Sympathie in der Psychotherapie

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Mondmann
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Beitrag Mi., 26.08.2020, 20:44

Fakt ist, ich mag sie und sie mag mich auch
Fakt ist aber auch, dass das in 99,9% aller Therapien weltweit der Fall ist, seit 100 Jahren. Es wäre gut für dich, wenn du das im Hinterkopf hast; dann relativiert sich die Phantasie mit der Freundschaft.

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stern
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Beitrag Mi., 26.08.2020, 20:45

Also ich bin mir sicher, dass du geschrieben hast, dass du sie kennenlernen möchtest, um zu sehen, ob sich eine Freundschaft entwickelt. ;-)

Gehört obiges dann für dichnicht dazu? Aus meiner Sicht, sind das basics, also z.B. Hobbys, Kinder, Familienstand, usw. Der Beruf ist klar. Und in Freundschaften (sollte es passen) trifft man sich ja auch. Alleine? Mit Freunden, Familien, etc.
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Schneeflocke123
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Beitrag Mi., 26.08.2020, 20:48

Das tue ich ja. Die Therapiethemen sind wichtig und ich achte da schon auf mich. Das Thema scheint aber viele Leute hier zu beschäftigen, sonst würde nicht so viele schreiben.

Und ich möchte noch mal klarstellen:

Ich weiss, das man keine Freundschaft planen oder erzwingen kann. Und ich wünsche mir auch nicht die ganze Zeit, dass sie meine Freundin wäre. Ich kenne sie ja gar nicht gut genug, um das überhaupt beurteilen oder einschätzen zu können.

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Schneeflocke123
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Beitrag Mi., 26.08.2020, 20:51

@Stern:

Und wieder die Goldwaage....

Ja, ich würde sie gerne näher kennenlernen. Und ja, einiges (Familienstand etc.) weiss ich schon. Ab und an gibt es auch mal Smalltalk über Urlaub usw. Klar, gehört das dazu, aber soweit ist es doch noch gar nicht und kommt wahrscheinlich auch gar nicht so weit.

Warum soll ich mir darüber jetzt den Kopf zerbrechen. Ich habe mehr als einmal geschrieben, dass ich das auf mich zukommen lassen werde. An erster Stelle steht jetzt mal die Therapie.

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Jenny Doe
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Beitrag Mi., 26.08.2020, 21:01

Und ich möchte noch mal klarstellen
Schneeflocke, du musst hier nichts klarstellen und dich auch für nichts rechtfertigen und auch nichts endlos erklären. Du stehst hier nicht vor Gericht! Pass auf dich auf!
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.

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Schneeflocke123
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Beitrag Mi., 26.08.2020, 21:04

Vielen Dank. Ja, das mach ich.

Ich bin jetzt auch mal weg.

Gute Nacht.

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stern
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Beitrag Mi., 26.08.2020, 21:04

Schneeflocke123 hat geschrieben: Mi., 26.08.2020, 20:51
Warum soll ich mir darüber jetzt den Kopf zerbrechen. Ich habe mehr als einmal geschrieben, dass ich das auf mich zukommen lassen werde. An erster Stelle steht jetzt mal die Therapie.
Weil du ja auf die Zukunft bezogene Fragen hattest bzw. schriebst, dass du sie näher kennenlernen möchtest:
Aber denkt ihr, dass es grundsätzlich möglich wäre, nach Therapieende und ggfs einer Pause danach auf eine "private Ebene" wechseln zu können? Natürlich nur, wenn sie das dann auch wollen würde.
Dazu braucht es ja Anhaltspunkte, wie du dir diese private Ebene mit ihr (ggf. mit ihr im Verbund mit ihrer Familie, Freunden, etc.) vorstellst... also was diese private Ebene dann ausmacht.

Ich sehe jedenfalls fundamentale Unterschiede zwischen einem einmaligen Kaffeeklatsch, Freundschaft oder Liebesbeziehung/Verliebtheit...

Edit: Es wäre hilfreich gewesen, wenn du gleich zu Anfang geschrieben hättest, dass du gar kein Eingehen darauf wünschst. Habe sogar extra nochmals nachgelesen. Es geht mal um Übertragung, mal um "mal mit ihr privat auf einen Kaffee oder so treffen wollen", dann Freundschaft, Sympathie,... der Thread ist unter Liebeskummer/Eifersucht/Trenung. Das ist für den Leser irritierend und relevant, wenn man auf obige Frage eingehen will. Da unterschiedliche Dampfer.
Viel Erfolg bei was auch immer!
Zuletzt geändert von stern am Mi., 26.08.2020, 21:44, insgesamt 2-mal geändert.
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Mondmann
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Beitrag Mi., 26.08.2020, 21:09

Ich finde es schade, dass du nun vor deinen eigenen Phantasien wegläufst, indem du rationalisierst. Vielleicht hilft es dir, wenn du die Phantasien zulässt und gleichzeitig erkennst, dass es "nur" Phantasien sind (wobei "nur" gar nicht einschränkend gemeint ist: Phantasien können unheimlich kraftvoll sein). Du musst das nicht hier relativieren; zumal du in den ersten Beiträgen ja anders geschrieben hast. Die Phantasien verschwinden davon nicht. Und du musst das auch nicht trennen von der Therapie: Therapie IST Beziehungsarbeit.

Es geht lediglich darum, dass du dich nicht verrennst, nicht darum, dass du stehen bleibst.

Ich würde sogar noch "weiter" gehen: Du könntest - für dich, nicht für Andere - in der Phantasie durchaus durchspielen, was du dir wünschst: "Kaffee trinken" erscheint mir doch recht "banal" und ist ja kein wirklicher Beziehungswunsch. Du könntest dich fragen, was sich dahinter verbirgt. Aber nicht, um es zu planen, sondern um es zu verstehen.

Freundschaften entstehen nicht, indem jemand sagt: "Ich würde ja gerne, aber ich kann nicht in die Zukunft blicken". Freundschaften entstehen unter bestimmten Bedingungen, von denen lediglich eine "Sympathie" ist. Und die Sympathie, die ein Therapeut für einen Patienten empfindet, ist nicht dieselbe, die er für seinen Partner oder für seine Freunde, Kinder oder sonstigen Verwandten empfindet. Es ist nicht mal unbedingt "weniger"; es kann sogar viel mehr sein (soweit es Freunde betrifft), aber es wäre schön, wenn der Patient erkennte, WAS es ist.
Zuletzt geändert von Mondmann am Mi., 26.08.2020, 21:23, insgesamt 1-mal geändert.


Tränen-reich
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Beitrag Mi., 26.08.2020, 21:13

Wenn deine Therapie mal erfolgreich dem Ende zugeht, ist die Wahrscheinlichkeit auch groß, dass du da mal später anders denken könntest. Zumindest war das bei mir so. Was hab ich rumfantasiert, wie ich weiterhin Kontakt halte.
Vielleicht hast du einfach Angst vor dem Ende? Vielleicht wehrst du gerade ordentlich ab und es geht um was ganz anderes? An dem Thema in den Stunden dran zu bleiben, könnt eine weitere Tür öffnen, nur eben halt nicht den Weg zur Freundschaft mit der ehemaligen Therapeutin.
Ich lese es hier so, als würdest du dich in Phantasien befinden, die Therapeuten für ihre Arbeit nützliche Informationen sind. Zumindest lese ich das aus dem Eingangspost heraus, dass deine Therapeutin klar Stellung bezogen hat.

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Zauberlehrling
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Beitrag Mi., 26.08.2020, 21:47

Aber daraus wird nicht, dass sich plötzlich zwei Leute begegnen, die so tun, als sei das Vergangene "aufgelöst".
Davon ist auch nicht die Rede, wenn von Übertragung die Rede ist. Natürlich ist das Vergangene nicht aufgelöst. Die Übertragung aber schon. Wenn die Therapie gelungen beendet wird.

(bei mir war das so)
Bei dir war es so, bei Waldschratin z.B. war es nicht so. Ich hoffe, ich interpretiere dich in dem Punkt richtig, Waldschratin. Bei mir war es auch nicht so (aufgrund einer ungeplanten Begegnung in der Öffentlichkeit). Und nun? Vielleicht einfach mal abwarten, was die Therapeutin von Schneeflocke 123 dazu sagt?
Novembernacht

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Somnia
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Beitrag Mi., 26.08.2020, 22:15

Ich habe den Eindruck, dass hier schon hin tendiert wird, die TE wieder auf den Boden der Tatsachen zurück zu bringen. Aber das ist nur mein Gefühl.
Ich persönlich glaube schon, dass sich zwei Menschen in den unmöglichsten Situationen kennenlernen können und sich daraus eine tiefere Sympathie entwickeln kann.
Vielleicht, nach dem was die Therapeutin alles schon weiß, findet die Therapeutin Schneeflocke123 trotzdem sympathisch genug, dass sie sich unter anderen Umständen durchaus eine Freundschaft hätte vorstellen können.
Die Frage ist doch letztlich, steht dir dieser Wunsch/die Vorstellung/ die gegenseite Sympathie im Weg oder ist sie dir dienlich?
Bringt sie dich weiter oder lähmt sie dich? Und warum sollte die Therapeutin ihre Sympathie bekunden, wenn es nicht wirklich so wäre.
Sag niemals nie. Wichtig ist, dass ihr Beiden einen gemeinsamen Weg im Umgang damit findet und im Gespräch miteinander bleibt. Mein Laiendenken.


Waldschratin
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Beitrag Do., 27.08.2020, 11:42

Stern hat geschrieben:Edit: Es wäre hilfreich gewesen, wenn du gleich zu Anfang geschrieben hättest, dass du gar kein Eingehen darauf wünschst. Habe sogar extra nochmals nachgelesen. Es geht mal um Übertragung, mal um "mal mit ihr privat auf einen Kaffee oder so treffen wollen", dann Freundschaft, Sympathie,... der Thread ist unter Liebeskummer/Eifersucht/Trenung. Das ist für den Leser irritierend und relevant, wenn man auf obige Frage eingehen will. Da unterschiedliche Dampfer.
Aber doch wohl herzlich normal für jemand, der grade Neuland in sich betritt, noch dazu neu im Forum ist, mit dem Thema an sich noch verwirrt (Weshalb man ja dann schreibt hier und um andere Sichtweisen/Erfahrungen etc. bittet) und im Chaos ist etc!

Ich denk auch nicht, dass die unterschiedlichen Sichtweisen und auch "Warnungen" Schneeflocke hier "nerven", sondern wohl eher, dass manche hier sie und das Ihre gar nicht erst "aufnehmen" beim Lesen ihrer Zeilen, sondern DA schon ganz und gar bei sich selber sind.

Da geht doch dann jedem irgendwann mal die Geduld aus, zumal wenn sich diese Übertragereien auch noch so penetrant-nachhaltig-übergriffig wieder und wieder und wieder-holen und es ums "letzte Wort haben" und "rechthaben wollen" dabei geht.

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Sadako
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Beitrag Do., 27.08.2020, 13:50

Vielleicht ist es ein Weg anzuerkennen, dass du den Wunsch hast, deine Thera privat kennen zu lernen, weil sie dir sympathisch ist. Und gleichzeitig anzuerkennen, dass zumindest jetzt, die Umsetzung dieses Wunsch nicht möglich ist, weil du Patientin bist. Wenn sich dieser Eindruck, dass ihr freundschaftlich zueinander passt, bis nach Therapieende hält, kann man dann noch mal neu drauf gucken. So in der Art des Sprichworts: Über diese Brücke gehe ich, wenn ich bei ihr angekommen bin.

Wenn das Thema dennoch jetzt wichtig bleibt und Raum in deinen Gedanken braucht, ist es sicher interessant, was daran wichtig ist. Die Beziehung zwischen Patient und Therapeut hat einige Besonderheiten, die manchmal emotionale Fallstricke mit sich bringen...
Die Frage, was die Thera von dir denkt, ob du ihr wirklich sympathisch bist, oder ob es so ein freundlicher Blick auf die Patientin ist, die zur Therapie dazugehört? (Im Kern: bin ich wirklich liebenswert?)
Ist die Tatsache, dass die therapeutische Beziehung asymmetrisch ist, und die Therapeutin sich ganz wenig und du dich ganz viel einbringst und auch viel „bekommst“ für dich unproblematisch oder eventuell doch schwer aushaltbar?

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DieBeste
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Beitrag Do., 27.08.2020, 15:42

Ach ich glaube das geht hier vielen so wie dir. Nur solltest du die rosa rote Brille absetzen und dich nicht in Wunschvorstellungen verlieren nur weil sie gesagt hat, sie findet dich auch nett.
Wenn sie was anderes gesagt hätte, wärst du enttäuscht gewesen und ich finde das was sie gesagt hat sehr klar. Freu dich doch einfach darüber dass es bei euch gut passt und vergiss das mit der Freundschaft. Das Grübeln darüber lenkt dich von deinen Themen ab und macht nur alles kaputt.

Ps. Therapeuten haben eh keine Freunde 😂

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Fairness
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Beitrag Do., 27.08.2020, 16:49

Liebe Schneeflocke,

in meiner Vorstellung könnte so eine dauerhafte Freundschaft zum Beispiel die Wahrscheinlichkeit der gegenseitigen Empathie, des feinfühligen Umgangs miteinander erhöhen.

Freund ist jemand, wer gewisse Wichtigkeit in unserer Welt bekommt, wem wir vertrauen und ihn nicht fürchten müssen. Vielleicht suchst du gewisse Eigenschaften, welche du mit Freundschaft verbindest, in deiner Therapeutin und bist noch etwas unsicher, ob sie das mitbringt und du dich auf sie mit weiteren Themen einlassen kannst. Wäre sie deine Freundin, hätte sie das. Falls es so sein könnte, probiere vielleicht zu überlegen, was genau das sein könnte.

Das Wort "Freund" hat bereits eine sprachliche Bedeutung. In einem Menschen hat es zusätzlich auch noch eine weitere Bedeutung, welche an eigenen Erfahrungen basiert ist und die ursprüngliche Bedeutung erweitert.

Was ist dir wichtig in einem Freund, einer Freundin?
Vielleicht, als mögliche Anregung.

Viele Grüße.
"Man sieht, was man am besten aus sich sehen kann." C.G.Jung

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