 Und inwiefern übernimmt er Verantwortung für den Verstoß gegen die Abstinenzregel?
Ich habe auch noch nicht verstanden, was du damit meintest.
LuciaÉtoile hat geschrieben: Mo., 13.01.2025, 21:16 Dafür dass er "Freunde in Irland besuchen darf", also mit mir dorthin fahren "darf" (das weiß sie natürlich nicht), wollte sie mit ihm eine Woche an die Nordsee fahren.
Hat er das dann auch gemacht?
LuciaÉtoile hat geschrieben: Mo., 13.01.2025, 21:16 Aber mir wird immer klarer, wie er sich ihrem Diktat fügt, obwohl er klar kommuniziert. Und ihr wohl auch Grenzen setzt. ...Eigentlich ist das gar nicht seine Art, sich irgendwo zu fügen, im Gegenteil.
Du musst ihm nicht helfen! Bei dir eben nicht.
Zuletzt geändert von Cranberry am Di., 14.01.2025, 01:58, insgesamt 1-mal geändert.

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Sydney-b
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Beitrag Di., 14.01.2025, 01:25

Nili hat geschrieben: Di., 14.01.2025, 00:55 An sydney. Man kann es natürlich trotzdem nicht sicher wissen, wie er zur Familie steht. Könnte ja auch konfliktreich sein. Vielleicht hatte er schon zahlreiche Affären und die Frau ist nicht umsonst eifersüchtig und er gilt dort auch als Narzisst. Das könnte alles auch sein. Und deswegen ist er dann nicht gern da und fühlt sich nicht verbunden. Letztendlich wissen wirs nicht.
Und die erwachsen Kinder treffen sich dann alle freiwillig mit ihm und feiern gemeinsam Weihnachten?
Also haben alle einen Schaden in der Familie, dann passt es ja wieder :anonym:

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Cranberry
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Beitrag Di., 14.01.2025, 01:39

LuciaÉtoile hat geschrieben: Mo., 13.01.2025, 01:49 Tja, ehrlicherweise wird mir ganz schlecht, wenn ich mir vorstelle dass das -Status quo- noch ewig so gehen könnte...
Passt irgendwie nicht damit zusammen, dass du zuvor geschrieben hast, es sei für euch beide, die gesündeste, heilsamste, am meisten erfüllende und glücklich machende Beziehung, die ihr je hattet.
Willst du noch etwas zu deiner früheren Beziehung mit dem Vater deiner Tochter schreiben? (falls du das nicht früher schon gemacht hast und ich mich wieder nicht erinnern kann)
LuciaÉtoile hat geschrieben: Mo., 13.01.2025, 21:16 Aber ich habe doch Zweifel daran, ob ich zu viel Verständnis für ihn und seine Situation habe.
Ob ich zu wenig zu meinen Wünschen stehe, was die Einschränkungen unserer Beziehung durch seine Frau betrifft.
Ja!
LuciaÉtoile hat geschrieben: Mo., 13.01.2025, 21:16 Er sagt dass er daran arbeitet und ihr mehrfach behutsam, aber eindeutig, versucht hat klarzumachen dass ihn dieses tägliche Skypen einschränkt und er das nicht will.
So wie er es beschreibt, ist das inzwischen fast schon ein ökonomisches Aushandeln zwischen zwei Geschäftspartnern.
Ich kann mir bei aller Liebe auch nicht vorstellen, was seine Frau davon hat.
Was will sie mit ihm besprechen, wenn er keine Lust darauf hat und er wahrscheinlich nicht mal richtig zuhört?
Sowieso stell ich mir jemanden in der Lage seiner Frau, kurz vorm Sterben, auch niemals wie beschrieben vor. Natürlich geht jeder Mensch anders mit Situationen um. Aber kurz vorm Sterben noch an irgendwas so festhalten zu wollen, finde ich seltsam. Sie ist ja nun auch schon lange krank und hat sich viel mit dem eigenen Tod befassen können. Da wir doch schon ein Loslassen und eine Demut eingesetzt haben. Warum sollte sie ihm jetzt noch eins reindrücken wollen mit einem Suizid, wo es noch nicht einmal scheint als hätte er generell große Gewissensbisse? Das finde ich sonderbar. Eher würde ich mir vorstellen, dass man sich wünscht, wenigstens noch mit Respekt behandelt zu werden und nicht angelogen zu werden und dass man auch akzeptiert hat, etwas gehen lassen zu müssen und damit Frieden findet.
Also das ist zumindest meine Erfahrung und Vorstellung.


Liebe Lucia,

ich hatte ja erst echt gedacht, dass es dir gut geht und dass ihr für euch einen guten Weg in den letzten Monaten gefunden habt, dass sich die Situation in der Zeit weiterentwickelt haben könnte.
Die einzige Änderung, die ich bisher feststellen konnte, ist, dass ihr ein paar Mal im Urlaub wart und ihr euch jetzt regelmäßig seht und dass du dich jetzt klar für eine gemeinsame Zukunft mit ihm entschieden hast.
Siehst du noch eine andere Veränderung?

Ich halte es ja grundsätzlich für möglich, dass dein ehemaliger Therapeut wirklich überfordert ist und sich nicht zu helfen weiß und sich deshalb so unglaublich daneben, rücksichtslos und verantwortungslos verhält und man ihm nicht direkt Böswilligkeit oder Berechnung unterstellen sollte. Aber als Psychotherapeut, auch noch in Supervision und als Ausbilder, mit diesem niedrigen Level an Selbstreflexion unterwegs zu sein und auch bei Themen, die ständig in Psychotherapien vorkommen, sich so unbeholfen zu geben oder sich nicht angemessene Hilfe zu holen, ist für mich unvorstellbar.

Sprichst du in deinem Freundeskreis darüber? Kennen sie ihn persönlich? Welche Reaktionen bekommst du da?

Liebe Grüße und allen süße Träume :)

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Pantoffeltierchen
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Beitrag Di., 14.01.2025, 06:46

Als sehr gute Freundin, von jemand, der betrogen wurde und deren betrügender Freund sie (die Ehefrau) trotzdem nicht verlassen wollte: ganz ehrlich. Ausgesprochen ist, dass die beiden verheiratet und ein Paar sind. In unserem Kulturkreis sind wir monogam, wenn nicht ist das Betrug. Wenn sie dann eifersüchtig ist, dann ist das wirklich ihr gutes Recht. Sie kennt ihn jahrelang, sie merkt wenn was anders ist. Dass man mit seinen Partner, mit dem man nicht zusammen lebt 1x/Tag reden mag ist absolut normal und nachvollziehbar. Wenn in einer Beziehung einer sagt, ich mag weniger Kontakt ist es das absolute Recht des anderen zu sagen, dass man das nicht möchte. Und dass man, wenn der andere erzählt er fährt auf Urlaub anregt auch mal wieder wegzufahren ist eigtl Teil einer netten Partnerscahft. So sehr es mich schmerzt dir beim leiden zuzulesen, so sehr tut mir seine Frau leid. Und da habe ich noch nicht mal mit eingepreist, dass sie schwer krank ist. Das bezieht sich nur auf die normale Dynamik in einer unehrlichen Ehe. Die bist eifersüchtig, weil er eine andere hat. Auch dein gutes Recht. Aber was erwartest du? Dass sie die Beziehung, die sie über 20a geführt haben einfach fallen lässt auf Zuruf? Obwohl sie nicht mal von dir weiß? Damit ihr gemeinsam Zeit verbringen könnt?
Wer einen Fehler findet, darf ihn behalten.

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freeway
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Beitrag Di., 14.01.2025, 07:39

Wie abgebrüht muss man eigentlich sein, die Freundin aus dem Zimmer zu schicken um mit seiner Frau zu reden, und es dann noch schafft das ganze als Liebesmärchen durchzudrücken.

Sogar seine Erektionsstörungen sind lediglich Teil einer außerordentlichen Liebesgeschichte worin er der rücksichtsvolle Held ist, kann Mann schon mal haben, könnte Mann auch kommunizieren, damit sich Frau entscheiden kann.

Ist ja nun nicht so als hätte Frau nicht gewusst, dass sie sich auf einen liierten Mann einlässt, Klassiker halt. Wenn dir das nicht zu blöd ist, muss das wohl so.
"Es ist kein Zeichen geistiger Gesundheit, gut angepasst an eine kranke Gesellschaft zu sein." Jiddu Krishnamurti

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Tobe
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Beitrag Di., 14.01.2025, 09:17

Hallo Lucia,

Du machst Dir leider selber etwas vor, wenn Du wirklich glaubst, daß diese Beziehung zu etwas gutem führen könnte.
Meiner Meinung nach macht er Dir etwas vor, nur um Dich entsprechend zu manipulieren. Vielleicht auch um mit Dir ein bisschen etwas von einem Ersatz zu erleben, für etwas was mit seiner Frau vielleicht nicht mehr so möglich ist.
Diese genannte Erkrankung “Einschlusskörpermyositis“ führt im Übrigen nicht zu einer erheblich verkürzten Lebenserwartung. Also von wegen seine Frau ist todkrank ;)
Kannst Du auch hier nachlesen (https://flexikon.doccheck.com/de/Einsch ... ermyositis).

Und so wahnsinnig pflegebedürftig kann sie m.E. auch nicht sein, wenn er sogar noch mit ihr in den Urlaub fahren kann.

Warum es zwei Wohnungen gibt, lässt sich nur spekulieren...
Vielleicht auch dafür, damit er seine Spielchen (wie mit Dir) ungestört spielen kann.
Vielleicht ist er dann offiziell für seine Frau auf Fortbildungen. ;)

Ich verstehe ohnehin nicht so wirklich, was Du von so einer Beziehung erwartest.
  • Er ist mehr als doppelt so alt wie Du (vermutlich könnte er sogar fast Dein Opa sein)
  • ist weiterhin verheiratet und möchte sich von ihr nicht trennen
  • hat Kinder, die ebenfalls schon deutlich älter sind als Du
  • er steht nicht zu Dir und eurer angeblichen Beziehung
Fazit: er spielt mit Dir und Deinen Gefühlen

Vielleicht befriedigt ihn das auch, wenn er Dich leiden sieht. :dunno:



Du solltest Dich mal ernsthaft hinterfragen, was er Dir gibt, was Du nicht auch von einem zu Dir eher passenden Partner bekommen könntest.
Dies meine ich jetzt wirklich nicht böse...
aber kann es sein, daß Du in ihm so ein bisschen den Vaterersatz suchst?

Dir stehen doch noch alle Möglichkeiten offen. Du bist noch so jung.
Möchtest Du wirklich mit so einem alten Mann eine ernsthafte Beziehung eingehen und ihn womöglich auch dann (bald) absehbar pflegen müssen?

L.G. Tobe
Haltet die Welt an, ich will aussteigen.
Wenn du den Tag wie die Nacht empfindest,
Einsamkeit mit Schicksal verbindest,
Traurigkeit dein Leben hüllt,
weisst du, wie sich meiner einer fühlt.

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chrysokoll
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Beiträge: 4472

Beitrag Di., 14.01.2025, 09:55

Zu den von Tobe genannten Punkten kommt noch hinzu: Es findet offenbar kein sexueller Kontakt statt, was ja sonst ein "Verhältnis", eine Affäre ausmacht. Es ist also irgendwie gar nichts. Wie kann das ausreichen? Das ist sooo weit weg von wunderbar und auf Augenhöhe

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Takli
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Beiträge: 443

Beitrag Di., 14.01.2025, 11:01

Ich glaube das ist gar nicht so selten, daß neue Beziehungen entstehen, wenn der Partner pflegebedürftig wird. Durch die Hilfsbedürftigkeit des Erkrankten ist die Beziehung nicht mehr auf Augenhöhe und ändert sich grundlegend. Die neue Liebe bedeutet ja nicht zwangsläufig, daß der Erkrankte im Stich gelassen werden muß. Ungünstig finde ich bei euch, daß eure Beziehung verheimlicht werden "muß". Es macht den Eindruck, als wäre dein Partner sehr stark in Schuldgefühlen und moralischer Verantwortung gefangen. In der Hinsicht bräuchte er vielleicht therapeutische Unterstützung, um seine Frau mit den Konsequenzen seiner veränderten Bedürfnisse zu konfrontieren und einen offenen Umgang damit zu finden, ohne seine erkrankte Frau im Stich zu lassen. Eben macht es den Eindruck, als hoffte er durch ihren nahen Tod, darum herum zu kommen. Aber was ist, wenn das noch länger so weiter geht. Wo bleibst du dann?

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Thread-EröffnerIn
LuciaÉtoile
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Beiträge: 209

Beitrag Di., 14.01.2025, 11:16

Puuuh...ich bin jetzt wieder zu Hause, komme gerade von ihm.
Die letzten 24 Stunden waren ganz schön intensiv und anstrengend.
Ich schreibe jetzt einfach mal, was war, auch auf die Gefahr hin, dass man es nicht glauben könnte. Muss das selbst alles erstmal sacken lassen. Es ist gut dass ich heute den Tag über alleine bin und wir uns erst heute Abend wiedersehen.

Wir waren gestern tatsächlich den Tag über in seiner Heimatstadt. Er hat mir die Kirche gezeigt, in der er früher Messdiener war, seine frühere Schule, den See, auf dem er als Kind Eislaufen war, sein ehemaliges Wohnhaus und viele weitere wichtige Bezugspunkte für ihn.
Wir sind bestimmt fünf Stunden durch den Ort und die Natur drumherum gelaufen.
Am Abend waren wir essen und sind dann zu ihm gefahren. Wir waren unbeschwert, fröhlich, es war ein rundum schöner Tag und ich habe mich sehr gefreut, die Orte zu sehen, von denen er schon so oft erzählt hatte.

Als wir später im Bett lagen, hat er mich erst gefragt, ob mir im Schlafzimmer etwas auffällt? (Ich war gestern das erste Mal im neuen Jahr bei ihm.)
Und da hatte er doch tatsächlich das Foto weggeräumt.
Ich habe gesagt dass es mich freut, aber es war eine komische Situation. Weil, ja, es freut mich, aber sollte es nicht selbstverständlich sein, dass er das Foto wegräumt? Ich glaube er hätte sich mehr Freude darüber gewünscht. Naja. Aber abgesehen davon, freue ich mich wirklich darüber dass er meine Worte von vor 2 Wochen angenommen hat und verstanden hat, dass das Bild weg musste.
Und so musste ich es nicht erneut thematisieren.
Er meinte noch, es sei Gewohnheit gewesen, dass es da stand, er habe das Bild gar nicht mehr wahrgenommen.

Und noch eine krassere Veränderung kam gestern dazu, er hat gesagt, dass er jetzt soweit wäre, mit mir zu schlafen, ohne dass ihn der Gedanke, er könnte ihr Leben dadurch verkürzen, davon abhält.
Ich hatte ziemlich gemischte Gefühle dabei, ja es ist schön und ich bin sehr froh darüber, dass diese Blockade wohl ausgeräumt ist, aber es löst auch alle Mögliche in mir aus.

Achso, um Missverständnisse zu beseitigen, es ging dabei nicht um Errektionsprobleme, eine Errektion bekommt er immer, wenn wir uns intensiv küssen. Das habe ich versucht zu umschreiben mit meinem "praktisch könnten wir miteinander schlafen".
Das hat es aber nur noch schlimmer gemacht irgendwie.
Wenn sein Körper ihn gebremst hätte und es "wenigstens" körperlich nicht möglich gewesen wäre, aber er hatte eine Errektion, ich war bereit, wir hatten ein sehr intensives Vorspiel, wir lagen im Bett und dann - zack - entweder ein Abbrechen von ihm oder wir haben beide traurig abgebrochen, weil es klar war, dass er weiter nicht gehen würde.
Und das hat mich echt fertig gemacht. Weil es monatelang immer und immer wieder so war.
Ich war schon an dem Punkt, ihn aus Selbstschutz vielleicht gar nicht mehr intensiv zu küssen, damit ich diese schlimmen Enttäuschungsgefühle nicht immer wieder erleben muss...

Ich hoffe das war jetzt für niemanden zu detailreich. Ich denke mir, dass es nur so ganz zu greifen ist.

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