Therapeutin flunkert?

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momo fliegenfänger
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Beitrag Sa., 01.08.2020, 13:31

Ich verstehe, wie du das meinst und finde an deinen Beiträgen nichts verwirrend. Ist meiner Meinung nach auch unangebracht, wie manche hier immer weiter gegen dich schießen... Lasst es doch einfach gut sein, wenn es euch stört, statt die Stimmung schlecht werden zu lassen.

Also ich finde so eine 'Ausrede' mit Corona auch nicht gut und kann verstehen, dass deine Kollegin nun verunsichert ist. Wenn es den Corona Verdacht gäbe, hätte die Therapeutin die Termine für den gesamten Tag absagen müssen und nicht nur einen Teil. Oder es gab da ein großes Missverständnis, auch möglich. So oder so, deine Kollegin sollte es auf jeden Fall ansprechen, damit es geklärt werden kann. Sowas hat auch nichts mit normalem flunkern oder nicht ganz die Wahrheit sagen zu tun. Mit Corona ist nicht zu flunkern. Immerhin könnte man als Patient dann, wenn auch über ein paar Ecken, Kontaktperson sein.
Ich selber habe so eine Erfahrung noch nicht gemacht. Meine Therapeutin hat bisher "aus gesundheitlichen Gründen" abgesagt und das reicht mir vollkommen.

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Arakakadu
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Beitrag Sa., 01.08.2020, 13:35

Danke Momo! Ich denke dass meine Beiträge generell bei vielen etwas aufwühlen und sie deshalb schon schneller gegen mich schießen..
Aber genau das habe ich gemeint. Ich finde es eben nicht gut. Hätte sie gesagt sie kann nicht ohne Begründung, dann wäre meine Kollegin nicht verunsichert gewesen. Ich bin gespannt was sie sagt.
Und ich sehe es eben auch so, dass sie dann wirklich alle Termine hätte absagen müssen, weil eben fahrlässig. Drum kanns eben nur eine Ausrede sein. Und das müssen eh die beiden klären. Aber irgendwie auch peinlichb" ja FrXY ich habe geflunkert....

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Anna-Luisa
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Beitrag Sa., 01.08.2020, 13:43

Marlena hat geschrieben: Sa., 01.08.2020, 13:35 Ich denke dass meine Beiträge generell bei vielen etwas aufwühlen und sie deshalb schon schneller gegen mich schießen..
Wer hat denn auf dich "geschossen"? Jemand der dich für unglaubwürdig hält? Dass ich dich für deine Kollegin halte liegt daran, dass du dich sehr allgemein (und oft auch verschwommen) ausdrückst. Und wenn jemand "gegen dich" schreibt, lieferst du "Informationen" nach.
Fordere viel von dir selbst und erwarte wenig von den anderen. So wird dir Ärger erspart bleiben.
(Konfuzius)

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Arakakadu
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Beitrag Sa., 01.08.2020, 13:45

Ja genau das meine ich!

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Mondmann
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Beitrag So., 02.08.2020, 09:10

Warum ist die Therapie der Freundin ein Thema für dich? Und warum solch ein wichtiges Thema, dass du hier darüber diskutieren möchtest? Du stellst damit ja sehr viel Distanz her zum (vermeintlichen oder tatsächlichen) "Vorfall", sodass auch deine Leser noch mehr Abstand zum Thema bekommen und sich das Ganze also nur von ganz weit entfernt angucken dürfen. Die Frage ist: Welchen Zweck hat das? Eigentlich eine rhetorische Frage, denn der Zweck liegt ja auf der Hand: Wenn der Abstand zum betrachteten Gegenstand groß ist, kann man nicht so genau hinsehen und erkennt nicht genau irgendwelche Schwachstellen.

Das Problem dabei ist aber, dass nicht nur du und deine Leser nicht genau hinsehen können, sondern auch, dass du damit auch noch den Abstand zwischen dir und den Lesern herstellst, was dann dazu führt, dass die Antworten, die du bekommst, ebenfalls sehr vage sein müssen und niemand wirklich zu dir durchdringt. Und damit ist die ganze Diskussion eigentlich verloren.

Warum hast du das Wort "flunkern" verwendet und nicht das Wort "lügen"? "Flunkern" hat eher die Konnotation des Spielerischen: Beim Spielen flunkert man; da geht es um nichts Ernstes. Man würde eher nicht sagen, dass jemand "lügt", der beim Spielen "schummelt". Auch das Wort "flunkern" stellt ja somit einen Abstand her, à la: Na, so schlimm ist es auch wieder nicht.

Ich glaube ferner, dass es wenig hilfreich ist, hier darüber zu diskutieren, ob und welche Corona-Regeln die betreffende Therapeutin aufstellt oder einhält, sondern dass es eher um Vertrauen geht, völlig egal, ob Corona ist oder nicht.

Die Frage wäre auch noch, ob es vorstellbar ist, dass es lügende Therapeuten gibt. Ich bin mir da gar nicht so sicher, wie selbstverständlich "man" das finden soll. Einerseits ist Lügen "normales" menschliches Verhalten (man vermeidet Dinge, die "Unlust" bereiten, also lügt man, damit die Situation entspannt wird). Andererseits ist es tatsächlich schwer, jemandem zu vertrauen, der lügt. Das Problem dabei ist auch, dass jemand, der lügt, auf ein Ansprechen eher mit einer weiteren Lüge reagieren wird (sonst wäre der Witz der ersten Lüge weg), womit dann nichts gewonnen ist.

Mein Therapeut hat mich tatsächlich schon mal sicher angelogen, und bei anderen - wenigen - Situationen nehme ich es ebenfalls an. "Gestörte" Menschen haben ja sehr feine Antennen - das Problem ist hier, dass es häufig zu Fehlalarmen kommt, sodass es schwierig ist, hier an sich zu arbeiten bezügl. der Wahrnehmung, wenn man weiß, dass das Gegenüber mindestens einmal gelogen hat.

Ich hab das dann für mich so gelöst, dass ich es "einfach" als gegeben annehme. Ich hab mich sehr lange gefragt, ob das, was ich als Lüge vermute, ein Zeichen von Zuneigung oder Abneigung mir gegenüber ist (die Lüge wäre nicht nötig gewesen, wenn nicht "irgendein" emotionaler Inhalt hätte verborgen werden sollen), was recht unfruchtbare Gedanken waren, die ich aber nicht abstellen konnte. Inzwischen kann ich mir die Lüge(n) irgendwie erklären; ob ich damit richtig liege, weiß ich nicht, aber ich weiß, dass meine Wahrnehmung der Situation stimmig für mich ist. Und da ich nun mal weiß, dass er kein Heiliger ist und ich es auch "affig" fände, einen Therapeuten zu suchen, der jederzeit perfekt ist, ist es für mich okay so. Auch wenn die gesamte Therapie durch sein Verhalten letztlich komplizierter und vermutlich auch dadurch länger wurde - aber wenn das den Zweck hat, mir zu helfen, unter realistischen Umweltbedingungen klarzukommen, dann ist das sogar noch irgendwie "positiv"...

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Mondmann
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Beitrag So., 02.08.2020, 09:18

Ach so, wenn der Fall so eindeutig negativ ist, wie du das beschreibst, sieht das wohl wieder anders aus, und ich würde mich (auch?) abgelehnt fühlen. Darüber würde ich dann schon explizit reden und dann auch ansprechen, dass du vermutest oder meinst zu wissen, dass sie nicht die Wahrheit gesagt hat. Sonst wäe die Beziehung zu sehr belastet.

Vielleicht gibt es ja doch eine Auflösung des Ganzen, oder aber die Therapeutin wird dann dazu gebracht, darüber nachzudenken, warum sie das tat - und darüber, dass ihr Patient nicht so naiv ist, wie sie angenommen hatte.

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Arakakadu
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Beitrag So., 02.08.2020, 09:35

Danke mondmann für deine Antworten. Geflunkert habe ich benutzt, weil meine Kollegin mir das so erzählt hat. Ich habe überhaupt nicht nachgedacht aber geflunkert hat ja wirkich eine andere Bedeutung als gelogen.
Woran hast du gemerkt dass er dich angelogen hat? Und du hast es nie angesprochen? Ich denke alle lügen, macht ja jeder irgendwie mal.

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Mondmann
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Beitrag So., 02.08.2020, 10:03

Woran hast du gemerkt dass er dich angelogen hat?
Das konkrete Beispiel mag ich nicht nennen, aber es war eindeutig, weil sich zwei Aussagen widersprochen haben, also in etwa: "Ich war gestern in London" und dann später: "Ich war gestern in Tokio" - nur irgendwie noch eindeutiger.
Und du hast es nie angesprochen?
In dem Fall hab ich es nicht angesprochen, weil es ihn bloßgestellt hätte (und klar, ich hatte tatsächlich auch keine Lust auf diese Situation, zumal das inhaltlich für mich bedeutungslos war, ob er in London oder in Tokio war; er wird deshalb gelogen haben (einen anderen Grund gibt es nicht), weil er es so aussehen lassen wollte, als sagte er etwas nur ganz "zufällig", weil es "gerade" passt. Hätte er die Wahrheit gesagt, hätte ich annehmen können, er hätte etwas "extra" getan.

Andere Situationen waren schwieriger, und ich hab angenommen, dass er gelogen hat, weil der Zeitabstand zwischen Frage und Antwort nicht stimmig war und weil die Intonation nicht stimmig war. Das war in Momenten, in denen ich annahm, er lehnt mich ab. Einmal hatte ich eine Stunde absagen müssen wegen eines anderen Termins und hätte sie dann doch wahrnehmen können, und als ich anrief, "tat" er meiner Ansicht nach so, als guckte er im Kalender nach, und ich hatte den Eindruck, er wollte die Stunde ohnehin nicht wahrnehmen und mir das natürlich nicht so sagen.

Und in wieder anderen Situationen nahm ich eher an, er wollte nicht den Eindruck enstehen lassen, dass ich annehmen könnte, er könnte mich mögen; einmal bin ich dabei tatsächlich - für meine Verhältnisse - ausgetickt, weil ich genervt und beleidigt war ob dieser zur Schau gestellten Indifferenz seinerseits. Da hätte ich es vielleicht ansprechen sollen, hab mich dann aber spontan fürs Agieren entschieden ;)

Mittlerweile nehme ich es so hin, dass er gelegentlich so tut, als müsste er mir beweisen, dass ich nur einer von vielen sei - ich erkenne darin ein Muster (immer dann, wenn ich annehmen könnte, es sei anders...); ich erkenne darin einen Sinn (wäre ja auch blöd, wenn ich es annähme); was mich daran eigentlich vor allem ärgert, ist, dass ich für naiv gehalten werde. Die Lüge selbst wäre ja nicht schlimm, wenn ich sie nicht merkte...

Das sind aber alles wirklich Kleinigkeiten, bis auf einmal, als er sich rausgeredet hat, als ich offenbar etwas an ihm bemerkt hab, was ich nicht hätte bemerken "dürfen". Das hab ich dann aber so akzeptiert als seine persönliche Schwäche.

Mit anderen Worten:

Im Umgang mit den (angenommenen oder tatsächlichen) Lügen zeigt sich erstens die Fehlbarkeit des Gegenübers, die ja nun mal da ist und die auch Gründe hat, die außerhalb der therapeut. Beziehung liegen; aber es zeigt sich auch die eigene ("übertriebene") Verletzlichkeit des Patienten, der aus einer Mücke einen Elefanten macht.

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Philosophia
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Beitrag So., 02.08.2020, 10:37

Die Analytikerin hat mich auch schon angelogen - ich fand das nicht schlimm, ich hatte nämlich nicht den Eindruck, dass sie mir damit schaden wollte. Darum konnte ich ihr das gut lassen. Ich hatte das ihr später mal gesagt, dass ich ihr gut lassen kann, wenn sie mir nicht immer die Wahrheit sagt, da sie schon ihre Gründe haben wird. Es kommt sicher darauf an, bei was gelogen wird und ob das einen Einfluss auf die therapeutische Beziehung hat.
"Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen." - Albert Schweitzer

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lisbeth
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Beitrag So., 02.08.2020, 10:43

Mondmann hat geschrieben: So., 02.08.2020, 09:10 Warum ist die Therapie der Freundin ein Thema für dich? Und warum solch ein wichtiges Thema, dass du hier darüber diskutieren möchtest?
Wollte diese Anmerkung von Mondmann nochmal aufgreifen, Marlena.
Denn beim Lesen habe ich gemerkt, dass es genau das ist, was mich irritiert hat und was (für mich) auch unstimmig angekommen ist. Das ist ein Anliegen deiner Kollegin (also noch nichtmal deine enge Freundin...), das du dir so sehr zu eigen machst, dass du dich hier in seitenlange Diskussionen verwickelst, rechtfertigst, verteidigst.
Im Ernst? Für eine Kollegin?

Und ja, dadurch entsteht für mich sehr wohl der Eindruck, dass du dir *ihr* Thema zu eigen machst, auf eine Art und Weise, die jeden halbwegs abgegrenzten Menschen stutzig werden lässt. Denn das alles ist unterm Strich ziemlich sinnbefreit und ist wie Stille Post spielen, am Ende kommt nur Quatsch dabei raus, denn niemand von uns allen (auch du nicht) war dabei und weiß, was wann von wem und zu wem gesagt wurde. Deine Kollegin ist erwachsen, kann sich selbst informieren, nachfragen, und das zu allererst auch mit ihrem eigenen Therapeuten klären, wenn sie damit ein Problem hat. Vielleicht ist ihr das alles auch viel egaler als es dir ist?

Dass dabei bei einigen auch der Eindruck entstanden ist, dass du selbst "die Kollegin" sein könntest (ja, bei mir auch ;-) ) liegt meiner Meinung nach vor allem daran, dass du hier so aufgetreten bist, als wärst du in der Situation selbst dabei gewesen und du alles das, was auch für dich nur Vermutung oder Hörensagen sein kann, als Tatsache hingestellt hast...

Von daher steht dann für mich schon die Frage ganz deutlich im Raum, was dir diese Aktion bringen mag?
- Ablenkung? zB von dir selbst, deiner eigenen Therapie und das, was dich dort stört?
- Klärung deiner eigenen Themen über diesen Stellvertreterkonflikt?
- Ein bisschen Aufmerksamkeit bekommen, denn die Resonanz zeigt dir, dass du da bist?
....

Wie immer gilt: Das ist als Denkanstoß gemeint. Was davon zutreffen mag oder nicht, und wie deine Antworten ausfallen, ist für mich persönlich relativ egal...
When hope is not pinned wriggling onto a shiny image or expectation, it sometimes floats forth and opens.
― Anne Lamott

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Arakakadu
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Beitrag So., 02.08.2020, 11:11

Na gut ihr lieben! Ihr habt mich ertappt! Ich habe mich gefragt wie lange ich da noch so weiter flunkern kann!
Der Grund warum ich schrieb Kollegin und nicht ich war, weil ich gewusst habe, dass ihr meinen Therapeuten hier auseinander nehmen würdet! Und mich auch ein bisschen, weil ich so blöd war und mich drauf eingelassen habe. Es ist so weit, ich weiß ich muss mit meinem Therapeuten schluss machen! Und ich packs gar nicht! Ich fühle mich abhängig und belüge mich selbst indem ich es mir Schön rede. Also nun mal die ganze Wahrheit auf den Tisch auch wenns nach der Aktion viel Mut erfordert:

Ich bin im Herbst 2 Jahre bei ihm und habe 2 gute Freundinnen die auch zu ihm gehen.
Ich kam damals hin, weil ich eine Diagnose bekommen habe und in eine Depression fiel, meine Freundin hat mich hingeschickt. Sie beendete zu dem Zeitpunkt die Therapie. Ich kannte auch noch eine andere Freundin und mich hat das nie gestört. Ich habe nie darüber nachgedacht was da für ein scheiss rauskommen kann.
Letzten Winter fragte mich eine Freundin ob ich ihr meinen Therapeuten empfehlen kann ich sagte ja klar. Sie fing eine Therapie an und sagte ihm auch dass ich ihn weiterempfohlen habe. Es gibt Therapeuten dies machen manche nicht. Ich habe mich übrigens bei einer Stelle beraten lassen, diese meinten, dass es erlaubt ist, jeder anders handhabt und es kein unsauberes arbeiten ist. Das war für mich alles ok.
Dann ging es einer Freundin von mir sehr schlecht, für mich war klar, sie soll auch hingehen weils mit der anderen auch gut klappt.
Dann fühlte ich mich plötzlich extrem unwohl. Sie sagte mir dann aber von alleine dass sie nicht hingeht, sondern eine Freundin von ihr, der es auch sehr schlecht geht und sie ihr einfach den Kassenplatz überlässt. Das war mir gar nicht recht, aber ich traute mich nicht für meine Gefühle einstehen, weil ich sie nicht kenne und es ja dann eh egal ist. Plötzlich rief aber auch nach 2 Wochen nun doch meine Freundin an und hatte einen Termin! Ich bekam Panik und sagte ihr, dass mir das viel zu viel ist und das keine gute Idee ist. (auch wegen den Antworten hier im forum) wir redeten darüber wo das her kommt und ich dachte mir Dann... Ach so schlimm ist es nicht. Plötzlich begann ein hin und her mit ja du kannst gehen und nein du darfst nicht gehen.
Dann redete ich mit meinem Therapeuten und er fragte mich nach ihrem Namen und sagte, dass es gut ist, daß ich es ihm sage und dass er sie weiter schicken kann. Plötzlich kam ein "Nein, nein das müssen sie nicht" aus mir heraus und er fragte bzw sagte, wenn sie eine Therapie beginnt, dürfen wir aber nicht darüber sprechen und müssen uns zurück halten.
Ich dachte aber, der checkt schon dass das nicht passt und schickt sie weiter. Das sagte ich ihr auch, ich sagte ich glaube er schickt dich weiter bzw habe es insgeheim gehofft aber traute mich nie ehrlich was sagen, weil ich angst hatte dass sie böse sein konnte (ist mein thema)

Jedenfalls begann dann die Therapie und es war total schlimm für mich. Ich bemerkte wie ich drauf achtete, dass jeder gleich viele Termine bekommt und ich traurig war wenn er mir absagte und ihr nicht.
Mit meiner Freundin sprach ich da drüber und mit meinem Therapeuten auch. Er fragte mich warum ich sie hergeachickt habe und es mir eig gar nicht gut tut. Wir gaben versucht das dahinter zu bearbeiten, die Therapie mit ihr kann er ja nicht mehr beenden.
Jedenfalls war es so, dass ja jetzt ich 2 gute Freundinnen dort habe und sie auch. Ihre kenne ich nicht.
Es ist so verrückt. Und jetzt zur Geschichte von letzter woche:

Am Freitag hätte ich und meine Freundin nachmittags einen Termin gehabt. Er sagte uns ab. Wir haben nur über den corona Fall geredet sonst sprechen wir kaum mehr darüber. Aber das verrückte: ich ging dann Freitag früh mit meiner anderen Freundin einen Kaffee trinken. Sie erzählte mir, dass sie grad in der Praxis war. Ich so, was es ist doch coronaverdacht? Sie bekam Panik (hat sie vor corona und sie ist schwanger) und ich meinte sie soll sich beruhigen es ist sicher nur eine ausrede gewesen.
Dann rief ich meine andere Freundin an und erzählte ihr das. Bei ihr saß zufällig gerade ihre Freundin die direkt auch nen Termin hatte 😬 wir waren beide total baff und wusste: den coronaverdacht kanns nicht geben oder zumindest muss er den Vormittag ms Terminen nichts davon gesagt haben was sehr fahrlässig wäre. Darum denken wir er hat eben gelogen. Mir wäre es egal aber sie ist sehr misstrauisch und stellt ihn in frage. Ich auch.
Freunde, Stundenabsagen und jetzt auch noch diese Lüge.
Dann kommt dazu dass er zu mir sagt, er ist jetzt 4 Wochen nicht da, aber wir können gerne mal eine Telefonstunde machne wenn es mir ganz schlecht geht (bin sehr instabil, auch durch die Therapie)

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Arakakadu
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Beitrag So., 02.08.2020, 11:13

Dann erzählt mir meine Freundin durch Zufall (ich wills einfach nicht wissen wann wer Stunden hat es tut mir nicht gut) dass sie im August wieder regelmäßig hingeht, weil sie jetzt 6 Wochen ncijt dort war (weil sie nicht da war)
Dann denke ich mir ok, ich muss ja gesetzlich eine Sommerpause machen und das ist ok, aber zu mir. Sagt er er arbeitet im. August nicht in der Praxis.
Wie ihr lesen könnt, das ganze ist mega verstrickt.. Es ist einfach ein horror und ich fühle mich abhängig und komme nicht raus. Er hat leider sehr viele gute Seiten und ich fühle mich extrem wohl und verbunden mit ihm.....

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Arakakadu
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Beitrag So., 02.08.2020, 11:21

Einerseits hats lange gut gekappt, diese seltsame Konstellation, aber es funktioniert eben nicht, dass man gar nicht drüber redet. Wenn ich niemanden dort kennen würde, wäre es nie so weit gekommen und ich hätte vieles nicht gemerkt und wäre wesentlich entspannter.

Ich hatte ja schon Erstgespräche. Aber ich finde einfach niemanden anderen der mir. So zusagt. Also abgesehen von den Dingen die er so abzieht.... Er ist so echt ein guter therapeut und vermittelt mir extrem viel Sicherheit die Therapie jetzt zu beenden ist ein horror für mich. Auch weil ich ja weiß, dass ich zuerst da war und mir meine Therapie damit verbaut habe! 😭
Mir geht es schon seid Wochen schlecht deswegen. Ich weiß ihr werdet mich auseinander nehmen, aber es bringt sich nichts.. Mir ist auch bewusst dass jeder Mensch mir raten würde dort wegzugehn. Aber wie stelle. Ich das an?

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Mondmann
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Beitrag So., 02.08.2020, 11:31

So "verstrickt" im engeren Sinne finde ich es eigentlich gar nicht: Rational wirst du wissen, dass es keine gute Idee ist, unter diesen Umständen dort weiter eine Therapie zu machen: Wenn du wirklich an dir arbeiten magst und tiefer einsteigen magst, ist es wichtig, dass du einen Therapeuten findest, bei dem du dich gut aufgehoben fühlst. Und klar, das kann auch jemand sein, der mal nicht die Wahrheit sagt, wenn eben die sonstigen Umstände passen.

Dass es hier nicht passt, siehst du vielleicht weniger daran, dass er dir einen falschen Grund für die Absage genannt hat (ich denke, das kommt häufiger vor, nur bekommt man es halt nicht mit), sondern daran, dass du auf diese Weise nicht entspannen kannst, weil du immer auf der Lauer sein musst und deine Freundinnen immer dazwischenfunken, egal ob sie es wollen oder nicht.

Wenn du heilen willst, brauchst du jemanden, der sich ganz auf dich einstellt und bei dem du alles loswerden kannst, ohne Geheimniskrämerei, die er letztlich angezettelt hat.

Diesen Schritt gehen musst du aber ganz alleine. Und klar, instabil wird man durch eine Therapie häufig; unangenehme Gefühle und Ängste gehören dazu. Aber die sollten vom Therapeuten nicht noch befeuert werden.

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Arakakadu
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Beitrag So., 02.08.2020, 11:31

Und irgendwie ist es so schlimm für mich. Die Stunden selbst sind einfach so gut! Es tut mir gut und ich habe nach 10 langen Jahren Bulimie endlich darüber gesprochen. Es sind so viele Wunden aufgerissen, so viel Schmerz da der mich so instabil macht. Ich komme mir einfach schon so verrückt vor :( ich musste 1.5 Jahre lang nur weinen und er war immer da.. Das hat so gut getan. Er erklärt mir immer alles auch mit der Abhängigkeit und und und.. Ich weiß nicht was ich tun soll. Mit ihm reden und dem noch ne Chance geben oder ist das alles so ein no go, dass ich einfach wikeich gehen soll? Ich find das so fürchterlich

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