Freundschaft mit Therapeutin möglich?

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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hopelife
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Beitrag Sa., 20.07.2013, 16:33

Hallo Amelie, warum denkst du solche Beziehung können nicht gut enden?
Also ich hätte durchaus ein positives Gefühl..
Und wie oben benannt noch nie schlechte Erfahrungen im sozialen und therapeutischen Bereich gemacht.
Hast du das schon mal so erlebt?
noch spielt das sowieso keine Rolle in meinem Leben.
wer weiß was bis dahin ist.. kann man ja da
immer noch schauen Hoffnungleben
es wäre heute nicht so wie es ist,
wäre es damals nichts gewesen wie es war!

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kaja
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Beitrag Sa., 20.07.2013, 16:46

Abstinenzregeln gibt es ja nicht Grundlos.
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hopelife
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Beitrag Sa., 20.07.2013, 16:58

kaja hat geschrieben:Abstinenzregeln gibt es ja nicht Grundlos.
Naja, ich sehe das mit dem therapeutischen Korsett nicht so eng.
Da gibt es auch andere Theorien, die durchaus das Gegenteil beweisen.
Das es eine Abstinenzregel gibt, das ist mir schon bewusst. Mir ging es um
die Erfahrungen und die können auch nach Therapieende postiv sein.
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kaja
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Beitrag Sa., 20.07.2013, 17:14

Das ist in einigen Fällen bestimmt auch so. Allerdings brauchst du dich auch nur in diesem Forum umgucken um zu sehen das ein Teil der Klienten nicht in der Lage ist ein gesundes Maß zu finden. Eine therapeutische Beziehung ist sachgemäß eine Beziehung mit einer einseitigen Mehrbelastung. Ein solches Ungleichgewicht gibt es in einer freundschaftlichen Beziehung nicht. Die Abstinenzregel soll Klienten und Therapeuten schützen und trifft wie viele Regeln dann auch Leute die (salopp gesagt) nicht wie eine abhängige Klette am Therapeuten kleben.
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hopelife
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Beitrag Sa., 20.07.2013, 17:21

Ja, stimmt schon. Da braucht man vielleicht sehr viel Beziehungskompetenz und auch soziale Kompetenzen, den anderen achten usw..
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Amelie_fabelhaft
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Beitrag Sa., 20.07.2013, 17:25

Liebe HoffnungLeben,
was weißt Du denn so alles über Deine Thera? Hobbys, Träume, Wünsche, Abgründe?
Was kennst Du wirklich?
Wie ist sie in privaten Beziehungen? Hat sie viele Freunde?
Eine Freundin zu haben, die doppelt so alt ist wie ich....Was ist das für eine Freundschaft, frage ich mich?
Wenn ich mir vorstelle, eine 15 Jährige wäre meine Freundin...HILFE
Für mich klingt das nach narzisstischer Bedürfnisbefriedigung...


kaja
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Beitrag Sa., 20.07.2013, 17:26

Eben, und das ist mit einigen Erkrankungen (z.B. Persönlichkeitsstörungen) nicht immer vereinbar. Jetzt kann man schlecht sagen der Klient mit Arachnophobie braucht keine Abstinenzregelung, der mit Borderline schon. Dann schreien die mit Bl, zurecht, diskriminierung. Also einheitliche Regeln für alle.

Ich schließe mich da Amelie an. Das meinte ich mit Ungleichgewicht. Würde man seinen Freunden z.B. Details über sex. Mißbrauch erzählen? Will man das sie sowas von einem wissen?
Zuletzt geändert von kaja am Sa., 20.07.2013, 17:28, insgesamt 1-mal geändert.
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leberblümchen
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Beitrag Sa., 20.07.2013, 17:27

Hallo, Hoffnungleben: Die Frage ist doch womöglich eher: Warum möchte jemand eine Freundschaft mit seinem Therapeuten eingehen? Eine Therapie lebt sozusagen vom Ungleichgewicht zwischen beiden - oft nach dem Prinzip Eltern-Kind. Wenn du dann noch berücksichtigst, dass viele Patienten wirklich mehr oder weniger panische Angst haben vor dem Therapieende und dem Verlust des geliebten Therapeuten, dann ist klar, dass die Frage: "Können wir nicht Freunde bleiben?" im Grunde die Fortsetzung der gelebten Abhängigkeit ist. Von Reife und Selbständigkeit bleibt dann nicht mehr viel.

In dem Moment, in dem man anfängt, auf eine eventuelle Freundschaft hinzuarbeiten, gibt man die Suche nach Reife und Selbständigkeit auf.

Jedenfalls besteht die große, große Gefahr. Hinzukommt, dass eine Therapie ja gerade durch absolute Intimität und Offenheit geprägt ist, was eher schwierig wird, wenn man im Hinterkopf hat, den Anderen am Wochenende zur Party einzuladen usw. Und ich finde das 'Konzept' Therapie so wertvoll, dass ich es nicht aufweichen würde. So wie ein Mensch nur eine Mutter hat und bestenfalls eben ein gutes mütterliches Verhältnis zu ihr hat und sie als 'Mutter' anredet und sie sich ihm gegenüber auch so verhält - und eben nicht wie die beste Freundin -, so gilt das m.E. für einen Therapeuten auch. Freunde kann man überall finden; eine gute therapeutische Beziehung ist etwas Besonderes - auch noch nach dem Therapieende.

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hopelife
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Beitrag Sa., 20.07.2013, 17:32

Wenn ich mir vorstelle, eine 15 Jährige wäre meine Freundin...HILFE
Für mich klingt das nach narzisstischer Bedürfnisbefriedigung..
von welcher Seite aus? Was verstehst du darunter?

Klingt ganz schön hart.
Hier in Forum tauschen wir uns ja auch nicht immer mit Menschen im gleichen Alter aus oder?
Ich habe zwei Schwestern die wesentlich jünger sind und mit denen verstehe ich mich auch sehr gut.
Eine 15 jährige ist ja keine erwachsene Frau.
Also bei mir ist das so,das jede Beziehung zu Menschen bei mir anders ist.
Ich habe Freundinnen in meinem Alter habe aber auch viele, die älter sind.
Ich könnte mir auch vorstellen mit vielen Generationen unter einem Dach zu leben. In Beziehung muss man
ja nicht gleich die beste Freundin suchen.
Also ich habe eine Freundin/ Bekannte, die ist 50 betreut aber nur junge Frauen im sozialen Bereich und hat nicht unbedingt andere Interessen als ich. Und ich hatte schon sehr viel Spass mit ihr...gibt natürlich auch andere, die da ganz anders sind, aber eigentlich interessiert mich der Mensch und nicht das Alter.
Liebe Grüße Hoffnungleben
Zuletzt geändert von hopelife am Sa., 20.07.2013, 17:39, insgesamt 1-mal geändert.
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Amelie_fabelhaft
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Beitrag Sa., 20.07.2013, 17:37

Ja,
mag sein, dass es hart klingt, aber ich halte den Begriff "Freundschaft" dann wahrscheinlich für falsch gewählt.
Aber jeder hat ja auch noch einmal eine andere Definition von Freundschaft.

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nettasch
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Beitrag Sa., 20.07.2013, 17:40

@candle: Entschuldige bitte das, was ich gleich schreibe. Ich möchte mich nicht erhöhen und dich schwach erscheinen lassen (weil du das in meinen Augen nun wirklich nicht bist, aus dem was ich so von dir hier bisher gelesen habe), wenn ich nun anfange zu kämpfen.
EinTherapeut hat geschrieben:So lange Therapie und Du wüsstest noch nicht wie Du für Deine Therapeutin eine Bereicherung sein könntest?
Schon allein diese Aussage würde EinTherapeut als meinen Therapeuten disqualifizieren. Was in diesen Zeilen alles an negativem mitschwingt , erster Teilsatz=Angriff pur und sehr armselig auf soetwas wie Zeit zu verweisen. Der zweite Teilsatz ist wieder ein Beispiel dafür wie eine offene Kommunikation zerstört werden kann, in dem auf eine ehrliche Antwort verzichtet und die Verantwortung an das Gegenüber geschoben wird.
Was spricht gegen eine Beantwortung dieser Frage aus Therapeutensicht, wenn schon in einem Forum damit aufgetreten wird?

Die ganze Aktion wird mit der nächsten Antwort (dem nächsten Post) noch getoppt, weil da bei einer klaren Sachfrage sich auf die Beziehungsebene zurückgezogen wird. Ist das in diesem Moment wirklich sinnvoll? Gerade weil er von candle ja nicht den Auftrag bekommen hat, sie zu therapieren. Manchmal ist Ehrlichkeit doch die bessere Alternative finde ich. Und Therapeuten sollten auch mal sagen können, kann (oder möchte) ich jetzt nicht drauf antworten.

@EinTherapeut: Du solltest aus meiner Sicht nochmal ernsthaft über dein Menschenbild und dein eigenes therapeutisches Verständnis im Umgang mit dem Menschen nachdenken. Zufällig weiss ich, dass es bei den Verhaltenstherapeuten da sehr gute Übungsbücher (auch zur Selbstreflexion) gibt.


candle.
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Beitrag Sa., 20.07.2013, 17:43

kaja hat geschrieben: Würde man seinen Freunden z.B. Details über sex. Mißbrauch erzählen?
Ganz klar ja! Irgendjemanden vertraut man sich doch an, oder?

Ich finde mich nirgendwo wieder. Keine Abhängigkeit, nichts. Da ist es tatsächlich so, dass mir ein Therapeut da weiterhelfen kann wo Freunde es eben nicht können.

Ich kann auch nicht sagen, dass eine therapeutische Beziehung eine andere ist als eine Freundschaft, da siedele ich eine Freundschaft schon höher an.

Wir haben hier ja nun auch ein paar Beispiele wo es funktioniert mit der Beziehung nach Therapie.

candle
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candle.
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Beitrag Sa., 20.07.2013, 17:48

@nettasch, ich glaube das ging an HoffnungLeben.

Ich denke, ER ist kein Therapeut, aber das ist nur mein Bauchgefühl.

candle
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hopelife
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Beitrag Sa., 20.07.2013, 17:49

Amelie ,also seitdem ich selbst Mutter bin sehe ich das locker.
Ich habe ja auch mit Eltern zu tun, die viel älter sind als ich und für mich ist das nicht befremdlich.
Meine Thera sagt auch immer, dass sie ja soviel älter ist und so...aber so richtig wahrnehmen tue ich das nicht.
Natürlich vom Wissen und der Reife, aber ansonsten sind solche Beziehungen nicht so schlimm für mich

Und kaja, ich denke, wenn man in der Therapie lernt zu sich selbst zu stehen, sich zu lieben, dann
lernt man auch zu seinem Leben zu stehen und zu sich selbst.
Und wenn die Menschen damit nicht gut auskommen auch verständlich, aber nicht meine Aufgabe damit umzugehen.
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hopelife
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Beitrag Sa., 20.07.2013, 17:54

@ nettasch
ich habe das mit der Bereicherung auch erstmal ein bissl komisch verstanden
es wäre heute nicht so wie es ist,
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