Unbegrenzte Verhaltenstherapie ?

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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Arakakadu
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Beitrag Fr., 30.04.2021, 08:57

Ich habe meinem glaube ich schon 40 Emails in einem Jahr geschrieben und vl hat er 10 mal geantwortet, wenn überhaupt. Entweder er hat angerufen am nächsten Tag und gefragt, ob ich meine Stunde vorverlegen will, weil er das herauslesen kann, oder wenns sehr viel war in der Mail, dann hat er mir eben geschrieben, dass wir dann reden oder dass das ok ist dass ich ihm Emails schreibe. Aber meist hat er nicht geantwortet, da hätte er gabz schön viel zu tun mit mir, 😂😂

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Thread-EröffnerIn
Mimmy
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Beitrag Fr., 30.04.2021, 15:03

Also ... mal ein kurzes "Update"
Gestern rief er mich an, ich habe es aber erst zwei Stunden später gesehen und rief dann zurück. Er sagte, er hätte meine Mail gelesen. Ich habe dann nochmal gesagt, dass es mir oft schwerfällt, gewisse Dinge anzusprechen. Er fand es gut, dass ich es dann geschrieben habe und fragte, ob ich mir auch in Zukunft vorstellen könnte, alles aufzuschreiben, was ich in der Therapie nicht ansprechen kann oder was mir so durch den Kopf geht.
Dann wollte er wissen, ob ich es bis zum nächsten Termin noch "schaffe" und dass er mir höchstens anbieten könne, falls ein Patient morgen (also heute) absagt, dass er mich dann anruft und ich spontan kommen könnte ( Bin diese Woche freigestellt).
Ich habe überhaupt nicht damit gerechnet, aber heute im kurz vor 11 schrieb er eine SMS, dass der 13 Uhr Termin abgesagt hätte, ob ich kommen könnte. Das habe ich dann getan.
Er hat dieses Mal viele Fragen gestellt und es ging um Verlassensängste meinerseits, er sagte, die könnten durch eine unsichere Bindung entstanden sein. Mir hat das irgendwie ein bisschen Angst gemacht, denn dieses Thema hatten wir noch nie. Er wollte dann auch wissen, ob ich Angst vor dem Ende der Therapie hätte und er hat gesagt,dass ich hier in der Therapie alles darf und es kein richtig oder falsch gibt und es keine Prüfung ist und es sei okay, wenn ich mal nicht rede.
Es war trotzdem eine gute Stunde, auch wenn ich mich frage, ob das wirklich so war, dass spontan jemand abgesagt hat. Das kommt mir einfach komisch vor, zu viel Zufall irgendwie.

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Arakakadu
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Beitrag Fr., 30.04.2021, 17:33

Oh das klingt doch super! Ich glaube schon dass das mit der Stunde stimmt sonst hätte er sie dir gleich angeboten. Mein Therapeut hat mir erklärt, dass es wichtig ist, dass Therapeuten ehrlich sind (denke auch ständig er lügt) und wie das wäre wenn er von mir verlangt dass ich alles sagen soll Und ehrlich sein muss und er es nicht ist. Ich denke er wollte dir einfvah was gutes tun. Welche Therapieform ist es? Verhalten oder? Hast du Angst vorm Ende? Und was sagt er dazu lg

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Thread-EröffnerIn
Mimmy
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Beitrag Fr., 30.04.2021, 20:24

@Marlena
Ja, Verhaltenstherapie, danach will er noch eine Traumatherapie machen.
Ich habe ihm ehrlich gesagt, dass ich Angst vorm Ende habe und auch viel darüber nachdenke. Er hat dann gesagt, dass es erst zum Ende kommt, wenn alle Ziele erreicht sind und wenn wir zusammen entscheiden, dass es jetzt gut ist und ich die Therapie nicht mehr brauche.
Ich will ihm das so gerne glauben !

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Montana
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Beitrag Fr., 30.04.2021, 21:58

Verhaltenstherapie ist der Überbau, also das kassenzugelassene Verfahren, für das Stunden beantragt werden. Im Rahmen einer Verhaltenstherapie kann eine Traumatherapie stattfinden. Das ist nichts, was im Anschluss noch zusätzlich kommt. Vor allem gibt es dafür nicht noch ein extra Stundenkontingent.

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Jannerl
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Beiträge: 18

Beitrag Fr., 30.04.2021, 22:44

Hallo,
ich hatte bis jetzt auch Verhaltenstherapie bei einem Traumatherapeuten. Bei mir ist es leider so, dass ich keine Stunden mehr genehmigt bekommen habe, obwohl Therapeut und ich der Meinung sind, dass ich sie noch brauchen würde und noch "krank" bin und er sich bei der Beantragung auch sehr engagiert hat. Ich sehe das daher leider eher etwas skeptisch.
Trotzdem drücke ich die Daumen, dass es klappt!
LG
Jannerl

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Sydney-b
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Beiträge: 3714

Beitrag Sa., 01.05.2021, 09:08

Ist dein Therapeut praktizierender Psychiater?
Dann kann er dir tatsächlich endlos Stunden anbieten.

Du hast aber erst im Oktober angefangen, also noch viele Stunden vor dir.
Es kann auch sein, dass du plötzlich von einem Tag auf den anderen "therapiemüde" wirst.

Die Seele braucht auch Pause, um zu verarbeiten und zu wachsen.
Gewöhnlich haben Menschen - die eine Traumatherapie brauchen - alle sehr viele "Baustellen" zu bearbeiten.
Aber alles zu seiner Zeit!

Mach bitte nicht die Therapie vom Stundenkontigent abhängig!
Da stehst du dir nur selbst im Wege.
Aber es ist ein sehr wichtiges Therapie Thema.
Du hast Angst vor dem Ende, vor dem Abschied.

Ein völlig normaler Prozess in einer Therapie.
Es zeigt aber auch, dass du schon ein großes Stück vorangekommen bist.

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Sternchen987
Forums-Insider
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Beiträge: 190

Beitrag Mo., 30.08.2021, 10:43

Hallo Mimmy,
Ich habe deinen Beitrag und auch die vielen Beiträge von euch allen aufmerksam durchgelesen und mich darin oft selbst wiedergefunden. Da der Beitrag nun schon einige Monate zurück liegt würde mich interessieren, wie es dir in der Zwischenzeit ergangen ist.

Ich war auch ein Kandidat und habe immer gesagt "Ich habe doch keine Zeit, weil ich nur XY Stunden zur Verfügung habe". Natürlich erlebe ich mich selbst auch oft ungeduldig mit Hinblick auf die bisherigen Stunden, die verstrichen sind. Aber ich versuche mir immer vor Augen zu halten, dass ich jahrelang in den "Topf" einbezahlt habe und nun im vollen Umfang daraus schöpfen werde, so lange ich es ebend benötige. Das sollte ich mir und meinem Wunsch auf Genesung wert sein.

Diese Situation mit dem Brief schreiben, nicht einwerfen und danach völlig zu verzweifeln kenne ich nur zu gut. So oft saß ich abends zu Hause und schrieb dreiseitige Briefe, las ihn mir immer wieder durch und war der festen Überzeugung den richtigen Weg damit zu gehen um eine Stunde später festzustellen, wie dumm ich mir dabei vorkam wie ein Teenie einen Brief zu schreiben (So hat sich das bei mir zumindest immer angefühlt). Zu viele Gedanken hatte ich im Kopf á la "Als ob der Thera nun noch in seiner Freizeit mein Gesülze liest" oder "Du wirst es doch hinbekommen 6 Tage ohne deinen Anker ein eigenständiges Leben zu führen" (Ich weiß, dass ich immer ziemlich hart zu mir selbst bin). Was ich damit sagen möchte: Ich habe nie einen Brief eingeworfen oder persönlich übergeben, weil ich mir dachte, ich mache eine VT, da zählt es im Endeffekt nicht, warum man so ist, wie man ist, sondern den Fokus darauf legen an den bestehenden Problemen zu arbeiten. Ich wollte ihn einfach nicht nerven. Es gibt so viele Dinge, die mir zwischen den Sitzungen durch den Kopf gehen und die auch mit Abstand tatsächlich wieder an Wert verlieren und trotzdem habe ich auch heute noch das Bedürfnis die wichtigen Dinge aufzuschreiben, ihm meine Gedanken zu geben, ihn daran Teil haben zu lassen und einen Einblick zu gewähren. Gleichzeitig habe ich im Hinterkopf, dass das die Abhängigkeit ihm gegenüber antreibt. Ihr merkt, in meinem Kopf ist ganz schön viel los, aber es tut gerade tatsächlich gut sich das auch mal von der Seele zu schreiben.
Sieht so aus als ob ich mich verliere-.. schon wieder.

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