leberblümchen hat geschrieben:Nein, es gibt schwer gestörte Menschen, die nicht an sich, sondern an ihrer Umwelt leiden. Dann sind halt alle Partner doof, aber die eigene Bindungsproblematik wird nicht gesehen; womöglich gibt es nicht mal einen Zugang zu den Problemen. Das ist dann 'schwerer' als bei jemandem, der sehr leidet, der aber genau weiß, dass ER das Problem hat.
Ach, woher weisst Du das so genau über andere schwer gestörte Menschen? Möglicherweise klingt das so in ihren Artikulationen, aber man kann doch nie wissen, wie es innen drinnen bei einem
Anderen aussieht??
Oft sind innen drinnen schwere Selbstvorwürfe gegen sich selbst etc., die sich dann nach außen durch Selbstverletzung etc. äussern.
Ausserdem ist es mittlerweile wissenschaftlich erwiesen, dass beides eine Rolle spielt bei der Entwicklung von psychischen Krankheiten: Die Umwelt und das Innen. Und damit ist nicht nur die Wechselwirkung gemeint, sondern auch, dass ein Mensch in derselben psychischen Konstellation in unterschiedlichen Umwelten unterschiedliche Krankheitsverläufe haben würde, vom Schweregrad her!!!
Auch Du siehst doch Deine Mutter als wesentlich an für die Entwicklung Deiner Störung und Deine Mutter gehört doch zu Deiner Umwelt? Ebenso siehst Du es doch als initiierend für Deine Störung, dass Dein Vater sich von Deiner Mutter getrennt hat?
Wie dem auch sei, deswegen heisst die Systemische Therapie ja auch Systemische Therapie und steht wohl kurz vor der KK-Genehmigung. Das sie dann das Nonplusultra ist, möchte ich hier nicht behaupten, aber ist nicht ohnehin alles dynamisch?
Und, wenn es jemand gebe, der von sich sagt, er leidet psychisch an der Umwelt, würde dieser
leiden. Somit sollte er doch eine passende Therapie bekommen, oder?
Wie würdest Du das denn sonst auch bei Traumata sehen? Diese sind ja auch in der Umwelt angesiedelt? Und verursachen in der Person Symptome? Diese können natürlich mit therapeutischer Hilfe in und von der Person bewältigt werden, was ebenfalls nun wissenschaftlich erkannt wurde, weshalb in den letzten Jahren die Traumatherapie anerkannter wurde.
leberblümchen hat geschrieben:Mit 'Künkel' hat die Auswahl der Patienten nichts zu tun. Ein problematischer Patient, der für den Therapeuten phasenweise eine Belastung darstellt, ist auch deshalb schwierig, weil die Behandlung sehr viel länger dauert als bei anderen Patienten.
Mit "Künkel" meinte ich die Tatsachen, die aus der Erkenntnis hervorgehen:
leberblümchen hat geschrieben:Aber wir wissen doch alle, dass das, was im Gutachten steht, nicht das ist, was wir 'haben', oder?
Das kann doch nicht einfach so hingenommen werden, sondern zeigt, dass das Versorgungssystem dringend Veränderungen Bedarf.
Denk doch mal dran, wie oft in der Geschichte alle schon etwas wussten, was nicht in Kongruenz mit dem Wertesystem ist, und wohin es geführt hat, wenn alle das dann so hingenommen haben, weil es ja irgendwie so ist und es ja sein könnte, dass es dem einzelnen doch Vorteile verschafft und dann Vermutungen über die Anderen angestellt wurden, warum es diesen nichts nützt, was aber nichts damit zu tuen habe, dass das System auf einer Lüge basiert.
leberblümchen hat geschrieben:Ein problematischer Patient, der für den Therapeuten phasenweise eine Belastung darstellt, ist auch deshalb schwierig, weil die Behandlung sehr viel länger dauert als bei anderen Patienten.
Na, in dem Punkt ist er nicht schwieriger, sondern im Gegenteil attraktiver, weil er mehr Geld einbringt. Zudem, bei drei kürzeren Behandlungen in derselben Zeit