Abschied von der Therapie?

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Shukria
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Beitrag Mi., 25.12.2024, 15:29

Frances2 hat geschrieben: Di., 24.12.2024, 12:34 Genau das würde ich gerne klären: Welche Rolle hat das gespielt bei meinem Umzug, warum bespreche ich solche Entscheidungen nicht mit ihm, wie lerne ich anders / besser mit den Themen Verlust, Trauer, Abschied und Trennung umzugehen, welche Strategien gibt es, wenn bei best. Auslösern die traumatischen Erinnerungen / Gefühle wieder hochkommen, die dann eine Intensität haben, die mich überfordert.
Natürlich ist es wichtig, andere Beziehungen in meinem Leben zu haben und es ist nicht so, dass es die gar nicht gibt […] Trotzdem fühle ich mich häufig einfach verloren.
Das sind keine Therapieziele für eine Verhaltenstherapie.
Da hat man eher so Ziele wie : Ich möchte ohne Angst das Haus verlassen können… also klar abgegrenzte.

Deine Themen sind nicht so greifbar, die würdest du in der Fülle eher in einer analytischen Therapie unter bekommen . Zumal du sehr auf Beziehung gehst. Selbst in einer Tiefenpsychologischen Therapie wäre nur eins dieser Themen bearbeitbar, also eher das Grundthema: Ich fühle mich verloren, selbst in Beziehungen zu anderen Menschen. Da findet sich dann auch das Thema Trennungsangst wieder.

Wenn du aber noch diffuser unterwegs bist, noch weniger differenzieren kannst was du eigentlich von einer Therapie möchtest wäre dann wohl die klassische Analyse dran.

Alles steht und fällt daher mit der Frage: was sind deine Therapieziele, wie soll es nach einer erfolgreichen Therapie sein???
Nicht wovon willst du weg, sondern wo willst du hin?

Je konkreter , desto eher Verhaltenstherapie, je unspezifischer und beziehungsorientuerter desto eher ein analytisches Verfahren.

Aber alter Therapeut, das wäre eine Widerholung ohne guten Ausgang. Du bist viel zu verstrickt mit diesem!

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Frances2
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Beitrag Mi., 25.12.2024, 19:26

Es war keine Verhaltenstherapie, sondern eine tiefenpsychologische.
Es hat lange gedauert bis zur Erkenntnis, dass und warum mir VT nicht hilft und auch die Psychiaterin hier, bei der ich einige Termine hatte, hat das bestätigt und auf meine Frage ganz klar gesagt, dass sie mir bei einem Bindungstrauma, mit meiner Geschichte eine Analyse empfiehlt.
Aber es geht ja um die Therapie, die ich gemacht habe und dem Therapeuten war klar, was mein Thema ist und damit muss
ihm auch klar gewesen sein, dass es hauptsächlich um die Beziehung geht, also dass in einer sicheren Beziehung das quasi
noch einmal wiederholt wird, was ursprünglich schief gegangen ist..
Die Übertragung sollte aber zum Ende der Therapie wieder aufgelöst werden und das ist wohl nicht oder nicht ausreichend passiert, denn sonst würde ich da nicht immer noch festhängen.
Ich sehe ihn jetzt schon noch in der Verantwortung, mit mir zumindest darüber zu sprechen, welche Rolle das jetzt z.B.
bei meinem Umzug gespielt hat und mich nicht mit einem: Sie hätten das wissen können... abzuspeisen.
Ich hatte ihn schon während der Therapie auf eine mögliche Verstrickung angesprochen und seine Antwort war: Sie dürfen sich verstricken, es ist meine Aufgabe, mich abzugrenzen.
Jas, das sehe ich auch so, aber zumindest im letzten Gespräch, wahrscheinlich auch schon vorher, ist meiner Ansicht nach etwas gewaltig verrutscht.
Das war keine Abgrenzung, sondern Abwehr auf seiner Seite, indem er mir die alleinige Verantwortung für eine nicht gelungene Ablösung zuschiebt.
Wenn ich mich so einfach trennen könnte, wäre es kein Trauma und und ich hätte keine Therapie gebraucht. Und vielleicht
reicht eine Therapie nicht aus, auch darüber kann man sprechen.
Ich weiß auch nicht, was ich mir vom nächsten Gespräch erhoffe: Das wenigstens noch zu einem halbwegs akzeptablem Abschluss zu bringen? Ist das überhaupt möglich?
Zuletzt geändert von Frances2 am Mi., 25.12.2024, 19:36, insgesamt 1-mal geändert.

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Frances2
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Beitrag Mi., 25.12.2024, 19:33

Danke dir, Shukria, für deinen Beitrag.
Zu lange habe ich mich mich damit beschäftigt, wo von will ich weg und nicht wo will ich hin.

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chrysokoll
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Beitrag Mi., 25.12.2024, 19:38

Wie sähe denn ein akzeptabler Abschluss für dich aus? Was müsste da passieren?
Mir fällt auf, dass du komplett bei ihm bist, er sollte, er hätte, er müsste... was ist mir DIR?
Du bist ein erwachsener Mensch und für dein Leben verantwortlich, du hast dich zum Umzu entschieden ohne das in der Therapie zu thematisieren. Das anzuschauen ist sicher gut, auch wie du sonst Entscheidungen triffst.

Ich bin auch überhaupt nicht überzeugt dass man mit Bindungstrauma immer eine Analyse braucht. Im Gegenteil.
Ich habe nie mehr von einer Therapie profitiert als von der letzten und der aktuellen Verhaltenstherapie. Ok, Traumatherapie auf Basis Verhaltenstherapie. MIR tut es unendlich gut nicht immer in die Tiefen der Bindung hinabzusteigen und das zigmal umzudrehen und zu betrachten, sondern ganz real an mir zu arbeiten. Vielleicht wäre das auch für dich aktuell eher dran?
Trotzdem erfahre ich mit der aktuellen Therapeutin Sicherheit, Verlässlichkeit etc. Aber ich kann mich viel mehr meinen Themen zuwenden. Du bist da komplett im "Beziehungskreisel" und das ist ganz offenbar nicht weiterführend.

Die Entscheidung ob Therapie, welche, bei wem... triffst du allein. Ich denke schon dass dir eine weitere Therapie sehr helfen würde, aber eher nicht beim alten Therapeuten (falls der denn überhaupt einen Platz frei hätte und mit dir weiter arbeiten möchte).
Warum fragst du ihn nicht auch ganz klar was er dir rät, wie er das sieht?

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Frances2
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Beitrag Mi., 25.12.2024, 20:40

Ja, ich bin sehr bei dem Therapeuten gerade, weil ich mich jetzt monatelang in einer schweren Krise damit herumgeschlagen habe, einen entscheidenden Fehler gemacht und mich dafür verurteilt zu haben (was eben auch ein altes Muster ist), bis mir auch durch mehrere Gespräche hier so langsam klar wurde, dass mein Umzug etwas mit dem
Abschied von der Therapie zu tun haben könnte und ich habe das Muster dahinter erkannt (ich trenne mich selbst, unter Umständen sehr radikal, weil ich die Trennung anders nicht glaube aushalten zu können) Und dass auch das ein altes Muster ist. So behalte ich die Kontrolle und umgehe die intensiven Gefühle, die mich überfordern.
Das läuft aber weitgehend unbewusst ab.
Mir ist natürlich bewusst, dass ich jetzt erwachsen bin und auch, dass ich die Verantwortung für meine Entscheidungen trage. Es geht mir auch nicht um eine Schuldfrage oder darum, die Verantwortung für meine Entscheidung umzuziehen auf den Therapeuten abwälzen zu wollen.
Er hat aber eine Verantwortung für den Therapieprozess und wenn in der Therapie oder zumindest in der Trennungsphase, der notwendigen Ablösung etwas schiefgegangen ist und es eine Verstrickung gab, die nicht aufgelöst wurde, würde es für mein weiteres Vorgehen, andere Beziehungen und auch eine weitere Therapie einen Unterschied machen, mit ihm darüber zumindest noch einmal sprechen zu können Das wäre dann ein versöhnlicher Abschluss.


denitschko
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Beitrag Mi., 25.12.2024, 22:48

Ob Psychoanalyse bei Bindungdtrauma das richtige ist wage ich zu bezweifeln, ich hatte nie eine positive Übertragung, 3 Jahre war ich nur in der negativen,meine Geschichte des Kampfes hat dich wiederholt,aber es war schon ein yfortschritg meinerseits,dass ich meinen therspeuten 3mal verlassen habe,in meinen Beziehungen wurde ich immer verlassen.ist schon einStück harte Arbeit,geprägt von Zweifeln,Unsicherheiten und Ängsten und Depressionen,die ichvwährend der letzten 3 Jahre hatte. Mein Analytiker war so neutral und distanziert wie meine Expartner wie bitte sollte ich da Nähe aufbauen,?


candle.
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Beitrag Mi., 25.12.2024, 23:17

Frances2 hat geschrieben: Mi., 25.12.2024, 19:26 ihm auch klar gewesen sein, dass es hauptsächlich um die Beziehung geht, also dass in einer sicheren Beziehung das quasi
noch einmal wiederholt wird, was ursprünglich schief gegangen ist..
Und wie hast du dir gedacht wie das gehen soll?
Ich hatte ihn schon während der Therapie auf eine mögliche Verstrickung angesprochen und seine Antwort war: Sie dürfen sich verstricken, es ist meine Aufgabe, mich abzugrenzen.
Jas, das sehe ich auch so, aber zumindest im letzten Gespräch, wahrscheinlich auch schon vorher, ist meiner Ansicht nach etwas gewaltig verrutscht.
Woran machst du das fest, dass es "verrutscht" ist?

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alatan
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Beitrag Do., 26.12.2024, 06:42

Frances2 hat geschrieben: Mi., 25.12.2024, 19:26 Ich hatte ihn schon während der Therapie auf eine mögliche Verstrickung angesprochen und seine Antwort war: Sie dürfen sich verstricken, es ist meine Aufgabe, mich abzugrenzen.
Das ist, gelinde gesagt, Unsinn. Zur einer Verstrickung (Übertragungsneurose) gehören immer mindestens zwei. Eine Verstrickung ist ein absolut zu vermeidender Vorgang (was in der Verantwortung des Therapeuten liegt), weil er total schädlich ist und allermeist zwischen den beiden Verstrickten auch nicht "auflösbar". Entweder es endet mit Beschädigung, manchmal verbunden mit lautem Drama (oft aber auch stillem Leiden). Es kann zumeist nur in einer weiteren Verbindung, vulgo PT, durchgearbeitet und überwunden werden.

@denitschko: Das ist die Krankheit vieler Analytiker. Sie sind nicht fähig, Bindung herzustellen, verbergen die Unfähigkeit hinter einer beigebrachten "Technik" der "Abstinenz", die nichts anderes ist als Angst (letztlich aufgrund eigener Beschädigung) vor dem Inneren des Patienten.

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lisbeth
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Beitrag Do., 26.12.2024, 11:29

Frances2 hat geschrieben: Mi., 25.12.2024, 20:40 Er hat aber eine Verantwortung für den Therapieprozess und wenn in der Therapie oder zumindest in der Trennungsphase, der notwendigen Ablösung etwas schiefgegangen ist und es eine Verstrickung gab, die nicht aufgelöst wurde, würde es für mein weiteres Vorgehen, andere Beziehungen und auch eine weitere Therapie einen Unterschied machen, mit ihm darüber zumindest noch einmal sprechen zu können Das wäre dann ein versöhnlicher Abschluss.
Über welche Ablösung sprichst du hier? Ihr hattet zuletzt 12 Akutstunden, das ist keine "richtige" Therapie - wie lange ist denn die LZT her? Ich frage mich, wie das für dich aussieht, dass mit noch einmal drüber sprechen da ein für dich versöhnlicher Abschluss stattfinden kann? Und was, wenn er das nicht möchte oder nicht dazu bereit ist? Oder wenn dieses "noch einmal drüber sprechen" so katastrophal läuft, dass das für dich kein versöhnlicher Abschluss ist? Läufst du da nicht einem Luftschloss hinterher?

Dieses Beharren auf "nur einem" (??) Gespräch - das sehe ich so ein bisschen als die Kehrseite der Medaille von deinem Umzug, der schneinbar auch passiert ist, um für dich Abstand zum Therapeuten herzustellen. Und es war deine ganz eigene Entscheidung, das beim Therapeuten nicht anzusprechen. Wie soll er da "Verstrickungen auflösen" (das geht im übrigen nicht auf Knopfdruck), wenn du das ganze Thema bewusst aussparst? Deine Nicht-Beziehung zum Therapeuten ist für dich ausschlaggebend für einschneidende Lebensentscheidungen wie Umzug in eine andere Stadt. Das hat nicht geklappt, jetzt verfolgst du die Gegenstrategie: Wenn räumlicher Abstand nicht hilft, dann eben (forcierte) Nähe.

Mich interessiert immer noch, ob du mit anderen Menschen in deinem Umfeld über deine Umzugspläne gesprochen hast? Wie hast du den Umzug begründet? Wie haben sie auf deine Pläne reagiert? Mir ist das was du beschreibst alles zu sehr ein luftleerer Raum, in dem du ausschließlich um den Therapeuten kreist, und das fühlt sich ziemlich erstickend an. Der Weg aus der Verstrickung führt über Hinwendung zu DEINEM Leben, DEINEN Beziehungen, zu DIR SELBST.
When hope is not pinned wriggling onto a shiny image or expectation, it sometimes floats forth and opens.
― Anne Lamott

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chrysokoll
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Beitrag Do., 26.12.2024, 11:40

Frances2 hat geschrieben: Mi., 25.12.2024, 20:40 Er hat aber eine Verantwortung für den Therapieprozess und wenn in der Therapie oder zumindest in der Trennungsphase, der notwendigen Ablösung etwas schiefgegangen ist und es eine Verstrickung gab, die nicht aufgelöst wurde, würde es für mein weiteres Vorgehen, andere Beziehungen und auch eine weitere Therapie einen Unterschied machen, mit ihm darüber zumindest noch einmal sprechen zu können Das wäre dann ein versöhnlicher Abschluss.
Wie sollte der Therapeut denn eine Verantwortung übernehmen, wenn du einen Umzug planst und umsetzt, ohne mit ihm darüber zu sprechen?
Ich denke nicht dass es etwas bringt in so einer Situation noch eine und noch eine "letzte" Stunde abzuhalten.

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chrysokoll
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Beitrag Do., 26.12.2024, 11:47

lisbeth hat geschrieben: Do., 26.12.2024, 11:29 Mich interessiert immer noch, ob du mit anderen Menschen in deinem Umfeld über deine Umzugspläne gesprochen hast? Wie hast du den Umzug begründet? Wie haben sie auf deine Pläne reagiert? Mir ist das was du beschreibst alles zu sehr ein luftleerer Raum, in dem du ausschließlich um den Therapeuten kreist, und das fühlt sich ziemlich erstickend an. Der Weg aus der Verstrickung führt über Hinwendung zu DEINEM Leben, DEINEN Beziehungen, zu DIR SELBST.
Das ist etwas, das ich mich auch frage!
@Frances: Was gibt es denn sonst in deinem Leben und wie konntest du "so einfach" umziehen und wieder zurück?
Hast du keinen Beruf, keine Freunde, keine Familie, keine sonstigen Kontakte, Aktivitäten? Was gibt es für dich, jenseits der Therapie?
Und was zieht dich in diese alte Stadt zurück, außer der Therapie?

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Frances2
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Beitrag Do., 26.12.2024, 14:32

Das ist jetzt teilweise doch eine etwas zugespitzte und vereinfachte Darstellung in manchen Beiträgen, was sicher auch daran liegt, dass ich mich hier auf Fragen zur Therapie konzentriere und es deshalb so aussieht, als gäbe es nichts anderes in meinem Leben und keine anderen Beziehungen als die Beziehung zu dem Therapeuten.
Die gibt es, die sind häufig schwierig, was bei Bindungstraumata wahrscheinlich in der Natur der Sache liegt und was eben
auch Thema in der Therapie wurde.
Und der Therapeut hat in der Folge eine zu große Bedeutung bekommen, das ist mir klar.
Ich bewege mich aber nicht einem luftleeren Raum und natürlich ziehe ich jetzt nicht nur wegen meinem Therapeuten zweimal um.
Es geht mir lediglich um die Rolle, die die Trennung, der Abschied von der Therapie möglicherweise (unbewusst) bei meiner Entscheidung für den Umzug zu diesem Zeitpunkt gespielt hat.
Den Wunsch in diese Stadt zu ziehen, gibt es schon lange, das wusste auch der Therapeut und darüber habe ich sowohl mit ihm als auch mit anderen früher schon gesprochen.
Jetzt weiß ich, dass es nicht die Stadt ist, in der ich alt werden möchte und auch, wie sehr mir mein soziales Umfeld und die Stadt fehlt, wie sehr ich das Vertraute brauche, dass ich mich in der alten Stadt zuhause fühle.
Ist es wirklich so schwer zu verstehen, dass ich jetzt noch mal Kontakt zu ihm aufgenommen habe und ihn zu fragen, ob
eine weitere Therapie möglich und sinnvoll ist? Wenn er das nicht will, kann er es doch sagen.

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Frances2
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Beitrag Do., 26.12.2024, 16:03

Ich habe jetzt aber auch verstanden, dass es es wahrscheinlich nicht sinnvoll ist, eine weitere Therapie bei ihm zu machen und dass meine Erwartungen an dieses Gespräch zu hoch sind. Dafür waren eure Beiträge hilfreich.
Vielleicht ist es wirklich Zeit für einen Neuanfang in der alten Stadt.

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Shukria
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Beitrag Do., 26.12.2024, 16:41

Also für mich sind die Ziele/Inhalte einer weiteren Therapie , oder besser: in welche Richtung soll die Veränderung erfolgen, immer noch nicht klar geworden in deinem Thread.

Also ich sehe schon das du noch welche brauchst aber der Fokus wo es hingehen soll, den sehe ich nicht.

Ich hoffe wirklich für dich, das wenn du eine neue Therapie anfängst, das du dann an jemanden kommst der mit dir da von Beginn an und das stetig mit dir da drauf schaut, damit du dich nicht weiter so verrennst.

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Philosophia
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Beitrag Do., 26.12.2024, 17:53

alatan hat geschrieben: Do., 26.12.2024, 06:42 Eine Verstrickung ist ein absolut zu vermeidender Vorgang (was in der Verantwortung des Therapeuten liegt), weil er total schädlich ist und allermeist zwischen den beiden Verstrickten auch nicht "auflösbar". [...]
Das ist die Krankheit vieler Analytiker. Sie sind nicht fähig, Bindung herzustellen, verbergen die Unfähigkeit hinter einer beigebrachten "Technik" der "Abstinenz", die nichts anderes ist als Angst (letztlich aufgrund eigener Beschädigung) vor dem Inneren des Patienten.
Die Verstrickung zu vermeiden, ist genauso irrsinnig, wie 100pro abstinent zu praktizieren. Da herrscht dann einfach nur Angst und das wirklich Verstehen und Erfühlen ist nicht möglich. Wie so oft ist das Maß und das Taktgefühl hier entscheidend. Ich brauchte es, dass die Analytikerin sich ein Stück weit verwickeln ließ. War das schmerzhaft? - Ja. Hätte ich mich anders sehen können? - Vermutlich nicht. Sonst wird immer nur "darüber" geredet - nicht wirklich verstanden, mit Körper UND Seele. Ein wenig riskant ist das aber schon - und ich denke, das geht nur, wenn die PatientInnen sehr selbstreflektiv und eigenverantwortlich sein können.
Intersubjektive AnalytikerInnen sind überdies nicht kalt oder bindungsunfähig - ganz im Gegenteil. Nur noch die der ganz alten Schule. Schlimm aber, dass solche noch praktizieren dürfen.
"Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen." - Albert Schweitzer

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