Zwiespalt: Ausstieg aus der Prostitution

Fragen und Erfahrungsaustausch über sexuelle Problembereiche wie Sexualstörungen, rund um gleichgeschlechtliche Sexualität und sexuelle Identität, den Umgang mit sexuellen Neigungen wie Fetischismus, S/M usw. - ausser Aufklärungs-Fragen.
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Holunder
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Beitrag Sa., 30.11.2013, 19:13

leuchtturm hat geschrieben:Auf keinen Fall sollte man seine Ausstiegswünsche auf einen Partner stützen.
Aber ja, das wäre falsch, aber das habe ich auch nicht geschrieben.

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Holunder
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Beiträge: 174

Beitrag Sa., 30.11.2013, 19:27

Wir hatten mal ein Restaurant, da kam öfters eine Frau mit ihrer Familie. Sie war frühere Prostituierte gewesen und war nie mehr zurück zu ihrem Job gekehrt und das wollte sie auch nicht mehr. Sie wirkte fröhlich und ausgelassen mit ihrem Mann zusammen, der sie mit ihrer Vergangenheit so akzeptiert hatte.
Ich bringe dieses Beispiel an, weil dieser Mann sehr lieb war und sie den Ton angab. Es muss also nicht immer so sein, dass Prostituierte perse einen Mann suchen, der sie schlecht behandelt. Es gibt auch Prostituierte, die suchen nach diesen schlechten Erfahrungen mit Männern den Gegensatz dazu. Diese Möglichkeit der Entwicklung gibt es auch - glücklichweise, neben all den alten Mustern, in denen man stecken bleiben kann.

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Pitt
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Beitrag So., 01.12.2013, 09:47

So, jetzt muss ich in diesen Thread auf mal was "ernst Gemeintes" schreiben.
Wenngleich es wohl auch heikel ist und Widerspruch hervorruft.

Meine erste Frage an Lidocain wäre:
Wie sieht deine Wohnsituation aus?
Wohnst du allein? Zahlst du deine Miete selbst?

Ich lese hier von einer differenzierten jungen Frau, die tief im Prostituionsgewerbe steckt, und im Grunde raus möchte.

Ich würde den Rat erteilen zunächst mal das "normale Leben" auf die Reihe zu kriegen. Wohnung, Schule zum Abitur nachholen, geregelter Tagesablauf.
Und dann bliebe noch die Frage, - wie das alles finanzieren?

Sorry, liebes Foris, - ich habe da immer das Bild vor Augen von einem Interview, das ich irgendwo gelesen habe, wo eine erfolgreiche Juristin und Anwältin ihr Studium durch gelegentliche hochbezahlte Tätigkeit als Escort finanziert hat.
Statt durch irgendwelche schlechtbezahlte Semesterferein-jobs als Postzustellerin, Museumsaufsicht, Nachtportier im Hotel, Kellnerin oder so.

Kurzum, ich sehe als Hauptproblem womöglich nicht den völligen Absprung aus dem Prostitutionsgewerbe, sondern eher in der Etablierung eines "normalen Lebens", mit Wohnung/Schule/Studium/geregeltem Tagesablauf und so weiter.

Ich kenne genug Menschen, die ihr Studium selbst finanziert haben, - und das bedeutete jeden Monat! 8-10 Tage/Nächte eher schlecht bezahlte Krankenhausnachtwache, Kellnern, Sicherheitsdienst, o.ä..., - plus Akkord am Band in den Semesterferien.

Wenn eine junge, attraktive, kultivierte Frau dieselben "Einkünfte" in 1-2 Nächten pro Monat "generieren" kann, indem sie sich nicht als Kellnernin, sondern als Escort prostituiert, - und meint, damit emotionell klar zu kommen, - meinen Segen hat sie.

So, nun dürft ihr für diesen "Rat" Steine (auf mich) werfen...
Lg
Pitt

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Lidocain
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Beitrag So., 01.12.2013, 10:01

Guten Morgen,

oh ja Holunder, das wäre auch meine Wunschvorstellung. Später mal eine Familie zu haben/gründen, wo zwar mein Mann weiß, wie meine Vergangenheit aussah, aber die Kinder nicht!
Ein normales, bürgerliches Leben.
Nicht unbedingt mit Bürojob, sondern was in Richtung Medizin.

Lieben Gruß,
Lido

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Lidocain
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Beitrag So., 01.12.2013, 10:07

Hallo Pitt,

ich wohne alleine in einer großen Wohnung und ja, ich zahle meine Miete selbst.

Was Du beschreibst/rätst, sind auch meine Ziele: Abi (nach)machen und dann studieren, wenn NC gut. Habe einen qualifizierten RSA. Müsste also klappen mit Aufnahme an einer Abendschule (inkl. Vorbereitungsunterricht).
Ein Bürojob muss es nicht mehr unbedingt sein. Aber nicht wegen der Kohle, sondern weil ich mehr was mit Menschen machen möchte (in die Rettung gehen oder Notaufnahme/OP-Bereich o.ä.).
Der Finanzierung von irgendwelchen Wünschen steht nichts im Wege!

Lieben Gruß,
Lido

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ENA
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Beitrag So., 01.12.2013, 10:11

Dann mach das doch! Deine Ziele lesen sich jedenfalls gut an! Dafür bräuchtest Du noch nicht mal ein Studium und in der Ausbildung gibt es auch Geld. ...und je nachdem, kannst Du vielleicht auch Bafög oder BaB beantragen, Wohngeld,etc. .

Beispiele:

...So, die Links gingen nicht. Ich habe bei Berufenet die Berufe Rettungsassistentin, Notfallassistentin und OP-technische Assistentin eingegeben. Kannst Du auch mal machen. Da kommen interessante Informationen über die Berufe, Zugangsvoraussetzungen, Verdienste, Ausbildungsalternativen, etc. bei raus.
Zuletzt geändert von ENA am So., 01.12.2013, 10:25, insgesamt 2-mal geändert.

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Lidocain
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Beitrag So., 01.12.2013, 10:16

Hallo ENA,

wie gesagt, Geld spielt keine Rolle.
Laut Thera brauche ich auch Ziele. Ziele, die erreichbar und nicht zu utopisch sind.
Mein Problem ist einfach nur (na ja, einfach...), dass ich eine gute Theoretikerin bin. Ich weiß also, wie und was man machen sollte, aber ich komme nur schwer aus meiner Haut zum praktischen Umsetzen :(
Dafür muss erst mal diese kognitive Dissonanz weg(therapiert werden??).

Lieben Gruß,
Lido

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ENA
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Beitrag So., 01.12.2013, 10:23

Naja, wenn Du besser reden, als tun kannst, wäre vielleicht doch ein anderer Bereich besser? Denn selbst wenn Du ein Studium machst, musst Du später in der Praxis ja auch tun, z.B. wenn es Medizin sein sollte, damit Du mit Menschen umgehen kannst.
Allgemein sehe ich es aber eher so, dass man ums praktische Tun nicht drum herum kommt, wenn man mit Menschen arbeiten will. Vielleicht dann doch eher ein Beruf, wo der Menschenkontakt nicht ganz so hoch ist?
Dokumentationsassistentin? Biologisch-technische Assistentin? Zahntechnikerin? Reiseverkehrskauffrau?... Ich weiß, sehr unterschiedliche Berufe jetzt, aber vielleicht mal um in verschiedene Richtungen zu denken. Selbst bei einer Sozialversicherungsfachangestellten oder Notarfachangestellten hättest Du Menschenkontakt, könntest viel reden und hättest vielleicht sogar auch noch gute Chancen, weil Du eben schon Bürokenntnisse hast.
Alles nur mal als Beispiele.

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Lidocain
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Beitrag So., 01.12.2013, 10:27

@ENA:

Das habe ich jetzt nicht auf den Berufsbereich an sich bezogen, sondern ganz konzentriert nur auf den Ausstieg gemünzt.
Rettung wäre toll. Habe kein Problem (verletzte) Menschen anzufassen, sämtliche Gerüche "ertragen" zu müssen oder sonstiges. Einzig allein mein Körper hat derzeit nicht so viel Kraft, da ich recht schlank bin, aber in der Zeit bis es zu nem Job kommt, kann ich mich ja "aufbauen"

Gruß,
Lido

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ENA
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Beitrag So., 01.12.2013, 10:36

Dann mach das doch mal: Gib doch hier http://berufenet.arbeitsagentur.de/berufe/ mal Rettungsassistentin ein. Da bekommst Du viele Informationen darüber. Die Ausbildung dauert 2 Jahre plus 1 Jahr Praktikum, welches vergütet wird. ...und die Zukunftsaussichten sind sicher auch gut, weil man solche Berufe immer brauchen wird. Mir ist nur grad nicht ganz klar, wo der Unterschied zum Notfallsanitäter ist. Das ist scheinbar eine dreijährige Ausbildung. Vielleicht baut die eine auf die andere auf oder es hat was mit verschiedenen Berufsbezeichnungen in verschiedenen Bundesländern zu tun. ...aber ich denke, das liest Du irgendwo raus oder kannst bei Krankenhäusern, Johanniter, DRK, Berufsberater,...mal nachfragen.
Lehrgangsorte findet man unter Kursnet (statt Berufenet), solange es eben keine betriebliche Ausbildung ist.

...und Dein Körper: ich denke, der wird fitter sein, wenn sich Deine Lebensumstände ändern.

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leuchtturm
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Beitrag So., 01.12.2013, 10:38

dein Körper wird sich schon "aufbauen", wenn du nicht mehr die Nächte durchschaffst und dich nicht mehr vergewaltigen lassen musst.

Was genau hindert dich, deine Ziele in die Tat umzusetzen?

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Nico
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Beitrag So., 01.12.2013, 10:41

Und du glaubst tatsächlich genug Kohle angehäuft zu haben um dir deinen Gewohnten Lebensstandard ( große Wohnung usw.) mit einem 0815 Job ewig weiterfinanzieren zu können ?

Das halte ich für mehr als blauäugig um nicht zu sagen realitätsfremd.
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)

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Lidocain
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Beitrag So., 01.12.2013, 10:46

@Nico:

Erstens weißt Du nicht um mein "Vermögen".
Zweitens spricht niemand hier von einem 0815-Job. Die Jobs, die ich anpeilen würde, bringen sicher später nicht nur 1.000 € netto im Monat.
Drittens kennst Du meinen weiteren Lebensstandard doch gar nicht, oder etwa doch?

Lieben Gruß,
Lido

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Nico
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Beitrag So., 01.12.2013, 10:55

Ach ja stimmt, es weiß doch wirklich jedes Kind dass man nach 3 Jahren Anschaffen für sein Leben finanziell ausgesorgt hat. Vor allem wenn man schon das biblische Alter von 21 erreicht hat.

Ich fasse einmal zusammen:
Du bist 21 hast ein Vermögen welches dich finanziell völlig unabhängig macht ( Zitat: Geld spielt keine Rolle) und bist dir sicher im Handumdrehen einen äusserst lukrativen Job zu ergattern.

Sag einmal warum schreibst du dann hier ??
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)

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Lidocain
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Beitrag So., 01.12.2013, 10:57

Nico hat geschrieben: Sag einmal warum schreibst du dann hier ??
Lies nochmal von vorne!

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