Beziehung zur Therapeutin / Psychoanalyse

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
Benutzeravatar

Vivy
Forums-Gruftie
Forums-Gruftie
weiblich/female, 54
Beiträge: 884

Beitrag Do., 13.12.2018, 22:03

Wirbel-Uschi hat geschrieben: Do., 13.12.2018, 21:54
Ich kenne mich mit dissoziationen nicht so gut aus, da mir diese bisher niemand „attestiert“ hat.
Ich dachte immer, man sei dann richtig weg. Ohne das Drumherum mitzukriegen
Das habe ich ja alles. Aber ja, ich war irgendwie gegangen. Es war schier unmöglich zu reden.
Also für mich klingt das auch nach dissoziativem Zustand.
Da gibts noch viel, viel mehr „Zustände“, die ganz unterschiedlich sein können.
Ich wusste bis zu dem Tag, an dem mein Thera mir das erklärt hat, gar nicht, dass ich das mache.
Ich kannte es schon, aber ich wusste nicht, dass es nen „Namen“ dafür gibt. Und oft hab ich es gar nicht mitbekommen und hab funktioniert.

Man muss da nicht komplett „weg“ sein. Das kann auch nur die Unfähigkeit sein, zu sprechen oder sich zu bewegen.
Ich versteh dann manchmal auch kein Deutsch mehr. Das ist dann wie eine Fremdprache. Oder ich hab (manchmal über Tage oder Wochen) kein Zeitgefühl mehr.

Seit ich weiß, was das ist, macht’s mir aber weniger Angst.
»Man versteht nur die Dinge, die man zähmt«, sagte der Fuchs.
aus: Der kleine Prinz, Antoine de Saint-Exupéry

Werbung

Benutzeravatar

wandermaus123
Forums-Insider
Forums-Insider
weiblich/female, 35
Beiträge: 234

Beitrag Do., 13.12.2018, 22:05

Sofort ansprechen; das Gefühl; egal wie bescheuert dir das vorkommt.
Ich bin so von heute auf morgen die Zustände los geworden.
Attestiert hat man bei mir das auch nicht. Lediglich von der Thera die Definition des Zustandes erklärt bekommen, indem ich mich immer wieder befand.
Ich wollte umarmt werden und fand das abscheulich. Also Ab ins Nirvana....:)

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Wirbel-Uschi
Forums-Insider
Forums-Insider
weiblich/female, 33
Beiträge: 204

Beitrag Do., 13.12.2018, 22:22

Eigentlich kann ich‘s mir auch nicht anders erklären, als dass es einer war. Stimmt schon.
Ist nur so blöd wenn man das Gefühl hat, das gegenüber denkt man mache das mit Absicht.
Lass immer ein wenig Platz im Herzen für das Unvorstellbare

Benutzeravatar

Philosophia
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
anderes/other, 39
Beiträge: 4678

Beitrag Fr., 14.12.2018, 06:12

Vielleicht, weil du einfach wusstest, wie viel unaussprechbares Wollen an sie adressiert war.
Im Übrigen scheint die Dissoziation einfach nur ein Abwehrmechanismus in einer Extremsituation zu sein und nichts, was gleich einer Diagnose bedarf.
Auch dem Analytiker können leichte Dissoziationen in der Analyse passieren, eine davon wäre zum Beispiel der Schlaf. Also, das passiert selbst der Gegenseite, also darf dir das als Patientin erst recht passieren. Und wegen der überzogenen Stunde wird sie sich sicher eine Stunde von deinem genehmigten Kontingent nehmen oder die Zeit anderweitig verrechnen, damit sie auch auf ihres kommt, also mach dir keine Gedanken um sie. Hätte sie das nicht leisten wollen/können, hätte sie dich in ein Taxi setzen können.
"Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen." - Albert Schweitzer

Werbung

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Wirbel-Uschi
Forums-Insider
Forums-Insider
weiblich/female, 33
Beiträge: 204

Beitrag Fr., 14.12.2018, 07:35

Philosophia hat geschrieben: Fr., 14.12.2018, 06:12 Vielleicht, weil du einfach wusstest, wie viel unaussprechbares Wollen an sie adressiert war.
Im Übrigen scheint die Dissoziation einfach nur ein Abwehrmechanismus in einer Extremsituation zu sein und nichts, was gleich einer Diagnose bedarf.
Auch dem Analytiker können leichte Dissoziationen in der Analyse passieren, eine davon wäre zum Beispiel der Schlaf. Also, das passiert selbst der Gegenseite, also darf dir das als Patientin erst recht passieren. Und wegen der überzogenen Stunde wird sie sich sicher eine Stunde von deinem genehmigten Kontingent nehmen oder die Zeit anderweitig verrechnen, damit sie auch auf ihres kommt, also mach dir keine Gedanken um sie. Hätte sie das nicht leisten wollen/können, hätte sie dich in ein Taxi setzen können.
Ja, vermutlich. Es ist ja nicht nur unaussprechbares Wollen sondern auch unerklärliches Wollen. Ich weiß wirklich nicht, was genau es ist, was ich da so stark will, mich so danach sehne.
Nein, klar, so meinte ich das nicht mit der diagnoe. Nur, dass ich bisher keine dissoziation hatte, denke ich. Zumindest hat noch niemand (Therapeuten) bisher gesagt, ich hätte sowas gehabt.
Wobei ich so einen Zustand wie da gestern ja tatsächlich auch noch nie hatte.
Nein, wegen des Überziehens mache ich mir nicht so große Gedanken. Bisschen peinlich schon aber da gibt’s schlimmeres. Zum Beispiel eben meinen Zustand davor und unsere Kommunikation, wie sie zu mir war. Dass ich sie ja irgendwie „ignorierte“.
Mich auch noch schuldig fühlte. Sie wahrscheinlich total angenervt war von mir.
Ich dachte, heut wär vielleicht besser. Leider nicht.
Ich habe das Gefühl, mein Bett heute nicht verlassen zu können :(
Lass immer ein wenig Platz im Herzen für das Unvorstellbare

Benutzeravatar

Philosophia
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
anderes/other, 39
Beiträge: 4678

Beitrag Fr., 14.12.2018, 07:56

Also, du kannst sie ja einfach fragen, ob deine Vermutung stimmt mit dem Angenervtsein. Ich würde eher vermuten, dass sie eher angestrengt war - aber hihi, sie soll sich ja auch anstrengen, und vermutlich will sie sich auch anstrengen - sie hat sich ihren Job schließlich ausgesucht.
Na solchen Stunden musste ich anfangs im übrigen auch mal nen Betttag einlegen - dann ist das heute einfach so, macht nichts. Oder steht etwas an?
"Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen." - Albert Schweitzer

Benutzeravatar

Montana
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 46
Beiträge: 3515

Beitrag Fr., 14.12.2018, 15:12

Liebe Wirbel-Uschi,
was du erlebt hast, WAR eine Dissoziation. Und ja, da bin ich ganz sicher, denn ich kenne das in verschiedenen Abstufungen sehr, sehr gut von mir selbst. Das schlechte Gewissen und die Scham, auch die kenne ich. Du hast in der Stunde etwas wertvolles getan: du hast so viel gearbeitet, dass du an deine persönliche Grenze gekommen bist. Dein Gehirn hat ganz ohne dein willentliches Zutun den Notaus-Schalter gedrückt. Jetzt hast du diese wertvolle Information bekommen, was in dem Fall passiert. Mehr ist es nicht. Das ist in keiner Weise schlimm, nicht peinlich, nichts wofür du dich schämen müsstest. Es zeigt eindrücklich, wie sehr du verletzt wurdest und wie sehr du Hilfe brauchst. Sprich mit deiner Therapeutin darüber, bitte. Gib euch die Chance, dieses Erlebnis für den weiteren Aufbau der Beziehung zu nutzen. Ja, das ist sehr schwer, weiß ich. Aber wirklich sehr wertvoll. Auch wenn du dich noch mehr schämst, als wenn sie dich nackt gesehen hätte. (Hat sie im Grunde, denn sie hat jetzt mehr von deinem tiefen Schmerz gesehen als jeder vorher.) Wenn du ihr jetzt "nicht mehr unter die Augen treten kannst", ruf sie an. Aber lass dir damit Zeit, bis du es selbst etwas besser verarbeitet hast.

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Wirbel-Uschi
Forums-Insider
Forums-Insider
weiblich/female, 33
Beiträge: 204

Beitrag Fr., 14.12.2018, 17:34

Montana hat geschrieben: Fr., 14.12.2018, 15:12 Liebe Wirbel-Uschi,
was du erlebt hast, WAR eine Dissoziation. Und ja, da bin ich ganz sicher, denn ich kenne das in verschiedenen Abstufungen sehr, sehr gut von mir selbst. Das schlechte Gewissen und die Scham, auch die kenne ich. Du hast in der Stunde etwas wertvolles getan: du hast so viel gearbeitet, dass du an deine persönliche Grenze gekommen bist. Dein Gehirn hat ganz ohne dein willentliches Zutun den Notaus-Schalter gedrückt. Jetzt hast du diese wertvolle Information bekommen, was in dem Fall passiert. Mehr ist es nicht. Das ist in keiner Weise schlimm, nicht peinlich, nichts wofür du dich schämen müsstest. Es zeigt eindrücklich, wie sehr du verletzt wurdest und wie sehr du Hilfe brauchst. Sprich mit deiner Therapeutin darüber, bitte. Gib euch die Chance, dieses Erlebnis für den weiteren Aufbau der Beziehung zu nutzen. Ja, das ist sehr schwer, weiß ich. Aber wirklich sehr wertvoll. Auch wenn du dich noch mehr schämst, als wenn sie dich nackt gesehen hätte. (Hat sie im Grunde, denn sie hat jetzt mehr von deinem tiefen Schmerz gesehen als jeder vorher.) Wenn du ihr jetzt "nicht mehr unter die Augen treten kannst", ruf sie an. Aber lass dir damit Zeit, bis du es selbst etwas besser verarbeitet hast.
Danke dir!!!
Wie sollte eine Therapeutin denn darauf reagieren, wenn ihre Patientin dissoziiert?
Ich frage mich, ob ihr das bewusst war?! Sie sagte ja, so könne sie mich nicht (Auto) fahren lassen. Also das spricht ja dafür dass ihr schon klar war dass ich in keinem normalen Zustand war. Andererseits glaube ich halt, dass sie glaubt, ich hätte das inszeniert, vorgetäuscht, absichtlich so gemacht. Weil sie von mir weiß, dass ich in der Vergangenheit schon mal blöde Dinge getan habe um auf meinen Schmerz aufmerksam zu machen (gerade das mit dem nicht mehr reden habe ich mal gemacht und ihr erzählt oder dass ich in der Jugend Ohnmachts- und Atemnotanfälle vorgetäuscht habe, weiß sie auch).
Ich weiß, dass das meine Fantasien sind, die ich ihr zuschreibe, aber möglich sein könnte es ja. Weil ich irgendwie ihre Reaktion nicht stimmig fand. Aber vielleicht fand auch die wieder nur in meiner Fantasie statt und sie war in real anders?!
Wir konnten dann ja doch noch reden, nachdem sie mich etwas in die Richtung lenkte.
Und sie sagte am Ende, ich hätte da eine sehr große Wunde und dass wir gucken müssen, dass wir diese heilen.
Ja vielleicht passt das, was du schreibst, dass es umso mehr meinen tiefen Schmerz zeigte und ihr auch nochmal bewusster wurde?!

Ich hätte meinen nächsten Termin am Montag und Donnerstag und ich bin gerade sehr unsicher.
Ein Teil will da unbedingt hin um sie zu sehen, um das aufzulösen, um positives von ihr mitzunehmen.
Ein Teil schämt sich so sehr dass er ihr nicht mehr unter die Augen treten kann. Zumindest vorerst nicht. Wenn ich die Termine nächste Woche absage, dann wäre auch erstmal Pause bis Januar. Kann Gras drüber wachsen dann und die Scham ist dann im Januar nicht mehr so riesig vielleicht
Ein Teil denkt, dass es aber ja vielleicht wirklich grad so wichtig war, was da gestern passierte und wie heftig ich voll im Gefühl drin war (sonst beklage ich immer meine Emotionslosigkeit) und dass genau das der Punkt ist, wo man ran gehen kann...
Ein Teil denkt dass diese zwei nächsten Termine wohl kaum eine „Lösung“ oder „Besserung“ herbeiführen werden. Im Gegenteil, er hat Angst dass es zu weiterer Verschlechterung kommt und das so kurz vor Weihnachten. Ich möchte mich gerne genauso wie mein Sohn auf Heiligabend freuen können. Nein, ich bin bescheiden, zumindest ein bisschen. Grad ist davon nix da. Wie traurig. Und das macht mir ihm gegenüber ein sehr schlechtes Gewissen :(
Deshalb denke ich, wäre es halt vernünftiger, erstmal Distanz zu gewinnen. Gras drüber wachsen zu lassen
Wobei dann noch die Frage wäre, wie sage ich ab.
Wenn ich sie jetzt Anrufe wird sie, sollte sie den Anruf sehen, denken, mir geht es nicht gut und ich brauche sie und das will ich grad keinesfalls. Nicht mal, dass sie das für 5 Sekunden denkt
Zudem will/kann ich nicht mit ihr sprechen
Schreiben darf ich nur unverfängliches. Also da wäre nur ne kurze absage ohne Begründung möglich.
Das könnte sie dann vielleicht verärgern.


P.S. ich kann mich an diesen Zustand, diese Situation ja noch erinnern. Also nicht mehr alles und nicht mehr genau in zeitlicher Reihenfolge aber grundsätzlich weiß ich schon noch was da passierte. Ist es bei einer dissoziation nicht so, dass man sich hinterher nicht mehr erinnern kann?!
Lass immer ein wenig Platz im Herzen für das Unvorstellbare

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Wirbel-Uschi
Forums-Insider
Forums-Insider
weiblich/female, 33
Beiträge: 204

Beitrag Fr., 14.12.2018, 17:41

Montana hat geschrieben: Fr., 14.12.2018, 15:12 Wenn du ihr jetzt "nicht mehr unter die Augen treten kannst", ruf sie an. Aber lass dir damit Zeit, bis du es selbst etwas besser verarbeitet hast.
Wie genau meinst du das? Ich kriege das aus dem
Kontext schlecht zusammen/hergeleitet.
Ist vielleicht ja noch wichtig, dass mein nächster Termin ja schon am Montag ist :/
Lass immer ein wenig Platz im Herzen für das Unvorstellbare

Benutzeravatar

Montana
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 46
Beiträge: 3515

Beitrag Fr., 14.12.2018, 17:58

Es ist nicht immer so, dass man sich nicht mehr erinnern kann. Es gibt verschiedene Abstufungen. Außerdem weißt du gar nicht, ob du wirklich alles mitbekommen hast. Das spielt aber eigentlich keine Rolle. Du warst in dem Moment sehr verletzlich. Das ist erstmal schockierend, so möchte man nicht gesehen werden. Deine Therapeutin ist eigentlich gut damit umgegangen. Was du dann brauchst ist nämlich Zeit und Ruhe, auf keinen Fall Druck. Sie wird das schon oft gesehen haben und genau wissen, wie schlecht du dich deswegen fühlst. Für den Umgang damit in der akuten Situation gibt es kein Patentrezept, weil nicht jedem das gleiche aus der Situation heraushilft. Vielleicht findet ihr gemeinsam etwas. Die Dinge, die du in der Vergangenheit gemacht hast, waren Hinweise auf deine Not, die du anders nicht ausdrücken konntest. In der Situation also nachvollziehbar, auch wenn das selten zum Erfolg führt. Dafür wird sie dich nicht verurteilt haben. Ich persönlich würde die nächsten Termine wahrnehmen und sie nutzen um über deine Schamgefühle zu sprechen. Die sind doch höchst unangenehm und werden besser, wenn du sozusagen zum Angriff übergehst und über sie sprichst. Außerdem könntest du ein bisschen was über das Thema lesen.

Benutzeravatar

Montana
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 46
Beiträge: 3515

Beitrag Fr., 14.12.2018, 18:02

Wirbel-Uschi hat geschrieben: Fr., 14.12.2018, 17:41
Montana hat geschrieben: Fr., 14.12.2018, 15:12 Wenn du ihr jetzt "nicht mehr unter die Augen treten kannst", ruf sie an. Aber lass dir damit Zeit, bis du es selbst etwas besser verarbeitet hast.
Wie genau meinst du das? Ich kriege das aus dem
Kontext schlecht zusammen/hergeleitet.
Ist vielleicht ja noch wichtig, dass mein nächster Termin ja schon am Montag ist :/
Ich meinte damit nur, dass du dir den nächsten Kontakt so leicht wie möglich machen solltest, also besser anrufen als mit großen Bauchschmerzen hingehen. Und dass du nicht im Affekt etwas tun solltest, was sich später als blöd herausstellen könnte. Also nicht vor lauter Unbehagen die Therapie auf der Stelle abbrechen, sondern erstmal ein paar Nächte drüber schlafen. Dann ist der erste Schock verdaut.

Benutzeravatar

Montana
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 46
Beiträge: 3515

Beitrag Fr., 14.12.2018, 18:04

PS: du könntest sogar Montag morgen anrufen und ankündigen, dass du dir einen riesen Kopf machst. Vielleicht hilft dir ihre unmittelbare Reaktion, zum Termin hinzugehen.

Benutzeravatar

wandermaus123
Forums-Insider
Forums-Insider
weiblich/female, 35
Beiträge: 234

Beitrag Fr., 14.12.2018, 18:33

Uschi, d.h. du bist dann nicht mit Auto heim gefahren, weil sie das für keine gute Idee hielt?

Meine Therap. sagt dazu gar nix. Ich komme quasi allein damit klar und wie ich nach Hause komme, entscheide ich allein.

Ich meine damit, sie machte sich wirklich Sorgen um dich.
Zuletzt geändert von wandermaus123 am Fr., 14.12.2018, 19:23, insgesamt 1-mal geändert.

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Wirbel-Uschi
Forums-Insider
Forums-Insider
weiblich/female, 33
Beiträge: 204

Beitrag Fr., 14.12.2018, 19:15

Montana hat geschrieben: Fr., 14.12.2018, 17:58 Es ist nicht immer so, dass man sich nicht mehr erinnern kann. Es gibt verschiedene Abstufungen. Außerdem weißt du gar nicht, ob du wirklich alles mitbekommen hast. Das spielt aber eigentlich keine Rolle. Du warst in dem Moment sehr verletzlich. Das ist erstmal schockierend, so möchte man nicht gesehen werden. Deine Therapeutin ist eigentlich gut damit umgegangen. Was du dann brauchst ist nämlich Zeit und Ruhe, auf keinen Fall Druck. Sie wird das schon oft gesehen haben und genau wissen, wie schlecht du dich deswegen fühlst. Für den Umgang damit in der akuten Situation gibt es kein Patentrezept, weil nicht jedem das gleiche aus der Situation heraushilft. Vielleicht findet ihr gemeinsam etwas. Die Dinge, die du in der Vergangenheit gemacht hast, waren Hinweise auf deine Not, die du anders nicht ausdrücken konntest. In der Situation also nachvollziehbar, auch wenn das selten zum Erfolg führt. Dafür wird sie dich nicht verurteilt haben. Ich persönlich würde die nächsten Termine wahrnehmen und sie nutzen um über deine Schamgefühle zu sprechen. Die sind doch höchst unangenehm und werden besser, wenn du sozusagen zum Angriff übergehst und über sie sprichst. Außerdem könntest du ein bisschen was über das Thema lesen.
Sie wirkte auf mich so streng. So wenig zugewandt. Fast schon, als würde die es persönlich nehmen. Ich fand das nicht schön. Es hat mir Angst gemacht.
Sie war -für mich- nicht mehr so, wie ich sie kannte.
Ich spürte wie ich mir wünschte, wir würden wieder zusammen kommen und diese Verantwortung in sie legte (also das ist mir jetzt bewusst).
Ich frage mich gerade wirklich, ob mir das, auch dem Zustand geschuldet vielleicht alles extremer vorkam, als es real war. Also sie hat mich ja gefragt, ob ich nochmal mit rein kommen möchte. Ob wir nochmal reden wollen. Hm, jetzt so im Nachhinein denke ich, mehr hätte sie ja auch nicht tun können. Kann mich ja nicht zwingen.
Aber ich hab mir halt was anderes gewünscht.
Aber vermutlich wäre das wieder so ein Ding mit dem „sie bedient gewisse Muster nicht?!“
Ja sie ließ mich dann in Ruhe. Ließ mich dann allein da sitzen, ich weiß noch wie ich zur Tür schaute und dachte, Lauf! Flieh! Jetzt!
Ging nicht. Ich war nicht einmal in der Lage, mein Handy aus der Tasche zu holen um auf die Uhr zu schauen oder mich in Richtung ihrer Uhr zu drehen.
Sie kam ja auch wieder. Und dann wirkte sie etwas sanfter wieder und dann ging ich mit um nochmal zu reden. Und so in Bruchstücken ging das dann ja auch und der Zustand löste sich dann nachdem ich „es“ ausgesprochen hatte und sie dann ganz liebevoll war und gute Sachen sagte.
Nein, für die Dinge aus meiner Vergangenheit hat sie mich nie verurteilt. Im Gegenteil. Sie hatte ganz viel Mitgefühl dass ich mich gezwungen sah, so zu agieren.
Ja ich weiß nicht, ich hatte gestern so krass das Gefühl dass sie denkt ich mach das absichtlich, vielleicht hat mir da mein Inneres einen Streich gespielt?! Aber es kam mir so real vor, weil sie so anders war, so streng. Nicht sanft, wie sonst wenn es mir schlecht geht.

Danke auch für deine letzten beiden antworten! Hat mir gerade sehr geholfen, weil ich so viel drüber nachdachte, was ich jetzt mache und dass mir ja heute nur noch wenig Zeit bleibt, für Montag abzusagen. Und am Wochenende möchte ich sie nicht mit solchen Mitteilungen belästigen.
Ich schaue nun einfach, wie es Montag ist
Wenn ich jetzt schon absage, nehme ich mir ja die Chance, Montag doch hinzugehen. Vielleicht geht’s ja Montag doch besser, als ich jetzt denke. Und wenn nicht, dann nehme ich das Risiko in Kauf dass sie dann evtl verärgert über eine kurzfristige Absage ist. Aber vielleicht sogar könnte sie es verstehen aufgrund der gestrigen Situation.
Lass immer ein wenig Platz im Herzen für das Unvorstellbare

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Wirbel-Uschi
Forums-Insider
Forums-Insider
weiblich/female, 33
Beiträge: 204

Beitrag Fr., 14.12.2018, 19:39

wandermaus123 hat geschrieben: Fr., 14.12.2018, 18:33 Uschi, d.h. du bist dann nicht mit Auto heim gefahren, weil sie das für keine gute Idee hielt?

Meine Therap. sagt dazu gar nix. Ich komme quasi allein damit klar und wie ich nach Hause komme, entscheide ich allein.
Doch, bin ich dann. Aber ja erst später.
Sie ließ mich so nicht los. Ich sagte, ich müsse zur Kita, aber sie sagte, wir seien uns ja wohl einig, dass ich da heil ankommen muss. Und dann nahm eben das weitere Desaster seinen Lauf.
Sie versuchte mit mir zu reden, holte mir trinken, essen, verschwand, kam wieder, wollte meinen Blutdruck messen, ich kam dann ja mit und dann kamen wir doch noch ins Gespräch und dann besserte sich der Zustand und dann entließ sie mich. Ich hatte die letzte Stunde vor ihrer Mittagspause, zum Glück. Wie furchtbar, wenn da n anderer Patient gekommen wäre...
Lass immer ein wenig Platz im Herzen für das Unvorstellbare

Werbung

Antworten
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag