Elternabend: Sexualkunde in der Schule

Hier ist der Platz für Fragen, wenn Du nicht weisst, wie's genau funktioniert..

Eremit
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Beitrag Do., 05.02.2015, 17:56

Sai hat geschrieben:Eremit hat ja mal wieder keine Ahnung wo Aufsichtspflicht besteht (…)
Kinder sind vor Missbrauch zu schützen, ob durch Erwachsene oder andere Kinder. Nur, wie gesagt, mit Verletzung der Aufsichtspflicht kann nicht mehr argumentieren, schließlich heißt Du ja das, was die Kinder miteinander machen, gut, die Kinder werden ja angestachelt. Es handelt sich also um gezielten Kindesmissbrauch. Sofern die Kinder nicht Deiner Phantasie entspringen und tatsächlich existieren, wohlgemerkt.
Sai hat geschrieben:UN-Kinderrechtskonvention
Viel Spaß dabei, vor Gericht so zu argumentieren.

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Eremit
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Beitrag Do., 05.02.2015, 18:03

Einerseits passt der Artikel, andererseits nicht:

http://diepresse.com/home/bildung/schul ... on-richten

Der Aufklärungsunterricht ist nur ein Teil eines viel größeren Problems …

Was ist ein "funktionierendes Kind" bzw. was ist ein "guter Bürger"? Wie "macht" man so etwas?

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stern
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Beitrag Do., 05.02.2015, 18:40

Ich möchte nicht in der Position sein, altersübliche Doktorspiele von sexuellen Übergriffen unterscheiden zu müssen... bzw. wann diese nicht mehr Ausdruck einer normalen Entwicklung/Selbsterkundung sind, sondern Ausdruck schwer verarbeitbarer Erfahrungen sind, die reinszeniert werden. Bei deutlicherem Altersunterschied bzw. Grenzüberschreitungen ist aber sicherlich nicht mehr von Doktorspielen auszugehen. Wichtiger Ansatzpunkt ist sicherlich, das Kinder lernen, sich abzugrenzen, wenn sie etwas nicht wollen.

Und Jean-Marie Reichling: Anscheinend ähnliches Gedankengut wie im Video... "Wie ich bereits in meinem Artikel „Neue Weltordnung Sexualität“ geschrieben habe, werden Kinder..."... hier - so scheint mir - mehr mit konservativ-katholischer/christlicher Prägung.

Andere Lebensformen nehmen doch dem Institut der Ehe nichts. Was natürlich wiederum sehr fragwürdig ist, wenn sie schreibt, dass zur Freiheit des Menschen (nach Gender-"Ideologie") gehören soll, dass man sein Geschlecht und seine sexuelle Orientierung frei wählen kann. Also ich habe keine Ankreuzkatalog erhalten, in dem ich mir meine Geschlecht aussuchen konnte (was läuft bei mir anders ) ... und auch die sexuelle Orientierung sehe ich nicht direkt als frei wählbar an (eher kann man sich den Partner frei aussuchen und wie man lebt). Meine Güte.
Liebe Grüße
stern 🌈💫
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Sai
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Beitrag Do., 05.02.2015, 19:04

Eremit hat geschrieben:Das werdet Ihr vier schon zu verhindern wissen, nötigenfalls gibt es eben Heimunterricht, um die Kinder noch besser indoktrinieren zu können, Hauptsache, sie bleiben Eure kleinen willenlosen Marionetten.
Eremit hat geschrieben:Es handelt sich also um gezielten Kindesmissbrauch.
Eremit auf Deiner Basis = ständige Missachtung der Forumsregeln und Verleumdungen habe ich kein Interesse hier noch weiter zu diskutieren. Ich wünsche Dir aber mit jenen die sowas tolerieren viel Spaß.
Liebe Grüße Sai

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Tupsy71
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Beitrag Do., 05.02.2015, 19:07

mir stellts grad alle Haare hoch, wenn ich das so lese, was sai schrieb. Es stimmt, Kinder erforschen sich , doch niemals würden sie sich gegenseitig Orgasmen oder so verschaffen. ZUmindest nicht auf natürlicher Entwicklungsbasis. Doch wenn sie geschult darauf werden und es bei Erwachsenen sehen, dann werden sie es auch bei sich anwenden. Zudem , wenn ein Kind weinend heim kommt, weil es im Kindergarten zu sexuellem Betatschen usw. kommt, und die Pädagoginnen nichts dazu sagen-seid mir nicht böse, aber das ist ebenfalls Beihilfe zu Missbrauch.
-mir stellts voll alle Haare auf, ich kann nicht verstehen, wie man so verantwortungslos mit Kindern umgehen kann.
Ich war ein mb KLeinkind,kind usw. und ich hätte mir gewünscht, man hätte mich gerettet. Ich binimmer noch überzeugt davon, dass man Kinder kindgerecht im Elternhaus aufklären sollten. Meine Eltern haben mich nicht aufgeklärt- wozu auch, Dady hat es ja praktisch getan-, und ich weiß noch, wie schockiert ich mit 13 war, als meine Monatsblutungen kamen. Ich wusste nicht, dass es mich auch betreffen würde und das, obwohl ich schon ewig nicht mehr unschuldig war.
Warum ich das alles erzähle? Es tut mir in der Seele weh, wenn ich diese Dinge lesen muss, wie sai beschreibt oder eben Andere, welche erzählen, dass im Kindergarten was passiert.
-zu der Frage, was ich tun würde, wenn mein Kind vom Kindi weinend heim kommt, wegen sowas.: Ich würde ihm erklären, dass es nein sagen darf und ich würde die Pädagoginnen zur Rechenschafft ziehen. Zudem gibt es Kinderbücher, wie z.b. das Bilderbuch " Geh nie mit einem Fremden mit" da wird es dezent aber doch sehr gut erklärt, dass was passieren kann und so kann man die Kids auch gut aufklären bzw. eben auf ihre Fragen eingehen und sie so schützen.
Sorry wenn ich jetzt so viel geschrieben habe, doch es liegt mir einfach am Herzen, dass KInder geschützt und beschützt werden.
Tupsy

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stern
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Beitrag Do., 05.02.2015, 19:11

Im Englischen unterscheidet man zwischen sex und gender, während man im Deutschen zu beidem Geschlecht sagt = sprachliches Geschichte... im Englischen hat man oft mehrere, differenziertere Begriffe als im Deutschen. Dass das biologische Geschlecht (sex) frei wählbar ist, halte ich für ein Gerücht... außer bei mir in der Entwicklung ist insofern etwas schief gegangen. Gleichwohl halte ich es auch etwas für ein gesellschaftliches bzw. soziales Konstrukt, was man als "männlich" bzw. "weiblich" ansieht... bzw. was Rollenverteilungen angeht. Dass manche mit dem Aufbrechen traditioneller Rollenverteilungen Schwierigkeiten haben und sich "identitätsverunsichert" fühlen, kann ich mir schon vorstellen. Früher war als soziale Rolle der Frau der Herd, etc. vorgesehen... heute kann Frau Frau sein (und Mann Mann) und einen "Männerberuf"/"Frauenberuf" ausüben... und ich finde es gut, dass sie manches gewandelt hat. Um die Aufhebung des biologischen Geschlecht geht es nicht (bedingte Wählbarkeit besteht eher bei Transsexualität. Das macht nur einen kleineren Teil der Bevölkerung aus).

Doch ich glaube, dabei geht es schon öfters darum, an traditionellem bzw. konservativem festhalten zu wollen.... wenn sie z.B. schreibt, Frauen werden auf die Arbeit getrieben. Kann man ja... Manchmal auch darum, indirekt andere zu beschneiden: Aber Kinder sollten homosexuelle Menschen bloooooss nicht adoptieren können. Frauen sollen bei den Kindern bleiben (dabei wollen doch vielmehr einige auch arbeiten), Nur witzig ist, wenn man sich dann wundert, wenn jemand sagt, also deine Vorstellungen von Familie sind etwas konservativ.
Zuletzt geändert von stern am Do., 05.02.2015, 19:18, insgesamt 1-mal geändert.
Liebe Grüße
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hawi
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Beitrag Do., 05.02.2015, 19:14

stern,
auffällig finde ich vor allem, dass all die, die ich grob zu den religiösen Fundamentalisten, auch einem Teil von Esoterik zuordne, sich tatsächlichen Auseinandersetzungen, und sei es nur schriftlich, nicht stellen.
Sie konstruieren sich selbst etwas, das sie dann anklagen können. Sind sicher nicht alles Verschwörungstheoretiker, aber es passt dazu.

Wirklich echte Geschichten, auch Auseinandersetzung mit echten Buchinhalten, wirklich stattgefundenen Schulstunden, etc., hier aus aus dieser Richtung nicht zu finden, auch sonst, soweit ich im Netz las, nicht.
Nirgends Wirklichkeit, über die diskutiert, disputiert werden könnte, nur eigen konstruierte Darstellungen, die vermeintlich aber halt nie tätsächlich Realität sind, dafür oft umso härter, bis hin zu Drohungen, Schmähungen, Shitstorms, angegriffen werden.

Interesse an wirklicher inhaltlicher Auseineinandersetzung? Seh ich nicht!
Ganz simple Selbstdarstellung, gleich inklusive selbsterdachter Gegenseite.

Gibt doch bestimmt grad hier einen Fachbegriff dafür?

Reales gern, auch kontrovers, aber mir nen Kopp zu so viel irrealem zu machen, nö.
„Das Ärgerlichste in dieser Welt ist, daß die Dummen todsicher
und die Intelligenten voller Zweifel sind.“
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Tupsy71
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Beitrag Do., 05.02.2015, 19:36

hawi, wie meinst du das?? Hab ich was falsches gesagt???
Tupsy

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hawi
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Beitrag Do., 05.02.2015, 20:00

Tupsy71 hat geschrieben:hawi, wie meinst du das?? Hab ich was falsches gesagt???
Tupsy
Tupsy, nein, überhaupt nicht, ich war noch bei sterns Beitrag von 18.40 Uhr, darauf bezog ich mich.
Zwar sah ich, dass danach noch was gepostet wurde, aber nicht mehr, was. Dich, Sai und auch sterns Beitrag vor meinem, hatte ich alle noch nicht gelesen.

Bei der Geschichte, auf die du dich ja auch beziehst, die in einem Kindergarten passiert sein soll, glaub ich eher nicht, dass sie so tatsächlich passierte, eher, dass sie erdacht wurde, um andern Angst zu machen!

LG hawi
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Tupsy71
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Beitrag Do., 05.02.2015, 20:05

O.k. doch ich kann einfach nicht begreifen, dass man absichtlich Lügengeschichten im Netz erzählt. Es ist verwirrend. Wie weiß man dann wer ein Fake ist?

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hawi
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Beitrag Do., 05.02.2015, 20:18

Tupsy71 hat geschrieben:Wie weiß man dann wer ein Fake ist?
Tupsy,

eine wirklich gute Antwort, die für alles passt, kann ich dir auf deine Frage nicht geben.
Vielleicht noch am ehesten, ähnlich wie ja auch sonst im Leben, nicht immer jemandem gleich alles zu glauben. Gelogen wird immer und überall, aus den unterschiedlichsten Gründen.
Im Internet wohl dadurch noch einfacher, weil es so anonym ist, auch wenn sich vieles nah, real, persönlich liest.

Nicht zu viel, aber etwas Skepsis,hinterfragen, nachfragen, ist - denke ich - nie verkehrt. Kein absoluter Schutz aber ein wenig.

LG hawi
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stern
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Beitrag Do., 05.02.2015, 20:24

hawi hat geschrieben:Sie konstruieren sich selbst etwas, das sie dann anklagen können. Sind sicher nicht alles Verschwörungstheoretiker, aber es passt dazu.
Ja, selbst konstruiert passiert irgendwie... bis die Wahrheit herauskommt, die man haben will. Und nee, sicherlich manchen das nicht nur Verschwörungstheoretiker, Rechtspopulisten oder erzkatholische Fundamentalisten, aber die Argumentationsführung (sofern man nicht nur Fremdzitate hinklatscht) erinnert daran.

Dabei könnte "man" es doch auch einfacher haben, in dem man z.B. direkt sagt, also wenn zwei Schwule heiraten und Kinder adoptieren dürfen, so finde ich das [pervers, krank, toll, etc. soweit es eben noch von einer freien Meinungsäußerung abgedeckt ist].

Stattdessen macht man sich unangreifbar, indem man z.B. widersprüchliche Botschaften aussendet. Und ja, ich denke, das soll in der Tat teilweise der Verschleierung bzw. Manipulation dienen. Ich beziehe mich z.B. mal auf besagte Dame, von der ich mir mal eine paar Blogeinträge überflogen habe (geht ja schnell):

Vorweggeschickt wird, dass man selbstverständlich keine homosexuell orientierten Menschen diskriminieren möchte. Und nachdem ausgeführt worden ist, dass Kinder Vater und Mutter brauchen [was sagt man alleinerziehenden Menschen?] wird dann die Frage gestellt, ob es denn heute nicht mehr erstrebenswert, die sogenannte Kernfamilie als Ideal hoch zu heben.

Was dabei übersehen wird: Wenn man ein Ideal/Norm definiert, kann daneben eben nichts anderes (mehr) als Ideal/Norm bestehen, das nicht dieser Norm entspricht. Sondern das IST dann (schwer einen passenden Begriff zu finden) eine Nicht-Gleichstellung (Norm/Ideal versus Nicht-Norm/Ideal). Analog: Wenn man sagen würde, blaue Briefköpfe sind unsere Norm-Geschäftsbriefe, dann sind es eben nicht die roten, grünen oder gelben. Sondern nur die blauen. Und abschließend: "Lassen wir den Kindern das Recht auf einen Vater und eine Mutter!" [Anstelle: Ich spreche mich gegen ein Adoptionsrecht für Homosexuelle aus].

Also in anderen Worten: Das was man selbst als Maßstab definiert, führt dazu, dass andere beschnitten werden sollen. Ist ja schön und gut... auch dafür kann man sich stark machen. Nur absurd wird es, wenn dann abgestritten wird, dass das eine diskriminierende Sichtweise ist. Weil man hat ja gesagt, man will Homosexuelle gar nicht diskriminieren. Aber schau' doch, die armen, armen Kinderseelen... die brauchen doch Vater und Mutter. Um die geht es doch.

Und klar, an echter Auseinandersetzung fehlt es bei Ideologien eben oft. Also dass man z.B. kritisch hinterfragt: Hat ein Kind, das in einer Regenbogenfamilie aufwächst wirklich Entwicklungsnachteile? Und dass das kritisch abgewogen wird. Sondern es wird vorausgesetzt, dass es so ist.

Und sowas meint, wenn ich das zutreffend verstanden habe, Tuider auch mit "Verstörung von Selbstverständlichkeiten", vgl.:
"Tuider: Mit Verstören meinen wir, dass zum Beispiel beim Thema Homosexualität gängige Vorurteile infrage gestellt werden, um den Jugendlichen zu zeigen: Du kannst in der Vielfalt, die ohnehin längst Realität ist, selbstbestimmt entscheiden, wie du leben und lieben möchtest.
http://www.spiegel.de/schulspiegel/sex- ... 01437.html
Und nicht, dass Jugendliche verstört oder gar zerstört werden sollen.

Und das kommt dann eben noch hinzu: Man reißt solche Aussagen dann aus dem Zusammenhang oder lässt entscheidende Stellen weg (auch du hast das ja ausgeführt). Sicherlich: Man kann nicht immer voll zitieren. Aber es macht einen Unterschied, ob ich zu einer Aussage eine eigene Meinung schreibe (das kann nicht manipulativ sein, sondern das ist dann nur meine Sicht neben einer anderen). Oder ob ich Aussagen von Tuider einen anderen Sinn verleihe, indem ich SIE so wiedergebe, dass geflissentlich Altersangaben übersehen werden oder Aussagen, die die Freiwilligkeit betonen, usw.

Dahinter stecken vielleicht teilweise auch Befürchtungen, einem wird etwas genommen... wirkliche gerechte Verteilung auf allen Ebenen ist auch eher schwer zu erreichen.
Liebe Grüße
stern 🌈💫
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hawi
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Beitrag Do., 05.02.2015, 21:05

jepp stern, vollste Übereinstimmung!

Ich ergänze:

Grad auch die Übersexualisierungsgegner übersexualisieren!
Absicht oder nicht, auf jeden Fall überhöhen sie, wie ich finde, das Thema!
Ich glaube kaum, dass das Kindern dient!

Ein Artikel aus Bayern, wo einige Eltern „gegen angebliche „Frühsexualisierung“ von Kindern in Kitas und Grundschulen“ protestiert haben.
Anscheinend schon mal in Unkenntnis oder Ignoranz, dass es in Bayern Sexualkundeunterricht erst ab der 1. Klasse Grundschule gibt.
Ein wichtiger Punkt im Sexualkundeunterricht ist Schutz vor Missbrauch. Kinder lernen zu verstehen, was sie wollen und was nicht. Ihnen wird die Kompetenz beigebracht, bei Berührungen und Körperkontakt, der ihnen missfällt, „Nein!“ zu sagen. „Unser Ziel ist es, die Kinder zu stärken und sie Grenzen setzten zu lassen. Studien zeigen, dass 47 Prozent der Kinder, die missbraucht werden, im Grundschulalter sind. Deswegen ist es wichtig, diese Thematik anzusprechen und ihnen zu zeigen, wo sie im Notfall Hilfe und Vertrauenspersonen finden“, sagt Wirth
http://www.augsburger-allgemeine.de/aug ... 57262.html
Das Zitierte?
Ja auch ein Teil dessen, was „Übersexualisierungsgegner“, soweit ich sehe, mit bekämpfen, wenn sie weitgehend gegen sexuelle Aufklärung, Thematisierung sind!

Die alten Zeiten ohne Aufklärung waren ja keine heile Welt!
Missbrauch ist keine Erfindung der heutigen Zeit, sie ist heute nur besser zu sehen. Früher wurd halt nicht drüber geredet! Schon gar nicht übers Internet!

Wer also so pauschal wie manche, gegen sexuelle Aufklärung ist?
Pro Kind, zu dessen Vorteil?
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Solage
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Beitrag Do., 05.02.2015, 21:17

Ich kann mich noch vage an den Sexualkundeunterricht in meiner Schulzeit erinnern. Da haben wir einen Film gesehen, wie neues Leben ensteht. Das war sehr sachlich und auch interessant erklärt. Das hätten mir meine Eltern so niemals erklären können.
Als meine Kinder dann Sexualkundeunterricht hatten, kamen sie nach Hause und haben aufgeregt erzählt, was sie da erklärt bekommen haben. Und dies hat sich gut für mich angehört.
Ich hätte ihnen das wohl gar nicht so erklären können, zumal sie mit mir gar nicht über solche Themen sprechen wollten. Das war ihnen wohl peinlich.

Dann hatten sie über Freunde Zugang ins Internet und haben uns erzählt, was sie da für "Zeugs" sahen. Das fand ich dann echt schlimm, was sich Kinder da schon so reinziehen dürfen. Z. B., dass sich ein Mann vor laufender Kamera den Penis abgeschnitten hat. Das hat damals meine Kinder sehr mitgenommen und mich auch. Bin froh, dass sie darüber mit mir gesprochen haben.

Ich bin der Meinung, dass Sexualkundeunterricht in den Schulen harmlos ist. Die Kinder haben heutzutage Zugang zu Dingen, die für mich teilweise unvorstellbar sind.
Wenn ich mir nur die Ballerspiele und dgl. ansehe....oder die angeblich "harmlosen" Computerspiele, in denen mal so mit einem Auto Fußgänger überfahren werden, das Blut über die Straße spritzt usw. Da werden die Kids doch einen Sexualkundeunterricht verkraften.

Jetzt mache ich die Erfahrung, dass Jugendliche und junge Erwachsene sehr der romantischen Liebe zugetan sind. Dass viele gute Bindungen eingehen und sie ihre eigenen Werte entwickeln. Vielleicht auch aus einer evtl. sexuellen Übersättigung durch die Medien. Keine Ahnung.

Aber wir sollten den Kindern durchaus zutrauen, dass sie in der Lage sind für sich das rauszufiltern, was ihnen gut tut. Die sind nicht nur Marionetten, die haben einen eigenen Kopf und ein eigenes Herz.
Ich bin oft erstaunt, wie tief junge Menschen in ihren Gedanken und Werten sind, obwohl sie teilweise mit einem Müll zugeschüttet wurden, den ich aus meiner Kindheit und Jugendzeit nicht kenne.

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stern
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Beitrag Do., 05.02.2015, 21:24

Übergriffen von Pädagogen bzw. Erziehern bzw. auch Psychotherapeuten oder Ärzten gibt es durchaus... aber genau deswegen braucht es Aufklärung. Ob es die geschilderten Vorfälle gab, weiß ich auch nicht.

Aber das heißt mitnichten, dass das so sein soll (oder man sich in den Reformen gar für Förderung der Pädophilie ausspricht, wie es manchmal hingedreht wird). Sondern im Gegenteil: Dass Kinder auch von schulischer Seite aus sensibilisiert werden sollen, Grenzen setzen zu dürfen, diese zu erkennen... auch Aufklärung über sexuellen Missbrauch. Finde ich gut... vermitteln ja normal auch die Eltern. Aber wenn diese sich auch missbräuchlich verhalten, kann das umso wichtiger sein.

Mir dünkt, aber das auch hier manche Vorfälle aus dem Zusammenhang gerissen wurden. Ich denke, man spielt darauf an... liest sich in Kontext (auch) eeetwas anders.
http://www.rhein-zeitung.de/region/loka ... NPPziyiGog
Man hat das auch nicht "freie Entfaltung" genannt, sondern angeblich offiziell "grenzverletztendes Verhalten"... und will den Übergriff aufklären bzw. untersuchen. Das Mädchen wollte dann angeblich nicht mehr in diesselbe Kita gehen.

Es ist schlichtweg Programm vieler Darstellungen, den Kontext zu nehmen und einen neuen zu verleihen, der einen bestimmten Anschein erwecken soll.
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